KOMMUNALE KLIMAWANDELANPASSUNG

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Transkript:

KOMMUNALE KLIMAWANDELANPASSUNG Erfahrungen zur Klimawandelanpassung auf kommunaler Ebene in Österreich DI Petra Schön Klimabündnis Niederösterreich lichtkunst.73 / pixelio.de

Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimawandelanpassung leicht erklärt! Alltagsradlerin 12 RADLand NÖ - Michael Praschl

Klimawandelanpassung ein zartes Pflänzchen in österreichischen Gemeinden viele Forschungsarbeiten vom Umweltbundesamt Nationale Anpassungsstrategie seit 2013 1. Projekt von Klimabündnis startete 2011 ab Sommer KLAR!-Anpassungsmodellregionen vom Bund CC-Act http://www.ccact.anpassung.at/ Grace Winter / pixelio.de

Best Practice Beispiele aus Österreich S. Hofschlaeger / pixelio.de

Ober-Grafendorf (Niederösterreich) Ökostraße Wie vom Klimawandel betroffen? Starkregenereignisse Kanalsystem bei Starkniederschlägen oft überlastet kleinräumige Überflutungen die Folge verursachen hohe Kosten für Auspumparbeiten Trockenperioden teure Bewässerung von Grünanlagen Ober-Grafendorf

Wie funktioniert`s? Prototyp für lokale / untergeordnete Siedlungsstraßen neben Fahrbahn nicht-versiegelter Bereich mit div. Substraten und Pflanzen auf 10-jähriges Hochwasser ausgerichtet mit 55 l / m 2 450 l / km 3 werden langfristig gespeichert 10-jähriges Forschungsprojekt zu Granulat-, Substrat und Pflanzenmischungen von der Universität für Bodenkultur Ober-Grafendorf

Vorteile Kostenersparnis bei Kanalinfrastruktur Materialien für Drainage günstiger als Rückhaltebecken Regenwasseraufbereitung nicht mehr über Kläranlage nötig keine Errichtung eines Reinwasserkanals nötig keine teuren Kanalauspumparbeiten bei Überflutungen Einsparung bei Grünraumpflege keine Bewässerung im Sommer Umwelteffekte Regenwasser versickert Speicherung, Kühlung + Mikroklima bei Starkregen -> Minderung / Schutz bei lokalen Überflutungen Reinigung durch die Schichten sauber ins Grundwasser Klimaschutzeffekt durch Pflanzen / Böden als CO2-Senken

Feldbach (Steiermark) Erosion vermeiden mit Streifenfrässaat Wie vom Klimawandel betroffen? Starkregenereignisse Landwirtschaft immer häufiger von Bodenerosion betroffen Böden können großen Niederschlagsmengen oft nicht aufnehmen fruchtbarer Humus wird in Straßengräben, in die Kanalisation, auf Radwege oder Straßen geschwemmt verursacht hohe Kosten für Straßenerhalter und Feuerwehren

Wie funktioniert`s? die Gemeinde Feldbach und der Maschinenring Raabtal haben 2016 ein Streifenfrässaatgerät angeschafft Gemeinde gewährte einmalige Förderung von 30.000 Gerät fräst und sät in Bereich von 30 cm und belässt den Boden dazwischen (40 cm) unbearbeitet eignet sich besonders für Mais-, Kürbis- und Hirsekulturen Anbauleistung ist 1 ha / Stunde kann von LandwirtInnen gemietet werden Sabine-Susann Singler / pixelio.de

Vorteile durch bodenschonende Bearbeitung bleibt Rinnenbildung bei Starkregen aus Erosion in Hanglagen verhindert Der Einsatz der Streifenfrässaat verringert den Erhaltungsbzw. Reinigungsaufwand nach Starkregenereignissen für Straßen und entlastet so Budget der Gemeinde.

Ober-Grafendorf (Niederösterreich) Erosionsschutzmaßnahmen Wie vom Klimawandel betroffen? Starkregenereignisse Kanalsystem oft überlastet kleinräumige Überflutungen verursachen Kosten für Auspumparbeiten

Wie funktioniert`s? mit Behörde Erosionsschutzmaßnahmen in landwirtschaftlichen Gebieten mit Steigung von 10-15% erarbeitet 4 Landwirte erhalten Abschlagszahlungen für einen 15 m Grünbrachestreifen Vorteil & Ergebnis Ackererde wird nicht in Kanal geschwemmt kostet Gemeinde seit 2011 800 / J im Vergleich zu den Schäden bei Starkregenereignis von 2010 von 55.000 samossi / pixelio.de

Wie vom Klimawandel betroffen? die stärker werdende Hitze und Trockenheit führt vermehrt zu Flur- und Schilfbränden 2015 im wärmsten Sommer seit Messgeschichte gab es sehr viele Brände unzureichende Wasserversorgung und wenig Niederschlag erschwerten Löscharbeiten und gefährdeten Bevölkerung, TouristInnen und den Ort Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Wie funktioniert`s? Löschwasserversorgung im Brandfall ist Gemeindeaufgabe und unterstützen die Feuerwehr mit dem digitalen Löschwasserplan rüstet sich Gemeinde bei länger anhaltenden Trockenperioden vor erhöhter Brandgefahr Wasserleitungsnetz, Standorte der Hydranten sowie Leitungsdaten sind einfach und direkt per Mausklick abrufbar Zahlreiche Zusatzinfos wie besonders brandgefährdete Objekte Pläne fürs Burgenland wurden im Zusammenarbeit mit Land, Gemeinden, Landessicherheitszentrale, Landesfeuerwehr-verband, Energieversorger und Wasserversorgungsunternehmen erstellt

Wie vom KW betroffen? geprägt von Hochwasserereignissen am Rhein Jahr 1888: Einengung, Begradigung und Dammbau die Folge jüngsten HQ-Ereignisse: 1987, 1999, 2005, 2016 bei Dammbruch zw. Meinigen und Rheinmündung am Bodensee Rheintal inkl Lustenau wäre großflächig überflutet

Wie funktioniert`s? Motto: in ruhigen Zeiten für Krisen vorbereiten Kampagne, um BürgerInnen zu informieren und sensibilisieren Hochwassertag, Leitfaden für das richtige Verhalten, Überflutungs- Checker Ziel: Gefahr eine HQ im Bewusstsein zu verankern und den Katastrophenschutz laufend zu verbessern

Was sind unsere Erfahrungen? regionale Potenziale & Bedürfnisse & Spezifika berücksichtigen gemeinsam Maßnahmen entwickeln Betroffenen einbinden persönliche Engagement fördern lokale Akteure einbeziehen wie Feuerwehr, Rettung, etc. Prozesse frühzeitig starten Anpassung als Querschnittsthema verstehen Maßnahmen mit Mehrfachnutzen Informations-Aufbereitung wichtig Jugend bei Visionsarbeit einbinden geht um deren Zukunft positive Kommunikation & Erfolge feiern

Was brauchen Gemeinden? Übersetzer in gemeindetaugliche Sprache Aufbereitung Erfahrungsaustausch & Good Practice Beispiele gemeindetaugliche Tool & Leitfäden & Materialien Prozessbegleitung / Beratung Angebote für Gemeinderat, BürgerInnen, Bildungseinrichtungen politische Rahmenbedingungen Tim Reckmann / pixelio.de

Was bringt es Gemeinden auf Anpassung zu setzen? Sicherung der Gemeindeentwicklung Zukunftsthemen stärken Eigenverantwortung der Gemeinden Chancen und Stärken erkennen und nutzen schafft Zukunft Gemeinde als lebenswerter / zukunftsfähiger Raum bewerten verborgene lokale Schätze wiederentdecken auf vorhandenes Wissen aufbauen Resilienz gegenüber Störungen stärken Know-how-Transfer durch externe und interne ExpertInnen Dieter Schütz / pixelio.de

Was bietet Klimabündnis? Leitfaden http://www.klimabuendnis.at/gemeindenklimaschutz/leitfaden KlimaCheck http://www.klimabuendnis.at/gemeindenklimaschutz/klimacheck-wie-klimafit-istihre-gemeinde Projekt Goal http://www.klimabuendnis.at/goal Videos KWA allgemein http://www.klimabuendnis.at/gemeindenklimawandelanpassung/klimawandelanpassung KWA für Betriebe http://www.klimabuendnis.at/aktuelles/klimazeu gen-in-oesterreich-wie-unsere-betriebe-sich-anden-klimawandel-anpassen Best Practice Datenbank http://www.klimabuendnis.at/best-practicedatenbank/best-practice-datenbank-uebersicht Schul-Workshops http://niederoesterreich.klimabuendnis.at/ schule-kiga-angebote/angebote-fuerbildungseinrichtungen NEU: Workshop-Reihe in Gemeinden

Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt und wir sind die letzte, die etwas dagegen tun kann Barack Obama, US Präsident, September 2015 Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit! DI Petra Schön Klimabündnis NÖ A-3100 St. Pölten, Wiener Straße 35 T: +43 (2742) 26967-13 petra.schoen@klimabuendnis.at www.klimabuendnis.at