Arbeitswoche W2d, Oktober 2016 Pferdetrekking im Jura Clemens Löpfe und Laure Tuia und W2d Montag, 3. Oktober (Gruppentagebuch der Klasse, unzensiert) Heute beginnt unsere Arbeitswoche in Zürich, früh um 6.20h. Wir trafen uns am HB, nahmen den Zug nach Basel und stiegen dort um und fuhren nach Porrentruy, einen kleinen Ort in dem Kanton Jura. Dort angekommen, gingen wir zerst in den Coop um Essen für die kommenden Tage zu kaufen. Anschliessend nahmen wir das Postauto und fuhren zu dem Ort, wo wir unsere Pferdewagen abholen sollten. Nach einer kurzen Einführung fuhren wir los. Es war eine sehr turbulente Fahrt mit vielen Pannen, aber nach einem sehr späten Mittagessen im Wald und langer Fahrt kamen wir im Bauernhof an. Abendessen und ein gefühlter Geschirrberg von drei Tonnen, dafür die erste Nacht im kalten Stroh, was auch nicht alle begeisterte. Tja, wenn das so weitergehen würde. Es war wirklich ein langer Tag und für einige der Beginn eines fantastischen Einsatzes für das Gemeinwohl... Kommentar Clemens Löpfe: Der Jura empfing uns mit einem sonnig-kühlen Herbst. Beim Anblick der Pferde und der Pferdewagen haben wir auch ein bisschen leer geschluckt: werden wir das können? Am ersten Tag konnten wir es noch nicht so gut. Und es war die längste Etappe, mit dem steilsten Aufstieg. Wir hatten Wespen zum z Mittag. Und das nervöseste Pferd mit dem spektakulärsten Problem der ganzen Woche. Nach dem späten Mittagessen ein noch späteres
Der zweite Tag verlief morgens vor der Abfahrt relativ ruhig. Müde und ruhig assen wir unser Frühstück und packten unsere Taschen, bevor wir mit unseren Pferden den Hof verliessen und unseren Weg fortsetzten. Wegen der kalten Nacht im Stall waren wir mit Pullover und Jacken bewaffnet, was sehr schlau war, da es starken Wind hatte. Zum Zmittag assen wir Suppe und genossen die schöne Aussicht. Vor der Abfahrt wurde es brenzlig. Ein Pferd stellte sich auf zwei Beine und machte eine Drehung. Die Pferde beruhigten sich jedoch und wir fuhren los. Am Abend gab es Gnocchi mit Tomatensauce. Es wurde etwas besser, wir kamen besser zurecht, aber der Zwischenfall mahnte uns. Nach wie vor bot sich uns eine wunderbare Landschaft mit sehr schönem Licht, aber die Kälte nahm zu. Die Unterkunft, die wir antrafen, versprach nicht eine Nacht am warmen Ofen, sondern im Stroh. Die einen froren doch recht, die anderen nahmen es gelassener.
Tag 3 7:00 Uhr! Kalter Wind in die Fresse, warum? weil nur drei Wände L... seich! #sowahr Frühstück war in Ordnung, mehr Auswahl als zuvor. #Luxus wegen dem starken Wind froren wir alle in unseren Wagen. Aller lief eigentlich gut, ABER wir verfuhren uns, doch fanden wir unsere Route wieder, nach krampfen und schieben. Nach dem Mittagessen ging es weiter: Simmer da??... Sind das Emus? wir waren angekommen. Znacht: Fondue...voll ez. Nun bald schlafen, jez mit 4 Wänden. #nomehluxus#nurw2d! Mitte der Woche, mit den Pferden geht s mittlerweile, es kommt schon fast so etwas wie Routine in die Kolonne, dafür wird und die Beschilderung zum Hindernis...verfahren. Durch einen Flaschenhals, der am Anfang schier unüberwindbar scheint, geht es plötzlich in den Märchenwald mit Strasse, wir gewinnen an Fahrt. Risotto in der Jägerhütte, eine nette Wirtin, Fondue...Nur die Kälte wird noch beissender. Dennoch zünden unentwegte ein Feuer an, versuchen gar noch ein Lied zu singen und Geschichten zu erzählen... Tag 4, am Morgen. Der Tiefpunkt. Die Kälte hat uns im Griff. Die Revolte wird angezettelt mit sozialen Medien und Telefon, es folgt ein Klassenrat. Beleidigte Worte von der Leitung, frierende Jugendliche auf der vergeblichen Suche nach Spass. Dennoch: wir raufen uns zusammen, am zweitletzten Tag geben wir nicht auf, vielleicht wird es besser, und es wurde besser:
Tag 4 Während noch alle im Stroh lagen, war das Frühstück schon aufgetragen Es schmeckte uns sehr gut, erloschen war des Feuers Glut Befressen (?) machten wir uns bereit, auf den Wagen herrschte Heiterkeit Wir fanden den Weg schon wieder nicht,allen wehte der Wind ins Gesicht Alle waren angeschissen, doch hatten sich zusammengerissen Wir wollten alle nur noch nach haus, und fuhren also mit Saus und Braus Die Pferde eskaliertern wieder, nun schreibe ich diese Zeilen wieder Angekommen waren alle überrascht, wurden wir empfangen wie ein richtiger Gast Wir freuten uns auf den Znacht, das Lager hatte uns soweit gebracht Alle mit leerem Magen, konnte keiner mehr ein Wort sagen Und wie erwartet war es fein, liessen wir die Pferde in Ruhe sein Diese waren sehr erschöpft, denn sie waren den ganzen Tag herumgehüpft Nun schlafen wir in einem richtigen Bett, und der Abend ist richtig nett Vielleicht wird am Ende doch noch aus dem einen oder anderen ein Kutscher Und die Pferde sind riesen Lutscher Der Tag bracht wirklich eine Wende. Die Sonne blieb, es wurde etwas wärmer, und am Abend wartete ein richtiges Hotel auf uns, sogar mit einem bisschen Luxus. Der Upgrade von Stroh auf Massenlager löste Jubelgesänge aus, wir wurden bekocht. Am Abend herrschte ausgelassene Spielstimmung, aber nicht lange, denn die Müdigkeit zwang uns erbarmungslos in die Betten.
Tag 5, Freitag Der Morgen war noch jung & frisch, & somit auch unser Brotaufstrich. Langsam freuten wir uns alle nach Haus, trotzdem war es schön in diesem Haus. Die Pferde noch ein letztes Mal einspannen & dann können wir alle entspannen. Der heutige Weg ist nicht so weit, wir alle sind bereit! Um drei fährt unser Zug, dann wird alles wieder gut. Die Pferde schwingen das letzte Mal ihre Hufe, & so überwinden wir auch die letzte Stufe. Berg ab Berg auf, das raubt uns den Schnauf. Es ist kalt und der Wind kommt durch jeden Spalt. Diese schöne Zeit ist vorbei & wir sind jetzt wieder frei. Zusammenhalt und Freude prägen uns heute. Nun geben wir den Wagen ab & fahren mit dem Züglein ab. Es nahm somit alles eine gute Wende, schad ist es zu Ende. Heim, in die Wärme, auf die Weiche Matratze, zur kochenden Mama, zur hygienischen Dusche, was gibt es Schöneres. Freie Handynutzung, wieder Spass mit Konsum und Chat. Die LehrerInnen haben sich und den SchülerInnen viel zugemutet, einige haben sich dann aber viel zugetraut und sehr viel beigetragen. Die Klasse, die schon vorher gut funktionierte, ist noch einmal anders zusammengewachsen. Einige haben viel gelernt und erlebt, anderen war es einfach nur kalt. Es wird eine Erinnerung bleiben, und zwar nicht eine negative...