Assoziation der tschechischen Bausparkassen. Bausparen. im Jahr 2011



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Transkript:

Assoziation der tschechischen Bausparkassen Bausparen im Jahr 2011

Praktisch jede tschechische Familie hat einen Bausparvertrag

Einleitende Worte Liebe Leser, obgleich die moderne Finanzwelt einer dynamischen und schnellen Entwicklung unterworfen ist, und das, was gestern noch richtig war, heute nicht mehr zählt, und morgen schon wieder alles anders ist, gibt es doch etwas, über dessen beständige Bedeutung sich alle einig sind. Am wertvollsten in der Welt der Finanzen ist eine hohe Reputation, denn diese ist die Voraussetzung für zufriedene Kunden. Um eine hohe Reputation bzw. einen guten Ruf ringen sowohl traditionelle, ehrwürdige Finanzinstitute als auch ambitiöse Newcomer am Markt. Als vor fast zwanzig Jahren von der tschechischen Regierung das Bauspargesetz angenommen wurde, war sich niemand so richtig im Klaren darüber, ob diese traditionelle und ein wenig altmodisch anmutende Form des kollektiven Sparens und Finanzierens überhaupt Fuß fassen würde. Man wusste zwar, dass dieses Modell in Deutschland über hundert Jahre erfolgreich funktionierte, und dass es auch in Österreich eine lange Tradition hatte. Aber konnte man allein auf dieser Grundlage darauf schließen, dass dieses System auch in einem Land funktionieren würde, in dem die Menschen gegenüber allem, was auch nur annähernd nach Genossenschaft aussah, eine gewisse Aversion hatten? Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Begebenheit, die sich vor Jahren bei einem Treffen mit Kollegen aus England zugetragen hat. Die englischen Kollegen zeigten großes Interesse am traditionellen Bauspar- Finanzierungssystem. Einer unserer tschechischen Kollegen bat bei seinen Ausführungen mehr oder weniger um Entschuldigung dafür, dass dieses System auf kollektiver Grundlage basiere. Jedoch die englischen Gäste waren der Meinung, dass eine kollektive bzw. genossenschaftliche Basis nichts sei, wofür man sich entschuldigen müsste. Im Gegenteil. Sie betonten, dass in England gerade das genossenschaftliche Prinzip eines der bewährtesten und am besten funktionierenden Modelle für die Lösung der Wohnungsfrage überhaupt sei. Und sie ermutigten uns, dieses System auf jeden Fall weiter zu entwickeln und zu stärken. Schon nach wenigen Jahren des Bausparens hat sich in unserem Lande gezeigt, dass die Bürger dieses Modell für sich entdeckt haben und es voll akzeptieren. Praktisch jede tschechische Familie hat einen Bausparvertrag. Nach und nach haben die Kunden den Bausparkassen ihr Geld anvertraut, und gegenwärtig verwalten die Bausparkassen an Kundeneinlagen die gewaltige Summe von 430 Milliarden Kronen. Auch die zweifache Reduzierung der staatlichen Bausparprämie hat das Bausparen in unserem Lande wohlbehalten überstanden. Wenn wir nach den Gründen dafür fragen, muss man feststellen, dass das Bausparen eine überaus hohe Reputation hat. Günstige Darlehen für Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen bieten den Bürgern eine vielgenutzte und willkommene Möglichkeit, ihre Wohnverhältnisse zu verbessern. Zwei Millionen Bürger der Tschechischen Republik haben bisher Darlehen von Bausparkassen in Anspruch genommen. Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen die Vorteile des Bausparens auch in Zukunft weiter zugutekommen werden. Vojtěch Lukáš, Vorsitzender der Assoziation der tschechischen Bausparkassen

Bausparen im Jahr 2012 Die staatliche Bausparprämie als Hauptelement Die meisten Diskussionen, die über das Bausparen geführt werden, drehen sich um das Thema der staatlichen Bausparprämie. Von den Bürgern wird die Änderung der staatlichen Bausparprämie als Änderung der an das Produkt geknüpften Bedingungen wahrgenommen. Die Finanzminister haben ständig den Eindruck, dass die an die Bausparer ausgezahlten Prämien eine zu starke Belastung für den Staatshaushalt darstellen. Dabei ist es in Wirklichkeit so, dass der Staat mit Hilfe der Bausparprämie dazu beiträgt, Gelder für Darlehen zur Verfügung zu stellen, die es ansonsten am Markt nicht geben würde, und damit einen Teil seiner eigenen Wohnungspolitik verwirklicht. 2012 wurden an die Kunden der Bausparkassen 5,3 Milliarden CZK an staatlichen Bausparprämien ausgezahlt. Vor fünf Jahren belief sich dieser Betrag auf das Dreifache, und noch im vergangenen Jahr musste zweimal so viel Geld aus dem Staatshaushalt bereitgestellt werden wie 2012. Dieser Trend ist die logische Folge der Reduzierung der staatlichen Bausparprämie, die den Kunden im Rahmen des Bausparens vom Staat ausgezahlt wird. 18,0 16,0 14,0 12,0 1 Nach den Wahlen im Jahr 2010 wurde vom Parlament, unter Mitwirkung des Verfassungsgesetzes, beschlossen, dass allen Kunden der Bausparkassen, ungeachtet des Abschlussdatums ihres Bausparvertrages, eine Bausparprämie von höchstens 2.000 CZK pro Jahr zusteht. Die Gesamthöhe der ausgezahlten staatlichen Bausparprämien bestimmt sich aus der Anzahl der Kunden und dem Prämiensatz. Da der Prämiensatz reduziert wurde und auch die Anzahl der Bausparverträge langfristig zurückgeht, reduzieren sich natürlich auch die Ausgaben des Staates für die staatlichen Bausparprämien. Die Entwicklung dieser Ausgaben des Staates ist in der nachstehenden Grafik dargestellt. Ausgaben für staatliche Bausparprämie (Mrd. CZK) 9,3 11,1 13,3 15,3 16,1 15,8 15,0 14,2 13,3 11,7 10,7 2 Die staatliche Bausparprämie, die am Anfang aus guten Gründen höher angesetzt war, ist inzwischen schon zweimal reduziert worden. Die Kunden, die bis zum Jahr 2003 einen Bausparvertrag abgeschlossen hatten, hatten Anspruch auf bis zu 4.500 CZK an staatlicher Bausparprämie pro Jahr. Für später abgeschlossene Verträge gab es eine Höchstprämie von 3.000 CZK pro Jahr. 8,0 6,0 4,0 2,0 7,7 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 5,3 2,00% 1,93%

Jedes Niveau der staatlichen Bausparprämie bringt natürlich für die Bürger, sowohl hinsichtlich der absoluten Höhe als auch hinsichtlich des Wertes im Rahmen der ganzen Wirtschaft, ein anderes Maß an Attraktivität des Bausparens mit sich. 4 500 CZK hatten 1993 einen ganz anderen Wert als heute. Für den gleichen Betrag können wir heute nicht einmal mehr die Hälfte der Waren kaufen, die wir noch 1993 für dieses Geld bekommen haben. Dennoch kann die schrittweise Reduzierung der staatlichen Bausparprämie als natürliche Entwicklung betrachtet werden. Denn die Hauptfunktion der staatlichen Bausparprämie besteht ja darin, in den Bausparkassen langfristig ein ausreichendes Volumen an Spareinlagen sicherzustellen, die dann zur Gewährung von Darlehen genutzt werden können. Und das ist trotz der Senkung der staatlichen Bausparprämie, langfristig gesehen, gelungen. Nicht zu vergessen ist auch, dass auf dem Bankenmarkt in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre ganz andere Zinssätze galten als heute. In Anbetracht der heutigen Verzinsung von fast Null mutet der Reposatz der Tschechischen Nationalbank von 1997 mit seinen 15 % wie von einem anderen Planeten an. Deshalb muss die staatliche Bausparprämie auch in Relation mit den marktüblichen Zinssätzen gesehen werden. Bei allgemein niedriger Verzinsung hat auch eine niedrigere Bausparprämie bei der Aufwertung der Einlagen ihre Bedeutung. Natürlich kann man für zweitausend Kronen und das ist die Höchstprämie, die ein Bausparer heute erreichen kann, - wesentlich weniger kaufen, als vor zwanzig Jahren, als das Bausparen in der Tschechischen Republik begann. Aber als Prämie, die zusätzlich zu den Zinsen gutgeschrieben wird, steht dieser Betrag auch heute noch, auch im Vergleich zu den viereinhalbtausend Kronen aus der Vergangenheit, recht gut da. Haben wir überhaupt das Geld dafür? Häufig sehen wir uns mit dem Argument konfrontiert, dass unser Staat gegenwärtig für die staatliche Bausparprämie kein Geld habe. Betrachtet man aber die grundsätzlichen Kennziffern dazu, wie die Ausgaben für die staatliche Bausparprämie den Staatshaushalt belasten, wird dieses Argument sehr schnell entkräftet. Setzt man den Anteil der Ausgaben des Staates für das Bausparen ins Verhältnis zu den Gesamtausgaben des Staatshaushaltes, stellt man fest, dass dieser Anteil seit 2004 auf ein Viertel zurückgegangen. Vergleicht man die aktuelle Belastung des Staatshaushaltes mit der aus 1997, d.h. dem Jahr, in dem die Staatsverschuldung eine der niedrigsten in der Geschichte der Tschechischen Republik überhaupt war (12,6 % BIP), sind die Ausgaben für das Bausparen gemessen an den Gesamtausgaben des Staates, relativ gesehen, noch um ein Drittel niedriger. 2012 ist der an staatlichen Bausparprämien ausgezahlte Betrag auf das bisher niedrigste Niveau gesunken. Der Effekt der zweiten Reduzierung und Vereinheitlichung der Bausparprämie auf höchsten 2 000 CZK pro Kunde hat voll durchgeschlagen. www.acss.cz 3

8,0 6,0 4,0 7,7 5,3 Bausparen im Jahr 2012 4 2,0 2,00% 1,80% 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% 0,40% 0,20% 0% Anteil der Ausgaben des Staates für die staatliche Bausparprämie gemessen an den Gesamtausgaben des 2000 Staatshaushaltes 2001 2002 2003 der 2004 Tschechischen 2005 2006 2007 Republik 2008 2009 2010 2011 2012 1,76% 1,58% 1,45% 1,35% 1,19% 0,70% 0,98% 1,93% 1,74% 1,37% 1,55% 1,14% 1,28% 1,02% 0,93% 0,45% 1997 2000 2005 2010 2012 Wie aus der Grafik hervorgeht, geht die Belastung des 8 Staatshaushaltes durch das Bausparen immer mehr zurück. Daraus ergibt sich ganz klar die Schlussfolgerung, dass 6 die staatliche Bausparprämie, das Alpha und Omega aller Debatten um die Sinnhaftigkeit des Bausparens, eigentlich gar 4 kein Problem des Staatshaushaltes darstellt. Bei ihrer heute bereits auf ein Mindestmaß geschrumpften Auswirkung auf 2 73,6 65,7 57,8 48,0 41,7 die Ausgaben des Staates würde eine weitere Reduzierung der staatlichen Bausparprämie kaum noch Potenzial zur Gesundung des Staatshaushaltes beisteuern können. Was bekommt der Staat für die staatliche Bausparprämie zurück? Zum Vergleich: Die Höhe der Ausgaben, die aus dem Staatshaushalt für das Bausparen aufgewendet werden, ist zum Beispiel vergleichbar mit den Kosten für den Bau von 5 oder 10 Kilometern Autobahn. Eine Autobahn bringt für die Wirtschaft z.b. geringeren Kraftstoffverbrauch, Beschäftigung während der Bauarbeiten oder Steuererträge. Auch die Investitionen, die mit Hilfe des Bausparens verwirklicht werden, bringen eine ganze Reihe positiver Resultate. Sie unterstützen nämlich die Entwicklung im Baugewerbe und bringen Beschäftigung für Baufirmen und andere mit dem Baufach zusammenarbeitende Gewerbe. Sie bringen außerdem auch Arbeit für private Handwerker und Gewerbetreibende. Diese sind vor allem an kleineren Projekten beteiligt, wie zum Beispiel an den für das Bausparen so typischen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen. Um die positiven Beiträge, die von den Bausparkassen geleistet werden, quantifizieren zu können, muss man zunächst einmal einen ausführlicheren Blick auf die Darlehen werfen. 2008 2009 2010 2011 2012

4,0 2,0 Darlehen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2008 2009 2010 2011 2012 Anzahl der Darlehen Sinn und Zweck des Bausparens ist es, einem breiten 2,00% 1,80% 1,93% Personenkreis mit Hilfe stabiler und günstigerer Konditionen, als sie andere am Markt 1,76% angebotene 1,74% Produkte aufweisen, Finanzierungsmöglichkeiten 1,58% 1,60% für bessere 1,55% Wohnbedingungen zur Verfügung 1,45% zu stellen. Grundlage des Bausparsystems 1,40% 1,35% sind Darlehen, die ausschließlich 1,37% zur 1,28% Finanzierung 1,20% 1,19% wohnwirtschaftlicher Belange bestimmt sind. 1,14% 1,02% 1,00% Das bisher 0,98% zur Verfügung gestellte Darlehensvolumen 0,93% beläuft 0,80% sich auf einige zehn Milliarden und die Anzahl der Darlehen 0,70% 0,60% ist nach wie vor hoch. Für die Tschechische Republik mit ihrem 0,40% 0,20% 0% 0,45% vernachlässigten Wohnungsfonds ist dies gewiss ein Beitrag von bedeutsamem Wert. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Volumen und Anzahl der Darlehen in den letzten Jahren zurückgegangen sind. 1997 2000 2005 2010 2012 8 6 4 2 160 000 Darlehensvolumen (Mrd. CZK) 73,6 65,7 57,8 48,0 41,7 2008 2009 2010 2011 2012 50 40 30 20 10 160 000 120 000 80 000 40 000 0 144 907 128 543 Bei der Betrachtung der Grafiken könnte sich die Frage stellen, ob sich das Bausparen in einer Krise befinde, wenn doch die Ergebnisse der Darlehensgeschäfte eine ständig sinkende Vklady Tendenz aufweisen. Macht man 430,1 sich jedoch 435,0 einige grundsätzliche Faktoren bewusst, 401,1 die Einfluss 433,4 auf die Darlehensgeschäfte Úvěry nehmen, 359,8 gelangt 415,1 man zu der 384,9 Schlussfolgerung, dass 329,0 die langfristige Entwicklung eher dem Normalzustand entspricht 287,1 und nicht einer Krisenentwicklung. 293,4 293,1 267,5 Worauf sind die Rückgänge vor allem zurückzuführen? 236,8 227,4 282,2 Der erste 180,2 Grund hängt mit der bereits 179,3 erwähnten Reputation zusammen. Infolge der wiederholten Verunsicherung der 135,5 Darlehensgeber 110,4 133,3 und der Kunden hinsichtlich der Bedingungen, 63,3 108,1 31,0 37,0 84,2 46,3 113 611 92 785 77 149 2008 2009 2010 2011 2012 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 www.acss.cz 5

Bausparen im Jahr 2012 6 die zukünftig für das Bausparprodukt gelten werden, kann nicht erwartet werden, dass die Bürger in großem Maße bereit sind, langfristige Darlehensverpflichtungen einzugehen. Unter stabilen Bedingungen wäre das Interesse an Darlehen und damit auch deren Produktion mit Sicherheit höher. Zweitens wird die Nachfrage nach Darlehen von den Bausparkassen mit ihren langfristig fixierten Zinssätzen durch das derzeitige niedrige Niveau der Zinssätze am Markt gedrückt. Der Vorteil des Bausparens tritt zu Zeiten, in denen die Zinssätze steigen oder anhaltend hoch sind, wesentlich deutlicher zu Tage. Die gegenwärtige geringere Nachfrage nach Darlehen spiegelt demnach den natürlichen Entscheidungsprozess der Kunden wider, die ganz rationell nach der günstigsten Variante für ihr Darlehen suchen. Und in Zeiten niedriger Zinssätze können andere Produkte, die für einige Fälle der Wohnungsfinanzierung auch genutzt werden können, einfach günstiger sein. Drittens muss gesagt werden, dass die Anzahl der Bausparer zurückgeht. Die neuen Bedingungen, die von der Regierung für das Bausparen vorgegeben wurden, sind nicht mehr so vorteilhaft und haben für einige Kunden so viel an Attraktivität eingebüßt, dass sie das Bausparen nicht mehr weiter nutzen. Mit der sinkenden Anzahl der Kunden geht auch die sinkende Nachfrage nach Darlehen einher. Um diese Situation wieder umzukehren, müsste es gelingen, wieder mehr Bürger für das Bausparen zu gewinnen. Die Erhöhung der staatlichen Bausparprämie wäre ein Weg, der sich hier anbieten würde. Dieser ist unter den jetzigen Bedingungen jedoch leider nur graue Theorie. Ungesicherte Darlehen macht niemand besser Was heute auf dem Gebiet der gesicherten Darlehen zur Anschaffung einer Wohnung oder eines Einfamilienhauses gilt, nämlich dass es zum Bausparen am Markt wettbewerbsfähige Alternativen gibt, gilt mitnichten für die ungesicherten Darlehen. Ungesicherte Darlehen, wie sie von den Bausparkassen angeboten werden, stellen sowohl hinsichtlich ihrer Zinssätze als auch ihrer Laufzeit ein absolut einzigartiges Produkt dar. Stellen wir dazu einen Vergleich zwischen einem Verbraucherkredit von einer Universalbank und dem ungesicherten Darlehen einer Bausparkasse an, wobei vom Gesetzgeber beide als Verbraucherkredite bezeichnet werden. Diese gemeinsame Bezeichnung wird auf einige gemeinsame Merkmale dieser Darlehen zurückgeführt, so z.b. vor allem auf die fehlende Immobiliensicherung und die begrenzte Höhe des Darlehens. Der Unterschied zwischen beiden Darlehensarten besteht u.a. darin, dass bei einem Darlehen, das von einer Bausparkasse zur Verfügung gestellt wird, nachgewiesen werden muss, dass es für wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet wurde. Ein Verbraucherkredit wird von einer Universalbank mit einem Zinssatz von etwa 10 % zur Verfügung gestellt. Der Zinssatz für ein Darlehen von einer Bausparkasse liegt im Durchschnitt bei etwa 5 %. Auch ist die Fälligkeit bei Verbraucherkrediten in der Regel nicht länger als fünf Jahre. An eine Bausparkasse kann ein Darlehen über einen wesentlich längeren Zeitraum zurückgezahlt werden, durchaus üblich sind Laufzeiten bis zu zwanzig Jahren. Auch die Belastung der Haushalte durch die Raten, die für ein

Darlehen an die Bausparkasse zurückgezahlt werden müssen, ist wesentlich niedriger. Diese Unterschiede sind jedoch nicht auf die Unersättlichkeit der Universalbanken zurückzuführen, sondern sie ergeben sich vielmehr aus dem Wesen des Bausparsystems an sich, da es nicht unter allen Umständen gezwungen ist, die Unvorhersehbarkeit der Marktentwicklung in die Konditionen des Produkts hineinzuprojizieren. Die staatliche Bausparprämie ist das Instrument, über das die Kunden zum Sparen motiviert werden. Damit wird der stabile Zufluss von Einlagen abgesichert. Diese wiederum eröffnen den Weg zu günstigen Darlehen. Eine bisher noch nicht erwähnte Alternative zu den Darlehen für die Anschaffung einer Wohnung oder eines Hauses ist der Hypothekarkredit. Nach dem Rückgang in den Jahren 2008 bis 2010 erlebt die Produktion von Hypothekarkrediten, vor allem aufgrund der oben dargestellten niedrigen Zinssätze, zur Zeit ein relativ stabiles Comeback. Obgleich ein nicht geringer Teil der Hypothekarkredite zur Refinanzierung bestehender Kredite verwendet wird, sind wir doch heute Zeugen dessen, dass die Kunden mehr als in den vergangenen Jahren nach Hypothekenfinanzierungen greifen. Das Bausparen ist jedoch nur zum Teil als Alternative zu den Hypotheken gedacht. Und so ist es auch. Nur in einem Viertel aller Fälle überdecken sich Bausparen und Hypothek. In Zeiten besserer wirtschaftlicher Bedingungen, wenn die am Markt erhältlichen Darlehen günstiger sind, tritt das Bausparen in den Hintergrund. Und umgekehrt, je schlechter die Bedingungen für die Hypotheken sind, desto mehr Bürger geben dem Bausparen den Vorzug. Dieses übernimmt dann im Wirtschaftszyklus automatisch eine stabilisierende Rolle. Besonders deutlich kommt der langfristig positive Einfluss, den das Bausparen auf die Qualität des Wohnungsfonds ausübt, in der Kategorie der ungesicherten Darlehen zum Ausdruck. Obwohl diese Darlehen in der Regel kein hohes Volumen ausmachen, sind sie doch gerade bei der Modernisierung des Wohnungsfonds ein unentbehrliches Instrument, wenn es um die Beseitigung der noch immer spürbaren Folgen der jahrelangen Vernachlässigung des Wohnungsfonds und um die Senkung des Energiebedarfs der Häuser geht. Jeder kennt diese Situation und weiß, sofern man nicht in einem ganz neuen Haus oder einer ganz neuen Wohnung wohnt, müssen früher oder später neue Fenster eingesetzt, das Dach erneuert, Wärmedämmung angebracht, die gesamte Elektroinstallation erneuert oder das Bad umgebaut werden. Von den Kunden, die wohnwirtschaftliche Bedarfe mit Hilfe eines Darlehens finanzieren, werden in der Regel Darlehen mit niedrigem festen Zinssatz und stabilen Rückzahlungsraten in erträglicher Höhe bevorzugt. Eine Hypothek kommt in der Regel nicht in Betracht, und ein Verbraucherkredit ist, wie bereits dargestellt wurde, zu teuer. Die Bausparkassen bieten auch Menschen, die sich eine genossenschaftliche Wohnung anschaffen oder in einer Mietwohnung Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen durchführen möchten, die Möglichkeit der Finanzierung. Da diese Wohnungsarten in den normalen Geschäftsbanken nicht als Sicherungsmittel eingesetzt werden können, sind Darlehen von Bausparkassen in diesem Falle die einzig gangbare Lösung. www.acss.cz 7

Bausparen im Jahr 2012 8 In Anbetracht der vielen Faktoren, die sich auf die Ergebnisse des Darlehensgeschäfts reduzierend ausgewirkt haben, könnte man erwarten, dass das Bausparen seine langjährige Vorrangstellung als am meisten genutztes Darlehen für wohnwirtschaftliche Zwecke eingebüßt hat. Aber dem ist nicht so. Das Bausparen ist nach wie vor das Produkt, das in der Tschechischen Republik zur Finanzierung von wohnwirtschaftlichen Belangen am häufigsten eingesetzt wird. 2012 wurden 54% aller Darlehen, die für wohnwirtschaftliche Zwecke genutzt wurden, von den Bausparkassen zur Verfügung gestellt. Da es sich bei diesen Darlehen eher um kleinere Summen handelt, entfallen vom Darlehensvolumen 46% her auf das Bausparen nur 27% des gesamten Darlehensvolumens am 54% Markt. Vergleich nach Anzahl 46% Volumen (Mrd. CZK) 27% 41,7 (27 %) 114,8 (73 %) 73% 54% 27% 73% Bausparen Vergleich nach Volumen Hypotheken Anzahl 77 149 (54 %) 66 609 (46 %) Die zur Verfügung gestellten Darlehen haben direkte Auswirkungen auf das Bauwesen. Es macht im Prinzip keinen großen Unterschied, ob man sich ein neues Haus baut oder ein älteres Haus kauft und umbaut. In jedem Falle wird in der Regel die Nachfrage nach Bauarbeiten generiert. Und es macht auch keinen Unterschied, ob die Anschaffung direkt oder indirekt getätigt wird, d.h. dass die Wohnung oder das Haus von jemandem abgekauft wird, der den Kauferlös dann wieder einsetzt, um sich eine neue Wohnung zu kaufen oder ein neues Haus zu bauen. Im Laufe des Jahres 2012 sind der Wirtschaft so knapp 42 Milliarden CZK zugeflossen. Durch die staatliche Bausparprämie wird ein System in Gang gesetzt, das nicht eine Bereitstellung von Sozialleistungen ist, sondern ein Mechanismus, der dazu angetan ist, den Bürgern Darlehen für wohnwirtschaftliche Zwecke zur Verfügung zu stellen, auf die Zukunft gerichtetes, umsichtiges Handeln zu unterstützen und nicht zuletzt auch Gelder in den Staatshaushalt zurück fließen zu lassen. Wie viel bekommt der Staat zurück? Zu den Branchen mit dem größten Multiplikationseffekt in der Wirtschaft gehört das Bauwesen. Unter dem Blickwinkel der öffentlichen Finanzen stellt sich ganz prinzipiell die Frage, wie die Darlehen, die mit Hilfe der vom Staat gezahlten Bausparprämien generiert werden, sich rückwirkend wieder auf den Staatshaushalt niederschlagen. Aus den Maßnahmen, die mit Hilfe von Darlehen der Bausparkassen finanziert werden, fließen in den

Staatshaushalt beträchtliche Steuereinnahmen zurück 1. Diese sind um ein Vielfaches höher als die Ausgaben, die der Staat für die Bausparprämien aufwendet. Das Bausparen ist damit für den Staatshaushalt insgesamt gesehen ein Gewinngeschäft. Berechnungen 2 ergeben folgende Ergebnisse: 2012 sind dem Staatshaushalt mit Hilfe der von Bausparkassen zur Verfügung gestellten Darlehen 23 Mrd. CZK zugeflossen. Mit Hilfe der Darlehen konnten im Bauwesen 135 000 Arbeitsplätze geschaffen werden. 3 Im Zusammenhang mit diesen Zahlen sei noch einmal darauf hingewiesen, dass für das Bausparen aus der Staatskasse nur 5 Milliarden CZK aufgewendet werden mussten. Selbst wenn der hier dargestellte Effekt nur halb so groß wäre, bliebe es dabei, dass das Bausparen für den Staatshaushalt eine gewinnbringende Einnahmequelle ist. 1 Diese Behauptung stützt sich auf die Studie zur Entwicklung der Baubranche bis 2012 (Deloitte Česká republika, SPS, URS Praha, 2010), in der gezeigt wird, dass ein Betrag von 1 Mio. CZK, der in das Bauwesen investiert wird, einen Beschäftigungsbedarf von 3,2 3,5 Mitarbeitern, und eine Investition von 100 Mio. CZK in Baumaßnahmen steuerliche und andere Einnahmen öffentlicher Haushalte in Höhe von ca. 55,5 Mio. CZK generiert. Obwohl sich die Berechnung aufgrund der Änderung der Steuersätze leicht geändert hat, lässt sie sich, um die Logik der Sache darstellen, selbst mit dem Risiko einer geringen Ungenauigkeit auch heute anwenden. 2 41,7 Mrd. 0,555 = 23,15 Mrd. CZK 41,7 Mrd. 3,3 Arbeitskräfte = 137 600 Arbeitskräfte 3 Der Vollständigkeit halber sei hier auch darauf hingewiesen, dass jeder Arbeitslose den Staat jährlich etwa 110 000 CZK kostet. Spareinlagen Die Bausparkassen sind in der Lage, günstige Darlehen anzubieten, weil aufgrund der staatlichen Bausparprämie ein relativ stabiler und kalkulierbarer Zufluss von Spareinlagen und damit von Geldern zur Darlehensfinanzierung gewährleistet ist. Mit Hilfe mathematischer Methoden, gestützt auf Statistiken und empirische Erfahrungen, können Bauspardarlehen zu einem im Voraus vertraglich vereinbarten Fixzinssatz garantiert werden. Die Spareinlagen sind also eine notwendige Voraussetzung für die Darlehensgewährung. Wenn die Bausparkassen ihr Geld am Markt beschaffen müssten, wären sie gezwungen, sich wie übliche Geschäftsbanken zu verhalten. Sie würden die Preise für ungesicherte Darlehen erhöhen und würden auch für die Darlehen, die sie heute ohne Sicherung zur Verfügung stellen, eine Sicherung verlangen. Von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren dieses Systems ist, dass sich die Nachfrage nach Darlehen und das Volumen der Kundeneinlagen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander befinden. Für einen kurzen Zeitraum wären die Bausparkassen zwar in der Lage, einen Überhang der Nachfrage durch Kredite vom Interbankenmarkt abzudecken, über einen längeren Zeitraum hinweg würde eine solche Vorgehensweise jedoch eine Kurswende weg vom Bausparen und hin zum klassischen Bankengeschäft bedeuten. www.acss.cz 9

Bausparen im Jahr 2012 10 50 40 30 20 10 80 000 128 113 611 92 785 Langfristig gilt also der Grundsatz, dass die Summe der Spareinlagen das Gesamtsaldo der zur Verfügung gestellten 40 Darlehen 000 abdecken oder sogar übersteigen sollte. Wie aus der Grafik ersichtlich ist, ist diese Grundbedingung im Bausparsystem der Tschechischen Republik erfüllt. Das bedeutet, dass dieses System über das Potential verfügt, auch 0 weiterhin 2008 Darlehen zu 2009 vergeben. 2010 2011 2012 Entwicklung der Salden auf Einlagen - und Darlehenskonten (Mrd. CZK) 110,4 133,3 63,3 31,0 37,0 46,3 84,2 135,5 108,1 77 149 Spareinlagen 430,1 435,0 Darlehen 401,1 433,4 359,8 415,1 384,9 329,0 287,1 293,4 293,1 267,5 236,8 227,4 282,2 180,2 179,3 6,0 Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass sich das Gesamtvolumen der von den Bausparkassen verwalteten 5,0 Spareinlagen trotz des Rückgangs der Kundenzahl ständig 4,0 erhöht hat. Die wahrscheinlichsten Gründe für dieses Phänomen 3,0 sind in der bereits erwähnten hohen Reputation des Bausparens 2,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 5,07 4,93 4,85 4,55 4,32 sowie im relativ hohen Beitrag der staatlichen Bausparprämie zur Aufwertung der Spareinlagen, gemessen an den allgemein niedrigen Zinssätzen am Markt, zu suchen. Aus dem Gesamtvolumen der Einlagen und der zur Verfügung gestellten Darlehen leitet sich die Effizienz der Nutzung der kumulierten Mittel im Rahmen des Bausparsystems ab. Die Grundanforderung, dass mindestens 60 % der Einlagen in Form von Darlehen realisiert werden sollten, wird von den Bausparkassen der Tschechischen Republik langfristig erfüllt. Veranlagungsgrad (in Prozent) Jahr 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Verhältnis 46,6 56,7 64,4 68,2 67,6 64,9 Zuwachs 8,9 10,1 7,7 3,8-0,6-2,7 Wenn jemand behauptet, die staatliche Bausparprämie werde im Rahmen des Bausparens missbraucht, dann sollte sich derjenige auch mit der Frage auseinandersetzen, wovon die zweckgebundenen Darlehen für wohnwirtschaftliche Belange finanziert werden. Selbstverständlich werden diese aus den Spareinlagen finanziert. Die Spareinlagen werden zu zwei Dritteln langfristig für Darlehen verwendet; von Missbrauch kann da ja wohl nicht ernsthaft die Rede sein. Für die Bewertung der Funktion des Systems ist die Tatsache, wofür der Einzelne sein Bauspargeld verwendet, eigentlich völlig irrelevant. Wichtig ist allein, wie viel Geld aus dem Bausparsystem in die Finanzierung wohnwirtschaftlicher Belange investiert wird. 1,0

40 433,4 Úvěry 359,8 415,1 384,9 329,0 287,1 293,4 293,1 30 267,5 In diesem Zusammenhang ist wichtig, darauf hinzuweisen, 236,8 227,4 282,2 dass im Bausparsystem auch aktiv mit den Kunden gerechnet 20 180,2 179,3 wird, die nur sparen und kein Darlehen in Anspruch nehmen und ihr Geld im Rahmen 135,5 110,4 des Systems den Bausparern zur 133,3 10 Verfügung stellen, die ein Darlehen wollen. Ohne diese sog. 63,3 108,1 Freundsparer 31,0 37,0 könnten aus 84,2dem System nicht so viele Darlehen zur Verfügung 46,3 gestellt werden, wie das heute der Fall ist. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Anzahl der Bausparverträge (Mio. Stück) 6,0 5,0 4,0 3,0 5,07 4,93 4,85 4,55 4,32 4,0 3,0 2,0 der Darlehen. Wie aus beiden Grafiken hervorgeht, liegt das 1,0 Verhältnis zwischen der Anzahl der Bausparverträge und der zur Verfügung gestellten Darlehen langfristig bei 1:5. 2008 2009 2010 2011 2012 Anzahl der zu Jahresende erfassten Darlehen (Stück) 1 000 000 800 000 600 000 400 000 200 000 5,0 4,93 4,85 4,55 4,32 971 176 988 353 993 357 956 659 894 358 569 870 401 306 565 485 422 868 564 633 428 724 552 999 403 660 521 312 373 046 www.acss.cz 2,0 1,0 2008 2009 2010 2011 2012 Deshalb gilt es, zu untersuchen, wie viele Freundsparer das System für seine Funktion braucht. Die Berechnungen dazu 1 000 000 971 176 988 353 993 357 956 659 sind einfach. Der durchschnittliche Darlehensbetrag belief 894 358 sich 2012 auf 540 000 CZK. Die durchschnittliche Spareinlage pro 800 000 Vertrag liegt bei etwa 101 000 CZK. Zur Bereitstellung eines durchschnittlichen Darlehens braucht es deshalb neben der 600 000 Spareinlage des Darlehenskunden auch die Spareinlagen von 400 vier 000 Freundsparern. 569 870 401 306 565 485 422 868 Zu ähnlichen Schlüssen führt uns auch der Vergleich zwischen 200 000 der Gesamtanzahl der Bausparverträge und Gesamtanzahl 564 633 428 724 552 999 403 660 521 312 373 046 0 2008 2009 2010 2011 2012 Zwischenkredite Bauspardarlehen Die regelmäßigen Spareinlagen der Bausparer geben den Bausparkassen noch eine weitere wichtige Information. Die Bausparkasse kann nämlich selbst unter strengster Einhaltung des Vorsichtsprinzips mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass die Zahlungsfähigkeit des Kunden bis zu einer gewissen Darlehenshöhe gegeben ist. Denn der Kunde hat über einige Jahre hinweg unter Beweis gestellt, dass er regelmäßige Spareinlagen leisten kann. Warum sollte er dann das gleiche nicht auch bei der Rückzahlung seines Darlehens tun können? 11 0 2008 2009 2010 2011 2012 Překlenovací úvěry Úvěry ze stavebního spoření

Bausparen im Jahr 2012 12 Das neue Bauspargesetz Das Frühjahr 2012 brachte für das Bausparen das Hauptereignis des Jahres. Von der Regierung der Tschechischen Republik wurde die Neufassung des Bauspargesetzes beraten und dem Parlament vorgelegt. Vom Finanzministerium als Autor der neuen Gesetzesvorlage werden zwei Hauptänderungen vorgeschlagen: Die zweckgebundene Verwendung der Gelder soll nicht nur für die Darlehen, sondern auch für die staatliche Bausparprämie gelten. Bausparen soll auch von Universalbanken angeboten werden können. Für diese sollen jedoch andere und weniger strenge Bedingungen gelten als für die Bausparkassen. Die AČSS hat ihre Position dazu schon im Geschäftsbericht für das vergangene Jahr präsentiert und erachtet es an dieser Stelle nicht für notwendig, die bereits veröffentlichten Argumente noch einmal zu wiederholen. Es sei hier nur kurz zusammenfassend angeführt, dass die Einführung der zweckgebundenen Verwendung der staatlichen Bausparprämie von der AČSS als nicht systemischer Schritt erachtet wird, der vor allem einen deutlichen Anstieg administrativer Arbeiten zur Folge haben wird. Die Ausweitung des Bausparens auf Universalbanken, und das noch dazu unter anderen Bedingungen, als sie für die Bausparkassen gelten, würde zum Untergang des klassischen Bausparens und zur allmählichen Übernahme von dessen Rolle durch das traditionelle Bankwesen führen. Dabei verfügt das Bausparen über gewaltiges Potential. Es könnte genauso gut als universelles Modell funktionieren, in dem die Bürger für alle möglichen sozialen Belange sparen und dann bei Bedarf ein günstiges Darlehen erhalten könnten. So könnte zum Beispiel für das Studium, für Gesundheitsfürsorge, Altersvorsorge, den Fall der Arbeitslosigkeit u. ä. gespart werden. Eine durchaus wichtige Alternative wäre, das Sparen für die Altersvorsorge zu nutzen. Bausparen als effektive Spar - und Vorsorgeform Als das Bausparen vor knapp zwanzig Jahren auf dem tschechischen Markt Fuß fasste, hat wohl kaum jemand geahnt, auf welch großes Interesse es bei der Bevölkerung stoßen würde. Innerhalb von drei Jahren sind über eine Million Bürger Bausparer geworden. Weniger Jahre später überstieg die Anzahl der Bausparer auch die optimistischsten Prognosen.

Der Staat konnte aufatmen. Anstelle von Sozialprogrammen konnte nun verantwortungsvollen Bürgern ein Produkt angeboten werden, das absolut zuverlässig funktionierte. Durch die Darlehen, die von den Bausparkassen zur Verfügung gestellt wurden, sind die für Wohnbelange aufgewendeten Investitionen jährlich um 70 Milliarden CZK gestiegen. Das Bausparen wurde zum beliebtesten Finanzprodukt und erwarb sich in der Bevölkerung einen sehr guten Ruf. Um die Jahrtausendwende erlebte das Bausparen einen gewaltigen Boom. Mit dem progressiven Anstieg der Anzahl der Bausparer gingen erhöhte Anforderungen an den Staatshaushalt einher. Von Seiten des Staates wurde deshalb entschieden, die jährlich erreichbare Höchstsumme der staatlichen Bausparprämie um ein Drittel zu kürzen, um die Ausgaben des Staates für das Bausparen allmählich zu senken. Auf das System und seine hohe Reputation hatte diese Maßnahme des Staates keine Auswirkung. Das Bausparen blieb weiterhin eine sichere Bank, die von den Bürgern weniger als Super-Sparprodukt, sondern vielmehr als Möglichkeit, an ein günstiges Darlehens für wohnwirtschaftliche Verwendungszwecke heranzureichen, gesehen wurde. Altersvorsorge Die Reform des Rentensystems ist auch in der Tschechischen Republik eines der brennenden Probleme der Gegenwart, mit dem praktisch alle Länder der Welt konfrontiert sind. In der Bundesrepublik Deutschland hat die Regierung zum Beispiel eben gerade das Bausparen als einen natürlichen Stützpfeiler der Rentenreform eingesetzt, indem sie sich das gewaltige Vertrauenspotential, das das Bausparen unter der deutschen Bevölkerung genießt, zunutze gemacht hat. Sie ist dabei davon ausgegangen, dass eine solche Reform soll sie erfolgreich sein auf Produkten beruhen muss, die bei den Bürgern eine entsprechende Verankerung haben. Deshalb konnte das Bausparen als einer der Hauptpfeiler der Reform genutzt werden. Reputation und Vertrauen sind dabei jedoch nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite besteht in der Herstellung des Zusammenhangs zwischen Bausparen und Altersvorsorge. Analysen haben in Deutschland gezeigt, dass es den Bürgern, die in einer Eigentumswohnung oder in einem eigenen Haus wohnen, im Rentenalter besser geht. Anders gesagt: Wenn man in seinen eigenen vier Wänden wohnt, braucht man im Alter kein Geld mehr in seine Wohnverhältnisse zu investieren und hat praktisch ein solides Lebensniveau garantiert. Gute Wohnverhältnisse sind für ein zufriedenes Leben jederzeit wichtig, im Alter jedoch besonders. Die Bürger in Deutschland können das Bausparen als eine Möglichkeit der Altersvorsorge nutzen. Das bedeutet aber nicht, dass sie automatisch auch im Rentenalter ihr Bauspargeld für wohnwirtschaftliche Zwecke verwenden müssen. Sie haben www.acss.cz 13

Bausparen im Jahr 2012 14 vielmehr die Wahl: Entweder können sie sich eine Immobilie anschaffen, oder sie können als Freundsparer das Bausparen zum Sparen nutzen und damit dazu beitragen, dass andere Bausparer einen günstigen Kredit bekommen können. Mit Erreichen des Rentenalters können sie ihre Ersparnisse dann zur Aufrechterhaltung ihres Lebensniveaus einsetzen. Sparen für die Ausbildung Ähnliche Überlegungen gibt es auch in der Tschechischen Republik. Schon vor einigen Jahren verlief im Parlament eine Diskussion dahingehend, ob das gut funktionierende Bausparsystem über die Novellierung des Bauspargesetzes nicht auch für die Finanzierung der Ausbildung genutzt werden könnte. Auf der Grundlage des Prinzips, auf dem das Bausparen basiert, könnte, neben der Altersvorsorge, mit Sicherheit auch diese Variante funktionieren. Da dieses System stabil und zuverlässig ist, stellt es ein geeignetes Reservoire für die Altersvorsorge und die Finanzierung der Ausbildung dar. Es wird immer einen Teil der Bevölkerung geben, der sein Geld sicher anlegen will. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass die Bausparkassen krisenfest sind. Sie arbeiten nämlich nur mit reellem Geld, d. h. mit Geldern, die ihnen von ihren Kunden anvertraut wurden. Diese Gelder geben sie in Form von Darlehen an diejenigen, die ein Darlehen wollen, weiter. In der Tschechischen Republik sind diese Darlehen bislang jedoch nur für die Verwendung zu wohnwirtschaftlichen Zwecken bestimmt. Vielleicht ist auch gerade das der Grund, warum das Bausparen im Zusammenhang mit der Rentenreform in den Brennpunkt des Interesses geraten ist. Die Rentenreform ist zwar angelaufen, hat jedoch bisher mehr Zweifel und strittige Fragen als Zustimmung und Verständnis aufgeworfen aufgeworfen und wurde von der Bevölkerung im Großen und Ganzen nicht angenommen. Es ist die Aufgabe einer jeden Regierung, Wege zu finden, um die Bürger zu überzeugen, eigene Altersvorsorge zu betreiben und sich nicht nur auf das Rentensystem des Staates zu verlassen. Das Bausparen könnte in dieser Beziehung eine Schlüsselrolle spielen, so wie das vor einigen Jahren auch in unserem Nachbarland Deutschland der Fall war. Ebenso könnte es wie eine Art Versicherung für zu erwartende Ausgaben, so zum Beispiel für zusätzliche gesundheitliche Betreuung, gehandhabt werden. Der gleichen Logik folgend könnten von den Bausparkassen auch Darlehen zur Finanzierung der Ausbildung bereitgestellt werden. Schon heute bezahlen etwa 70 000 Studenten an privaten Hochschulen Schulgeld. Das Prinzip bleibt das gleiche. Auch das ab und zu vorgebrachte Argument, dass es sich dann nicht mehr um Bausparen handeln würde, wenn auch andere Bereiche des Lebens aus diesen Geldern finanziert würden, kann nicht

bestehen. Das Bausparen hat seinen Namen nach dem Bereich bekommen, für den es ursprünglich kreiert worden ist, und dieses kollektive Sparprinzip wird für immer mit dem Wohnen verbunden bleiben. Aber praktisch kann dieses Prinzip in jedem beliebigen Bereich angewandt werden, in dem kurzfristig die Zahlung höherer Beträge notwendig wird. Darin besteht der eigentliche Charme des Bausparens. Würde man das Bausparen in das System der Universalbanken eingliedern, so, wie es jetzt vom Finanzministerium vorgeschlagen wird, wäre seine Rolle als Helfer des Staates besiegelt. Während die Bausparkassen ihre Tätigkeit nur im Rahmen der strengen Vorgaben des Gesetzes ausüben und Finanzierungen nur für genau definierte Zwecke zur Verfügung stellen dürfen, ist den Universalbanken die Anlage von Geldern, die mehr Gewinn bringt, dafür aber auch mit einem größeren Risiko verbunden ist, erlaubt. Ohne strenge gesetzliche Auflagen würde das Bausparen bzw. die in diesem System angesparten Gelder das gleiche Schicksal erwarten. Auf der einen Seite würden mit Hilfe der staatlichen Bausparprämie Gelder kumuliert, auf der anderen Seite könnten diese jedoch zur Finanzierung beliebiger Vorhaben eingesetzt werden. Eine solche Vorgehensweise ist den Bausparkassen untersagt. Sie erreichen die beste Aufwertung der Kundeneinlagen durch zweckgebundene Darlehen. Genau das gleiche gilt auch für die anderen Bereiche. Warum sollte eine Bank ihr ganzes System umstellen, nur um anders als heute Bauspargelder für die Altersvorsorge oder zur Studienfinanzierung zu verwenden? Die Banken haben ihre Pensionsfonds und zur Studienfinanzierung bieten sie Kredite zu marktüblichen Bedingungen an. Logisch, dass sie den Staat mit seinen Regulierungen zu ihrem Business nicht gebrauchen können. Demgegenüber ist das Bausparsystem in der Lage, mit Unterstützung des Staates zu funktionieren. Es ist bedauerlich, dass oft ganz außer Acht gelassen wird, welch hohes Maß an Vertrauen das Produkt im Laufe der Jahre unter der Bevölkerung erworben hat, und dass dieses System den Staat in effektiver und wirksamer Weise bei der Finanzierung der Bedürfnisse, die von modernen demokratischen Staaten in der Regel abgedeckt werden, unterstützen kann. www.acss.cz 15

Bausparen im Jahr 2012 Zusammenfassung Die Ausgaben des Staates zur Förderung des Bausparens gehen seit Jahren zurück und lagen 2012 bei 5,3 Mrd. CZK. Die Belastung des Staatshaushaltes durch die Bausparprämien ist unter die 0,5-Prozent-Grenze gesunken. Das ist weniger als 1997, als es knapp 2 Millionen Bausparverträge gab. Heute beträgt die Anzahl der Bausparverträge 4,3 Millionen. Investitionen, die über das Bausparen in die Baubranche fließen, tragen zur Senkung der Arbeitslosigkeit bei. Die Einnahmen des Staatshaushaltes übersteigen die Ausgaben, die für die staatliche Förderung des Bausparens aufgewendet werden, um ein Vielfaches. Durch die hohe Anzahl der Darlehen für Umbauund Modernisierungsmaßnahmen ist das Bausparen das am meisten genutzte Darlehensprodukt zur Finanzierung wohnwirtschaftlicher Belange. Die Darlehen, die von den Bausparkassen gewährt werden, könnten auch für andere Zwecke eingesetzt werden. In der neuen Gesetzesvorlage der Regierung wird diese Möglichkeit für das Bausparen jedoch nicht eingeräumt. Im Gegenteil. Der Gesetzesentwurf sieht auch für die staatliche Bausparprämie den Nachweis der zweckgebundenen Verwendung für wohnwirtschaftliche Zwecke vor. Das Finanzministerium will außerdem auch den Geschäftsbanken ermöglichen, das Bausparprodukt anzubieten, jedoch zu wesentlich weniger strengeren Bedingungen, als sie für die Bausparkassen gelten. Damit würde der wichtigste Vorzug des Bausparsystems, nämlich die Transformation der Spareinlagen der Bausparer in zweckgebundene Darlehen, untergraben. Es gäbe nichts, was die Geschäftsbanken zu dieser Vorgehensweise motivieren würde. 16 Notwendige Voraussetzung für die Zurverfügungstellung weiterer Darlehen ist eine ausreichende Anzahl an Bausparern und deren Spareinlagen. In der gegenwärtigen Situation ist die weitere Zurverfügungstellung von Darlehen möglich.

Adresse: Vodičkova 30 110 00 Praha 1 Telefon: +420 224 422 093 E-mail: Internet: tajemnik@acss.cz www.acss.cz Adresse: Vinohradská 3218/169 100 17 Praha 10 Telefon: +420 225 221 111 Fax: +420 225 225 999 E-mail: Internet: info@cmss.cz www.cmss.cz Adresse: Vinohradská 180/1632 130 11 Praha 3 Telefon: +420 224 309 111 Fax: +420 224 309 112 E-mail: Internet: burinka@burinka.cz www.burinka.cz Adresse: Bělehradská 128 120 21 Praha 2 Telefon: +420 222 824 111 Fax: +420 222 824 113 E-mail: Internet: info@mpss.cz www.modrapyramida.cz Adresse: Koněvova 2747/99 130 45 Praha 3 Telefon: +420 271 031 111 Fax: +420 222 581 156 E-mail: Internet: rsts@rsts.cz www.rsts.cz Adresse: Na Hřebenech II 1718/8 140 23 Praha 4 Telefon: +420 257 092 200 Fax: +420 257 092 149 E-mail: Internet: kontakt@wuestenrot.cz www.wustenrot.cz

Bausparen im Jahr 2012 Assoziation der tschechischen Bausparkassen Vodičkova 30, 110 00 Praha 1 Telefon: +420 224 422 093 GSM: +420 607 912 574 E-mail: tajemnik@acss.cz Internet: www.acss.cz