REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

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Transkript:

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT IM LAHN-DILL-KREIS DATEN AUS DEM HESSISCHEN PFLEGEMONITOR (WWW.HESSISCHER-PFLEGEMONITOR.DE) ERSTELLT VOM: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main Senckenberganlage 31 60325 Frankfurt a.m. Ansprechpartner: Oliver Lauxen (069-798-25457, lauxen@em.uni-frankfurt.de) IM AUFTRAG DES: Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) Dostojewskistraße 4 65187 Wiesbaden Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 1

1. PFLEGEINFRASTRUKTUR AUF EINEN BLICK TABELLE 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM 31.12.2013 Lahn-Dill-Kreis, nach Merkmalen, absolut Anzahl ambulante Einrichtungen 47 Anzahl stationäre Pflegeeinrichtungen (davon 0 nur Kurzzeit- und Tagespflege bzw. Nachtpflege, 0 nur Kurzzeitpflege und 7 nur Tagespflege) Anzahl Plätze stationäre Dauerpflege 2.671 Anzahl Plätze teilstationäre Pflege 141 Im Lahn-Dill-Kreis gibt es 47 ambulante Pflegedienste und 47 stationäre Pflegeeinrichtungen mit 2.671 Plätzen. Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch. Der Anteil der Pflegebedürftigen, die in stationären Einrichtungen versorgt werden, entspricht dem Landesschnitt. Mit einer überdurchschnittlichen Anzahl stationärer Plätze bezogen auf die über 65jährige Bevölkerung und einer überdurchschnittlichen Auslastungsquote von 87 Prozent erscheint die pflegerische Infrastruktur gut ausgebaut. ABB. 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM 31.12.2013 Lahn-Dill-Kreis im Vergleich mit Hessen, nach Merkmalen, je 1.000 Einwohner/innen bzw. in % 47 2. BESCHÄFTIGTE Mit 1.807 Beschäftigten stellen Krankenpfleger/innen die größte Beschäftigtengruppe in der Pflegebranche. Sie stellen den Großteil des Pflegepersonals in Krankenhäusern, aber auch in ambulanten Pflegeeinrichtungen sind sie die stärkste Berufsgruppe. In stationären Pflegeeinrichtungen sind hingegen mehr Altenpfleger/innen als Krankenpfleger/innen tätig. TABELLE 2: BESCHÄFTIGTE Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen und Einrichtungen, 2013, absolut Ambulante Stationäre Pflegeeinrichtungen Pflegeeinrichtungen Krankenhäuser Rehabilitationskliniken Altenpfleger/innen 231 660 0 0 891 Krankenpfleger/innen 334 249 1.168 56 1.807 Kinderkrankenpfleger/innen 8 9 39 0 56 Altenpflegehelfer/innen 62 208 0 0 270 Krankenpflegehelfer/innen 26 46 66 4 142 Quelle: Pflegestatistik, Krankenhausstatistik, Statistik der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (Hessisches Statistisches Landesamt) Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 2

Im Folgenden geht es ausschließlich um die Beschäftigten in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen. Hier sind die Altenpfleger/innen seit 2007 die größte Berufsgruppe. Insbesondere zwischen 2011 und 2013 ist die Beschäftigtenzahl sprunghaft gestiegen. Ein Beschäftigtenzuwachs zeigt sich auch in der Altenpflegehilfe, allerdings auf niedrigerem Niveau. Die Zahl der Krankenpfleger/innen bleibt im Zeitverlauf dagegen eher konstant. ABB. 2: ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGUNG IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN PFLEGEEINRICHTUNGEN Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen 2005-2013, absolut Die Altersstruktur der examinierten Pflegefachkräfte erlaubt Rückschlüsse auf altersbedingte Berufsaustritte in den kommenden Jahren. Die Beschäftigtendaten beziehen sich dabei ausschließlich auf den Bereich der ambulanten und stationären Pflege. Von den 1.491 beschäftigten Pflegefachkräften im Lahn-Dill-Kreis sind drei Prozent (44 Personen) über 60 Jahre alt. Darüber hinaus gehört knapp ein Viertel der Pflegefachkräfte zur Altersgruppe der 51- bis 60-Jährigen (344 Personen). Mit 729 Personen sind 49 Prozent der Fachkräfte jünger als 41 Jahre. TABELLE 3: ALTERSSTRUKTUR DER PFLEGEFACHKRÄFTE Lahn-Dill-Kreis, Altersstruktur der Pflegefachkräfte im Jahr 2013, absolut und prozentual Unter 41 Jahre 41 50 Jahre 51 60 Jahre 61 Jahre und älter Insgesamt 729 374 344 44 1.491 49% 25% 23% 3% 100% 3. AKTUELLE LAGE AUF DEM PFLEGEARBEITSMARKT Um die aktuelle Arbeitsmarktlage abzubilden, wird das Angebot an Pflegekräften (Absolventen/innen der Pflegeausbildungen und vermittelbar arbeitslose Pflegekräfte) der Nachfrage der Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken und Pflegeeinrichtungen gegenübergestellt. Im Ergebnis steht ein Saldo, der zeigt, ob das Angebot ausreichte, um die Nachfrage der Einrichtungen zu decken. Ein negativer Saldo steht für einen Mangel an Pflegekräften, ein positiver Saldo steht für einen Angebotsüberhang. 3.1. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE, DIFFERENZIERT NACH ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Im Lahn-Dill-Kreis wurden im Jahr 2014 deutlich mehr Pflegekräfte von den Einrichtungen gesucht als auf dem regionalen Pflegearbeitsmarkt verfügbar waren. Für alle Pflegeberufe ergaben sich Engpässe. Das Defizit von 200 fehlenden Altenpfleger/innen ist das zweitgrößte im Vergleich der hessischen Kreise und kreisfreien Städte, das Defizit von 102 fehlenden Altenpflegehelfer/innen ist das größte im regionalen Vergleich. Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 3

TABELLE 4: ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen und Merkmalen, 2014, absolut Angebot (Absolventen/innen + Arbeitslose) Nachfrage Saldo Altenpfleger/innen 110 310-200 Krankenpfleger/innen 69 217-148 Kinderkrankenpfleger/innen 3 18-15 Altenpflegehelfer/innen 61 163-102 Krankenpflegehelfer/innen 2 8-6 Um das Ausmaß des Pflegekräftemangels im Lahn-DillKreis zu erfassen, werden die Salden zunächst in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand und anschließend in Bezug zu den Ausbildungskapazitäten gesetzt. 3.2. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Setzt man den Saldo in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, erkennt man, um wie viel Prozent der Beschäftigtenstand erweitert werden müsste, um die Nachfrage der Einrichtungen nach Pflegekräften vollständig zu decken. In allen Pflegeberufen mit Ausnahme der Krankenpflegehelfer/innen sind die Defizite höher als die hessischen Durchschnittswerte. Die Lücke in der Altenpflege entspricht 22 Prozent des Beschäftigtenstandes, das Defizit in der Altenpflegehilfe sogar 38 Prozent. ABB. 3: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND (in %) Lahn-Dill-Kreis im Vergleich mit Hessen, nach Berufen, 2014, in % 3.3. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZU AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Setzt man den Saldo des Jahres 2014 in Bezug zur Zahl der Absolventen/innen, so wird deutlich, wie viele Jahrgänge zusätzlich ausgebildet werden müssten, um den Mangel zu kompensieren. Auch dieser Indikator zeigt, dass der Pflegearbeitsmarkt im Lahn-Dill-Kreis stärker angespannt ist als in anderen Regionen Hessens. In der Altenpflege, der Altenpflegehilfe und der Krankenpflege liegen die Engpässe über den hessischen Durchschnittswerten. Da es im Lahn-Dill-Kreis kein Ausbildungsangebot für Kinderkrankenpfleger/innen und Krankenpflegehelfer/innen gibt, kann der Indikator für diese Berufsgruppen nicht gebildet werden. Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 4

TABELLE 5: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG AUF AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen und Merkmalen, 2014, absolut Fehlende Absolventenjahrgänge Saldo Absolvent/innen Lahn-Dill-Kreis Hessen Altenpfleger/innen -200 68 2,9 2,3 Krankenpfleger/innen -148 38 3,9 1,8 Kinderkrankenpfleger/innen -15 0-1,8 Altenpflegehelfer/innen -102 52 2,0 0,9 Krankenpflegehelfer/innen -6 0-1,3 3.4. ARBEITSMARKTLAGE IM ZEITVERGLEICH Tabelle 6 zeigt die Salden aus Angebot und Nachfrage für die Jahre 2010, 2012 und 2014. Zwischen 2012 und 2014 hat sich die Arbeitsmarktlage für alle Pflegeberufe mit Ausnahme der Krankenpflegehelfer/innen deutlich verschlechtert, die Lücken sind größer geworden. TABELLE 6: REGIONALER PFLEGEARBEITSMARKT IM ZEITLICHEN VERGLEICH (2010-2014) Lahn-Dill-Kreis, nach Berufen, Salden (absolut) 2010 2012 2014 Altenpfleger/innen -19-94 -200 Krankenpfleger/innen -118-31 -148 Kinderkrankenpfleger/innen -13-2 -15 Altenpflegehelfer/innen -27 0-102 Krankenpflegehelfer/innen -6-8 -6 4. ZUKÜNFTIGER FACHKRÄFTEBEDARF IN AMBULANTEN SOWIE STATIONÄREN PFLEGEEIN- RICHTUNGEN 4.1. ZUKÜNFTIGER BEDARF Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig mehr Pflegefachkräfte in den Pflegeeinrichtungen benötigt. Die demografische Entwicklung führt einerseits zu einer steigenden Zahl älterer, pflegebedürftiger Personen, die versorgt werden müssen (Erweiterungsbedarf). Andererseits wird auch ein beträchtlicher Teil der derzeit noch tätigen Pflegefachkräfte altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden (Ersatzbedarf). Folgend zeigt sich, wie hoch Erweiterungs- und Ersatzbedarf im Lahn-Dill-Kreis in den Jahren 2025 und 2030 bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen ausfallen. ABB. 4: ZUSÄTZLICHER PFLEGEFACHKRÄFTEBEDARF IN 2025 UND IN 2030 Lahn-Dill-Kreis, absolut, in Vollzeitäquivalenten Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 5

4.2. ZUKÜNFTIGER BEDARF IM REGIONALEN VERGLEICH In allen Regionen Hessens werden zukünftig deutlich mehr Pflegefachkräfte als derzeit benötigt. Im regionalen Vergleich liegt der zukünftige Bedarf an Pflegefachkräften in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Lahn-Dill-Kreis unter dem Landesschnitt. Dies wird deutlich, wenn man den altersbedingten Ersatzbedarf und den Erweiterungsbedarf addiert und in Bezug zum Beschäftigtenstand des Jahres 2013 setzt. Der Beschäftigtenstand müsste bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent erweitert werden (Landesschnitt: 86 Prozent). ABB. 5: ERWEITERUNGS- UND ERSATZBEDARF AN PFLEGEFACHKRÄFTEN IN 2030 IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND 2013 5. DER PFLEGEARBEITSMARKT IM ÜBERBLICK Die Infrastruktur im Bereich der stationären Pflege erscheint durchschnittlich gut ausgebaut. Auch die Auslastung der Pflegeheimplätze entspricht dem Landesschnitt. Der Arbeitsmarkt ist aktuell stark angespannt; die Lücken sind sowohl absolut als auch relativ überdurchschnittlich groß. In Zukunft ist mit einem steigenden Fachkräftebedarf in der ambulanten und stationären Pflege zu rechnen, der Bedarf steigt im Landkreis aber weniger stark als in anderen Landesteilen. Regionaldossier Lahn-Dill-Kreis 6