Schülerhilfe für Nepal e.v.

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Transkript:

Mitgliederbrief Nr. 11 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der Schülerhilfe für Nepal, Oberammergau, 02. Juni 2016 kurz vor Pfingsten bin ich aus Nepal zurückgekehrt und möchte Sie heute über den aktuellen Stand unserer Projekte und die allgemeine Entwicklung im Land informieren. Die derzeitige Lage in Nepal ist weiterhin von massiven innenpolitischen und wirtschaftlichen Spannungen gekennzeichnet. Die Blockade an der indischen Grenze ist mittlerweile aufgehoben, die Versorgung der Bevölkerung mit Gebrauchsgütern jedoch nur teilweise wiederhergestellt. Für viele Waren werden immer noch Schwarzmarktpreise erhoben. Die Teuerungsrate wird besonders bei Baumaterialien spürbar, weil der Wiederaufbau der durch die Erdbeben zerstörten Häuser langsam eingesetzt hat. Obwohl die Bürger aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds (Spenden aus aller Welt in Höhe von mind. 4,2 Mrd USD) bisher keine Unterstützung erfahren haben, beginnen die Familien mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser. Meist ohne vorher die kostenpflichtige Genehmigung der örtlichen Behörden einzuholen (man benötigt u.a. die Bauzusage eines staatlichen Statikers). Man will bis zum nächsten Winter wieder ein Dach über dem Kopf haben. Viele Familien setzen dafür die letzten Ersparnisse ein oder sie verschulden sich total. Durch die 5-monatige Blockade sind viele Menschen arbeitslos geworden, Geschäftsleute sind Pleite gegangen, Firmen mußten schließen. Es gibt eine hohe Rate an Selbstmorden. Der massive Streit zwischen den Parteien um die Umsetzung der im September 2015 beschlossenen Verfassung, z.b. bei den Ländergrenzen oder der Zulassung örtlicher Wahlen (es gibt seit 2009 keinen gewählten Bürgermeister) lähmt das Land. Die Regierung kümmert sich derzeit mehr um den Machterhalt als um die Lösung der anstehenden Probleme. Und davon gibt es etliche Alarmierend ist m.e. die sich verstärkende Einmischung Indiens und zunehmend auch Chinas in die inneren Angelegenheiten Nepals. Mir scheint, daß sich hinter alledem auch der Versuch verbirgt, durch politisches Taktieren einen möglichst problemlosen Zugriff auf den einzigen Reichtum Nepals zu erhalten nämlich das Trinkwasser des Himalayas. Bemerkenswert bleibt bei alledem, daß die Bevölkerung viele vermeidbare Einschränkungen im täglichen Leben noch mit einer gewissen Gelassenheit hinnimmt auch ihre sprichwörtliche Fröhlichkeit haben die Nepalesen nicht verloren. In einem Punkt sind die Menschen jedoch über alle Parteien-, Kasten- oder sonstige Grenzen hinweg gleich: Es ist die große Angst vor dem nächsten Erdbeben. Ich habe bei meinem Aufenthalt vier Nachbeben der Stärken 4,5 bis 5,2 Richterskala miterlebt (bisher gab es mehr als 450 in dieser Größenordnung). Die Angst ist also begründet. Ich weiß aus vielen Gesprächen, daß die Hilfe von NGOs wie die Schülerhilfe für Nepal e.v. nie wichtiger war als heute. Nicht nur wegen der aktiven Unterstützung in vielen Lebensbereichen. Gleich wichtig ist für die Nepalesen auch die Erkenntnis, daß es 1

Organisationen gibt, die sie in der derzeit misslichen Lage nicht alleine lassen. Das gibt ihnen Kraft und Zuversicht. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf eine Ergänzung unserer Satzung hinweisen, die wir auf der letzten Mitgliederversammlung im April 2016 beschlossen haben: Der Verein bezweckt darüber hinaus, von Katastrophen in Nepal betroffenen Menschen bei der Überwindung ihrer Notlage zu helfen. Das geschieht insbesondere durch Einrichten von vorübergehenden Notunterkünften Mithilfe beim Wiederaufbau von Wohngebäuden Unterstützung bei der Wiederbeschaffung von Hausrat und Bekleidung Versorgung mit Trinkwasser. Mit dieser Ergänzung können wir im Bedarfsfall sofort helfend tätig werden. Die innenpolitische bzw. wirtschaftliche Lage hat leider auch Auswirkungen auf unsere Schulprojekte. Man kann zwar wieder Baumaterial kaufen, muß jedoch deutlich mehr bezahlen, als vor dem Erdbeben (vornehmlich für Holz, Zement, Backsteine). Darüber hinaus wird der Materialtransport erschwert, weil die Wege seit den Erdbeben kaum repariert worden sind. Alles in allem haben wir durch die Ereignisse des Jahres 2015 viel Zeit verloren. Bei einigen Projekten sind wir ca. 9 Monate hinter unserem Zeitplan. Eine der Ausnahmen ist die Thambesi School in Nawalparasi. Unter Einsatz aller verfügbaren Arbeitskräfte und Materialien ist es gelungen, die Übergabe des neuen Schulgebäudes mit sechs Klassenräumen wie geplant am 07. Mai durchzuführen. Die örtlichen Behörden hatten zuvor die sehr engen und gefährlichen Zufahrtswege wieder halbwegs befahrbar gemacht. So konnte im Beisein von Mitgliedern der rotarischen Sponsorenclubs RC Schwäbisch Hall und RC Künzelsau-Öhringen im Rahmen eines farbigen und fröhlichen Dorffestes das Gebäude seiner Bestimmung übergeben werden. Vertreter von Regierung u. Schulbehörde, Gäste und Lehrer nach der Übergabe des neuen Schulgebäudes Unserem nepalesischen Partner, der Rabindra Puri Foundation, kann für diese logistische, organisatorische und insbesondere auch hervorragende handwerkliche Leistung nur höchstes Lob ausgesprochen werden. Der Dank der Distriktregierung, der Schulbehörde und insbesondere auch der Bürger und Schüler wurde in allen Reden deutlich. Die Ausstattung der Thambesi School wird im Laufe des Jahres noch durch einen 2

Computerlehrsaal 10 Computer), eine Solaranlage und ein Science Lab ergänzt. Die Thambesi School ist damit die sechste Schule, die wir mit der Rabindra Puri Foundation for Conservation bisher gebaut haben; zwei weitere werden folgen (s.u.). Zügig geht auch der Bau des zweiten Gebäudes an der Bhadaure Higher Secondary School and College voran. Die Übergabe soll im Dezember 2016 stattfinden. Wegen der akuten Raumnot wird das noch im Bau befindliche Erdgeschoß bereits heute für Unterrichte genutzt. Das Dach beim Block 2 wird alsbald aufgesetzt Das unfertige Erdgeschoß wird zeitweise bereits genutzt Behelfsklassenraum nach den Erdbeben Auch das Toilettenhaus wird erneuert In Solambhu, Distrikt Ramechap, unterstützt die Schülerhilfe für Nepal e.v. seit einiger Zeit zwei von der Regierung gebaute Primary Schools mit Lehrmaterial und Schulmöbeln. Eine der Schulen, die Surya Himalaya Primary School, wurde im vergangenen Jahr durch die Erdbeben so stark zerstört, daß das Gebäude nicht mehr betreten werden durfte. Die rund 100 SchülerInnen werden seitdem in zwei Bambus -Behelfsklassenräumen unterrichtet. Wir haben uns daher dazu entschlossen, das Gebäude weitgehend abzureißen und mit Verstärkungen gegen Erdbeben wieder aufzubauen. Da in dem stark erdbebengeschädigten Dorf sehr viele arbeitslose Menschen wohnen, die absehbar keine Chance auf eine Arbeit bekommen werden, haben wir 17 Hilfsarbeiter eingestellt, die jetzt unter Anleitung eines erfahrenen Maurers die Schule neu bauen werden. Damit schaffen wir nicht nur für 100 Kinder eine neue Schule, sondern auch für 17 Familienväter für ein Jahr eine sichere Arbeit. Falls dieses Projekt so gut 3

läuft, wie es sich im Augenblick darstellt, werden wir in einem nahe gelegenen weiteren Dorf die dortige Schule nach gleichem Muster wieder aufbauen. Vom Erdbeben stark beschädigte Schule Wiederaufbau mit verstärkten Wänden Unsere Wiederaufbaumannschaft aus dem Dorf Unterricht im Behelfsklassenraum Wie im letzten Mitgliederbrief berichtet, mußten wir an der Bhimeshwor Lower Secondary School und der Amppipal Higher Secondary School (rd. 11 km vom Epizentrum entfernt) Erdbebenschäden beseitigen. Die unglücklichen Umstände, die zu den Schäden führten, hatte ich im letzten Mitgliederbrief bereits erläutert. An beiden Schulen sind die Bauarbeiten mittlerweile abgeschlossen. Bhimeshwor School am Tag nach dem Erdbeben Bhimeshwor School heute 4

Amppipal School am Tag nach den Erdbeben Amppipal School nach dem Wiederaufbau Anders sieht es bei der Jaycees Secondary School in Bhaktapur aus. Wir haben entschieden, den Wiederaufbau (und die Verschönerung) der Schule von der Rabindra Puri Stiftung durchführen zu lassen. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wird das Gebäude nicht nur erdbebengesichert, sondern auch teilweise umgebaut. Diese Maßnahmen werden einige Zeit in Anspruch nehmen, sodaß mit der Fertigstellung frühestens Ende des Jahres gerechnet werden kann. Die bauliche Verbesserung der Nursery konnte jedoch schon abgeschlossen werden. So können wenigstens die Kleinsten ihre neuen Unterrichts- bzw. Spielräume bereits nutzen. Teilabriß des alten Zentralgebäudes Völlig renovierte Nursery Spielzimmer im Kindergarten 5

Seit einigen Wochen wird auch an der Gewerbeschule in Bhaktapur weitergebaut. Die Arbeiten in den Kellerräumen sind abgeschlossen, zwei 100.000 Liter Wassertanks installiert, die Mauern des Erdgeschosses fertiggestellt. Seit Mitte Mai werden die Betondecken zum ersten Stock gegossen. Wenn der Monsun in diesem Jahr nicht zu heftig ausfällt, könnte das vierstöckige Gebäude im Mai 2017 eingeweiht werden. Zum vorgesehenen Lehrprogramm und der Notwendigkeit, gerade jetzt qualifizierte Handwerker heranzubilden, habe ich mich in den letzten Mitgliederbriefen geäußert. Gewerbeschule in Bhaktapur (April 2016) Eine Erfolgsgeschichte ist der Bau von 32 sogen. Temporary Shelter in einem durch die Erdbeben völlig zerstörten Dorf im District Dhading. Die Menschen, die ihr Haus verloren hatten, haben unsere finanzielle Unterstützung in Höhe von 400 Euro gerne angenommen und sich mit den noch verwertbaren Resten ihres zerstörten Hauses und über uns zentral eingekauftes Baumaterial eine vorübergehende Unterkunft geschaffen. Es ist erstaunlich, was die Familien dort in Eigenarbeit geschaffen haben. Mit unserer finanziellen Unterstützung neu errichtetes Haus im District Dhading Die Regierung hat versprochen, den Familien, die nachweislich durch die Erdbeben ihr Haus verloren haben, eine Wiederaufbauprämie in Höhe von 200.000 NepRupees (rund 2.000 EU) zu zahlen. Die Schülerhilfe für Nepal hat deshalb die Absicht, ein eigenes Wiederaufbauprogramm für erdbebengeschädigte Familien zu starten, sobald die Regierung Ihr Versprechen 6

auch einlöst. Wir wollen dann unter fachlicher Leitung der Rabindra Puri Stiftung Standardhäuser zum Festpreis von 10.000 Euro bauen. 5.000 Euro zahlt die Schülerhilfe für Nepal, 3.000 Euro muß die Familie durch Eigenarbeit am Haus oder durch Erspartes aufbringen, 2.000 Euro werden durch die staatliche Unterstützung abgedeckt. Wir wollen dieses Projekt im gleichen Dorf durchführen, in dem wir schon die Temporary Shelter gebaut haben. Wenn sich mindestens 10 Familien für das Programm melden, werden wir damit starten. Sollte der Zuspruch noch größer sein, könnten wir dort eine Model Village entstehen lassen. Mit moderner Wasserversorgung, Abfallbeseitigung und Kläranlage; falls genügend Spenden für das Projekt zusammen kommen, könnte auch die örtliche Schule, die stark erdbebengeschädigt ist, neu gebaut werden. Neben den o.g. Projekten unterstützt die Schülerhilfe finanziell derzeit 16 ausgesuchte Schülerinnen (11) und Schüler (5), damit sie eine weiterführende Schule besuchen können. Diese Kinder haben über Jahre durch Fleiß und großen persönlichen Einsatz nachgewiesen, daß sie lernen wollen. Ich treffe die Kinder und ihre Eltern alle 6 Monate und kann so mitverfolgen, wie sie sich leistungsmäßig entwickeln. Darüber hinaus werden Schülerinnen und Schüler an unseren Schulen unterstützt, deren Eltern das Schulgeld und Lernmaterial (ca. 70 EU/Jahr) nicht bezahlen können. Auch stocken wir bei drei Lehrern an der Bhimeshwor School und zwei Lehrern an der Dapcha School das Monatsgehalt für die nächsten zwei Jahre etwas auf, damit sie nicht an einen Ort wegziehen, an dem sie mehr Geld verdienen könnten. Es wäre nämlich sehr schwer geworden, diese Lücken zu füllen, denn die Zahl der Schüler an unseren Schulen ist konstant hoch und erfordert eine ausreichende Zahl an Lehrkräften. Ich hoffe, Ihnen mit diesem Mitgliederbrief vermittelt zu haben, daß die Schülerhilfe auch in den letzten Monaten erfolgreich in Nepal gearbeitet hat. Die Menschen in Nepal brauchen unseren Zuspruch und unsere Unterstützung gerade jetzt nach dem folgenschweren Jahr 2015. Bleiben Sie uns daher auch weiterhin treu und helfen Sie uns mit einer Spende unsere Projekte erfolgreich zu gestalten. Im Namen des Vorstandes danke ich Ihnen für Ihre aktive Unterstützung. Mit besten Grüßen Ihr Jörg Bahr Vorsitzender Jörg Bahr - Latschenkopfstraße 20-82487 Oberammergau Tel. 08822 932320 bahr@grvd.de www.schuelerhilfe nepal.de Spendenkonto: VR Bank Werdenfels IBAN: DE18 7039 0000 0000 2702 70 BIC: GENODEF1GAP 7