XEM ORCHMCEi KENNTNISS DER ORCHIDEEN BET T RAGE DRITTER BAND. LEIPZIG ZUR VON .FSD. leinrich GUSTAV REICHENBACH FIL F. KRANZLIN.

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Transkript:

:.FSD y 5. bd, V XEM ORCHMCEi BET T RAGE ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON leinrich GUSTAV REICHENBACH FIL FORTGESETZT DURCH F. KRANZLIN. DRITTER BAND. MIT EINEM GENERALREGISTER ZU BAND I HI, lv»0. BOT. GARDEN LEIPZIG F. A. B R C K H A U S I ( 1 9^0 0. >Hri.

^ 28^, 5 7^^^^/W^/; ^^/^//^^^?//^piy ^^rze^d^l TH-oTur&n

145 sechsten vergleicht, wird finden, dass der ganze, tast um das Doppelte gesleigerte Umfang des Buches zu ueun Zehnteln diesen neuen Kunstproducten oder sogenannten neuen Varietaten zufallt, welche botanisch gaqz und gar werthlos sind, und dabei ist das Biich mit einer gewissen Zuruckhaltung geschrieben, es enthalt nur die gut festgestellten Formen, Die Sache wird dadurch schlimmer, well nach dem bekannten Satze, dass das Bessere slets der Feind des Guten isl, die alleren entweder wirklich werthlosen oder nach jeweiliger Mode fur werthlos erklarlen Varielalen, Hybriden etc. in ihrer Mehrzahl aus den Sammlungen auch der Amateure verschwinden und sehr leicht der FaU ein- Ireten kann, dass irgendein elwa von Reichenbach irgendwo in Gardener*s Chronicle beschriebenes Odontoglossum, welches par courtoisie als Species bezeichnet wurde, im Grunde genommen aber L T nur eine abweichende Form einer langsl bekannten Art war, welches aber inzwischen auf den Namen seines Autors bin ein botanisches Burgerrechl eriangt hatte, fur eine kunflige Bearbeilung der Gattung unauffindbar ist. Mit der Phrase species mihi non visa" ist die personliche Verantworllichkeit eines Monographen, welcher wunscht, dass man ihn und seine Arbeit ernsthaft nimmt, doch nur zum Theil auf den Autor dieser Art abgewalzt, selbst dann, wenn dieser Autor durch ein in ubler Slunde verfasstes Testament es unmoglich gemacht hat, zu conlrouiren, was an seinen Arlen isl. Dieser scheinbar sehr wenig zur Sache gehorige Excurs mag aufgefasst werden als eine Apologie gegen die Vorwurfe, welche den Xenien mehrfach gemacht sind, dass sie nichl auf der Hochflut der jetzigen in der Orchideographie beliebten Slromung stsnden. Dies ist richtig, denn die Xenien werden nie und nimmer ein illustrirler Katalog irgendeiner Firma werden, wie es die z. Z. existierendeu grosseren Orchideenwerke ausnahmsjos sind. Zweitens ist hier der Platz, festzuslellen, dass die Hybriden und die ihr gewidmelen Arlikel in der wissenschaftlichen Botanik uberhaupt niemals Burgerrecht verdienen, auch nicht in der Orchideographie, so gross auch ihre Anzahl und so gross der gartnerische resp. Handelswerth vieler dieser Zuchtungen gerade hier sein mogen. Neben diesem Protest gegen die herrschende Richtung mochte der Verfasser alle, welche ein Auge auch fiir die bescheideneren Schonheiten haben, bitten, die Cultur dieser so interessanlen Formen zu fordern und selber zu treiben, wo immer sie konnen. Zu den besten orchideographischen Werken, welche je geschrieben sind, gehort der von Reichenbach verfasste zweite Band von Wilson Saunder's Refugium bolanicum, welcher nur und ausschliesslich kleinblutigen Orchideen gewidmet ist, und wer je sich die Muhe genommen hat, den Orchideenkranz auf dem Titelblatt von John Lindley's Serlum Orchidaceum zu studieren, wird die freilich nicht auf den ersten Blick ansprechende eigenarlige Schonheit dieser Pflanzen nie vergessen... Tafel 283. Habilusbild. L BlQte in naturlicher Stellung von vorn. 2. mit heruntergebogenem Labellum. 3. Labellum und Sporn von der Seite. 4. MitUerer Theil des Labellum von vorn. - ^ Tafel 284. Cj'pripediam Chaniberlaiiiianuni O'Brien. r ^ Sepalo dorsali late ovato obtiiso inflexo margine basi revolula, sepalo inferiore oblongo cucullalo fere duplo minore utroque hirsutissimo; pelalis e. basi paulo latiore linearibus acutis semel v. sesquitortis rectangulariter divergentibus margine, distanter glandulosis setosis; labello pro floris mag hitudine magno ventricoso, lobis lateralibus alle descenlibus antice rolundatis, rima angustissiraa inter

146 ipsos, orificio transverso satis amplo; slaminodio crasso laevi umbone omnino destituto obscure pentacicatnce minulis Planla egregia! Folia lorata antice utrioque obtusa ad 20 cm longa ad 2,5 cm lata laete viridia unicoloria. Scapus ad io cm alius supra distichanthus fractiflexus; bracteae equitantes arcle compressae a latere visae semioblongae oblusae; scapus, bracteae, ovaria dense pilosa, pill basi atro-purpurei a medio apicem usque hyalini. Sepala pelalaque viridia atro-purpureo-striata vel (petala) raacu- Jata, labelli basis viridis, calceolus pallide roseus, punctulis numerosissimis intensioribus decorus. Totus flos 8 9 cm latus, 4 5 cm altus. Labellura 4 cm longura, 2,5 cm latum. Staminodium atro-viride, nitidum. Cypripedium Chamberlainianum O'Brien, Journ. of Horticult. 1892, XXIV, p. 294, fig. 49. Idem Card. Chron. 3 Ser. 1892, XI, p. 241, fig. 34 (xylogr. opt.!). Revue Horticole 1892, p. 104, fig. 27, 28; 1893, p. 141, c. tabula. The Garden 1893, tome 44, p. 304. Revue Horticole Beige 1893, p. 142. Williams' Orchid. Grow. Manual 7*^ edition, p. 242. Diese brillante Art wird auf immer den Naraen ihres Enldeckers W. Micholitz und den seines weitblickenden Chefs, des Herrn F. Sander, unslerblich machen. Die genaueren Angaben uber die Heimat der Pflanze mussen selbslverslandlich vorlaufig geheim gehallen werden. Dass sie ein Kind des femslen Ostens ist und auf den Inseln wahrscheinlich auf dem Sussersteo Grenzposten der Gattung sleht, ist in Sachen der Pflanzengeographie hinreichend genau. Der vegetative Aufbau der Pflanze ist nichl ganz unpassend mil dem mancher angraecoider Pflanzen verglichen worden, und sie hat ailerdings in dem rein grunen Coloril der Blatter ohne Farbung selbsi an den Insertionsstellen und dem breiten schweren Falle derselben mancherlei Eigenarliges, wenn schon sich die Zugehorigkeit zu Cypripedium nicbt verleugnet. Der Bliitenschafl jedoch hat mehr noch als alles andere, ja sogar mehr noch tjs die Bluten selbst, das Interesse erregt und stellt einen vollig neuen Typus dar. Es ist im aljgemeinen nicht wohlgethan, auf Merkmale hin, wie Bracteen sie darbieten, auch nur Unterabtheilungen zu machen bei den Orchidaceen wenigslens wird niemand daran denken aber trotzdem sind die blossen Blutenslandsspindeln ohne Blatter, oboe Bluten und nur mit ihren Bracteen bekleidet, so charaklerislisch, dass sie aliein genugen, die Art als solche zu erkennen; und dies lasst sich von keinem andern Cypripedium sagen. Die Bluten an und fur sich wiirde man am besten dem Typus der Hirsutissima" zuweisen. Sehr intim ist die Verwandtschafl audi mil diesen nichl, aber es gibt doch einige Anklange. Nehmen wir an, dass diese altbekannle, aber noch immer begehrenswerlhe und in gulen Exemplaren hochsl wirksame Pflanze sich aufraflfte und einen Blutenstiel mit mehreren Bluten machte, stall deren 1 oder hochslens 2 zu Iragen, so hatlen wir etwas ahnoches, wie Cypr. Chamberlainianum es bietel Ganz eigenartig ist das wie ein glatter schwarzgruner Knopf vorspringende Staminodium, unler welchem eine nahezu ebenso grosse knopflormige Narbe silzt. Der Yergleich mit einem doppelten Knopf ist vielleicht recht banal, aber er trifft zu, denn thalsachlich ist die Operation, durch welche man die Narbe aus dem Labellum herausholt, ganz und gar dieselbe, wie das Herausziehen eines Manschellenknopfes aus einem etwas engen Knopfloch. Das Labellum ist gross und sehr stark aufgeblasen, zeigt aber ausserlich keine Besonderheilen, dagegen sind die eng zusammenschliessenden tief abwarts gehenden und sehr breiten Seitenlappen der Erwahnung werll Die Farben der Bluten sind ebenso duster wie die des Gyp. hirsutissimura, und der Contrast der rosarolhen Lippe mit den grunen purpurbraun gestreiflen oder gefleckten Sepalen und Pelalen ist eigenartig, aber absolul nicht schon. Die Petalen sind schmal und ein- bis anderlhalbmal gedrehl; sie erinnern dadurch an die Formen der Stonei- Gruppe, wahrend ihr stark gewelller Rand wiederum an G. hirsutissimum erinnert.

147 BetrefFs der Cultur ist wenig zu sagen; soweit bisjetzt bekannt ist, gedeiht sie bei derselben Pflege wie die andern malaiischen Cypripedien. Die Bluten offnen sich sehr nach und nach, und die Spindel zieht sich lang und immer langer aus wie bei alien mehrblutigen Cypripedien, sodass zwischen der letzten Blute der einen Saison und der ersten Blute der nachsten keine grosse Zwischenzeit liegt. Tafel 284. Blulensland, i. Labellum von vorn, 2. von der Seite. 3. Saule von der Seile. 4. Slaminodium von oben. 5. Narbe von unten. (3 5 wenig vergrossert.) Tafel 285. Phalaenopsis antennifera Rchh. JiL Caule crassiusculo polyrhizo folioso, foliis intense viridibus nee roseo-adspersis, foliis ovalelanceolatis acutis ad 20 cm longis ad 3 cm latis apice bilobulis; racemo (vei interdum panicula) plurifloro, bracteis bre\ibus oblongis obtusis. Sepalo dorsali oblongo, lateralibus brevioribus ovatooblongis obtuse acutatis; his omnibus reflexis pulcherrime lilacinis; labelli ungue aureo lineari satis longo dentibus vel antennis 2 in ungue, lobis lateralibus oblique spalhulatis rotundatis erectis, callo huraili triparlito inter ipsos lobos, lobo intermedio oblongo acuto vel apiculato, toto labello intense purpureo; gynosteraio infra angulato gracili, anthera antice acuta, loculis antherae poljinis massulis, androclinio parvis, caudicula supra dilatata infra angustata, glandula roslello lineari apice bifido, fovea stigmatica magna ovali. Flos compressus 2,5 cm altus. J - Phalaenopsis antennifera Rchb fil. in Gardener's Chronicle 1879, I, p. 398 und 1882, III, p. 520. Die Pflanze hat einen dichtbeblatterten Stamm und langlich lanzeltliche dunkelgriine Blatter ohne irgendwelche Zeichnung. Die Bliitenstiele sind fur gewohnlich einfach, konnen aber bei starken M Exemplaren verzweigt sein. Die Sepalen und Petalen sind schon lila oder rosa, die Lippe hat einen schmalen, in der Kegel goldgelben Basaltheil, auf welchen 2 zarte hyaline Blaltchen stehen; die eiformigen Seitenlappen stehen aufrecht (spatelformigen oder schief verkehrl) und haben zwischen oder dicht hinter sich einen niedrigen oben schwach dreitheiligen Callus, der Mittellappen ist abwarts gebogen und vorn zugespitzl An der Saule ist die grosse Narbenflache bemerkenswerth, welche vorn durch das ziemlich Jange lineare an der Spitze gespaltene Rostellum gewissermassen getheiltist; die Antherenfacher, die PoIIenmassen sowie das Lager derselben sind auffallend klein. Die Farbe r X der Lippe und in der Kegel auch der Saule ist ein schones tiefes Purpurroth. Es ist auffallend, dass in modernen englischen Werken diese Art mit Phalaen. Regnieriana Rchb. fil. zu Phalaen. Esmeralda Rchb. fil. gezogen wird, trotzdem Reichenbach in Gardener's Chronicle 1887, II, p. 746 die Unterschiede dieser 3 Arlen auf das sorgfaltigsle auseinandersetzte. Wenn Sir Joseph Hooker in Flora of Brit. India VI, p. 31, diesen Missgriff machte, so lasst sich das verstehen, denn mit Herbarmaterial allein, und ware es das des Royal Herbarium, lasst sich solchen Fragen schwer beikommen; eine genaue Un tersuchung mit genugendem Material hatte aber auch dann noch Anhaltspunkle genug geboten, um die 3 Arten auseinander zu halten, und es gibt schwerere Fragen als diese, welche auch rait Herbarmaterial gelosl worden sind. Immerhin ist dieser Missgriff zu verstehen. Was jedoch den Verfasser von Veitch Manual veranlasste, in denselben Fehler zu verfailen, ist vollig unerfindlich. Reichenbach und ganz unabhangig von ihm Godefroy-Leboeuf halten langst festgeslellt, dass die echte Phalaen. Esmeralda Rchb. fil. in europaischen Sammlungen zur Zeit nicht mehr exisliere; es war also mindestens leiclitsinnig, die Identilat zweier Arten mit einer dritlen, welche man nicht kannte,