Zum Vorlesen für Kinder ab 3 Jahren! Alexander Steffensmeier Lieselotte ist krank Wenn im Herbst das Wetter schlechter wurde, dann mussten sich die Postkuh Lieselotte und ihr Freund, der Postbote, beim Postaustragen oft durch Wind und Regen kämpfen. In den letzten Tagen war es besonders kalt und ungemütlich gewesen. Und heute Morgen beim Melken fühlte sich Lieselotte ganz schlapp und müde.»gute Güte«, sagte die Bäuerin.»Du siehst ja ganz furchtbar aus! Du wirst dich doch nicht erkältet haben?«1
Wie gut, dass die Bäuerin eine Menge Hausmittel kannte, die bei Erkältungen helfen sollten. 2
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»Kein Problem«, sagte die Sprechstundenhilfe, als die Bäuerin in der Tierarztpraxis anrief.»der Doktor kann heute noch vorbeischauen.«am späten Nachmittag kam der Doktor auf den Hof.»Na, dann wollen wir uns die Patientin mal anschauen«, sagte er und öffnete seine große Tasche.»Gut, gut«, sagte der Doktor schließlich.»das sieht ganz nach einer ordentlichen Erkältung aus. Arme Lieselotte. Aber ein paar Tage Bettruhe, gute Pflege und etwas Hustensaft... und schon ist sie wieder ganz die alte Kuh.«Also blieb Lieselotte heute im warmen Stroh liegen. Die Bäuerin deckte sie gut zu und brachte ihr heißen Tee. Lieselotte durfte sich ihre Lieblingsschallplatten anhören, und manchmal las ihr die Bäuerin auch etwas vor. Nach drei Tagen fühlte sich Lieselotte schon viel besser. Und am vierten Tag ging es ihr fast schon wieder richtig gut. 4
Am nächsten Morgen fühlte sich Lieselotte endlich wieder ganz gesund. Aber draußen war es besonders kalt und grau und nass und Lieselotte hatte keine Lust, heute wieder mit dem Postaustragen zu beginnen. Einen Tag konnte sie doch bestimmt noch krank bleiben, oder? Als die Bäuerin zum Melken kam, ließ sie daher den Kopf hängen und schaute ganz elend.»mhmm«, sagte die Bäuerin und legte ihre Hand auf Lieselottes Stirn.»Fieber hast du keines mehr, aber du siehst ja immer noch ganz furchtbar aus! Ich denke, du solltest heute unbedingt noch einmal liegen bleiben.«am Nachmittag wurde es Lieselotte im Stall aber langsam langweilig. Und was kam da plötzlich von draußen herein? Sonnenschein! Hühnerlachen! Lieselotte lief zur Stalltür. Was für ein großartiger Nachmittag zum Spielen! Doch dann bremste sie... Heute sollte sie ja noch im Stall bleiben und sich erholen. Die Bäuerin und die anderen Tiere würden ihr nie glauben, dass sie so plötzlich wieder ganz gesund geworden war... Dabei hatte auch Lieselotte so große Lust, wieder zu hopsen und zu springen. 5
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Ganz schrecklich ungeduldig wurde Lieselotte aber, als sie sah, dass die anderen Tiere draußen Drachen steigen ließen. Lieselotte wartete schon seit Wochen darauf, ihren neuen Drachen auszuprobieren. Da musste sie einfach mitmachen! Aber was würde die Bäuerin sagen, wenn sie Lieselotte draußen herumtoben sah? Es half wohl alles nichts, Lieselotte würde zur Bäuerin gehen müssen und ihr beichten, dass sie mit ihrer Erkältung heute Morgen ein bisschen übertrieben hatte. 7
Also trottete Lieselotte mit hängenden Ohren und einem schlechten Gewissen zum Bauernhaus. Aber die Bäuerin war nicht in der Küche. Und die Bäuerin war nicht in der guten Stube. Und auch nicht im Badezimmer. Da hörte Lieselotte plötzlich ein Niesen. Es kam von oben. Na so etwas. Die Bäuerin lag im Bett und sah ganz furchtbar aus!»lieselotte, wie schön, dass es dir wieder etwas besser geht. Ich fühle mich heute gar nicht gut. Ich glaube, jetzt habe ich mir die Erkältung auch geholt. Aber ich stehe gleich wieder auf. Ich muss ja noch so viel tun! Laub harken und Holz hacken und Essen kochen...«8
Da wusste Lieselotte plötzlich, was sie noch viel lieber spielen würde als Drachensteigen... 9
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