Smarter Medicine in der Geriatrie. Christine Janisch Pflegeexpertin MSN Pflegezentrum Spital Limmattal

Ähnliche Dokumente
Konzept Freiwilligenarbeit. Alterswohnheim Bodenmatt Malters

Fachtagung: Präventive Unterstützung von Heimbewohnern mit auffälligen Verhaltensweisen. Das Interventionskonzept: Was hat sich verändert?

Alterszentrum im Geeren Leben und Pflegen in Seuzach. Pflege und Gesundheit

Kompetenzzentrum Akutgeriatrie. Inhalt. Spital Zofingen Patientenprofil. Eintrittsart

Leitsätze Pflege und Betreuung im Rüttigarten

Palliativpflegekonzept. Wohn- und Pflegezentrum. Stadelbach 4313 Möhlin

Ambulant betreute Wohngemeinschaften Eine Alternative

Basale Stimulation in der Pflege

Geschäftsführer der Caritas-Altenhilfe für die Region Konstanz 3

Rahmenkonzept. Pflege und Betreuung

KLI N I K IN ZÜRICH FÜR AKUTGERIATRIE, REHABILITATION UND PALLIATIVE CARE. Schreberweg 9, 8044 Zürich, Telefon

Palliative Basisversorgung

13. PraxisForum PflegeQualität 08. Mai Die Umsetzung der Expertenstandards Schmerzmanagement in der Pflege im stationären Bereich

Pflegeleitbild. Gedanken zur Pflege

Herzlich willkommen. oder in einer altersgerechten Wohnung mit Unterstützungsangebot. Zudem vermittelt die Beratungsstelle

Psychogeriatrie. Psychogeriatrie

Lernangebote der Ausbildungsstationen des GNW/ SZO für Studierende und Pflegende in Ausbildung

Palliative Care. In der Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung

Palliative Care Kompetenzzentrum. Palliative Care Kompetenzzentrum. Akutspital Psychiatrie Geriatrie Palliative Care

Hospizbewegung. Norbert Heyman Katholischer Krankenhausseelsorger

MODERN UND INDIVIDUELL LEBEN BEI DEMENZ

Geriatrische Station für kognitiv. patienten. information für. Patienten. und

Wir haben unser Pflegeleitbild nach folgenden Gesichtspunkten strukturiert:

Delir akuter Verwirrtheitszustand acute mental confusion

Persönlich. Engagiert. Akutgeriatrie Rehabilitation Palliative Care

SCHWYZER ROTES KREUZ. Im Alter zu Hause leben wir unterstützen Sie Entlastung und Unterstützung zu Hause

Pädagogisches Leitbild der Kita Kinderwerkstatt

Achtung Sturz! Multimorbidität und Sturzprävention

Akut- und Übergangspflege

2. Menschen mit geistiger Behinderung - besondere Menschen Das Forschungsprojekt... 23

Seniorendomizil Haus Lukas

ECVET-konformes Curriculum der Altenpflege

SCHMERZMANAGEMENT BEI MENSCHEN MIT EINER DEMENZ

Die Altersmedizin am Universitätsspital

Unheilbar krank und jetzt?

Altenwohnzentrum Emden

Inhalt. Vorwort 10. Lernbereich 1 Aufgaben und Konzepte in der Altenpflege 11

Haus St. Klemens. Es ist immer noch mein Leben. Caritas Erzdiözese Wien caritas-pflege.at

Warum braucht es Ressourcenpflegende. Miriam Clad, RN, AGUK Doris Prat, Pflegeexpertin HöFa II, Medizin 5.1

Nationale Demenzstrategie Zwischen Theorie und praktischer Umsetzbarkeit

Die ambulante Onkologiepflege (AOP) Ein Dienst der Krebsliga Aargau

Umgang mit Sterbenden

Vitalis Wohnpark Bad Essen

Elke Flister. Häusliche Krankenpflege. Seniorenhaus \\Am Schwanenteich" Tel.: / {,8J>~7-0. Tel.: /

Auszeichnung menschenwürdige Pflege. A Miteinander. Pflege-Selbsthilfeverband e.v. Pflege-SHV

Demenz in der letzten Lebensphase. Dr. Christine Bienek, Geriatrie-Zentrum Haus Berge

Workshop A: Qualität in der Palliative Care

Wohngemeinschaft. für Menschen mit demenzieller Erkrankung. Grenzstraße Leipzig OT Holzhausen

Seniorenzentrum St. Josefshaus Köln. Herzlich Willkommen

Klinik- und Pflegeleitbild

Projekt Palliative Versorgung, Betreuung und Pflege im KWP

Wie möchten die Menschen sterben. Welche Probleme ergeben sich daraus? Dr.med. Regula Schmitt Tila Stiftung, Bern

Palliative Care in Pflegeheimen

Älter werden in Münchenstein. Leitbild der Gemeinde Münchenstein

Biographiearbeit. Mit Menschen arbeiten und deren Wert schätzen können. Hartmut Vöhringer

Vortrag Demenz und Trauma

Jacobi-Haus. Selbstbestimmt leben im Alter

Altersleitbild der Gemeinde Egg (angepasst per ) Lebensqualität im Alter

Das an den 13 AEDL s (Aktivitäten des täglichen Lebens) orientierte Pflegemodell von Monika Krohwinkel ist die Basis unseres Planungsprozesses.

Christliches Hospiz Haus Geborgenheit Neustadt / Südharz

für mehr lebensfreude im alter ein blick in das awo seniorenzentrum Aus vollem Herzen. quadrath-ichendorf

Pflegewohnungen in Ettingen und Biel-Benken sowie betreutes Wohnen in Biel-Benken gehören zu unserem erweiterten Angebot.

Pflegekompetenz mit Tradition.

Pädagogisches Konzept Tagesstruktur

Sechs, vier, zwei ich bin dabei

Patienten mit Demenz im Akutkrankenhaus Welches Rüstzeug brauchen Pflegende?

Alt werden wollen alle aber alt sein?

Bitte gehen Sie bei der Beantwortung des Fragebogens folgendermaßen vor: Beispiel: Teilweise. voll zu

2-Tagesschulungen/ Nachschulungen für Betreuungskräfte nach 87b SGB XI

Wir suchen Freiwillige mit Herz

PRAXIS FÜR PRAKTIKER. Seminare/Coaching. Ein Angebot der H&S QM-Service Ltd., Augsburg

Gemeinsam gegen Mangelernährung. in Senioreneinrichtungen

Demenzmanagement. Patienten- und Angehörigenberatung

Willkommen. Tanz Arena. Eibach. zum eibach. Coop. Ergolzstrasse. Poststrasse. Bahnhof Gelterkinden. Migros

Wie bekomme ich im Einsatz Kontakt zu Menschen mit besonderen Erkrankungen? HILFE UND BEGLEITUNG FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ

für pflegebedürftige Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen

Pflege- und Betreuungskonzept

Palliative Care in der LZP:

Pädagogisches Konzept Chinderchrippe Schlitzohr

Palliative Kultur im Pflegeheim. Die Würde des Todes und der Trauer wahren.

Wichtiger Hinweis zum Biografiebogen

Dement in die Rettungsstelle, was nun? von. Christoph Steber. Krankenpfleger Diplom-Pflegewirt (FH)

Palliativer Einsatz von Analgetika & Anxiolytika. Analgesie Analgosedierung Palliative Sedierung

Rahmenkonzept Pflege in Seniorenzentren

Karin Händler. Demenz Sehen und Verstehen. Angebot für Seminare im Rahmen des Freiwilligen sozialen Jahrs und ähnlicher berufsvorbereitenden Maßnahmen

Verwirrt, vergesslich, psychotisch. Zur Situation der Angehörigen von Demenzkranken

ein blick in das awo seniorenzentrum bergheim-kenten für mehr lebensfreude im alter Aus vollem Herzen. Pflege im Rhein-Erft-Kreis und Kreis Euskirchen

PALLIATIVE CARE. Certificate of Advanced Studies (CAS)

Standort. Auswahl der passenden stationären Einrichtung. Lage

Tageszentrum Talbach. Ein spezielles Betreuungsangebot für Menschen mit Demenz.

Unser Pflegeverständnis

Peer Review Aspiration im St. Josef Krankenhaus Moers

ServiceLeben. ludwigpark. Ihr ganz persönliches Zuhause

Kompetenz in Demenz. Demenz ist eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen!

GEMEINSAM GEGEN SCHMERZEN

Küchenkonzept Altenzentrum

Integration und Gesundheit Transkulturelle Psychiatrie/ Psychotherapie (J2)

Der demente Patient im OP und im Krankenhaus. Susanne Johannes Teamleitung Blauer Punkt Pflegeexpertin für Menschen mit Demenz

Wenn Angehörige in der Betreuung und Pflege mitbestimmen. März 2015 Dr. phil. Bettina Ugolini

Transkript:

Smarter Medicine in der Geriatrie Christine Janisch Pflegeexpertin MSN Pflegezentrum Spital Limmattal 14.12.2017

Rolle der Pflege Grundlagen Gut geschultes Personal Gewährleistung der entsprechenden Ressourcen (personell, strukturell, baulich) Beitrag der Pflege 7 x 24 h / Woche anwesend Wochentags täglich ärztliche Kurzvisiten Regelmässig Kontaktvisite & Interdisziplinäre Visite 19.12.2017 / 2

1. Keine perkutane Magensonde I Möglichst schnelle Umstellung auf orale Ernährung Je 3 Mahlzeiten / Zwischenmahlzeiten - In der Stube / im Zimmer - Assistiert bei Bedarf - Frühstücksbuffet mit Selbstbedienung - Nachmittagskaffee Genussfördernd - Selber essen lassen - Lieblingslebensmittel organisieren - anregende Tischgesellschaft 19.12.2017 / 3

Keine perkutane Magensonde II Anregend gestaltet - Jahreszeitgemässe Dekoration - Obstschale / Süssigkeiten - 1x wöchentlich Kochen auf der Abteilung - Kuchen backen Kontrolle Nahrungszufuhr - Zwischendurch zu Trinken / Essen geben - Trinkmenge - Regelmässige Gewichtskontrolle 19.12.2017 / 4

3. Moderate Blutzucker-Einstellung Umsetzung der ärztlichen Verordnungen Beobachtung Ernährung abhängig von Bewohner-Zielen Rückmeldung an die Ärztin 19.12.2017 / 5

5. Bakteriurie Frühzeitiges Erkennen ermöglicht eine frühzeitige Diagnosestellung und Therapie Symptome - Unruhe - Häufiges Aufsuchen der Toilette - Rückzug/Schwäche - Temperatur Trinkmenge!! Begleitung bei Mobilisation 19.12.2017 / 6

2. & 4. Neuroleptika / Benzodiazepine Pflegerische Ansätze bei Verhaltensstörungen; Schlaflosigkeit; Unruhezuständen; Verwirrtheit 1. Ursachen klären - Physiologisch (Schmerz; HWI; ) - Psychisch (Orientierungs- / Verständnislos; ) - Sozial (Raum haben; Tageszeit; ) - Dienstleistung nicht wie erwartet Beobachtung/Pflegedokumentation, Biographie, medizinische Diagnostik, Fallbesprechung 19.12.2017 / 7

Pflegerische Ansätze 2. Physiologische Ursachen behandeln - zb Schmerzbehandlung: Reservemedikation, Lagerung, Kinästhetik, Massage, Physiotherapie Psychisch - Soziale Ursachen - Sicherheit vermitteln - Zuwendung nicht nur Aufgabenbezogen - Bewegungsdrang ausleben lassen - Validieren - 19.12.2017 / 8

Personenzentrierte Pflege (Kitwood 2004) 19.12.2017 / 9

Personenzentrierte Pflege (Kitwood 2004) Identität - Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin will ich? Bindung - Zu wem gehöre ich? Mit wem bin ich ver-bunden? Beschäftigung - Wodurch werde ich angeregt? Fühl ich mich bedeutungsvoll? 19.12.2017 / 10

Personenzentrierte Pflege (Kitwood 2004) Trost - Wer oder was gibt mir Sicherheit, Geborgenheit, Verlässlichkeit, Stärke? Einbeziehung - Gehöre ich dazu? Darf ich mit-sein? 19.12.2017 / 11

Personenzentrierte Pflege (Kitwood 2004) Prävention Krisenintervention - Wo? - Weshalb? - Auslöser? - Motiv? Personenzentriert validieren 19.12.2017 / 12

Individualität 19.12.2017 / 13

Autonomie/Einbezug Bewohnende Ernst nehmen Bedürfnisse erfassen Fachinformationen einbringen Abmachungen aushandeln Individuelle Pflegeplanung 19.12.2017 / 14

Rhythmus der Bewohnenden Die Bewohnenden bestimmen selbst über: Schlafenszeiten Art der Aktivität Teilnahme an Aktivitäten Essenszeiten (Frühstücksbuffet mit Selbstbedienung) 19.12.2017 / 15

Geborgenheit Zeit für Gespräche Körperkontakt Wohnliche Atmosphäre Anliegen ernst nehmen & darauf eingehen Positiv besetzte Erinnerungen aufleben lassen 19.12.2017 / 16

Lebensfreude / Lebenssinn Biographie als Grundlage Seelsorgeteam Aktivitäten - Aktivierungsfachfrau - Stubendienst - Freiwillige Mitarbeitende - Tageszentrum - Kochen auf der Abteilung 1x Wo - Anlässe 19.12.2017 / 17

Einbezug Angehörige Eintrittsgespräch Standortgespräche halbjährlich Zusätzliche Gespräche nach Bedarf - Die Bewohnerin als Mensch er-kennen - ihr soziales Umfeld verstehen - Zusammenarbeit fördern 19.12.2017 / 18

Einbezug der Angehörigen Einladung zu Anlässen 19.12.2017 / 19

Zusammenarbeit Teamintern Ärztinnen Interdisziplinärer Rapport Tageszentrum Zwischen den Abteilungen 19.12.2017 / 20

Dokumentation Biographie, wird im Verlauf ergänzt Standardisierte Pflegeplanung Individuelle Pflegeplanung Standortgespräche Diverse Assessments Separates Blatt zur Dokumentation der Reservemedikation 19.12.2017 / 21

Entwicklung der Pflegequalität Fallbesprechungen Weiterbildung Arbeitsgruppen - Pflegequalität professionelle Haltung professionelles Verhalten - Palliative Care eigene Sterblichkeit Begleitung im Abschiednehmen - Demenz Biographiearbeit 19.12.2017 / 22

Smarter Medicine in der Geriatrie 2040 19.12.2017 / 23