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Transkript:

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zahlen.daten.indikatoren 2011 Erstellt vom Österreichischen Integrationsfonds Wien 2011

Vorwort Knapp 800.000 Frauen mit Migrationshintergrund leben in Österreich, viele in erster, einige schon in zweiter oder dritter Generation. Eigenverantwortung und Selbstbestimmung sind für Frauen unerlässliche Freiheiten. Frauen müssen dieselbe Chance erhalten wie Männer, sich durch eigene Leistungen einen Platz in der österreichischen Gesellschaft zu sichern und so für nachhaltigen Integrationserfolg zu sorgen. Mit der Informationsbroschüre femigration&integration liefert der Österreichische Integrationsfonds fundierte Zahlen und Fakten zu Migrantinnen und ermöglicht damit, Handlungspotenziale und -defizite von Frauen mit Migrationshintergrund klar aufzuzeigen: So zählen Migrantinnen gleichzeitig zu den höchsten und den niedrigsten Bildungsschichten. Hier muss Integrationspolitik ansetzen, um einerseits das vorhandene Potenzial von qualifizierten Akademikerinnen mit Migrationshintergrund bewusster wahrzunehmen. Andererseits brauchen Migrantinnen, die schlecht Deutsch sprechen und häufig nur einen Pflichtschulabschluss haben, Angebote zur Weiterqualifizierung, um voll in der österreichischen Gesellschaft ankommen zu können. Denn nur gemeinsam können wir etwas für Österreich erreichen. Sebastian Kurz Staatssekretär für Integration

Vorwort Integration ist weiblich: Mehr als die Hälfte der Migrant/innen in Österreich sind Frauen. Objektive Fakten und Zahlen in Hinblick auf die spezifische Situation von Frauen mit Migrationshintergrund sind bislang jedoch nur bruchstückhaft vorhanden. Die Lebenswelt von Migrantinnen unterscheidet sich aber in vielen Bereichen von Bildung über Beruf bis Familie stark von jener männlicher Zuwanderer. Nur durch die genaue Kenntnis der spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse von Frauen mit Migrationshintergrund kann eine erfolgreiche Integration in die österreichische Aufnahmegesellschaft stattfinden. Mit der vorliegenden ÖIF-Infobroschüre femigration&integration, die in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria erstellt wurde, bekennt sich der Österreichische Integrationsfonds zur weiblichen Dimension von Integration und Migration und präsentiert wichtige Zahlen und Fakten zu weiblichen Migrantinnen in Österreich. Die Broschüre femigration&integration stellt eine wertvolle Grundlage für eine faktenbasierte öffentliche Diskussion über Frauen mit Migrationshintergrund dar. Von objektiven Informationen über Chancen und Herausforderungen von Femigration profitiert die gesamte Bevölkerung Frauen und Männer. Beatrix Lewandowski Stv. Geschäftsführerin des Österreichischen Integrationsfonds

Inhalt Das Wichtigste in Kürze 08 Bevölkerung 10 Zuwanderung und Aufenthalt 14 Sprache und Bildung 16 Arbeit und Beruf 18 Familie und Gesundheit 22 Impressum 24

Das Wichtigste in Kürze Bevölkerung Zu Jahresbeginn 2011 lebten rund 753.200 Frauen ausländischer Herkunft in Österreich, das entsprach 17,5% der weiblichen Gesamtbevölkerung. 43% der Frauen ausländischer Herkunft stammten aus EU-/EWR-Staaten oder Schweiz, 57% waren Drittstaatsangehörige. Die meisten Frauen ausländischer Herkunft stammten 2010 aus Deutschland. Weitere wichtige Herkunftsländer stellten Serbien, Montenegro und Kosovo, die Türkei, Bosnien und Herzegowina sowie Rumänien dar. Frauen ausländischer Herkunft waren im Durchschnitt zwei Jahre jünger als Österreicherinnen. Während Migrantinnen aus Drittstaaten deutlich jünger waren, stellten Frauen aus der EU eine Ausnahme dar: Sie waren tendenziell älter als Frauen österreichischer Herkunft. 8 9 Zuwanderung und Aufenthalt In den letzten fünf Jahren (2006-2010) betrug die weibliche Nettozuwanderung 79.900 Frauen. Da 12.000 Österreicherinnen mehr abwanderten als zurückkehrten, war der Wanderungsgewinn bei Ausländerinnen mit rund 91.900 deutlich höher. Mit Jahresbeginn 2011 stammten 59% der in Österreich lebenden Ausländerinnen aus einem Drittstaat. Mehr als die Hälfte von ihnen hatte einen unbefristeten Daueraufenthaltstitel, nur 3% waren Asylwerberinnen in laufenden Verfahren. Sprache und Bildung Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit waren 2010 sowohl bei den höchsten als auch bei den niedrigsten Bildungsschichten deutlich überrepräsentiert: Der Anteil niedrig Qualifizierter, aber auch der Prozentsatz an Akademikerinnen war deutlich höher als bei Österreicherinnen. In zweiter Generation näherte sich das Bildungsniveau von Migrantinnen dem von Frauen österreichischer Herkunft zunehmend an. Im Schuljahr 2009/10 hatten knapp 18% der Schülerinnen eine nichtdeutsche Umgangssprache. Besonders in Sonderschulen, Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen stammten viele Schülerinnen aus nichtdeutschsprachigen Familien. Arbeit und Beruf Frauen mit Migrationshintergrund waren 2010 seltener erwerbstätig als Österreicherinnen, besonders Türkinnen standen weniger im Erwerbsleben. Die Arbeitslosenquote unter Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit war 2010 mit 9,2% deutlich höher als jene österreichischer Staatsbürgerinnen (5,9%). Die Branche mit dem höchsten Anteil an Arbeitnehmerinnen mit Migrationshintergrund stellte die Unternehmensdienstleistung dar. Im Jahr 2009 verdienten Österreicherinnen rund 18.000 Euro, Ausländerinnen verdienten mit rund 83% des Nettoeinkommens von Österreicherinnen weniger. Türkinnen wiesen ein deutlich niedrigeres Einkommen (69% des Nettoeinkommens von österreichischen Frauen) auf. Familie und Gesundheit Frauen ausländischer Herkunft bekamen 2010 mehr Kinder als Österreicherinnen. Besonders bei Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit war die durchschnittliche Kinderzahl deutlich höher als bei Österreicherinnen. Das durchschnittliche Heiratsalter war 2010 bei Frauen aus den vor 2004 beigetretenen EU-Ländern höher als das von Frauen österreichischer Herkunft. Dagegen waren türkische Frauen bei der Eheschließung rund 8 Jahre jünger als Österreicherinnen. Frauen aus der Türkei und den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens (ohne Slowenien) nahmen deutlich seltener Vorsorgeuntersuchungen wahr als Österreicherinnen.

Bevölkerung WEIBLICHE BEVÖLKERUNG AUSLÄNDISCHER HERKUNFT im Überblick Am 1.1.2011 lebten rund 4,3 Millionen Frauen in Österreich. Ausländische Staatsangehörige Als Ausländerinnen gelten alle Frauen, die über keine österreichische Staatsangehörigkeit verfügen. Am Stichtag 1. Jänner 2011 traf dies auf rund 459.600 Frauen zu, das entsprach einem Anteil von 10,7% an der weiblichen Gesamtbevölkerung. Rund 64% aller Ausländerinnen lebten bereits seit fünf oder mehr Jahren in Österreich, 36% sind erst seit weniger als fünf Jahren in Österreich wohnhaft. Im Ausland geborene Frauen Die Herkunft einer Person lässt sich auch über ihr Geburtsland definieren, das im Gegensatz zur Staatsangehörigkeit nicht gewechselt werden kann. Am 1.1.2011 lebten rund 688.100 Frauen mit ausländischem Geburtsort in Österreich, das entsprach 16% der weiblichen Gesamtbevölkerung. Frauen ausländischer Herkunft Unter dem Begriff weibliche Bevölkerung ausländischer Herkunft werden sowohl Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit als auch im Ausland geborene österreichische Staatsangehörige zusammengefasst. Am 1.1.2011 hatten gemäß der auf An- und Abmeldungen von Hauptwohnsitzen beruhenden Statistik des Bevölkerungsstandes rund 753.200 Frauen eine ausländische Herkunft, das entsprach einem Prozentsatz von 17,5% der weiblichen Gesamtbevölkerung. Frauen mit Migrationshintergrund Internationalen Definitionen folgend zählen zu Frauen mit Migrationshintergrund alle Frauen, deren beide Elternteile im Ausland geboren sind, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Im Jahresschnitt 2010 lebten 798.000 Frauen mit Migrationshintergrund in Österreich (18,8% der Frauen in Privathaushalten). 76% der Frauen mit Migrationshintergrund gehörten der ersten Generation an sie sind im Ausland geboren und nach Österreich zugewandert. 24% der Migrantinnen sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort und gelten daher als zweite Generation. Österreichische Staatsangehörige 3.849.328 89,3% Frauen ausländischer Herkunft (Ausländerinnen bzw. im Ausland Geborene) 753.222 17,5% Q.: Statistik des Bevölkerungsstandes (auf Basis des Meldewesens) Stichtag: 1. Jänner 2011 Weibliche Gesamtbevölkerung am 1. Jänner 2011 4.308.915 100,0% Ausländische Staatsangehörige 459.587 10,7% Seit 5 Jahren oder länger in Österreich 295.801 6,9% 10 11 In Österreich Im Ausland In Österreich Im Ausland Seit weniger als 5 Jahren Geborene Geborene Geborene Geborene in Österreich 3.555.693 293.635 65.168 384.419 163.786 82,5% 6,8% 1,5% 9,2% 3,8%

WEIBLICHE BEVÖLKERUNG AUSLÄNDISCHER HERKUNFT nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland Herkunftsregionen und Herkunftsländer Anfang 2011 lebten rund 753.200 Frauen ausländischer Herkunft in Österreich. 43% von ihnen stammten aus EU-/EWR-Staaten oder der Schweiz. Die übrigen 57% der Frauen ausländischer Herkunft kamen aus Drittstaaten wie beispielsweise dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) oder der Türkei. Migrantinnen aus Deutschland an der Spitze 118.100 Frauen deutscher Herkunft lebten mit Stichtag 1.1.2011 in Österreich. Auf dem zweiten Platz folgten Frauen aus Serbien, Montenegro und dem Kosovo (107.400). Auf Platz drei rangierten 86.300 Migrantinnen türkischer Herkunft. Auf dem vierten Rang lagen Frauen aus Bosnien und Herzegowina (rund 65.000), während Platz fünf von etwa 37.900 Frauen rumänischer Herkunft belegt wurde, deren Zahl seit dem EU-Beitritt Rumäniens stark angestiegen ist. Danach folgten etwa 34.600 Migrantinnen aus Kroatien. Auf den Plätzen sieben bis zehn rangierten weitere EU-Mitgliedsländer: 32.500 Frauen polnischer Herkunft, 28.300 Migrantinnen aus der Tschechischen Republik, 22.800 Frauen aus Ungarn sowie 16.800 Frauen aus der Slowakei. Deutschland Serbien, Montenegro, Kosovo Türkei Bosnien und Herzegowina Rumänien Kroatien Polen Tschechische Republik Ungarn Slowakei Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 1.1.2011 DURCHSCHNITTSALTER DER WEIBLICHEN BEVÖLKERUNG nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland oder Region 12 13 Mehr Frauen als Männer ausländischer Herkunft 2010 lebten mehr Migrantinnen (753.200) in Österreich als männliche Migranten (699.400). Relevante Unterschiede ergaben sich in Hinblick auf die verschiedenen Herkunftsländer: So waren 2010 mehr Frauen deutscher Herkunft (118.100) als Männer (102.300) in Österreich wohnhaft, ebenfalls mehr Migrantinnen aus Serbien, Montenegro und Kosovo (107.400) als serbische Migranten (101.400) und mehr Rumäninnen (37.900) als Rumänen (30.300). Eine deutlich höhere Migrantinnenzahl ergab sich weiters bei Frauen aus Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei. Alter Das Durchschnittsalter der in Österreich geborenen inländischen Frauen lag am Stichtag 1.1.2011 bei rund 43,4 Jahren, bei Männern österreichischer Herkunft bei rund 40,4 Jahren. Frauen ausländischer Herkunft waren mit 41,4 Jahren im Schnitt 2 Jahre jünger als Frauen österreichischer Herkunft. Bei im Ausland geborenen Ausländerinnen lag das Durchschnittsalter sogar bei 38,6 Jahren. Frauen aus EU-Staaten tendenziell älter Die Frauen ausländischer Herkunft stellten eine relativ heterogene Gruppe dar. Migrantinnen aus Drittstaaten waren jünger als Frauen österreichischer Herkunft: Migrantinnen aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) waren im Schnitt 40,5 Jahre, Türkinnen rund 35,1 Jahre, Afrikanerinnen 31,7 Jahre alt. Im Gegensatz dazu hatten Migrantinnen aus den EU- Staaten tendenziell ein höheres Durchschnittsalter: Frauen aus den vor 2004 beigetretenen EU-14 Staaten waren 45,9 Jahre, Frauen aus den 2004 beigetretenen EU-Staaten sogar 48,8 Jahre alt. Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 1.1.2011 0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 In Österreich geborene 43,39 österr. Staatsangehörige 43,39 Bevölkerung ausländischer 43,39 Herkunft (insgesamt) 41,40 Im Ausland geborene 43,39 ausländische Staatsangehörige 38,60 Afrika 31,66 Sonstige euro- 32,77 päische Staaten 32,77 Türkei 35,13 Asien 37,06 EU-Beitrittsstaaten 38,70 2007 (EU2) 40,50 Ehem. Jugoslawien 40,50 (ohne Slowenien) 40,50 EU14-Staaten 45,90 (Beitritt vor 2004) 40,50 Ausländische Staatsangehörige Bereits eingebürgerte Migrantinnen Im Ausland geborene 43,39 österr. Staatsangehörige 51,28 25 30 35 40 45 50 55 Jahre Durchschnittsalter EU-Beitrittsstaaten 48,82 2004 (EU10) 40,50

Zuwanderung und Aufenthalt AUSLÄNDISCHE FRAUEN IN ÖSTERREICH AM 1. JÄNNER 2011 nach Aufenthaltsstatus In den Jahren 2006-2010 wanderten rund 79.900 Frauen mehr nach Österreich zu als das Land wieder verließen (Nettozuwanderung). Unter den Migrantinnen waren etwa 56.600 Bürgerinnen aus EU-/EWR-Staaten oder Schweiz und rund 35.200 Frauen aus Drittstaaten. Umgekehrt verließen im gleichen Zeitraum 12.000 Österreicherinnen mehr Österreich als wieder zurückkehrten. 14 15 Q.: STATISTIK AUSTRIA Statistik des Bevölkerungsstandes. Q.: BMI, Asyl-und Fremdenstatistik. 1) Zahlen zu Asylwerberinnen in laufenden Verfahren vom 01.02.2011. Höchste Wanderungsgewinne bei Deutschen und Rumäninnen Die meisten Migrantinnen kamen zwischen 2006 und 2010 aus Deutschland (Nettozuwanderung 21.000 Frauen), gefolgt von Migrantinnen aus Rumänien (10.900 Frauen). Die Zahl rumänischer Migrantinnen stieg seit 2006 stark an (2006: 550 Frauen, 2010: 2.900 Frauen). Aus Drittstaaten kamen im Zeitraum 2006-2010 knapp 5.700 Türkinnen und rund 10.100 Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) nach Österreich. Aus sonstigen Drittstaaten stammten knapp 19.500 Frauen. Aufenthaltsstatus von Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich am 1.1.2011 41% der am Stichtag 1.1.2011 in Österreich lebenden Ausländerinnen waren Bürgerinnen aus EU-/EWR-Staaten oder der Schweiz, 59% der Ausländerinnen kamen aus einem Drittstaat. Davon hatten knapp 55% einen Titel für den unbefristeten Daueraufenthalt. 17% verfügten über eine befristete Niederlassungsbewilligung, 12% hatten eine vorübergehende Aufenthaltsbewilligung, 3% waren Asylwerberinnen in laufenden Verfahren. Fremde, die sich länger als sechs Monate in Österreich aufhalten, benötigen einen Aufenthaltstitel. EWR-Bürger/ -innen und deren Familienangehörige müssen bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten in Österreich eine Anmeldebescheinigung bzw. Aufenthaltskarte beantragen. Das Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz sieht für Drittstaatsangehörige Aufenthaltsbewilligungen und Niederlassungsbewilligungen sowie Aufenthaltstitel für Familienangehörige und für den Daueraufenthalt vor. Befristete Aufenthaltstitel werden meist für 12 Monate und einen bestimmten Zweck erteilt. Nach ununterbrochener Niederlassung in Österreich von mindestens fünf Jahren kann ein Aufenthaltstitel für den unbefristeten Daueraufenthalt erteilt werden. EU- und EWR-Bürger/innen sowie schweizerische Staatsangehörige erwerben ebenfalls nach fünf Jahren ununterbrochenen Aufenthalts das Recht auf unbefristeten Daueraufenthalt. Asylwerber/ -innen und anerkannte Flüchtlinge benötigen keinen Aufenthaltstitel. Staatsangehörige EU/EWR/Schweiz 189.249 41% Ausländische weibliche Wohnbevölkerung am 1.1.2011 Insgesamt: 459.587 NETTOZUWANDERUNG 2006-2010 VON AUSLÄNDISCHEN FRAUEN nach Staatsangehörigkeit Nettozuwanderung 2006-2010 von ausländischen Frauen Insgesamt: 91.855 Drittstaatsangehörige 35.227 38% Q.: STATISTIK AUSTRIA Wanderungsstatistik 2006-2010. Drittstaatsangehörige 270.338 59% EU/EWR/ Schweiz 56.628 62% Aufenthaltsstatus der Drittstaatsangehörigen am 1.1.2011 Sonstige 34.872 13% Asylwerberinnen (laufende Verfahren) 1) 6.966 3% Daueraufenthalt (> 5 Jahre) 150.056 55% Rumänien 10.871 Deutschland 21.006 Vorübergehender Aufenthalt 33.343 12% Befristete Niederlassung 45.101 17% Sonstige EU/EWR-Staaten 5.865 Slowakei 4.801 Ungarn 4.985 Polen 4.461 Schweiz 560 Italien 1.379 Bulgarien 2.700

Sprache und Bildung Bildungsstand In Österreich lebende Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit sind in den höchsten und niedrigsten Bildungsschichten überproportional vertreten, während österreichische Frauen häufig über einen Abschluss auf der mittleren Bildungsebene verfügen. Diese Entwicklung der Bildungsstruktur kann im Zeitverlauf seit 1971 beobachtet werden. In den letzten Jahren ist das Bildungsniveau unter Frauen inländischer und ausländischer Herkunft deutlich angestiegen. 1971 verfügten noch 70% der Österreicherinnen und 73% der Ausländerinnen nur über einen Pflichtschulabschluss. 2010 hatten nur noch knapp 19% der österreichischen Frauen nur Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2010 (Jahresdurchschnitt). Bevölkerung in Privathaushalten ohne Präsenz- und Zivildiener. 1) Inkl. Universitätslehrgänge. 16 einen Pflichtschulabschluss, der Wert bei Frauen ausländischer (53%) an. ( ) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar. 17 Staatsangehörigkeit lag dagegen bei rund 35%. Der Anteil der Frauen mit Universitätsabschluss stieg bei den Österreicherinnen von 1,3% (1971) auf knapp 15% (2010). Bei den Ausländerinnen stieg der Anteil der Akademikerinnen stärker: von 3,4% (1971) auf rund 20% (2010). 37% der Migrantinnen haben Matura 2010 verfügten rund 30% österreichischer Frauen ohne Migrationshintergrund über Matura oder einen Universitätsabschluss, dieser Wert betrug unter Frauen mit Migrationshintergrund 37%. Rund 18% der Migrantinnen verfügten über einen akademischen Abschluss, bei Frauen österreichischer Herkunft lag dieser Wert nur bei 15%. Die Gruppe der Frauen mit Migrationshintergrund stellt sich äußerst heterogen dar. Frauen aus EU-/EWR-Staaten und der Schweiz sind sehr gut qualifiziert: 25% hatten einen Abschluss an einer Universität, Fachhochschule oder Akademie. Migrantinnen aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) waren hingegen weniger gut ausgebildet: 73% der türkischen und 48% der ex-jugoslawischen Migrantinnen verfügten nur über einen Pflichtschulabschluss. In zweiter Generation mehr Lehrabschlüsse Während in der ersten Generation rund 36% der Migrantinnen nur über einen Pflichtschulabschluss verfügten, sank dieser Anteil bei Frauen in der zweiten Generation auf rund 26%. Der Anteil der Berufs- und Fachschulabsolventinnen stieg in der zweiten Generation von 27% auf 45% und näherte sich damit dem Wert österreichischer Frauen ohne Migrationshintergrund Anteil nichtdeutschsprachiger Schülerinnen an Sonderschulen besonders hoch Im Schuljahr 2009/10 hatten knapp 18% der Schülerinnen und rund 17% der Schüler österreichweit eine andere Umgangssprache als Deutsch. Aufgeteilt auf die einzelnen Schultypen zeigt sich, dass der Anteil von Schülerinnen mit nichtdeutscher Umgangssprache in höheren Schultypen wesentlich niedriger war. So hatten knapp 30% der Schülerinnen an Sonderschulen eine andere Umgangssprache als Deutsch. Rund 28% der Schülerinnen an Neuen Mittelschulen und knapp 26% an Polytechnischen Schulen stammten aus einer nichtdeutschsprachigen Familie. Im Vergleich dazu hatten nur rund 15% der Schülerinnen an Allgemeinbildenden Höheren Schulen eine nichtdeutsche Muttersprache. In Berufsschulen ist der Anteil nichtdeutschsprachiger Schülerinnen mit knapp 9% am niedrigsten. BILDUNGSSTAND DER 25- BIS 64-JÄHRIGEN BEVÖLKERUNG 2010 nach Migrationshintergrund Gesamt Ohne Migrationshintergrund Insgesamt Erste Generation Zweite Generation Mit Migrationshintergrund EU/EWR/ Schweiz Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Insgesamt absolut (in 1.000) 4.617,5 3.686,1 931,4 831,2 100,1 325,7 311,3 141,9 Pflichtschule 16,2% 12,7% 30,1% 31,2% 21,4% 10,5% 37,4% 66,0% Lehre, BMS 53,8% 58,5% 35,0% 33,3% 49,2% 40,6% 42,8% 24,1% AHS, BHS, Kolleg 15,2% 14,7% 16,9% 17,3% 14,2% 22,7% 14,1% 6,4% Universität, FH, Akademien 1) 14,8% 14,1% 18,0% 18,3% 15,2% 26,3% 5,7% (3,5%) Frauen absolut (in 1.000) 2.320,0 1.831,3 488,6 441,3 47,3 182,8 157,9 66,3 Pflichtschule 20,7% 17,0% 34,7% 35,5% 26,3% 12,7% 47,6% 73,4% Lehre, BMS 48,0% 53,2% 28,5% 26,7% 45,0% 36,3% 31,0% 16,7% AHS, BHS, Kolleg 15,8% 14,9% 19,1% 19,5% 15,3% 26,0% 16,2% (5,6%) Universität, FH, Akademien 1) 15,5% 14,9% 17,8% 18,2% 13,4% 25,1% 5,3% (4,4%) BILDUNGSSTRUKTUR DER WEIBLICHEN BEVÖLKE- RUNG 1971-2010 nach Staatsangehörigkeit 1971 1991 2010 1971 1991 2010 18,7% Höchste abgeschlossene Ausbildung: 41,8% 34,6% Österreicherinnen Ausländerinnen Pflichtschule 70,3% 63,1% 72,7% 51,1% 26,8% 0 20 40 60 80 100 % Lehre, BMS 44,0% 17,2% 18,4% AHS, BHS 15,4% 23,7% 14,0% Q.: STATISTIK AUSTRIA, Volkszählungen (1971 und 1991), Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2010 (Bevölkerung in Privathaushalten). 4,7% 1,3% 8,3% 5,9% 11,5% 14,8% 9,9% 20,2% 8,2% 3,4% Universität, FH, Akademie SCHÜLERINNEN MIT NICHTDEUTSCHER UMGANGS- SPRACHE 2009/10 nach Schultyp BHS BMS Berufsschule AHS Neue Mittelschule Polytechnische Schule Sonderschule Hauptschule Volksschule 8,7% 12,4% 14,8% 19,6% 20,7% 23,1% 25,5% Q.: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik 2009/10. 1) Ohne Ausbildungsstätten im Gesundheitswesen. 28,1% 29,6% Türkei 0 5 10 15 20 25 30 %

Arbeit und Beruf ARBEITSLOSENQUOTE FÜR FRAUEN nach Staatsangehörigkeit, Jahresdurchschnitt 2010 Erwerbstätigkeit 66% aller Frauen in Österreich waren im Jahr 2010 erwerbstätig. Migrantinnen sind in geringerem Ausmaß am Erwerbsleben beteiligt als Österreicherinnen: Die Erwerbstätigkeit von Frauen mit Migrationshintergrund lag 2010 bei 59%, dieser Wert ist deutlich geringer als bei Frauen ohne Migrationshintergrund (68%). Große Unterschiede je nach Herkunftsland Je nach Herkunftsland bestanden innerhalb der Gruppe der Migrantinnen jedoch große Unterschiede. Die Erwerbstätigenquote bei Frauen aus dem EU/EWR-Raum sowie der Schweiz (65%) und aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) (62%) lag nur wenige Prozentpunkte unter jener der Frauen österreichischer Herkunft. Aber nur ein 41% der türkischen Migrantinnen und nur etwas mehr als die Hälfte der Frauen aus sonstigen Staaten (56%) nahmen am Erwerbsleben teil. 18 19 Arbeitslosigkeit Im Jahr 2010 betrug die Arbeitslosenquote bei ausländischen Staatsbürgerinnen 9,2%, bei männlichen Ausländern lag sie etwas höher bei 10%. Im Vergleich: Die Arbeitslosenquote unter Österreicherinnen lag bei 5,9%, unter Österreichern bei 7,1%. Arbeitslosenquote bei Türkinnen am höchsten Die Arbeitslosenquote für Ausländerinnen aus den EU27-Staaten betrug 7,4%. Es zeigt sich, dass Migrantinnen aus Ländern, die 2004 oder 2007 der EU beigetreten sind, eine höhere Arbeitslosenquote aufweisen, nämlich 7,7% bzw. 9,6%. Die Arbeitslosenquote bei Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien lag bei 8,5%. Mit 13,9% war die Arbeitslosenquote unter Türkinnen besonders hoch. 0 Österreich Q.: AMS Österreich, Hauptverband der österreichischen SV-Träger. ERWERBSTÄTIGENQUOTEN VON FRAUEN 2010 nach Migrationshintergrund Anteil der Erwerbstätigen an den Personen gleichen Geschlechts und Migrationshintergrunds Arbeitslosenquote % 15 12 9 6 3 % 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 5,9% Insgesamt 9,2% Nicht- Österreich 66% 68% EU-Gesamt Österreich (Kein Migrationshintergrund ) 7,4% 7,7% Mit Migrationshintergrund EU-Beitrittsländer 2004 EU-Beitrittsländer 2007 EU/EWR/ Schweiz Deutschland Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus Arbeitskräfteerhebung 2010, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. Bevölkerung in Privathaushalten. 59% 9,6% 65% 6,6% 62% 10,3% Rumänien Türkei Ehem. Jugoslawien 41% Türkei 13,9% 8,5% 56% Sonstige Staaten

ANTEIL DER ERWERBSTÄTIGEN FRAUEN MIT MIGRA- TIONSHINTERGRUND 2010 in % der erwerbstätigen Frauen nach Branche NETTO-JAHRESEINKOMMEN 1) (MEDIAN) DER GANZJÄHRIG ERWERBSTÄTIGEN FRAUEN 2009 nach Staatsangehörigkeit Beruf Branchen von Migrantinnen 2010 war der Bereich der Unternehmensdienstleistungen, zu denen u.a. Gebäudereinigung oder Leiharbeit zählen, die Branche mit dem höchsten Anteil an Arbeitnehmerinnen 20 Land- und Forstwirtschaft- 21 mit Migrationshintergrund (46,1%). Im Vergleich dazu betrug der Migrantenanteil bei den in dieser Branche beschäftigten Männern nur 27,5%. Tourismus und Gastronomie stellte die Branche mit dem zweithöchsten Migrantinnenanteil (32,2%) dar. Branchen mit einem sehr geringen Anteil an Frauen mit Migrationshintergrund waren die öffentliche Verwaltung und Verteidigung (10,2%), das Finanz- und Versicherungswesen (9,5%) sowie die Land- und Forstwirtschaft (5,1%). Überqualifikation Nach den Ergebnissen der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung (2. Quartal 2008) fühlten sich 28% der Beschäftigten mit Migrationshintergrund für ihre Arbeit überqualifiziert, besonders häufig gaben Frauen (32%) an, überqualifiziert beschäftigt zu sein. In hohem Maße waren hier Frauen aus den seit 2004 beigetretenen EU-Staaten (40%) und Migrantinnen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens (36%) betroffen. Die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse stellt für viele Migrantinnen eine besondere Hürde für eine qualifizierte Beschäftigung dar. Neben den teils hohen Kosten bestehen häufig formale Schwierigkeiten in der Vergleichbarkeit mit einer österreichischen Ausbildung. Viele Migrantinnen arbeiten deshalb unter ihrem Qualifikationsniveau. Netto-Jahreseinkommen Österreicherinnen verdienten im Jahr 2009 rund 18.000 Euro, Österreicher rund 25.900 Euro. Während männliche Migranten mit rund 20.500 Euro mehr verdienten als Österreicherinnen, lag das Netto-Jahreseinkommen bei Ausländerinnen im Schnitt bei rund 14.900 Euro. Innerhalb der Gruppe der Migrantinnen bestanden jedoch erhebliche Unterschiede: Während Migrantinnen aus bis 1995 beigetretenen EU-Ländern, EWR und Schweiz mehr als österreichische Frauen verdienten (rund 18.100 Euro), betrug das Netto-Jahreseinkommen bei Frauen aus den 2004 und 2007 beigetretenen EU-Ländern nur ca. 14.500 Euro, bei Türkinnen nur rund 12.500 Euro. Insgesamt Handel Sachgütererzeugung Gesundheit und Soziales Bauwesen Öffentl. Verwaltung, Verteidigung Erziehung und Unterricht Beherbergung, Gastronomie Freie Berufe, Wissenschaft, Technik 1) Verkehrswesen Finanz- und Versicherungswesen Unternehmensdienstleistungen Information, Kommunikation Persönliche Dienstleistungen 1) Kunst, Unterhaltung 1) Wasser/Energieverund Entsorgung 1) Grundstück- und Wohnungswesen 1) Haushaltspersonal 1) 0 10 20 30 40 50 % Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. Bevölkerung in Privathaushalten. Branchen sortiert nach Zahl der Erwerbstätigen. 1) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar. 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Insgesamt 17.666 Österreich 17.987 Nicht Österreich 14.894 18.099 14.459 EU-14 (Beitritt bis 1995)/ EWR/Schweiz EU-12 (Beitritt 2004/2007) 14.502 Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Türkei 12.458 14.443 Sonstige Staaten Q.: STATISTIK AUSTRIA, Grundlage: Daten des Allgemeinen Einkommensberichts. 1) Bruttojahresbezüge gemäß 25 EStG abzüglich der insgesamt einbehaltenen Sozialversicherungsbeiträge und abzüglich der insgesamt einbehaltenen Lohnsteuer, ohne Lehrlinge.

Familie und Gesundheit DURCHSCHNITTLICHE KINDERZAHL PRO FRAU 2010 nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland der Mutter Alter bei Eheschließung 2010 heirateten Frauen österreichischer Herkunft zum ersten Mal mit knapp 30 Jahren. Frauen aus den vor 2004 beigetretenen EU-Staaten waren bei der ersten Eheschließung mit rund 31 Jahren noch älter als Österreicherinnen. Frauen anderer Herkunft waren jedoch bei der Heirat bedeutend jünger: Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) heirateten mit etwa 24 Jahren, Türkinnen bereits mit 22 Jahren. Insgesamt Öster- Ausländischdische Auslän- Im Ausland EU/EWR/ Ehemaliges Türkei Sonstige reichische geborene Schweiz Jugoslawien Staaten Herkunft Herkunft Staatsan- österr. (ohne Slowenien) gehörige Staatsangehörige 22 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung. 23 Durchschnittliche Kinderzahl Im Jahr 2010 bekamen Frauen in Österreich im Schnitt rund 1,4 Kinder. Mütter österreichischer Herkunft brachten 1,3 Kinder zur Welt, Ausländerinnen gebaren rund 2,0 Kinder. Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) brachten 1,9 Kinder, Frauen aus der Türkei 2,4 Kinder zur Welt. Auffallend: Eingebürgerte Migrantinnen bekamen 1,5 Kinder und bekamen damit weniger Kinder als Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (2,0 Kinder). Gesundheitsprävention Migrantinnen türkischer und ex-jugoslawischer Herkunft nehmen im Vergleich zu Frauen österreichischer Herkunft Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen deutlich seltener wahr. Besonders bei Mammografie, Krebsabstrich oder Gesundenuntersuchung zeigen sich Unterschiede: Während 76% der Österreicherinnen im Alter von 40 Jahren oder mehr angaben, sich in den letzten drei Jahren einer Mammografie unterzogen zu haben, lag dieser Wert bei Migrantinnen nur bei 55%. In der Gruppe der 15- bis unter 60-Jährigen ließen 56% der Frauen österreichischer Herkunft einen Krebsabstrich durchführen, jedoch nur 32% der Frauen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien). Auch bei Darmkrebsfrüherkennungen und Gesundenuntersuchungen zeigen sich Unterschiede zwischen Österreicherinnen und Frauen nichtösterreichischer Herkunft. Kinderzahl pro Frau 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 1,44 1,32 MITTLERES ERSTHEIRATSALTER (MEDIAN) IN JAHREN VON FRAUEN 2010 nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland 1,87 20 22 24 26 28 30 32 Jahre (Median) Türkei 22,4 In Österreich 43,9 geborene österr. 43,9 Staatsangehörige 29,7 Frauen insgesamt 29,5 Bevölkerung 27,2 ausländischer 27,2 Herkunft (insgesamt) Ehem. Jugoslawien 24,3 (ohne Slowenien) 4,50 EU12-Staaten 27,8 2004/2007 40,0 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Eheschließungen 2010. EU14-Staaten 30,9 (Beitritt vor 2004) 40,0 2,01 1,50 1,43 1,93 2,42 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Österr. Gesundheitsbefragung 2006/2007. Altersstandardisierte Werte. Ausländische Herkunft: Geburtsland und/oder Staatsbürgerschaft ausländisch. 2,13 INANSPRUCHNAHME VON FRÜHERKENNUNGS- UND VORSORGEUNTERSUCHUNGEN 2007 VON FRAUEN nach Herkunft Mammografie letzte 3 Jahre, Alter 40+ Krebsabstrich letzte 12 Monate, Alter 15-59 Darmkrebs- Früherkennung letzte 3 Jahre, Alter 40+ Gesundenuntersuchung letzte 12 Monate, Alter 20+ Frauen Österreich Frauen Türkei, Ex-Jugoslawien (ohne Slowenien) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 %

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