Das Energie-Winterpaket der EU: der neue Strommarkt als Chance Berlin, 2. November 2017
Überblick Das EU-Energie-Winterpaket Der Strommarkt der Zukunft Fazit: Chancen für die Wasserwirtschaft Ausblick
Das EU-Energie- Winterpaket was verbirgt sich dahinter? Bündel an EU-Gesetzgebungsvorschlägen und politischen Mitteilungen, November 2016 Ziel: Neujustierung der EU-Energie-und Klimapolitik für die Zeit nach 2020 (bis 2030) Rahmen: Grundsatzentscheidungen der Staatschefs im Dez. 2014 Emissionsminderung: 40 % bis 2030 Erneuerbare Energien: mindestens 27 % bis 2030 Energieeffizienz: mindestens 30 % bis 2030 Beibehaltung der klassischen Instrumente: ETS, sektorale Richtlinien und Verordnungen, neue Governance,
Das EU-Energie-Winterpaket: Übersicht Erneuerbare Energien Reform der EE-Richtlinie Energieeffizienz Reform der EEff-RL Reform der RL zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden Strombinnenmarkt Reform Strombinnenmarkt-RL Reform Strombinnemarkt-VO Governance neue Governance-Verordnung
Das EU-Energie-Winterpaket: der Zeitplan 2017 2018 MALTA ESTLAND BULGARIEN ÖSTERREICH Verhandlungen Rats- Arbeitsgruppe Abstimmungen Ausschuss Abstimmung Rat 18. Dez EP- Wahlen Mai 2019 Trilog- Verhandlungen Q2/Q3 Paket beschlossen (?)
Der Strommarkt der Zukunft Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland in den Jahren 1990 bis 2016 Quelle: AGEB ID 2142
Der Strommarkt der Zukunft Eigentümerstruktur der Erneuerbaren- Energien-Anlagen in Deutschland im Jahr 2012 Quelle: trend:research ID 164228
Der Strommarkt der Zukunft Maßnahmen der Unternehmen Eigenerzeugung 11 7 22 61 E-Mobile 23 6 13 59 Nutzung Abwärme 8 7 23 62 CO2-ärmerer Wärmeerzeuger 5 6 27 61 Stromspeicher 13 2 4 81 Absicherung Stromausfälle 7 8 31 54 Bezug Ökostrom 7 10 19 64 Energieeffizienz 18 38 24 20 Langfristverträge 7 16 27 50 Lieferantenwechsel 10 14 27 49 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Geplant Laufend Realisiert Keine Maßnahme Quelle: DIHK-Energiewendebarometer 2017
Der Strommarkt der Zukunft im Winterpaket Grundsätzliche Ziele/Stoßrichtung 1. Marktteilnahme der Verbraucher fördern 2. Eigenversorgung fördern 3. Efficiency first durchsetzen 4. Investitionen in EE marktbasiert erreichen 5. EU-Klimaziele erreichen
1. Marktteilnahme der Verbraucher fördern (1/2) Strombinnenmarkt-Richtlinie Dynamische Versorgungsverträge (Art. 11) Aktive Kunden (Art. 15) Verträge mit Aggregatoren (Art. 13) Laststeuerung (Art. 17) Abrechnungen (Art. 18) Intelligente Messysteme (Art. 19 ff) Nutzung von Flexibilität durch VNB (Art. 32)
1. Marktteilnahme der Verbraucher fördern (2/2) Strombinnenmarkt-Verordnung Marktprinzipien (Art. 3.2) Bilanzkreisverantwortung (Art. 4) Regelenergiemärkte (Art. 5) Day-Ahead und Intraday-Märkte (Art. 6-7) Dispatch von Erzeugung (Art. 11) Preisbeschränkungen (Art. 9) Netzentgelte (Art. 16) Kapazitätsmechanismen (Art. 18-24)
2. Eigenversorgung fördern EE-Richtlinie: Definition und Rechte von Eigenverbrauchern (Art. 2 und 21)
3. Energieeffizienz Energieeffizienz-Richtlinie Fortschreibung der bestehenden Richtlinie nach 2020 Einsparziel von 1,5 % Überwachung der Fortschritte im Rahmen einer neuen governance
4. Investitionen in erneuerbare Energien EE-Richtlinie Keine verbindlichen nationalen Ziele nach 2020, stattdessen governance (inkl. gap filler ) Förderung: marktbasiert (mit Ausnahmen) Marktintegration der EE (Dispatch, Bilanzkreisverantwortung)
5. EU-Klimaziele erreichen EU-Emissionshandel weiter zentrales Instrument In allen anderen Sektoren: nationale Maßnahmen, flankiert durch sektorale EU-Gesetzgebung (Gebäude, Verkehr, Abfälle, Landwirtschaft ) Ambitionsniveau in Nicht-ETS-Sektoren steigt signifikant 2020-Ziel 2030-Ziel EU gesamt 20 % 40 % ETS 21 % 43 % Nicht-ETS 10 % 30 % DE 40 % 55 % DE Nicht-ETS 14 % 38 %
Fazit: Chancen für die Wasserwirtschaft Energieeffizienz und EE weiter im Fokus der EU- Energie-und Klimapolitik Förderung der Eigenversorgung Wasserwirtschaft Einbeziehung der Nachfrageseite in den Energiemarkt Steigerung der Klimaambition in Nicht- ETS Sektoren
Julian Schorpp Leiter des Referats Europäische Energie- und Klimapolitik Deutscher Industrie- und Handelskammertag Vertretung bei der EU Avenue des Arts 19 A-D B-1000 Brüssel Tel. +23(0)2286-1635 schorpp.julian@dihk.de