Futurabond U M+ ScientiFic compendium



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Transkript:

Futurabond U M+ Scientific Compendium

Inhalt 1. Einführung... 3 1.1. VOCO s Universal-Adhäsive... 4 1.2. Produktbeschreibungen... 6 1.3. Art der Anwendung... 6 1.4. Indikationen... 6 2. In-vitro Studien... 8 2.1. Untersuchung der Mikro-Scherhaftung auf humanem Schmelz und Dentin in Abhängigkeit der Ätztechnik... 8 2.2. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Self-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: LC)... 10 2.3. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Total-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: LC)... 12 2.4. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Self-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: SC)... 14 2.5. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Total-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: SC)... 16 2.6. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin im Self-Etch-Modus (Adhäsiv: SC, Composite: SC)... 18 2.7. Untersuchung der Zughaftung auf Rinderdentin / -schmelz (Self-Etch- und Total-Etch-Modus)... 20 2.8. Untersuchung der Höckerdeformation / Randdichtigkeit... 22 2.9. Untersuchung der Dentinpermeabilität von Universal-Adhäsiven in Abhängigkeit von der Ätztechnik... 26 2.10. Scherhaftungsmessung nach Reparatur von verschiedenen Werkstoffen... 28 2.11. Untersuchung der Adhäsion von Zirkoniumdioxid zu verschiedenen Stumpfaufbaumaterialien... 30 2.12. Das Potenzial neuartiger Primer und Universal-Adhäsive, einen Haftverbund zu Zirkoniumdioxid aufzubauen... 32 2.13. TEM-Untersuchungen der Verbundschicht zwischen Futurabond U und Dentin bei Anwendung im Self-Etch- und Total-Etch-Modus... 34 2.14. TEM-Untersuchungen zu Nanoleakage der Kontaktfläche zwischen Futurabond U und Dentin bei Anwendung im Self-Etch- und Total-Etch-Modus... 36 2.15. Ausstoßversuche adhäsiv befestigter Rebilda Posts... 38 3. In-vivo Studien... 40 3.1. Klinische 1-Jahres-Ergebnisse von Klasse-V-Restaurationen... 40 3.2. Klinische 6- und 12-Monatsergebnisse direkter und indirekter Compositerestaurationen... 42 4. Anwenderbefragung / Klinische Anwendertests... 46 4.1. Futurabond U Wahl zum Top-10-Produkt in den USA 2014... 46 4.2. Fünf von fünf möglichen Sternen Futurabond M+ im Praxistest... 47 5. Glossar... 48 6. Literatur... 49 2

Scientific Compendium 1. Einführung Die Adhäsiv-Technik hat die konservierende Zahnheilkunde nachhaltig beeinflusst. Seit mit ihrer Einführung das Adhäsiv und somit auch das Füllungsmaterial erstmals zusätzlich eine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen und nicht mehr nur die mechanische Verankerung für den notwendigen Halt sorgt, haben sich die Präparationsrichtlinien und Vorgehensweisen für den Ersatz kariös veränderter Zahnhartsubstanz dramatisch verändert. Minimal invasiv wurde zur wichtigsten Maxime. Realisiert werden konnte diese nur durch den Einsatz moderner Adhäsive und Füllungscomposites. Das Adhäsiv hat dabei die wichtige und schwierige Aufgabe, einerseits einen innigen Kontakt zur Zahnhartsubstanz aufzubauen und andererseits eine sichere und unlösbare Verbindung zum Füllungscomposite zu schaffen. Der Unterschied zwischen den zu verbindenden Komponenten hydrophile Zahnhartsubstanz und hydrophober Kunststoff könnte dabei kaum größer sein. Für Sie bei der Anwendung selbst unbemerkt, bewerkstelligen die Adhäsive diesen Spagat. Ihr weiter Indikationsbereich, die klinisch nachgewiesenen hohen Haftkräfte, ihre Zuverlässigkeit und die einfache Applikation machen diese Produkte uneingeschränkt tauglich für die tägliche Anwendung, nicht nur in der konservierenden Zahnheilkunde. Das moderne Adhäsiv lässt Ihnen die Wahl, indikationsgerecht, mit oder ohne zusätzlichen Ätzschritt, mit oder ohne Lichtpolymeri sation, Ihre Composite-Füllung oder Ihren Composite-Aufbau zu legen oder einen Wurzelstift zu befestigen. Dabei ist es kompatibel mit allen methacrylat-basierten Composites, die Sie in Ihrer Praxis für die unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen möchten. Allerdings können moderne Adhäsive heute noch sehr viel mehr, als nur Composite auf Zahnhartsubstanz zu kleben. Sie sind kompatibel mit den Materialien, aus denen der Zahntechniker festsitzenden Zahnersatz herstellt und spielen so eine wichtige Rolle als Haftvermittler für Restaurationen aus (Edel-)Metall und den unterschiedlichsten Keramik-Arten. Auch die säurefreie Reparatur von Keramikverblendungen direkt im Mund ist möglich. Futurabond U und Futurabond M+ lassen Ihnen die Wahl zwischen den unterschiedlichen Methoden der Konditionierung der Zahnhartsubstanz und schränken Sie nicht bei Ihrer Materialwahl des Füllungs-, Aufbau- oder Befestigungscomposites ein. Größte Kompatibilität und maximale Integration in Ihren Behandlungsablauf machen Futurabond U und Futurabond M+ zu wirklichen Universal-Adhäsiven. Modernste Forschung und die daraus resultierenden Produkte verwischen indes die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Adhäsiv-Systemen und lösen so gleichzeitig auch die ehemals starren Anwendungskonventionen auf. Total-Etch, Selective- Etch und Self-Etch beschreiben heute nur noch Anwendungsoptionen für den Zahnarzt, aber nicht mehr einzelne Philosophien, die untereinander nicht kompatibel sind. 2 3

1.1 VOCO s Universal-Adhäsive Die Forschung hat im Adhäsiv-Bereich in den vergangenen Jahren riesige Fortschritte gemacht. VOCO hat diesen Weg konsequent mit großer Akribie und Innovationskraft beschritten. Mit der Einführung von Futurabond U im Jahr 2013 und Futurabond M+ im Jahr 2014 werden den Anwendern gleich zwei Universal-Adhäsive, eines in der SingleDose und eines in der Flasche, angeboten. Je nach Präferenz der Darreichungsform ist für jeden Zahnarzt das passende Universal-Adhäsiv dabei. Hinter den beiden Produkten steht ein langer Entwicklungsprozess, der eines zum Ziel hatte: ein Universal-Adhäsiv anzubieten, das dem Anwender ausschließlich Vorteile sowie Verlässlichkeit bietet und jedes weitere Adhäsiv-System in der Praxis überflüssig macht. Die universellen Futurabonds setzen deshalb neue Maßstäbe hinsichtlich ihrer Haftwerte und vor allem bei ihrer flexiblen sowie vielseitigen Einsetzbarkeit. Universal-Adhäsive zählen zu den neuesten Entwicklungen, die auf dem Markt erhältlich sind. Neben ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zeigen sie verglichen mit den konventionellen Etch&Rinse- und Self-Etch-Systemen eine geringere Techniksensitivität. Erreicht werden ihre Vorteile durch die speziell abgestimmte Formulierung der Adhäsive (s. Tabelle 1). Tabelle 1: Allgemeine Formulierung der VOCO Universal-Adhäsive Inhaltsstoffe Bezeichnung Aufgabe Saure Adhäsivmonomere Organische Säuren Ausbildung des Ätzmusters, Verbund zur Zahnhartsubstanz, Verbesserung des Fließverhaltens Vernetzende Monomere Funktionalisierte Methacrylate Ausbildung des 3-dimensionalen Netzwerks, Verbund zu Methacrylatmaterialien Katalysatoren Organische Aminverbindung Co-Katalysator für die Dualhärtung Initiatoren Campherchinon Photoinitiator für die Lichthärtung Stabilisatoren BHT Erhöhen die Monomerstabilität während der Lagerung Lösungsmittel Ethanol und Wasser Halten die Inhaltsstoffe in Lösung, Verbesserung des Fließ- und Penetrationsverhaltens Ein besonderes Augenmerk muss auf die sauren Adhäsivmonomere beziehungsweise deren vielfältiges Wirkungsfeld gelegt werden. Eingesetzt werden organische Säuren, die neben der Säurefunktion zusätzlich mit einer Methacrylatfunktion versehen sind. Durch die Reaktion der Phosphorsäuregruppe an der Zahnhartsubstanz kommt es zu einer Demineralisierung, einer Zerklüftung, wodurch ein Retentionsmuster entsteht. In einem nachgelagerten Schritt baut die abreagierte organische Säure eine Verbindung mit der Zahnhartsubstanz auf, genauer gesagt mit den Calciumionen des Hydroxylapatits. Die Methacrylat- Funktion der sauren Adhäsivmonomere verbindet sich bei der Polymerisation mit den vernetzenden Monomeren, es kommt 4

Scientific Compendium zur Ausbildung eines sehr stabilen 3-dimensionalen Netzwerks. Ein weiterer Benefit der sauren Adhäsivmonomere ist, dass sie die Oberflächenspannung der gesamten Flüssigkeit herabsetzen, die Viskosität der Adhäsivlösung wird deutlich verringert. Der enorme Vorteil liegt hier in der verbesserten Benetzungseigenschaft des Adhäsiv-Systems. Das vollständige Ausfüllen der Retentionsfläche, ein homogenes Durchdringen des Kollagenfasergeflechts und eine optimale Versiegelung der Dentintubuli sind nur mit Hilfe dieser niedrigen Viskosität zu erreichen. Das sehr gute Benetzungsverhalten ermöglicht es zudem, die Adhäsiv-Systeme mit unterschiedlichen Ätzmodi anzuwenden. Ein vor der Applikation durch konzentrierte Phosphorsäure geschaffenes Retentionsmuster kann trotz eigenem sauren ph-wert durch die Adhäsivlösung penetriert werden. Aus diesem Grund sind die Universal-Adhäsive trotz vorheriger Phosphorsäureätzung in der Lage, eine Hybridschicht aufzubauen, tief in die Dentintubuli einzudringen, um so postoperative Sensitivitäten zu minimieren und für einen hervorragenden Haftverbund zu sorgen. Composite Adhäsiv-Schicht Dentin mit angeschnittenen Tubuli und sogenannten Tags Abbildung 1: Dentinpenetration von Futurabond U bei der Verwendung der Total-Etch-Technik [1] Das perfekte Anfließverhalten führt darüber hinaus zu einer guten Haftung an einer Vielzahl von Dentalmaterialien sowie der Zahnhartsubstanz. Ohne zusätzlichen Primer wird eine sichere Haftung zu diversen Materialien wie Metall, Zirkoniumdioxid, Aluminiumoxid und Glaskeramiken erreicht. Einmal näher am Beispiel von Zirkoniumdioxid betrachtet: das Adhäsiv fließt zum einen bei der Applikation sehr gut an das Keramikwerkstück an, zum anderen zeigt die Säuregruppe der beinhalteten intelligenten Monomere eine sehr hohe Affinität zur Oberfläche der Oxid-Keramik, sodass ein exzellenter Haftverbund erreicht wird. Nicht zu vergessen sind die Funktionen der Lösungsmittel: Ganz generell besteht deren Aufgabe darin, alle Inhaltsstoffe der Adhäsiv-Flüssigkeit in Lösung zu halten. Um den optimalen Haftverbund zwischen der hydrophilen Zahnhartsubstanz und dem hydrophoben Composite herstellen zu können, ist die Verwendung unterschiedlich polarer Monomere notwendig, dementsprechend ist die Verwendung eines Lösungsmittelgemischs unterschiedlicher Polaritäten vorteilhaft. Außerdem wird durch das Ethanol-Wasser-Gemisch ein zu schnelles Verdunsten der Flüssigkeit verhindert, wie es beispielsweise bei acetonbasierten Adhäsiven der Fall sein kann. Literatur [1] Lohbauer, 2013 4 5

1.2. Produktbeschreibungen Futurabond U und Futurabond M+ sind Dentaladhäsive zur Verwendung mit methacrylatbasierten Füllungs-, Stumpfaufbau- oder Befestigungsmaterialien. Sie können sowohl ohne Phosphorsäure-Ätzschritt (Self-Etch) als auch mit Phosphorsäure-Ätzschritt (selektive Schmelzätzung oder Total-Etch) der Zahnhartsubstanz angewendet werden. Für Futurabond U gelten uneingeschränkt die Indikationen [A1] - [G]. Für Futurabond M+ gelten uneingeschränkt die Indikationen [A1] - [E2], in Verbindung mit dem Futurabond M+ DCA (Dual Cure Activator) sind auch die Indikationen [F1] - [G] gültig. 1.3. Art der Anwendung Futurabond U und Futurabond M+ sorgen für einen sicheren Verbund nicht nur zur natürlichen Zahnhartsubstanz sondern auch zu Composites, Metallen und Keramiken. Eine Trockenlegung des Arbeitsfeldes ist erforderlich. Jegliche Kontamination der Kavität bzw. Werkstoffoberfläche mit Blut oder Speichel ist zu vermeiden. Kofferdam wird empfohlen. 1.4. Indikationen [A1] Adhäsiv für direkte Restaurationen für alle Kavitätenklassen mit lichthärtenden Composite- / Compomer- / Ormocer -Materialien auf Methacrylatbasis. [A2] Adhäsiv für Stumpfaufbauten aus lichthärtenden Compositematerialien. [A3] Adhäsiv für indirekte Restaurationen mit lichthärtenden Befestigungscomposites. [E1] Versiegelung von Kavitäten vor Amalgam-Restaurationen. [E2] Versiegelung von Kavitäten und Stumpfpräparationen vor der temporären Befestigung von indirekten Restaurationen. [F1] Adhäsiv für direkte selbst- oder dualhärtende Compositerestaurationen aller Kavitätenklassen und Stumpfaufbauten. [B] [C] Intraorale Reparatur von Composite-, Compomeroder Ormocer -Füllungen, Keramikverblendungen und Vollkeramikrestaurationen ohne zusätzlichen Primer. Behandlung überempfindlicher Zahnhälse. [F2] Adhäsiv für indirekte Restaurationen unter Verwendung von dual- oder selbsthärtenden Befestigungscomposites. [G] Befestigung von Wurzelstiften mit dual- oder selbsthärtenden Befestigungscomposites. [D] Schutzlack für Glasionomer Zementfüllungen. 6

Scientific Compendium Tabelle 2: Übersicht VOCO s Universal-Adhäsive Futurabond U Futurabond M+ (+ DCA) Adhäsiv-Klassifizierung Universal Universal Aushärtung dualhärtend lichthärtend (dualhärtend) Darreichungsform SingleDose Flasche Aufgetragene Schichten 1 1 Arbeitsschritte 3 2 1 3 2 1 total-etch Selective-Etch Self-Etch Total-Etch Selective-Etch Self-Etch Schmelzkonditionierung Ätzgel Ätzgel Ätzgel Ätzgel Dentinkonditionierung Ätzgel Ätzgel Futurabond U Futurabond M+ Futurabond U Futurabond M+ Benetzung Futurabond U Futurabond M+ Verbund DCA: Futurabond M+ DCA (Aktivator für Dualhärtung) 6 7

2. In-vitro Studien 2.1. Untersuchung der Mikro-Scherhaftung auf humanem Schmelz und Dentin in Abhängigkeit der Ätztechnik El Mahallawy S.A., Abdalla A., Effect of Thermocycling on Bond Strength of Self-etch Adhesives, J Dent Res 92 (Spec Iss B): 287, 2013. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Humane Zähne Schmelz / Dentin Self-Etch und Total-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel Die in-vitro Studie zeigt vergleichende Mikro-Scherhaftungswerte für die beiden Universal-Adhäsive Futurabond U (VOCO) und Scotchbond Universal (3M ESPE), in Abhängigkeit des Ätzmodus in Verbindung mit einem lichthärtenden Composite (GrandioSO, VOCO). Studiendesign Für den Scherhaftungsversuch wurden menschliche Zähne verwendet, diese wurden beschliffen, um oberflächlichen okklusalen Schmelz zu entfernen. Poliert wurde die Schmelzoberfläche mit Siliziumcarbid-Schleifpapier (600er Körnung), um eine standardisierte Schmierschicht zu erzeugen. Für die Dentinprobekörper wurde ebenfalls der okklusale Schmelz abgetrennt und analog der Schmelzpräparation die Dentinoberfläche bearbeitet. Getestet wurden zwei Universal-Adhäsive, Futurabond U (VOCO) und Scotchbond Universal (3M ESPE). Die Adhäsivsysteme wurden analog den Herstellerangaben (sowohl im Self-Etch- als auch im Total-Etch-Modus) auf die vorbereiteten Oberflächen aufgebracht und ein lichthärtendes Composite (GrandioSO, VOCO) appliziert (Composite-Zylinder: Durchmesser 0,8 mm und Höhe 2 mm). Es wurden je 20 Prüfkörper hergestellt, von denen die Hälfte dem Prozess des Thermocyclings (5000 Zyklen, 5 C / 55 C) unterzogen wurden, um eine künstliche Alterung zu simulieren. Im Anschluss wurden Mikro-Scherhaftungsmessungen mittels Universalprüfmaschine (Instron) durchgeführt. Ergebnisse Futurabond U zeigt sowohl initial als auch nach dem Prozess des Thermocyclings sehr gute Mikro-Scherhaftungswerte auf Schmelz und auf Dentin, unabhängig davon, ob im Total-Etchoder Self-Etch-Modus gearbeitet wurde. 8

Scientific Compendium Schmelz Dentin [MPa] 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Futurabond U initial Scotchbond Universal initial Futurabond U nach TC Scotchbond Universal nach TC Futurabond U initial Scotchbond Universal initial Futurabond U nach TC Scotchbond Universal nach TC Total-Etch Self-Etch Abbildung 2: Mikro-Scherhaftung [MPa] auf Schmelz und Dentin, Total-Etch- und Self-Etch-Modus, initial und nach Thermocycling, LC-Composite. 8 9

2.2. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Self-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: LC) F&E VOCO GmbH, Cuxhaven, Deutschland, 2013-2014, analog ISO / TS 11405. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Bovine Zähne Schmelz / Dentin Self-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel In dieser Studie wurden vergleichende Scherhaftungsmessungen von Universal- und Self-Etch-Adhäsiven in Kombination mit einem lichthärtenden Composite auf Rinderdentin / -schmelz durchgeführt. Simulierte Indikationen [A1] Adhäsiv für direkte Restaurationen für alle Kavitätenklassen mit lichthärtenden Composite- / Compomer- / Ormocer -Materialien auf Methacrylatbasis. [A2] Adhäsiv für Stumpfaufbauten aus lichthärtenden Compositematerialien. [A3] Adhäsiv für indirekte Restaurationen mit lichthärtenden Befestigungscomposites. Studiendesign Es wurden Rinderfrontzähne präpariert und in eine Epoxidharzmatrix eingebettet. Um einheitliche Oberflächen zu schaffen, wurden die Zahnflächen mit Siliziumcarbid-Schleifpapier (1000er Körnung) bearbeitet. Die verwendeten Adhäsiv-Systeme sind in der Abbildung 3 aufgeführt. Diese wurden nach Herstellerangaben im Self-Etch-Modus appliziert und anschließend lichtgehärtet. Das lichthärtende Composite GrandioSO (VOCO) wurde nach Herstellerangaben auf die Adhäsivschicht aufgebracht und lichtgehärtet. Im Anschluss wurden die Scherhaftungsmessungen mit einer Universalprüfmaschine (Zwick Roell) analog ISO / TS 11405 durchgeführt. Ergebnisse Futurabond U und Futurabond M+ erreichen im Self-Etch- Modus auf Schmelz und Dentin hervorragende Haftwerte. Die hohen Scherhaftungswerte von Futurabond U und Futurabond M+ auf Rinderdentin unterscheiden sich mit einer Ausnahme deutlich von den ebenfalls untersuchten Adhäsiv-Systemen. 10

Scientific Compendium Schmelz Dentin [MPa] 30 25 20 15 10 5 0 Futurabond U Futurabond M+ Scotchbond Universal Prime&Bond Elect ( + ) All-Bond Universal AdheSE Universal Xeno Select Clearfil Universal Bond Clearfil SE Bond 2 ( + ) Clearfil DC Bond Optibond XTR Optibond All-In-One Clearfil S 3 Bond Plus Adper Prompt L-Pop ibond SE Universal-Adhäsive Self-Etch-Adhäsive Abbildung 3: Scherhaftung [MPa] auf Rinderdentin / -schmelz im Self-Etch-Modus (LC), LC-Composite. 10 11

2.3. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Total-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: LC) F&E VOCO GmbH, Cuxhaven, Deutschland, 2013-2014, analog ISO / TS 11405. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Bovine Zähne Schmelz / Dentin Total-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel In dieser Studie wurden vergleichende Scherhaftungsmessungen von Universal- und Total-Etch-Adhäsiven in Kombination mit einem lichthärtenden Composite auf Rinderdentin / -schmelz durchgeführt. Simulierte Indikationen [A1] Adhäsiv für direkte Restaurationen für alle Kavitätenklassen mit lichthärtenden Composite- / Compomer- / Ormocer -Materialien auf Methacrylatbasis. [A2] Adhäsiv für Stumpfaufbauten aus lichthärtenden Compositematerialien. [A3] Adhäsiv für indirekte Restaurationen mit lichthärtenden Befestigungscomposites. Studiendesign Zur Scherhaftungsmessung wurden Rinderfrontzähne als Probekörper verwendet. Dazu wurden die Zähne präpariert und in eine Epoxidharzmatrix eingebettet. Die Zahnoberflächen wurden mit Siliziumcarbid-Schleifpapier (1000er Körnung) bearbeitet, um einheitliche Oberflächen zu schaffen. Die für die Untersuchung verwendeten Adhäsiv-Systeme sind in der Abbildung 4 aufgeführt. Diese wurden nach Herstellerangaben im Total-Etch-Modus appliziert und anschließend lichtgehärtet. Das lichthärtende Composite GrandioSO (VOCO) wurde nach Herstellerangaben auf die Adhäsivschicht aufgebracht und lichtgehärtet. Im Anschluss wurden die Scherhaftungsmessungen mit einer Universalprüfmaschine (Zwick Roell) analog ISO / TS 11405 durchgeführt. Ergebnisse Im Total-Etch-Modus zeigen Futurabond U und Futurabond M+ hohe Scherhaftungswerte auf Schmelz und Dentin. Ein zusätzliches Ätzen der Zahnhartsubstanz führt zu keiner offensichtlichen Änderung der Haftwerte auf Dentin, jedoch zu einer verbesserten Haftkraft auf Schmelz (siehe Vergleich der Abbildungen 3 und 4). 12

Scientific Compendium Schmelz Dentin [MPa] 35 30 25 20 15 10 5 0 Futurabond U Futurabond M+ Scotchbond Universal Prime&Bond Elect ( + ) All-Bond Universal AdheSE Universal Xeno Select Clearfil Universal Bond XP Bond Prime&Bond NT Syntac ibond TE Optibond FL Universal-Adhäsive Total-Etch-Adhäsive Abbildung 4: Scherhaftung [MPa] auf Rinderdentin / -schmelz im Total-Etch-Modus (LC), LC-Composite. 12 13

2.4. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Self-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: SC) F&E VOCO GmbH, Cuxhaven, Deutschland, 2013-2014, ISO / TS 11405. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Bovine Zähne Schmelz / Dentin Self-Etch lichthärtend selbsthärtend Ziel Die Untersuchung zeigt vergleichende Scherhaftungsmessungen von Universal- und Self-Etch-Adhäsiven in Kombination mit einem selbsthärtenden Composite auf Rinderdentin / -schmelz. Simulierte Indikationen [F1] Adhäsiv für direkte selbst- oder dualhärtende Compositerestaurationen aller Kavitätenklassen und Stumpfaufbauten. [F2] Adhäsiv für indirekte Restaurationen unter Verwendung von dual- oder selbsthärtenden Befestigungscomposites. Studiendesign Die Rinderfrontzähne wurden präpariert und in eine Epoxidharzmatrix eingebettet. Um einheitliche Oberflächen zu schaffen, wurden die Zahnflächen mit Siliziumcarbid-Schleifpapier (1000er Körnung) bearbeitet. Abbildung 5 zeigt die in der Untersuchung verwendeten Adhäsiv-Systeme. Diese wurden nach Herstellerangaben im Self-Etch-Modus appliziert und lichtgehärtet. Das dualhärtende Stumpfaufbaucomposite Grandio Core Dual Cure wurde nach Herstellerangaben auf die Adhäsivschicht aufgebracht und chemisch ausgehärtet. Im Anschluss wurden die Scherhaftungsmessungen mit einer Universalprüfmaschine (Zwick Roell) analog ISO / TS 11405 durchgeführt. Ergebnisse In Kombination mit einem dualhärtenden Composite werden erfahrungsgemäß niedrigere Haftwerte gemessen, was in der chemischen Aushärtung des Composites begründet ist. Die Scherhaftungswerte von Futurabond U sind höher als bei den anderen getesteten Universal-Adhäsiven. Futurabond M+ wurde vor der Applikation mit Futurabond M+ DCA (Aktivator für Dualhärtung) gemischt. Die erreichten Haftwerte des Flaschen-Universal-Adhäsivs unterscheiden sich kaum zu denen von Futurabond U. 14

Scientific Compendium Schmelz Dentin [MPa] 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Futurabond U Futurabond M+ () Scotchbond Universal () Prime&Bond Elect ()( + ) All-Bond Universal AdheSE Universal Clearfil Universal Bond () Clearfil SE Bond 2 ()( + ) Clearfil DC Bond Optibond XTR Clearfil S 3 Bond Plus ( ) Universal-Adhäsive Self-Etch-Adhäsive Abbildung 5: Scherhaftung [MPa] auf Rinderdentin / -schmelz im Self-Etch-Modus (LC), SC-Composite. () Für diese Produkte wurde der jeweils firmeneigene Dual-Cure- bzw. Self-Cure-Activator verwendet, um die Kompatibilität mit dem dualhärtenden Composite herzustellen. ( ) Clearfil S 3 Bond Plus wurde zusammen mit Clearfil DC Core Plus getestet. 14 15

2.5. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin / -schmelz im Total-Etch-Modus (Adhäsiv: LC, Composite: SC) F&E VOCO GmbH, Cuxhaven, Deutschland, 2013-2014, ISO / TS 11405. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Bovine Zähne Schmelz / Dentin Total-Etch lichthärtend selbsthärtend Ziel Die Testung zeigt vergleichende Scherhaftungsmessungen von Universal- und Total-Etch-Adhäsiven in Kombination mit einem selbsthärtenden Composite auf Rinderdentin / -schmelz. Simulierte Indikationen [F1] Adhäsiv für direkte selbst- oder dualhärtende Compositerestaurationen aller Kavitätenklassen und Stumpfaufbauten. [F2] Adhäsiv für indirekte Restaurationen unter Verwendung von dual- oder selbsthärtenden Befestigungscomposites. eingebettet. Um einheitliche Bedingungen zu schaffen, wurden die Zahnflächen mit Siliziumcarbid-Schleifpapier (1000er Körnung) bearbeitet. Die Abbildung 6 zeigt die Ergebnisse der in der Messung untersuchten Adhäsiv-Systeme. Diese wurden nach Herstellerangaben im Total-Etch-Modus appliziert und anschließend lichtgehärtet. Das dualhärtende Stumpfaufbaucomposite Grandio Core Dual Cure wurde nach Herstellerangaben auf die Adhäsivschicht aufgebracht und chemisch ausgehärtet. Im Anschluss wurden die Scherhaftungsmessungen mit einer Universalprüfmaschine (Zwick Roell) analog ISO / TS 11405 durchgeführt. Studiendesign Zur Messung der Scherhaftung wurden Rinderfrontzähne verwendet, diese wurden präpariert und in eine Epoxidharzmatrix Ergebnisse Futurabond U zeigt im Vergleich zu den anderen getesteten Adhäsiv-Systemen gerade auf Dentin deutlich bessere Haftwerte. 16

Scientific Compendium Schmelz Dentin [MPa] 25 20 15 10 5 0 Futurabond U Futurabond M+ () Scotchbond Universal () Prime&Bond Elect ()( + ) All-Bond Universal AdheSE Universal Clearfil Universal Bond () XP Bond () Prime&Bond NT () Syntac ibond TE Optibond FL Universal-Adhäsive Total-Etch-Adhäsive Abbildung 6: Scherhaftung [MPa] auf Rinderdentin / -schmelz im Total-Etch-Modus (LC), SC-Composite. () Für diese Produkte wurde der jeweils firmeneigene Dual-Cure- bzw. Self-Cure-Activator verwendet, um die Kompatibilität mit dem dualhärtenden Composite herzustellen. 16 17

2.6. Untersuchung der Scherhaftung auf Rinderdentin im Self-Etch-Modus (Adhäsiv: SC, Composite: SC) F&E VOCO GmbH, Cuxhaven, Deutschland, 2013-2014, analog ISO / TS 11405. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Bovine Zähne Dentin Self-Etch selbsthärtend selbsthärtend Ziel In dieser Studie wurden vergleichende Scherhaftungsmessungen von Universal- und Self-Etch-Adhäsiven in Kombination mit einem selbsthärtenden Composite durchgeführt. Simulierte Indikation [G] Befestigung von Wurzelstiften mit dual- oder selbsthärtenden Befestigungscomposites. Testdesign Zur Messung der Scherhaftung wurden Rinderfrontzähne verwendet. Die Zähne wurden präpariert und in eine Epoxidharzmatrix eingebettet. Um einheitliche Oberflächen zu schaffen, wurden die Zahnflächen mit Siliziumcarbid-Schleifpapier (1000er Körnung) bearbeitet. Die verwendeten Adhäsiv-Systeme sind in Abbildung 7 aufgeführt. Diese wurden nach Herstellerangaben im Self-Etch-Modus appliziert, anschließend wurde das dualhärtende Stumpfaufbaucomposite Grandio Core Dual Cure nach Herstellerangaben auf die Adhäsivschicht aufgebracht und chemisch aushärten gelassen. Im Anschluss wurden die Scherhaftungsmessungen mit einer Universalprüfmaschine (Zwick Roell) analog ISO / TS 11405 durchgeführt. Ergebnisse Die Haftwerte für Futurabond U sind deutlich höher als für die weiteren getesteten Adhäsiv-Systeme. 18

Scientific Compendium Dentin [MPa] 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Futurabond U Futurabond M+ () Scotchbond Universal () Prime&Bond Elect ()( + ) Clearfil Universal Bond () Clearfil SE Bond 2 ()( + ) Clearfil DC Bond Universal-Adhäsive Self-Etch-Adhäsive Abbildung 7: Scherhaftung [MPa] auf Rinderdentin im Self-Etch-Modus (SC), SC-Composite. () Für diese Produkte wurde der jeweils firmeneigene Dual-Cure- bzw. Self-Cure-Activator verwendet, um die Kompatibilität mit dem dualhärtenden Composite herzustellen. 18 19

2.7. Untersuchung der Zughaftung auf Rinderdentin / -schmelz (Self-Etch- und Total-Etch-Modus) Torres C.R.G., Untersuchung der Zughaftung auf Rinderdentin / -schmelz (Self-Etch- und Total-Etch-Modus), São José dos Campos, Brasilien, Bericht an VOCO, 2013. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Bovine Zähne Schmelz / Dentin Self-Etch und Total-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel Die Untersuchung zeigt die Auswirkung eines vorherigen Ätzschrittes auf die Zughaftung der Universal-Adhäsive Futurabond U (VOCO) und Scotchbond Universal (3M ESPE) auf Schmelz und Dentin in Kombination mit einem lichthärtenden Composite. Studiendesign In die Studie wurden 112 frisch extrahierte unbeschädigte Rinderzähne einbezogen. Diese wurden in zwei Gruppen aufgeteilt (Schmelz und Dentin). Nach Präparation und Einbetten in eine Acrylmatrix wurden die jeweiligen Ober flächen abschließend mit Siliziumcarbid-Schleifpapier (600er Körnung) bearbeitet, um einen standardisierten Smearlayer zu schaffen. Für jedes Substrat wurden die Prüfkörper wiederum in zwei Gruppen geteilt (Futurabond U, Scotchbond Universal). In jeder Gruppe wurden vier Untergruppen gebildet und das jeweilige Adhäsiv-System entsprechend der Gebrauchsinformation appliziert. Als Compositematerial wurde GrandioSO (VOCO) in A2 verwendet, welches in einer 2 mm-schicht aufgetragen wurde, anschließend erfolgte eine Lichthärtung für 20 s. Nach Abnahme der Matrize wurde erneut eine Lichthärtung von allen Seiten durchgeführt. Ergebnisse Futurabond U ist ein universelles Adhäsiv-System, das für alle Ätztechniken verwendet werden kann. Die insgesamt hohen Zughaftungswerte überzeugen auf ganzer Linie. Sowohl im Self-Etch-Modus als auch im Total-Etch-Modus werden auf Schmelz und Dentin herausragende Haftwerte erreicht. 20

Scientific Compendium Schmelz Dentin [MPa] 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Futurabond U Scotchbond Universal Futurabond U Scotchbond Universal Total-Etch Self-Etch Abbildung 8: Zughaftungswerte [MPa] auf Schmelz und Dentin. Dargestellt sind der Self-Etch-Modus sowie der Total-Etch-Modus von Futurabond U und Scotchbond Universal in Verbindung mit einem lichthärtenden Composite. 20 21

2.8. Untersuchung der Höckerdeformation / Randdichtigkeit Kearns J.O., Barry J.G., Fleming G.J.P., Cuspal deflection and cervical microleakage scores to determine the adhesive potential of universal bonding systems, Journal of Dentistry, 42 (2014) 970-976. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Humane Zähne Schmelz / Dentin Self-Etch und Total-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel Untersucht wurden die Höckerbewegung sowie die Randintegrität für standardisierte m-o-d-kavitäten. Diese wurden mittels Inkrementtechnik mit Composites in Verbindung mit dem vom Hersteller empfohlenen Adhäsiv-System unter Total-Etch- oder Self-Etch-Bedingungen versorgt. Studiendesign Für die hier vorgestellte Untersuchung wurden 56 kariesfreie Prämolaren verwendet und große standardisierte m-o-d-kavitäten präpariert. Diese wurden in sieben Gruppen unterteilt, siehe Tabelle 3. Höckerbewegung Jedes Compositeinkrement, welches in die m-o-d-kavität eingebracht wurde, wurde für 20 s lichtgehärtet. Die Höckerbewegung wurde nach der Lichtpolymerisation bestimmt, nach 0, 30, 60 und 180 s und daraus die Summe bestimmt. Tabelle 3: Gruppenaufteilung des Versuchsaufbaus Gruppe Composite Adhäsiv Ätz-Modus A Filtek Supreme XTE Scotchbond Universal (3M ESPE) (3M ESPE) Total-Etch B Filtek Supreme XTE Scotchbond Universal (3M ESPE) (3M ESPE) Self-Etch C GrandioSO (VOCO) Futurabond U (VOCO) Total-Etch D Spectrum TPH 3 Prime&Bond Elect ( + ) (Dentsply) (Dentsply) Total-Etch E GrandioSO (VOCO) Futurabond U (VOCO) Self-Etch F Spectrum TPH 3 Prime&Bond Elect ( + ) (Dentsply) (Dentsply) Self-Etch G Filtek Supreme XTE Adper Prompt L-Pop (3M ESPE) (3M ESPE) Self-Etch 22

Scientific Compendium Self-Etch Total-Etch [μm] 14 12 10 8 6 4 2 0 GrandioSO / Futurabond U Filtek Supreme XTE / Scotchbond U Spectrum TPH 3 / Prime&Bond Elect ( + ) Filtek Supreme XTE / Adper Prompt L-Pop () Abbildung 9: Höckerbewegung [µm], m-o-d-kavitäten präparierte Zähne versorgt mit Adhäsiv / Composite. () Adper Prompt L-Pop ist ein rein selbstätzendes Adhäsiv. 22 23

Randdichtigkeit Im Anschluss wurden die Füllungen auf ihre Randdichtigkeit untersucht, dazu wurden die Zähne versiegelt. Apikal wurde mit Wachs verschlossen, zudem wurden alle Zahnflächen mit Nagellack beschichtet. Ein 1 mm breiter Streifen um die Füllungsränder wurde dabei ausgespart. Nach Thermocycling wurden die Zähne für 24 Stunden in Fuchsin eingelegt (basisch, 0,2 %), angeschnitten, mikroskopisch die Penetrationstiefe des Farbstoffs bestimmt und mit Hilfe der in Tabelle 4 angegebenen Randdichtigkeitsfaktoren klassifiziert. Tabelle 4: Erklärung der Randdichtigkeitsfaktoren 0 1 2 3 4 oberflächliche keine Farbstoffpenetration Penetration (nicht über die Schmelz- Dentin-Grenze hinaus) Penetration entlang des Gingivabodens Penetration bis zur axialen Wand bis hin zur Pulpa Penetration in die Pulpakammer 24

Scientific Compendium [Randdichtigkeitsfaktor] 4 3 2 1 0 GrandioSO / Futurabond U (TE) GrandioSO / Futurabond U (SE) Filtek Supreme XTE / Scotchbond Universal (TE) Filtek Supreme XTE / Scotchbond Universal (SE) Spectrum TPH 3 / Prime&Bond Elect ( + ) (TE) Spectrum TPH 3 / Prime&Bond Elect ( + ) (SE) Filtek Supreme XTE / Adper Prompt L-Pop (SE) Abbildung 10: Randdichtigkeitsfaktoren verschiedener Adhäsiv-Systeme mit dem jeweils firmeneigenen Compositematerial. Der Box-Plot bildet die Summe der Randdichtigkeitsfaktoren ab, die auf dem Median(), den Quartilen() und den Extremwerten basieren. Die Box zeigt den Interquartilsbereich() an, der 50 % der Randdichtigkeitsfaktoren beinhaltet. Die Antennen zeigen die höchsten und niedrigsten Werte, die bei der Messung aufgetreten sind. Die schwarze Linie in der Box zeigt den medianen Randdichtigkeitsfaktor an. () Median: Mittelwert für Verteilungen in der Statistik (0,5 Quantil). () Quartile: Viertelwerte (25 %, 50 %, 75 %). () Interquartilsbereich: Differenz zwischen dem oberen (75 %) und unteren Quartil (25 %). Ergebnisse Die Versorgung von m-o-d-kavitäten mittels Futurabond U / GrandioSO überzeugt auf ganzer Linie. Die bei der Aushärtung auftretende Höckerbewegung ist minimal und unabhängig von der verwendeten Ätztechnik. Die anschließenden Randdichtigkeitsmessungen zeigen sehr gute Werte, die sich ebenfalls nicht signifikant in der Art und Weise der Ätztechnik unterscheiden. 24 25

2.9. Untersuchung der Dentinpermeabilität von Universal-Adhäsiven in Abhängigkeit von der Ätztechnik Torres C.R.G., Untersuchung der Dentinpermeabilität von Universal-Adhäsiven in Abhängigkeit von der Ätztechnik, São José dos Campos, Brasilien, Bericht an VOCO, 2013. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Humane Zähne Dentin Self-Etch und Total-Etch lichthärtend Ziel Die zwei Universal-Adhäsive Futurabond U (VOCO) und Scotchbond Universal (3M ESPE) wurden mit dem speziell entwickelten Desensitizer Admira Protect (VOCO) hinsichtlich ihrer Wirksamkeit als Desensitizer verglichen. Zusätzlich wurde der Effekt untersucht, den zusätzliches Ätzen auf die Dentinversiegelung besitzt. Studiendesign Aus extrahierten Rinderschneidezähnen wurden 1 mm dicke Dentinscheiben, die aus der bukkalen Wand stammen, verwendet. Die für die Messung der Permeabilität so wichtige standardisierte gleichmäßige Stärke aller Dentinkörper wurde durch das Schleifen mit Siliziumcarbid-Schleifpapier gewährleistet. Zur Öffnung der Dentintubuli auf der Seite der Pulpa wurde 6 %ige Zitronensäure verwendet. Die bukkalen Tubuli wurden eröffnet, indem die Dentinkörper für 30 min in Wasser getaucht wurden. Abschließend wurden die Prüfkörper für weitere 10 min in einem Ultraschallbad in 70 %igem Ethanol gelagert. Die Messung der Permeabilität erfolgte mit einem Druck von 10 psi (~ 0,7 bar) für 2 min. Als Referenz wurde dabei für jeden Prüfkörper zunächst die maximale Permeabilität, also die Durchlässigkeit ohne die vorherige Anwendung eines Desensitizers bestimmt. Anschließend wurden die Prüfkörper in fünf Gruppen unterteilt und unterschiedliche Varianten des Desensitizing angewandt, die in Tabelle 5 aufgeführt sind. Die Prüfkörper, auf denen der bewährte Desensitizer Admira Protect appliziert wurde, dienten jeweils als Kontrolle. Tabelle 5: Übersicht der verwendeten Materialien und Varianten Material Ätzmodus Applikation Admira Protect (Kontrolle / VOCO) Auftragen und 20 s einwirken lassen, 5 s verblasen, 10 s lichthärten Prozedur ein zweites Mal wiederholen Futurabond U (VOCO) Self-Etch Auftragen und 20 s einmassieren, 5 s verblasen, 10 s lichthärten Futurabond U (VOCO) Total-Etch Ätzen mit 35 %iger Phosphorsäure für 15 s, anschließend 20 s spülen, überschüssiges Wasser mit Papier aufnehmen Auftragen und 20 s einmassieren, 5 s verblasen, 10 s lichthärten Scotchbond Universal (3M ESPE) Self-Etch Auftragen und 20 s einmassieren, 5 s verblasen, 10 s lichthärten Scotchbond Universal (3M ESPE) Total-Etch Ätzen mit 35 %iger Phosphorsäure für 15 s, anschließend 20 s spülen, überschüssiges Wasser mit Papier aufnehmen Auftragen und 20 s einmassieren, 5 s verblasen, 10 s lichthärten 26

Scientific Compendium Ergebnisse Futurabond U kann als sicherer und verlässlicher Desensitizer bei freiliegenden Zahnhälsen angewendet werden. Sowohl im Self-Etch- als auch im Total-Etch-Modus werden nahezu identische Ergebnisse erzielt. Das Universal-Adhäsiv liefert dabei vergleichbare Ergebnisse bei der Versiegelung der Dentintubuli wie der speziell konzipierte Desensitizer Admira Protect. [%] 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Admira Protect (Kontrollgruppe) Futurabond U (Self-Etch) Futurabond U (Total-Etch) Scotchbond Universal (Self-Etch) Scotchbond Universal (Total-Etch) Abbildung 11: Versiegelung der Dentintubuli [%] nach Applikation der unterschiedlichen Desensitizer Admira Protect, Futurabond U und Scotchbond Universal. 26 27

2.10. Scherhaftungsmessung nach Reparatur von verschiedenen Werkstoffen F&E VOCO GmbH, Cuxhaven, Deutschland, 2013-2014, analog ISO / TS 11405. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Keramik, Metall, Composite Self-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel In dieser Studie wurden vergleichende Scherhaftungsmessungen von Universal-Adhäsiven auf unterschiedlichen dentalen Werkstoffen durchgeführt. Die Universal-Adhäsive wurden im Self-Etch-Modus in Kombination mit einem lichthärtenden Composite angewendet. appliziert. Daraufhin wurde die Scherhaftung mit einer Universalprüfmaschine (Zwick Roell) bestimmt. Tabelle 6: Verwendete Werkstoffe Simulierte Indikation [B] Intraorale Reparatur von Composite-, Compomer- oder Ormocer -Füllungen, Keramikverblendungen und Vollkeramikrestaurationen ohne zusätzlichen Primer. Materialname Aluminiumoxid Zirkoniumdioxid Grundwerkstoff Keramik Studiendesign Zur Messung der Scherhaftung wurden Prüfkörper aus den entsprechenden Materialien (s. Tabelle 6) verwendet. Diese wurden mechanisch angeraut, indem sie mit Aluminiumoxid (50 µm) abgestrahlt wurden. Nach Reinigung der Prüfkörper wurde das jeweilige Universal-Adhäsiv nach Herstellerangaben aufgetragen. Das lichthärtende Composite GrandioSO (VOCO) wurde im Anschluss entsprechend den Herstellerangaben Silikatkeramik Degunorm Edelmetall (Degudent) Wirobond C Nicht-Edelmetall (Bego) GrandioSO Nanohybrid-Composite (VOCO) Metalllegierung Kunststoff 28

Scientific Compendium Futurabond U Futurabond M+ Scotchbond Universal [MPa] 35 30 25 20 15 10 5 0 Aluminiumoxid- Keramik Zirkoniumdioxid- Keramik Silikat- Keramik Degunorm Edelmetall Wirobond C Nicht-Edelmetall GrandioSO Nanohybrid Composite Abbildung 12: Scherhaftung [MPa], verschiedene Werkstoffe nach Reparatur mit Universal-Adhäsiven und Compositematerial. Ergebnisse Die hier untersuchten Restaurationsmaterialien zeigen nach der Reparatur mit Composite Unterschiede in den erreichten Haftwerten, wobei für alle Substanzen mehr als genügend hohe Haftwerte für die dauerhafte Befestigung erzielt werden konnten. Futurabond M+ und Futurabond U zeigten die höchsten Haftkräfte auf Zirkoniumdioxid. Aber auch die Materialien Aluminiumoxid, Composite und NEM-Legierungen sind sehr gut für eine Reparatur mit Composite geeignet, da sie sehr hohe Haftwerte im Test aufweisen. Trotz der im Vergleich etwas niedrigeren Haftwerte für die Silikatkeramiken und Edelmetall- Legierungen wurden auch für diese Materialklassen mehr als ausreichend hohe Haftwerte für Futurabond U und Futurabond M+ als Adhäsiv erreicht. 28 29

2.11. Untersuchung der Adhäsion von Zirkoniumdioxid zu verschiedenen Stumpfaufbaumaterialien Torres C.R.G., Untersuchung der Adhäsion von Zirkoniumdioxid zu verschiedenen Stumpfaufbaumaterialien, São José dos Campos, Brasilien, Bericht an VOCO, 2013. Probekörper Werkstück Ätzmodus Härtungsmodus Härtungsmodus Adhäsiv Adhäsiv Composite Bovine Zähne, Metall, Composite, Zirkoniumdioxid Self-Etch lichthärtend dualhärtend Zirkoniumdioxid Ziel Ziel dieser Studie war es, die Adhäsion zwischen unterschiedlichen Dentalmaterialien, die durch die Applikation von Futurabond U (VOCO) und Bifix QM (VOCO) erzeugt wurde, mittels Scherhaftungsmessungen zu analysieren. Studiendesign Es wurden 72 Zirkoniumdioxid-Zylinder (2,2 x 2,0 mm) (e.max ZirCAD, Ivoclar Vivadent) verwendet, die vor dem Zementieren gesintert und abgestrahlt (Rocatec-Verfahren, 3M ESPE) wurden. Neben dem eigentlichen Haftvermittler Futurabond U (VOCO) wurde Bifix QM (VOCO) als Befestigungscomposite verwendet. Als Referenz diente hierbei die Befestigung der Zirkoniumdioxid-Zylinder auf Schmelz bzw. Dentin (frisch extrahierte und präparierte Rinderzähne). Zusätzlich wurde die Haftung auf Metall (Legierungen aus Silber / Zinn / Kupfer, Technofix und Kupfer / Nickel / Zink / Aluminium, Goldent LA), auf Composite (Rebilda DC, VOCO) und auf Zirkoniumdioxid (e.max, Ivoclar Vivadent) getestet. Alle Prüfkörper sowie die Zirkoniumdioxid- Zylinder wurden nach Herstellerangaben mit Futurabond U Tabelle 7: Übersicht der verwendeten Materialien und Varianten Vorhandenes Material Haftvermittler () Befestigungscomposite Indirekte Restauration Dentin (Referenz I) Schmelz (Referenz II) Rebilda DC (Stumpfaufbau, VOCO) Metalllegierung Futurabond U (VOCO) Bifix QM (VOCO) (Cu / Ni / Zn / Al, Goldent LA) Zirkoniumdioxid (e.max ZirCAD, Ivoclar Vivadent) Metalllegierung (Ag / Sn / Cu, Technofix) Zirkoniumdioxid (e.max ZirCAD, Ivoclar Vivadent) () Der Haftvermittler Futurabond U wurde sowohl für den Verbund zwischen Befestigungscomposite und dem jeweiligem Probekörper als auch zwischen Befestigungscomposite und dem Zirkoniumdioxid-Zylinder eingesetzt. 30

Scientific Compendium behandelt. Bifix QM wurde im Anschluss auf die Oberflächen der Zirkoniumdioxid-Zylinder appliziert und die jeweiligen Prüfkörper darauf befestigt. Die Anzahl der Prüfkörper in den sechs Gruppen betrug jeweils n = 12. Tabelle 7 gibt einen Überblick über die verwendeten Materialien, diese wurden nach Herstellerangaben verarbeitet. Die Stabilität der finalen Restaurationen wurde anhand der Scherhaftung analog ISO / TS 11405 bestimmt. Ergebnisse Futurabond U kann vom Zahnarzt sicher und verlässlich auf allen Restaurationsmaterialien und der natürlichen Zahnhartsubstanz angewendet werden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es als konventionelles Adhäsiv-System auf der Zahnhartsubstanz oder als Konditionierer für Dentallegierungen benutzt wird. Die sehr guten Haftwerte zu den Zirkoniumdioxid-Keramiken resultieren durch die hohe Oberflächenaffinität der in Futurabond U enthaltenen sauren Adhäsivmonomere. [MPa] 25 20 15 10 5 0 Dentin (Referenz I) Schmelz (Referenz II) Rebilda DC (Stumpfaufbaucomposite) Metalllegierung (Cu / Ni / Zn / Al) Metalllegierung (Ag / Sn / Cu) Zirkoniumdioxid (Keramik) Abbildung 13: Scherhaftung [MPa] von Futurabond U in Verbindung mit Bifix QM und Zirkoniumdioxid auf unterschiedlichen Restaurationsmaterialien und der natürlichen Zahnhartsubstanz. 30 31

2.12. Das Potenzial neuartiger Primer und Universal-Adhäsive, einen Haftverbund zu Zirkoniumdioxid aufzubauen Amaral M., Belli R., Cesar P.F., Valandro L.F., Petschelt A., Lohbauer U., The potential of novel primers and universal adhesives to bond to zirconia, Journal of Dentistry, 42, 90-98, 2014. Ziel In dieser Studie wurde die Adhäsion, die durch Konditionierung von Zirkoniumdioxid-Keramikoberflächen mittels neuartiger Primer und Universal-Adhäsive erzeugt wurde, untersucht. Studiendesign Es wurden 225 Blöcke aus Zirkoniumdioxid (Vita In-Ceram, Vita Zahnfabrik) verwendet (H x B x L = 3,0 x 3,0 x 9,3 mm), die vor den Messungen für 2 Stunden bei 1530 C gesintert wurden. Das Zirkoniumdioxid wurde auf vier verschiedene Tabelle 8: Übersicht der verwendeten Materialien und Varianten CGruppe A B Vorbehandlung der Zirkoniumdioxidblöcke (Vita in-ceram, Vita Zahnfabrik) Keine Vorbehandlung Abstrahlen (35 µm Al 2 O 3 ) Abstrahlen (30 µm SiO 2 ) (Rocatec Soft, Rocatec System, 3M ESPE) Konditionierung Futurabond M+ (VOCO) Scotchbond Universal (3M ESPE) Z-Prime Plus (Bisco Inc.) Monobond Plus (Ivoclar Vivadent) AZ Primer (Shofu Inc.) ohne Primer Futurabond M+ (VOCO) Scotchbond Universal (3M ESPE) Z-Prime Plus (Bisco) Monobond Plus (Ivoclar Vivadent) AZ Primer (Shofu) ohne Primer Porcelain Primer (Shofu Inc.) Befestigungscomposite Variolink II (Ivoclar Vivadent) Antagonist der indirekten Restauration IPS e.max Press (Ivoclar Vivadent) Abstrahlen (30 µm SiO 2 ) (SilJet System, Danville) S-Bond (Danville) Universal-Adhäsiv Primer 32

Scientific Compendium Arten vorbereitet und in insgesamt 15 Untergruppen (n = 15) eingeteilt, in Tabelle 8 sind alle Parameter aufgelistet. Der Gegenpart zur indirekten Restauration (Antagonist) wurde durch eine Lithiumdisilikat-Keramik (IPS e.max Press, Ivoclar Vivadent) simuliert. Als Befestigungscomposite wurde in allen Fällen Variolink II (Ivoclar Vivadent) verwendet. Die Vorbehandlung mit dem Rocatec- (3M ESPE) bzw. SilJet-System (Danville) gilt in dieser Studie als Goldstandard und kann daher als Kontrolle der Ergebnisse gesehen werden. Nach der Befestigung wurden die Restaurationen 24 Stunden in Wasser (37 C) gelagert und anschließend einer künstlichen Alterung durch Thermocycling (5 C / 55 C, 2500 Zyklen) unterzogen. Abschließend wurden die Haftwerte bestimmt. Ergebnisse Futurabond M+ stellt einen sicheren und verlässlichen Haftverbund zu Zirkoniumdioxid her. Die besten Ergebnisse können durch ein vorheriges Abstrahlen der Zirkoniumdioxid oberfläche mit Aluminiumoxid-Partikeln erreicht werden. Keine Vorbehandlung Abstrahlen Silikatisieren [MPa] 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Futurabond M+ Scotchbond Universal Monobond Plus AZ Primer Z-Prime Plus Kein Primer Sil Jet / S-Bond Rocatec / Porcelain Primer Abbildung 14: Scherhaftung [MPa] verschiedener Konditionierer auf Zirkoniumdioxid ohne Vorbehandlung und mit Vorbehandlung der Keramik. 32 33

2.13. tem-untersuchungen der Verbundschicht zwischen Futurabond U und Dentin bei Anwendung im Self-Etch- und Total-Etch-Modus Arantes-Oliveira S., TEM-Untersuchungen der Verbundschicht zwischen Futurabond U und Dentin bei Anwendung im Self-Etch- und Total-Etch-Modus, Zahnmedizinische Fakultät, Abteilung Biomaterialien, Universität Lissabon, Portugal, Bericht an VOCO, 2014. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Humane Zähne Self-Etch und Total-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel Mit Hilfe der Transmissionselektronenmikroskopie wurde in dieser Studie die Adhäsiv-Dentin-Verbundschicht in Abhängigkeit unterschiedlicher Ätzmodi untersucht. Studiendesign Für die Studie wurden 12 humane kariesfreie Zähne verwendet, daraus wurden 12 Dentinscheiben geschnitten. Futurabond U (VOCO) wurde laut Herstellerangaben appliziert, einmal im Self-Etch-Modus und einmal im Total-Etch-Modus. Anschließend wurde das Composite GrandioSO Flow (VOCO) aufgebracht und lichtgehärtet. Die Scheiben wurden mit einer Präzisionssäge (IsoMet1000, Buehler) in Stäbchen mit einem Querschnitt von 0,8 ± 0,2 mm 2 geteilt. Daraufhin wurden die Probekörper für die TEM-Analyse vorbereitet und mittels eines analytischen TEM (H-8100, Hitachi) mit einer Beschleunigungsspannung von 100 KV untersucht. Self-Etch-Modus, Futurabond U / GrandioSO Flow C HL A HL A D C HL A C D D Abbildung a: 1000-fache Vergrößerung. Abbildung b: 2000-fache Vergrößerung. Abbildung c: 5000-fache Vergrößerung. Abbildungen a-c: TEM-Abbildungen der Composite-Adhäsiv-Dentin-Verbundschicht (1000-, 2000-, 5000-fache Vergrößerung), Futurabond U (Self-Etch-Modus) / GrandioSO Flow (Verwendete Abkürzungen: A: Adhäsiv, C: Composite, HL: Hybridschicht, D: Dentin) 34

Scientific Compendium Total-Etch-Modus, Futurabond U / GrandioSO Flow A A C D HL D HL Abbildung d: 2000-fache Vergrößerung. Abbildung e: 5000-fache Vergrößerung. Abbildungen d, e: TEM-Abbildungen der Composite-Adhäsiv-Dentin-Verbundschicht (2000-, 5000-fache Vergößerung), Futurabond U (Total-Etch-Modus) / GrandioSO Flow (Verwendete Abkürzungen: A: Adhäsiv, C: Composite, HL: Hybridschicht, D: Dentin) Self-Etch-Modus, Futurabond U / GrandioSO Flow Abbildung f: 10000-fache Vergrößerung. Abbildung g: 25000-fache Vergrößerung. Abbildungen f, g: TEM-Abbildungen der Composite-Adhäsiv-Dentin-Verbundschicht (Vergrößerung 10000-, 25000-fach), Futurabond U (Self-Etch-Modus) / GrandioSO Flow. Die orangenen Pfeile markieren in Abbildung f Kollagenfasern und in Abbildung g Hydroxylapatitkristallite. Ergebnisse Die TEM-Analyse zeigt, dass im Total-Etch-Modus eine dickere Adhäsiv / Dentin-Verbundschicht erreicht wird als im Self- Etch-Modus. Es konnten Hydroxylapatitkristallite sowie Kollagenfasern in der Hybridschicht detektiert werden. 34 35

2.14. TEM-Untersuchungen zu Nanoleakage der Kontaktfläche zwischen Futurabond U und Dentin bei Anwendung im Self-Etch- und Total-Etch-Modus Arantes-Oliveira S., TEM-Untersuchungen zu Nanoleakage der Kontaktfläche zwischen Futurabond U und Dentin bei Anwendung im Self-Etch- und Total-Etch-Modus, Zahnmedizinische Fakultät, Abteilung Biomaterialien, Universität Lissabon, Portugal, Bericht an VOCO, 2014. Probekörper Ätzmodus Adhäsiv Härtungsmodus Adhäsiv Härtungsmodus Composite Humane Zähne Self-Etch und Total-Etch lichthärtend lichthärtend Ziel In der Untersuchung wurden Silberpartikel mittels Transmissionselektronenmikroskopie detektiert, die Aufschluss über die Intensität des Nanoleakages innerhalb der Kontaktfläche von Adhäsiv und Dentin geben. Studiendesign Für die Untersuchung wurden 12 humane kariesfreie Molaren verwendet, daraus wurden 12 Dentinscheiben geschnitten. Futurabond U (VOCO) wurde laut Herstellerangaben einmal im Self-Etch-Modus und einmal im Total-Etch-Modus appliziert. Anschließend wurde das Composite GrandioSO Flow (VOCO) aufgebracht und lichtgehärtet. Die Scheiben wurden mit einer Präzisionssäge (IsoMet1000, Buehler) in Stäbchen mit einem Querschnitt zu 0,8 ± 0,2 mm 2 geteilt. Die Hälfte der Prüfkörper wurde mit schnelltrocknendem Nagellack in 2 Schichten versiegelt, dabei wurde ein Abstand von 1 mm zur gebondeten Grenzfläche eingehalten. Daraufhin wurden die Probekörper für 24 Stunden in eine 50 %ige Silbernitrat lösung (ph = 9,5) eingelegt und danach für 8 Stunden in einer Foto-Entwicklerlösung unter fluoreszierendem Licht belassen. Die Silberpenetration an der Adhäsivgrenzfläche wurde mittels eines TEM (H-8100, Hitachi) mit einer Beschleunigungsspannung von 100 KV untersucht. 36