Strategiekonzept der Stadt Essen zur Integration geflüchteter Menschen in den Stadtteilen

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Transkript:

Strategiekonzept der Stadt Essen zur Integration geflüchteter Menschen in den Stadtteilen 1. Integrationskonferenz im Essener Süden (Bezirke II, VIII und IX) Dokumentation der Veranstaltung vom 19. Oktober 2017 im Mariengymnasium Essen-Werden

Inhalt Grußwort.. 3 Peter Renzel Liste der Stabsstellen Integration...5 Integrationskonferenz in den Bezirken II, VIII und IX..6 Veranstaltungsablauf...6 Ankommen der Teilnehmenden und Einstieg in das Thema...7 Bergrüßungsworte...8 Christine Kostrzewa / Barbara Mandl Präsentation Strategiekonzept der Stadt Essen...8 Meyke Kalms Offener Austausch und Gespräche...12 Zusammenfassung und Diskussion im Plenum...15 Christine Kostrzewa / Meyke Kalms Ausblick auf den weiteren Prozess und Verabschiedung...17 Christine Kostrzewa / Meyke Kalms Anhang 18

Grußwort Liebe Essener Bürgerinnen und Bürger, liebe Kolleginnen und Kollegen, insbesondere die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass Themen wie Migration und Flucht nicht nur die Bundes- und Länderpolitik bestimmen, sondern auch das Stadtbild einer Großstadt in kürzester Zeit verändern können. Die Stadt Essen wurde durch Zuwanderung zahlreicher Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern dieser Welt vor große Herausforderungen gestellt. Dass diese erfolgreich angegangen werden konnten, ist der guten, ämterübergreifenden Zusammenarbeit der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Essener Verbänden und vor allem auch dem Engagement vieler Essener Bürgerinnen und Bürger und privater Initiativen zu verdanken. All jenen danke ich ganz besonders herzlich für Ihr vorbildliches Engagement. Alle Zeltdörfer wurden bereits bis Ende 2016 wieder abgebaut; in den vergangenen zwei Jahren konnten über 6.000 Bewohnerinnen und Bewohner aus unseren Flüchtlingsunterkünften in Wohnungen vermittelt werden. Viele der Zugewanderten leben jetzt unter uns in den Essener Stadtteilen, Flüchtlinge sind unsere neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger, unsere Nachbarn, Mitschülerinnen und Mitschüler und wurden in vielen Fällen auch schon zu Freunden. Um die Entwicklung einer gelingenden Integration weiterhin zu fördern, ist es erforderlich, Zugewanderte zu unterstützen, damit diese sich in unsere Stadt integrieren. Auch die haupt- und ehrenamtlichen Akteure benötigen Unterstützung. Mit der Verabschiedung des Strategiekonzeptes zur Integration von Flüchtlingen der Stadt Essen und eigens dafür eingerichteten Stellen für Fachkräfte leistet die Stadt Essen ihren fachbereichsübergreifenden Beitrag. Der Aufbau zielgerichteter Unterstützungsangebote, die Vernetzung von Angeboten und Akteuren in den Bezirken und Stadtteilen sowie die Eröffnung von Zugängen zu den Regelstrukturen stehen hierbei im Mittelpunkt. Die sieben Integrationskonferenzen in den Bezirken mit rund 1000 Teilnehmern waren ein erster Türöffner, mit dem das Strategiekonzept für die Essener Bürgerschaft ganz praktisch erfahrbar wurde. Der Teilnehmerkreis war dabei so bunt und vielfältig wie unsere Stadt selbst. So trafen Hauptamtliche von Trägern der Jugendhilfe, Flüchtlingsberatung und der Verwaltung auf im Stadtbezirk agierende Lehrerinnen und Lehrer, Vertreter von Religionsgemeinschaften und Migrantenselbstorganisationen auf Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker, Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Fluchthintergrund auf eine Vielzahl ehrenamtlich Engagierter und erfahrene Akteure auf jene, die noch ganz am Anfang stehen. Aufgrund der Vielfalt des Teilnehmerkreises war es möglich, vielfältige Themen zu beleuchten sowie Ressourcen und Wünsche auf unterschiedlichen Ebenen zu betrachten. 3

Der Anfang in den Stadtbezirken ist gemacht jetzt geht es darum, die vielversprechenden Ansätze individuell und bedarfsorientiert in unseren Stadtteilen fortzuführen. Deshalb versteht sich die vorliegende Dokumentation nicht nur als Erinnerung an sieben gelungene Veranstaltungen, sondern auch als Momentaufnahme derzeitiger Entwicklungen und als Wegweiser für die Zukunft. Darüber hinaus soll sie alle Akteure motivieren, an ihrem Engagement festzuhalten und neue Kraft für die Bewältigung ihrer wichtigen Aufgaben zu schöpfen. Deshalb richte ich mich an dieser Stelle mit der herzlichen Bitte an Sie, die Dokumentation an interessierte und engagierte Menschen weiterzugeben, die nicht an den ersten Konferenzen im Herbst 2017 teilnehmen konnten. Die Verantwortlichen freuen sich über einen weiteren Ausbau des Teilnehmerkreises. Alle, die Rückfragen oder Anregungen haben, oder sich persönlich engagieren wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Die Kontaktdaten zu den Ansprechpartnerinnen und partnern finden sich im jeweiligen Stadtbezirk. Zögern Sie also nicht und nehmen Sie Kontakt auf, unsere Mitarbeiter freuen sich auf Sie. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und viele Anregungen! Herzlichst Ihr Peter Renzel Beigeordneter 4

Liste der Stabsstellen Integration Stadtbezirk I Stadtkern, Ost-, Nord-, West- und Südviertel, Südostviertel, Huttrop, Frillendorf Halil Yaman Maxstr.56, 45127 Essen Telefon +49 (201) 88-51 341 E-Mail: Halil.Yaman@jugendamt.essen.de Stadtbezirk II, VIII und IX Rüttenscheid, Rellinghausen, Bergerhausen, Stadtwald, Bredeney, Schuir, Werden, Heidhausen, Fischlaken, Kettwig, Heisingen, Kupferdreh, Byfang, Überruhr- Holthausen, Burgaltendorf Meyke Kalms, Girardetstr. 40-44, 45131 Essen Telefon +49 (201) 88-51 396 E-Mail: M.Kalms@jugendamt.essen.de Stadtbezirk III Altendorf, Frohnhausen, Holsterhausen, Fulerum, Haarzopf, Margarethenhöhe Christian Uhl Kerckhoffstraße 60, 45144 Essen Telefon: +49 (201) 88-51 419 E-Mail: Christian.Uhl@jugendamt.essen.de Stadtbezirk IV Schönebeck, Bedingrade, Frintrop, Dellwig, Gerschede, Borbeck-Mitte, Bochold, Bergeborbeck Sandra Sadowski Marktstraße 22, 45355 Essen Telefon: +49 (201) 88-51 672 E-Mail: Sandra.Sadowski@jugendamt.essen.de Stadtbezirk V Altenessen-Nord, Altenessen-Süd, Karnap, Vogelheim Lisa Kühlem Wilhelm-Nieswandt-Allee 104 45326 Essen Telefon: +49 (201 )88-51 134 E-Mail: Lisa.Kuehlem@jugendamt.essen.de Stadtbezirk Zollverein VI Schonnebeck, Stoppenberg, Katernberg Igor Wenzel Viktoriastr. 41a 45327 Essen, Telefon: +49 (201) 88-51 479 E-Mail: Igor.Wenzel@jugendamt.essen.de Stadtbezirk VII Steele, Kray, Freisenbruch, Horst, Leithe Andrea Dietz Dreiringplatz 10 45276 Essen Telefon +49 (201) 88-51 558, E-Mail: Andrea.Dietz@jugendamt.essen.de Stab Integration Amt für Soziales und Wohnen Susanne Hain Steubenstr. 53 45138 Essen Telefon: +49 201 88-50 162 E-Mail: Susanne.Hain@sozialamt.essen.de Stab Integration Fachbereich Schule Philipp Schütte Hollestraße 3 45127 Essen Telefon: +49(201)88-40 012 E-Mail: Philipp.Schuette@schulen.essen.de Nicole Kleinlütke Steubenstr. 53 45138 Essen Telefon: Veranstaltungsablauf: +49 201 88-50 319 E-Mail: Nicole.Kleinluetke@sozialamt.essen.de 5

Veranstaltungsablauf ab 17:30 Uhr Ankommen der Konferenzteilnehmenden 18:00 Uhr Begrüßung und Einführung 18:15 Uhr Vorstellung des Strategiekonzeptes zur Integration 18:30hr Zeit für einen gemeinsamen Austausch 20:00 Uhr offene Diskussion im Plenum 21:00 Uhr Abschluss der Konferenz und Ausblick auf den weiteren Prozess 6

Ankommen der Teilnehmenden und Einstieg in das Thema Die erste Integrationskonferenz im Essener Süden fand am 19. Oktober 2017 im Forum des Mariengymnasiums Essen Werden statt. Eingeladen waren alle Bürgerinnen und Bürger der Stadtbezirke II, VIII und IX, welche die insgesamt 16 südlichsten Stadtteile von Essen beinhalten. An diesem Abend kamen etwa 100 Teilnehmende, von denen die meisten Menschen während ihres beruflichen Alltags Berührungspunkte mit dem Thema Integration erlebten. Etwa 30 der teilnehmenden Menschen engagierten sich ehrenamtlich an den Runden Tischen und Kirchengemeinden und acht Teilnehmende haben selbst Erfahrungen mit Flucht und Migration gemacht. Während sich die Besucherinnen und Besucher ihren Platz suchten, kamen sie direkt ins Gespräch und nutzten die Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen und einen kurzen Austausch. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Übersetzungsdienstes SprInt waren vor Ort und boten für den Fall, dass geflüchtete Menschen bei der Konferenz anwesend sind, eine Übersetzung in die Sprachen Arabisch, Kurdisch, Französisch, Farsi und Englisch an. Fotos: Die Konferenzteilnehmenden kommen an und nehmen Platz 7

Begrüßungsworte Die Begrüßung erfolgte durch die Moderatorin Frau Kostrzewa vom Medienbüro der Stadt Essen sowie durch Frau Mandl, Leiterin der Bezirksstelle für die Sozialen Dienste im Essener Süden. Frau Mandl erklärte in ihren einleitenden Worten, dass im Essener Süden zwar weniger benachteiligte Stadtteile anzutreffen seien. Jedoch verdeutlichte sie, dass nichtsdestotrotz Integration auch hier eine wichtige Aufgabe sei, der man sich nun mit dem neuen Strategiekonzept annehmen Foto: Frau Kostrzewa begrüßt die Teilnehmenden der Konferenz werde. Zum Zeitpunkt des 30. Juli 2017 lebten im Essener Süden insgesamt 846 Menschen, die zum größten Teil in den vergangenen drei Jahren aus den 12 Hauptfluchtländern 1 nach Essen zugezogen sind. Insgesamt leben in den Bezirken II, VIII und IX etwa 6,5% der in Essen lebenden geflüchteten Menschen. Frau Mandl stellte im Folgenden ihre Kollegin Meyke Kalms vor, die in ihrer Funktion als neue Stabsstelle im Essener Süden Ansprechpartnerin für alle Belange rund um das Thema Integration ist. Die Ziele des Abends seien, so Frau Mandl, ein kommunikativer Austausch und daraus resultierende Ergebnisse, durch die die Stabsstelle fruchtbaren Input für ihre künftigen Aufgaben erhalten solle. Präsentation Strategiekonzept der Stadt Essen Frau Kalms ist seit dem 1. September 2017 als neue Stabstelle Integration zur Umsetzung des Strategiekonzeptes und damit für die Aufgaben zur Integration geflüchteter Menschen im Essener Süden zuständig. Sie verdeutlichte während der Konferenz, dass das Konzept als langfristige Handlungs- und Entwicklungsperspektive gedacht ist, um ein friedliches Zusammenleben aller in Essen lebender Menschen zu gewährleisten. Integration sei somit das Thema Nummer Eins und solle besser gelingen als in der Vergangenheit. Die Integrationsbemühungen sollen bei neu zugewanderten Menschen direkt ansetzen können, aber auch bereits Foto: Meyke Kalms in der Funktion Stabstelle Integration 1 Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Libanon, Eritrea, Nigeria, Somalia, Marokko, Algerien, Bangladesch und Pakistan 8

länger hier lebende Menschen, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, miteinbeziehen. Dafür sei es notwendig, dass sich insbesondere auch die Ämter und Institutionen neu orientieren und ausrichten. Zum jetzigen Zeitpunkt, so Frau Kalms, sei es wichtig, die Bedarfe der Menschen zu erfassen und herauszufinden, was in den Stadtteilen benötigt werde, um erfolgreiche Integrationsarbeit leisten zu können. Dafür sehe Frau Kalms vor allem einen Netzwerkaufbau zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie den zuständigen Ämtern und weiteren Kooperationspartnern als notwendig an. Im Zuge dessen will sie auch verwaltungsinterne Prozesse vereinfachen, um Haupt- und Ehrenamtliche bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Im Rahmen des Strategiekonzeptes ist eine neue Struktur in der Stadt Essen geschaffen worden: Verwaltungsvorstand (Oberbürgermeister und DezernentInnen) Beschäftigt sich regelmäßig mit der Querschnittsaufgabe Integration Sozialdezernent Peter Renzel Steuerungsgruppe im Sozialdezernat Leitungskräfte aus den Fachbereichen Oberbürgermeister Thomas Kufen Amt für Statistik Zulieferung von Bevölkerungsdaten verbindliche und verlässliche Zusammenarbeit Kompetenzteams in den Stadtbezirken VertreterInnen Das Strategiek aus den (sozialen) Fachbereichen und der Flüchtlingssozialarbeit, die sich in den Stadtteilen gut auskennen Arbeitsgemeinschaft Soziales Wohlfahrtsverbände und Sozialverwaltung 9

Das Strategiekonzept zur Integration von geflüchteten Menschen ist unmittelbar an den Verwaltungsvorstand der Stadt Essen und somit an den Oberbürgermeister angebunden. Eine Steuerungsgruppe, die aus allen Leitungskräften der verschiedenen Fachbereiche besteht, steht im regelmäßigen Austausch mit dem Kompetenzteam des jeweiligen Bezirks und erhält auf diesem Wege regelmäßig Informationen über die Entwicklungen in den Stadtteilen. Zu Frau Kalms neuen Aufgaben gehören u.a. die Leitung des Kompetenzteams sowie die Weiterleitung aller wichtigen Erkenntnisse an die Steuerungsgruppe, sodass die Informationen auch auf gesamtstädtischer Ebene bearbeitet werden können. Im Kompetenzteam sind ausgewählte Bereiche der Stadtverwaltung und die zuständigen Wohlfahrtsverbände vertreten. So soll gewährleistet werden, dass die richtigen Fachämter jederzeit bei Fragen oder der Entwicklung passgenauer Angebote mit einbezogen werden können. Foto: Das Kompetenzteam aus Essen Süd stellt sich vor 10

Das Kompetenzteam im Essener Süden Frau Mandl Frau Kalms Herr Schütte Frau Hain Frau Mertes Frau Dagli Frau Böttcher Herr Stilleke Herr Kohns Herr Dilekli Frau Kretzschmar Jugendamt Essen / Leiterin der Bezirksstelle Jugendamt Essen / Stab Integration Fachbereich Schule / Stab Integration Amt für Soziales und Wohnen / Stab Integration Jugendamt Essen / Netzwerk frühe Hilfen Jugendamt Essen / Integrationsmanagement Gesundheitsamt Essen JobCenter Essen Süd I JobCenter Essen Süd II Kommunales Integrationszentrum Diakoniewerk / Teamleitung Migration und Flucht Folgende Themen werden vom Kompetenzteam bearbeitet: Gesundheit Arbeit Wohnungsbau Ehrenamt Sport Jugendarbeit Kompetenzteam Freizeit Frühe Hilfen Kita Kultur Erziehungshilfe Schule Im Rahmen des Integrationskonzepts sind die bestehenden Stellen für Soziale Arbeit in der Trägerschaft von Caritas und Diakonie auf stadtweit insgesamt 35 Stellen erweitert worden. Drei neue Mitarbeitende der Diakonie sind in diesem Rahmen mit insgesamt 2,5 Stellen seit September 11

2017 für die Bezirke II, VIII und IX zuständig. Ihre Aufgabenfelder umfassen u.a.: Begleitung und Betreuung von geflüchteten Menschen während des Übergangs von der Unterkunft in eine eigene Wohnung Vermittlung bei Konflikten in der Nachbarschaft Lotsenfunktion zu weiteren Angeboten und Beratungsstellen Unterstützung für Ehrenamtliche aufsuchende Arbeit in den Stadtteilen ein regelmäßiges Beratungsangebot in den Stadtteilen Offener Austausch und Gespräche Die Teilnehmenden hatten nun die Möglichkeit untereinander ins Gespräch zu kommen und sich über ihre Bedarfe in Bezug auf die Integrationsarbeit und bereits bestehenden Angebote auszutauschen. Dabei konnten sie ihre Gedanken und Ideen auf Karteikarten 2 schriftlich festhalten und an den dafür vorgesehenen Pinnwänden anbringen: Website entwickeln, bei der man anhand der jeweiligen Lebenssituation zum entsprechenden Angebot weitergeleitet wird 2 Auf den blauen Karten wurden die Bedarfe der Ehrenamtlichen gesammelt, während die gelben Karten bereits bestehende Angebote aufführten und die roten Karten für Beschwerden und Forderungen genutzt werden konnten. 12

NeZa (Neue Zukunft aufbauen) der Jugendberufshilfe bietet in Rellinghausen Jugendberufshilfe für Mädchen und junge Frauen zwischen 16 und 27 an Patenschaften und Begleitung für alleinreisende junge Männer intensivieren: Integration einfordern Koordinierungsstelle / Ansprechpartner für Vormundschaften? Hinweis auf Encourage e.v. und den Bundesfachverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Bumf e.v. Streit um die Weiterleitung der Gelder, die das Land vom Bund für die Integrationsaufgaben bekommen hat, an die Kommune: Was unternimmt die Stadt dagegen? Integrationslehrer und Sprachunterricht an Schulen flächendeckend einsetzen und fördern Angebote für Musik und Kunst und einer individuellen Förderung bei Interesse bitte Rückmeldung an Tel.: 0201/48236 Lehrerseminare zum Erwerb von interkulturellen Kompetenzen 13

Möglichkeit der Beschäftigung für Geflüchtete zur Überbrückung der Zeit in langwierigen Verfahren Link mit konkreten Jobangeboten für Geflüchtete auf der Website des JobCenters /JobServices Bildungsbroschüre für Flüchtlinge in Essen, in der Sprachkurse und andere Bildungsangebote verzeichnet sind. Angebote für geflüchtete Männer bei den Familienbildungsstätten Beratungsangebote von impulse e.v. Beim nächsten Mal ausdrücklich (mehr) Geflüchtete einladen! Die Atmosphäre war während der aktiven Arbeitsphase etwas angespannt, da einige Teilnehmende das Fehlen der Ausländerbehörde im Kompetenzteam bemängelten und ihre Erwartung an den Abend, nämlich konkrete Lösungsstrategien zum Umgang mit dem Thema Integration präsentiert zu bekommen, nicht erfüllt wurde. Es befindet sich alles noch im Aufbau und ich bemühe mich darum, Bewegungen in den Stadtteilen aufzunehmen und in meine Arbeit miteinzubeziehen, erklärte Frau Kalms. Daher sei es zum jetzigen Zeitpunkt wichtig damit zu beginnen, die Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger zu erfassen, um mit diesen Erkenntnissen erfolgreiche Integrationsarbeit leisten zu können. Zum Fehlen der Ausländerbehörde im Kompetenzteam ergänzte Herr Bülten (Mitarbeiter der Stadt 14

Essen), dass von Seiten der Ausländerbehörde zu wenig Personal vorhanden sei, um solch einen Posten auszufüllen. Jedoch sei es bei Bedarf möglich von Seiten des Kompetenzteams auf die Ausländerbehörde zuzugehen und mit dieser an Lösungen für bestehende Problemlagen zu arbeiten. Zusammenfassung und Diskussion im Plenum Nach rund einer Stunde wurde die freie Arbeitsphase beendet und die Konferenzteilnehmenden fanden sich wieder auf ihren Plätzen ein. Vor der Bühne wurden die Stellwände mit den gesammelten Karten aufgestellt. Dabei wurde sichtbar, dass die gelben Karten mit den bereits bestehenden Angeboten noch in der Unterzahl waren. Frau Kalms nutzte dies zum Anlass, um auf die bei der Veranstaltung verteilten und bereits im Vorfeld verschickten Steckbriefe hinzuweisen, auf denen Ehrenamtliche angehalten waren, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten bezüglich der Integrationsarbeit zu vermerken, um die Angebotsvielfalt anhand der entwickeln. Ein zentraler Kritikpunkt, der im Plenum von den Konferenzteilnehmenden diskutiert wurde, war die Erreichbarkeit der Ämter und das Fehlen konkreter wichtiger Ansprechpersonen. Neben der gefühlten Atmosphäre von Anonymität für die ehrenamtlich Aktiven in den Ämtern, merkten einige Teilnehmende der Konferenz fehlende konstante Übersetzerinnen und Übersetzer beim JobCenter sowie das lange Warten auf Termine genannten Bedarfe weiter auszubauen und zu Foto: Frau Kalms geht mit den Teilnehmenden in den Austausch als hinderlich für die Integration der Geflüchteten an. Auch der Wunsch nach mehreren, fest in den Stadtteilstrukturen verankerten Begegnungsorten, an denen neben Beratungsangebote für 15

Foto: Frau Kalms stellt die Ergebnisse im Plenum vor. Geflüchtete auch ehrenamtlich initiierte Angebote stattfinden können, wird mehrfach geäußert. Darüber hinaus spielt die Verteilung der Geflüchteten auf das gesamte Stadtgebiet eine wichtige Rolle für die um Integration bemühten Bürgerinnen und Bürger: Der Süden kann mehr Geflüchtete vertragen! heißt es und mit einher geht eine politische Forderung aus dem Plenum nach einem stärker vorangetriebenen Sozialen Wohnungsbau im Essener Süden. In einer weiteren Meldung aus dem Kreis der Konferenzteilnehmenden wurde geäußert, dass ein übersichtlicher Internetauftritt und eine telefonische sowie persönliche Erreichbarkeit der Stabsstelle und des dazugehörigen Kompetenzteams wichtig für die Menschen in den Stadtteilen seien. Herr Bülten sicherte als Mitarbeiter der Essener Stadtverwaltung zu, dass sich die Homepage derzeit im Aufbau befinde. Darüber hinaus erklärte Frau Kalms, dass sich der interaktive Stadtplan mit den Angeboten für die Integrationsarbeit im Anschluss an die Integrationskonferenzen demnächst online zu finden sei. Zum Schluss wurde auch das Thema Aufenthaltstitel und die Frage nach einer möglichen Verbesserung für die Situation der Langzeitgeduldeten durch das Strategiekonzept der Stadt Essen diskutiert. Dazu meldete sich der Vorsitzende des Essener Integrationsrats und verdeutlichte, dass nicht alle Probleme über die Essener Ausländerbehörde gelöst werden könnten, sondern dass man stattdessen auch auf der politischen Ebene und mithilfe von betreffenden Bundestagsabgeordneten das Gespräch suchen müsse, um eine positive Veränderung zu erreichen. Die Verwaltung müsse zudem die Belange der Ehrenamtlichen ernst und deren Ressourcen annehmen, um erfolgreiche Integrationsarbeit leisten zu können. Das Wirken des neuen Integrationskonzeptes sei ein Lernprozess, der sich immer weiterentwickeln werde. Zudem fügte er an, dass die Ausländerbehörde ein Riesenproblem sei, was aber nicht von der Stabsstelle Integration gelöst werden könne im Umgang mit der Ausländerbehörde brauche es guten Willen, Ideen und selbstbewusstes Auftreten. 16

Ausblick auf den weiteren Prozess und Verabschiedung Am Ende der Veranstaltung waren die vielfältigen und dringenden Themen der Teilnehmenden für eine gelingende Integration identifiziert sowie Knackpunkte der Integrationsbemühungen aufgedeckt worden. Aus den Ergebnissen des heutigen Abends werden erste Handlungsansätze für die Arbeit des Kompetenzteams entstehen, erklärt Frau Kalms. Besonders wichtig sei ihr aber vor allem der Kontakt zu den Menschen in den Stadtteilen und der Aufbau eines verlässlichen Netzwerkes. Daher betont sie zum Abschluss noch einmal: Laden sie mich gerne zu den Treffen der Runden Tische ein! Frau Kostrzewa regte in ihrem Schlusswort eine Partnerschaft zwischen dem Essener Süden und dem Norden der Stadt an, bei der sich Ehrenamtliche aus dem Süden in nördlichen Stadtteilen engagieren könnten. Abschließend bedankte sich Frau Kalms für die rege Teilnahme an der Veranstaltung und bat darum mit ihr in Kontakt zu treten. Damit war der Abend und die erste Integrationskonferenz im Essener Süden beendet. 17

Anhang Offene Sprechstunden der Flüchtlingsberatung in den Bezirken II, VIII und IX Bezirk II (Bergerhausen, Rellinghausen, Stadtwald, Rüttenscheid) Villa RÜ, Girardetstraße 21 Raum E4 45130 Essen Dienstag 13:00-16:00 Uhr Frau Schwaighofer Tel: 0177-4285586 E-Mail: h.schwaighofer@diakoniewerk-essen.de Bezirk VIII (Burgaltendorf, Byfang, Kupferdreh, Überruhr-Hinsel, Überruhr-Holthausen) Familienzentrum Bulkersteig Bulkersteig 22 45277 Essen Freitag 09:00-11:30 Uhr Frau Bruckmann Tel: 0160-97808124 E-Mail: s.bruckmann@diakoniewerk-essen.de Bezirk IX (Heisingen, Bredeney, Heidhausen, Kettwig, Fischlaken, Schuir, Werden) Jugend- und Bürgerzentrum Werden Wesselswerth 10 45239 Essen Donnerstag 11:00-14:00 Uhr Frau Pyka Tel: 0151-215 046 96 E-Mail: j.pyka@diakoniewerk-essen.de 18

Impressum Herausgeber: Stadt Essen Fotos: Wiebke Schaper Dokumentation: Wiebke Schaper / Cathrin Zimmermann Druck: Stadt Essen 19