RheinLand Versicherungs AG Geschäftsbericht 2014. aufgeschlossen



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Transkript:

RheinLand Versicherungs AG Geschäftsbericht 2014 aufgeschlossen

VertriebsCenter der RheinLand Versicherungen VertriebsCenter Neuss RheinLandplatz, 41460 Neuss VertriebsCenter Süd Lotterbergstraße 16, 70499 Stuttgart VertriebsCenter Nord Im Defdahl 5-10, 44141 Dortmund VertriebsCenter Süd-West Darmstädter Landstraße 213, 60598 Frankfurt VertriebsCenter Berlin Reginhardstraße 34, 13409 Berlin leidenschaftlich

RheinLand Versicherungs AG Geschäftsbericht 2014

Inhalt 3 Aufsichtsrat und Vorstand 4 Bericht des Aufsichtsrats 6 Lagebericht 6 Wirtschaftsbericht 13 Nachtragsbericht 14 Prognose-, Chancen- und Risikobericht 20 Beziehungen zu verbunden Unternehmen 21 Mitgliedschaften 21 Personal 22 Umweltmanagement 25 Jahresabschluss 26 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2014 30 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 32 Anhang 32 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 36 Vergleichszahlen 2013 38 Erläuterungen zur Jahresbilanz 45 Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung 49 Sonstige Angaben 52 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 54 Weitere Angaben zum Lagebericht 54 Verzeichnis der betriebenen Versicherungszweige und -arten 56 Verzeichnis der Gesellschaften

RheinLand Versicherungs AG 3 Aufsichtsrat und Vorstand Aufsichtsrat Anton Werhahn, Kaufmann, Sprecher des Vorstands der Wilh. Werhahn KG, Neuss Vorsitzender (ab 4. Juli 2014) stellv. Vorsitzender (bis 3. Juli 2014) Wilhelm Ferdinand Thywissen, Kaufmann, Generalbevollmächtigter der C. Thywissen GmbH, Neuss stellv. Vorsitzender (ab 4. Juli 2014) Dr. rer. pol. h.c. Klaus G. Adam, Wirtschaftsprüfer, Mainz Vorsitzender (bis 3. Juli 2014) Dr. Ludwig Baum, Kaufmann, Geschäftsführer der Effektenverwaltung Cornel Werhahn GbR, München Ludwig Neumann, Bürokaufmann, Betriebsrat der RheinLand Versicherungs AG, Kreuzau von den Arbeitnehmern gewählt (bis 3. Juli 2014) Andreas Daners, Versicherungskaufmann, Betriebsrat der RheinLand Versicherungs AG, Jüchen von den Arbeitnehmern gewählt (ab 4. Juli 2014) Jürgen Stark, Wirtschaftsinformatiker, Betriebsrat der RheinLand Versicherungs AG, Brühl von den Arbeitnehmern gewählt Vorstand Christoph Buchbender, Neuss Dr. Lothar Horbach, Köln (ab 1. September 2014) Udo Klanten, Bergisch Gladbach Andreas Schwarz, Neuss Jutta Stöcker, Bornheim (bis 14. Januar 2015)

4 Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat sich 2014 in vier Sitzungen auf Basis schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands eingehend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens, den Geschäftsverlauf und über grundlegende Fragen der Geschäftspolitik informiert. Dabei wurden die strategische Ausrichtung der Gesellschaft, die Maßnahmenplanung für 2015 sowie alle wesentlichen geschäftlichen Ergebnisse und Vorhaben mit dem Vorstand beraten. Nach Gesetz und Satzung zustimmungspflichtige Geschäfte sind mit dem Vorstand ausführlich erörtert worden. Wesentliche strategische Vorhaben wie die Aktualisierung der Produktpalette sind gerade im Hinblick auf die Umorientierung eines Großkunden mit dem Vorstand intensiv beraten worden. Darüber hinaus wurde die Reorganisation des Restkreditgeschäfts nach der grenzüberschreitenden Fusion des niederländischen Risikoträgers RiMaXX International N.V. auf unsere Gesellschaft eingehend erörtert. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat über das Erreichen der geplanten Ziele für das laufende Geschäftsjahr und über die Mittelfristplanung informiert. Im Mittelpunkt der Beratungen standen des Weiteren die Sicherung der Risikotragfähigkeit sowie die Sicherstellung ausreichender Liquidität. Der Aufsichtsrat hat sich zudem über den Stand der Vorbereitungsarbeiten zur Einführung von Solvency II berichten lassen. Der Aufsichtsrat hat sich von der Anwendung des vorhandenen Risikomanagementsystems überzeugt und diesem Steuerungs- und Überwachungssystem besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig quartalsweise schriftlich über die Risikolage der Gesellschaft. Die Risikoberichterstattung wurde in zwei Aufsichtsratssitzungen behandelt. Die Prüfungsergebnisse der Internern Revision wurden erörtert. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat über compliancerelevante Themen Bericht erstattet und über den Auf- und Ausbau der Complianceorganisation und -prozesse informiert. Auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats hat der Aufsichtsratsvorsitzende in Einzelgesprächen Fragen der geschäftspolitischen Ausrichtung, der strategischen Ziele und der Organisation sowie Einzelvorgänge besprochen. Eine gesonderte Vergütung der Vorstände wird durch unsere Gesellschaft nicht vorgenommen, weil diese durch unsere Muttergesellschaft, die RheinLand Holding AG, geregelt ist. Der Aufsichtsrat hat eine Selbstevaluierung seiner Tätigkeit durchgeführt und seine Effizienz überprüft. Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften wurden der Jahresabschluss 2014 und der Lagebericht vom bestellten Prüfer, der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Bei der Beratung des Jahresabschlusses war der Abschlussprüfer anwesend. Er hat über die Durchführung der Prüfung berichtet und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt er keine Einwendungen und billigt den Jahresabschluss und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 der RheinLand Versicherungs AG. Der vorgelegte Jahresabschluss 2014 ist damit festgestellt. In seiner Sitzung am 7. März 2014 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Lothar Horbach mit Wirkung zum 1. September 2014 in den Vorstand berufen. Herr Dr. Horbach hat die Nachfolge von Frau Jutta

RheinLand Versicherungs AG 5 Stöcker angetreten, die Anfang Januar 2015 nach einer dann 10-jährigen Tätigkeit für die RheinLand- Gruppe auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Er hat die Verantwortung für Rechnungswesen, Risikomanagement, Personal, Recht und Compliance sowie Schadenregulierung übernommen. Der Aufsichtsrat dankt Frau Stöcker für ihre langjährige, engagierte und erfolgreiche Tätigkeit für die Gesellschaft. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 3. Juli 2014 endete die Amtsperiode des Aufsichtsrats. Aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist zum 3. Juli 2014 Herr Ludwig Neumann, der dem Aufsichtsrat seit 2009 angehörte. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Neumann für die engagierte Mitarbeit und Begleitung unserer Gesellschaft auch im Namen des Vorstands. Von den Arbeitnehmern wurde Herr Andreas Daners neu in den Aufsichtsrat gewählt. In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung am 3. Juli 2014 wählte der Aufsichtsrat Herrn Anton Werhahn zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herrn Wilhelm F. Thywissen zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für ihren tatkräftigen und engagierten Einsatz im Berichtsjahr. Neuss, 11. Mai 2015 Der Aufsichtsrat Anton Werhahn Vorsitzender

6 Lagebericht Wirtschaftsbericht Geschäftsverlauf Gestützt durch eine ungewöhnlich milde Witterung startete die deutsche Wirtschaft mit Schwung ins Jahr 2014. Doch trotz der günstigen Finanzierungsbedingungen, der steigenden Kapazitätsauslastung sowie der guten Stimmung der Unternehmen stellte sich die erwartete Investitionsbelebung nicht ein. Vor allem die ausgeprägte Schwächephase im Euroraum mit zum Teil stark rezessiven Tendenzen in einigen Mitgliedsländern trübten die Erwartungen. Die Konjunktur zog erst gegen Jahresende wieder deutlich an und sorgte doch noch dafür, dass das reale Bruttoinlandsprodukt mit einem Plus von 1,5 % die anfäng lichen Erwartungen nicht allzu sehr enttäuschte. Die Versicherungswirtschaft erwirtschaftete im Berichtsjahr 2014 Beitragseinnahmen von 192,3 Mrd. (2013: 187,2 Mrd.). Das Wachstum schwächte sich damit auf 2,7 % nach 3,1 % im Jahr zuvor ab. Dies war im Wesentlichen Folge eines nur geringen Anstiegs der Prämieneinnahme in der Krankenversicherung. Aber auch die Lebensversicherung mit einem Plus von 3,1 % (2013: 4,0 %) auf 93,7 Mrd. (2013: 90,8 Mrd.) sowie die Schaden-/Unfallversicherung mit einer Zunahme um 3,2 % (2013: 3,4 %) auf 62,5 Mrd. (2013: 60,6 Mrd.) blieben hinter dem Vorjahreswachstum zurück. Die RheinLand Versicherungs AG erzielte im Berichtsjahr Beitragseinnahmen von insgesamt 314,0 Mio. (Vorjahr angepasst: 289,7 Mio.). Davon entfielen 218,6 Mio. (Vorjahr angepasst: 211,4 Mio.) auf das direkte Versicherungsgeschäft. Auf das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft entfielen im Berichtsjahr Beitragseinnahmen von 95,4 Mio. (Vorjahr angepasst: 78,2 Mio.). 2014 wurden zur Vereinfachung der Konzernstruktur die RiMaXX International N.V. mit der RheinLand Versicherungs AG und die Credit Life International N.V. mit der Credit Life AG verschmolzen. Zur Vorbereitung dieser Fusionen waren die Anteile der niederländischen Versicherungstöchter von der RheinLand Groep Nederland B.V. bereits zum 31. Dezember 2013 in den direkten Beteiligungsbestand der RheinLand Holding AG übernommen worden. Die RheinLand Groep Nederland B.V. befindet sich unverändert zu 100 % im Besitz der RheinLand Versicherungs AG. Die Schadenaufwendungen im Markt gingen insgesamt um 7,6 % auf 45,9 Mrd. gegenüber dem von Wetterextremem gekennzeichneten Jahr 2013 zurück. Nachdem die RheinLand Versicherungs AG im Vorjahr von den wetterbedingten Rekordschäden weitestgehend verschont blieb, war sie 2014 in mehrfacher

RheinLand Versicherungs AG 7 Hinsicht von außerordentlichen Schadenereignissen betroffen. Zum einen wurde die Gesellschaft von einigen Großschäden in der Unfallversicherung sowie in der Hausratversicherung belastet. Zum anderen verursachte das Sturmtief Ela um Pfingsten 2014 Elementarschäden in Höhe von ca. 4,7 Mio. Hiervon war insbesondere die Wohngebäudeversicherung betroffen, wodurch sich die Brutto- Geschäftsjahresschadenquote auf 79,9 % verschlechterte. Dennoch liegen wir mit dieser Schadenquote dank unserer Bemühungen, im Falle schadenträchtiger Verträge die Prämien entsprechend anzupassen und im Neugeschäft die Prämien entsprechend zu erhöhen und darüber hinaus nach dem Alter zu staffeln, unter dem Markttrend. In der Kraftfahrt-Versicherung verlief die Schadenentwicklung wie im Markt trotz der Elementarschäden günstiger als im Vorjahr. Erneut erwies sich unser Kfz- Tarif mit Werkstattservice als kostensenkend bei der Regulierung. Im Übrigen stößt er unverändert auf große Resonanz und erweist sich für unseren Vertrieb als Türöffner. Beim familienfreundlichen Tarif Startklar die Kfz-Versicherung für junge Fahranfänger ist erfreulich, dass die hieraus resultierenden Schäden im Rahmen unserer Erwartungen liegen. Auch dieser innovative Tarif öffnet unserem Vertrieb zunehmend die Tür zum Kunden. Insgesamt reduzierte sich die Geschäftsjahresschadenquote von 88,4 % auf 82,5 %. Entwicklung der gebuchten Beiträge in Mio. 350 314,0 300 250 200 150 100 50 95,4 231,8 78,2 143,7 111,0 112,3 40,9 14,0 14,4 218,6 153,6 97,0 97,9 102,9 Beiträge indirektes Geschäft Beiträge direktes Geschäft 0 2010 2011 2012 2013 2014 Zusammensetzung der gebuchten Beiträge 2014 2013 Veränderung Mio. Mio. in % Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft 218,6 153,6 42,3 In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 95,4 78,2 22,0 Bruttobeitragseinnahmen 314,0 231,8 35,5 In Rückdeckung gegebenes Versicherungsgeschäft 84,9 43,8 93,9 Beitragseinnahmen für eigene Rechnung 229,1 188,0 21,9

8 Lagebericht Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich im Geschäftsjahr auf 124,2 Mio. (Vorjahr: 123,5 Mio.). Diesen nahezu konstant gebliebenen Aufwendungen steht ein gestiegenes Geschäftsvolumen gegenüber. Das versicherungstechnische Nettoergebnis des selbst abgeschlossenen Geschäftes verringerte sich vor Zuführung zur Schwankungsrückstellung auf 9,4 Mio. (Vorjahr: 12,7 Mio.). Das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft wies einen versicherungstechnischen Nettoverlust in Höhe von 5,2 Mio. (Vorjahr: -5,2 Mio.) aus. Insgesamt belief sich das versicherungstechnische Ergebnis für eigene Rechnung auf 4,2 Mio. (Vorjahr: 7,5 Mio.). Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 0,2 Mio. (Vorjahr: -1,5 Mio.) ergab sich ein versicherungstechnischer Gewinn von 4,4 Mio. (Vorjahr: 5,3 Mio.) für das Gesamtgeschäft. Anteile der Versicherungszweige an den Bruttobeitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft am 31.12.2014 4 % Verbundene Hausrat 9 % Verbundene Wohngebäude 6 % Haftpflicht 28 % Kraftfahrt 4 % Unfall 1 % Feuer 2 % Sonstige Sach 46 % Transport/Luftfahrt/Sonstige Das Ergebnis des nichtversicherungstechnischen Geschäftes belief sich im Geschäftsjahr auf 4,2 Mio. (Vorjahr: 36,2 Mio.). Grund für den Rückgang ist die Umstrukturierung Ende des Vorjahres zur Vorbereitung der Verschmelzungen 2014. Durch die Übernahme der RiMaXX International N.V. und der Credit Life International N.V. in den Direktbestand der RheinLand Holding AG zum 31. Dezember 2013 erfolgte die Gewinnausschüttung im Geschäftsjahr nicht an die RheinLand Versicherungs AG, sondern an die RheinLand Holding AG. Insgesamt schloss die Gesellschaft mit einem Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit von 3,4 Mio. (Vorjahr: 35,6 Mio.) ab. Aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages mit der RheinLand Holding AG wurde der Gewinn nach Steuern in Höhe von 3,4 Mio. an diese abgeführt. Finanzmärkte Europäische Zentralbank weiterhin extrem expansiv Die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten wurde zu Beginn des Berichtsjahrs durch die in den wichtigsten Währungsräumen weiterhin gleichgerichtete, extrem expansive Geldpolitik bestimmt. Im Juni 2014 wurde der Zinssatz für Einlagen der Banken beim Eurosystem erstmals mit einem Strafzins von minus 0,10 % belegt sowie der Hauptrefinanzierungssatz auf das Rekordtief von 0,15 % und dann im September 2014 sogar auf 0,05 % gesenkt.

RheinLand Versicherungs AG 9 Die Renditen an den Anleihemärkten des Euroraums reagierten auf den verschärften Expansionskurs der EZB. Die Umlaufrendite zehnjähriger Bundesanleihen sank unter die Schwelle von 1 %, und auch die gewichteten Renditen zehnjähriger Anleihen der anderen Mitgliedsländer der Eurozone, also ohne Deutschland gerechnet, fielen weiterhin zügig. In Deutschland führte dieser Trend weiter sinkender Zinsen zur Verflachung der Zinsstrukturkurve. Hierin schlägt sich vor allem die gestiegene Erwartung in längerfristig niedrige Zinsen nieder. Gegen Jahresende belegten erstmals Banken Einlagen mit einem Strafzins, wenn auch nur bei hohen Beträgen. Kapitalanlagen Die Kapitalanlagen (einschließlich Depotforderungen) erhöhten sich im Geschäftsjahr auf 411,7 Mio. (Vorjahr: 385,7 Mio.). Die Kapitalerträge betrugen 2014 insgesamt 10,1 Mio. (Vorjahr: 39,6 Mio.). Hierin waren 0,1 Mio. (Vorjahr: 28,1 Mio.) Erträge aus Beteiligungen enthalten. Die Erträge aus anderen Kapitalanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr auf 8,8 Mio. (Vorjahr: 10,3 Mio.). Es fanden Zuschreibungen in Höhe von 0,1 Mio. (Vorjahr: 0,0 Mio.) statt. Die Abgangsgewinne in Höhe von 1,0 Mio. (Vorjahr: 1,2 Mio.) entfielen vorwiegend auf Inhaberschuldverschreibungen ( 0,8 Mio.) und Investmentanteile ( 0,2 Mio.). Den Kapitalanlageerträgen der RheinLand Versicherungs AG standen Aufwendungen von 0,7 Mio. (Vorjahr: 0,5 Mio.) gegenüber. Insgesamt ergab sich ein Kapitalanlageergebnis von 9,4 Mio. (Vorjahr: 39,0 Mio.). Zusammensetzung der Vermögensanlagen in % der gesamten Kapitalanlagen 49 % Inhaberschuldverschreibungen 36 % Sonstige Ausleihungen 3 % Aktien und Investmentanteile 11 % Einlagen bei Kreditinstituten 0,4 % Hypotheken 1 % Sonstige Die Entwicklung der Aktivposten mit den Angaben der stillen Reserven und stillen Lasten zeigt die Anlage zum Anhang auf der Seite 38 f. Der Buchwert des ABS-Fonds I beträgt 9,9 Mio. und entspricht dem Zeitwert. Die Gesellschaft geht derzeit nicht von einer dauerhaften Wertminderung aus. Die nichtversicherungstechnische Ergebnisrechnung schloss mit einem Gewinn von 4,2 Mio. (Vorjahr: 36,2 Mio.) ab. Wesentlicher Grund für die Reduzierung waren die bereits beschriebenen niedrigeren Beteiligungserträge im Berichtsjahr.

10 Lagebericht Gesamtergebnis Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit der RheinLand Versicherungs AG belief sich im Berichtsjahr auf 8,5 Mio. (Vorjahr: 35,6 Mio.). Im Ergebnis des Vorjahres waren die Beteiligungserträge der niederländischen Gesellschaften enthalten, welche zur Vorbereitung der Fusion zum 31. Dezember 2013 in den Direktbestand der RheinLand Holding AG übernommen wurden. Aufgrund der Verschmelzung erfolgte im Geschäftsjahr eine Kapitalerhöhung und bedingt dadurch eine Einstellung in die gesetzliche Rücklage in Höhe von 0,5 Mio. Zu weiteren Angaben hierzu verweisen wir auf die Seite 46 im Anhang. Nach einem Steueraufwand in Höhe von 4,6 Mio. und einer, aufgrund des abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrages mit der RheinLand Holding AG, erfolgten Gewinnabführung in Höhe von 3,4 Mio. schloss die Gesellschaft mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab. Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Innen- und Außendienstes sowie den haupt- und nebenberuflichen Vermittlern für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit. Bemerkungen zu den einzelnen Sparten Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft Unfall Bei abnehmenden Beitragseinnahmen und steigenden Schadenaufwendungen konnte die Sparte Unfall durch Auflösung der Schwankungsrückstellung das Geschäftsjahr mit einem versicherungstechnischen Gewinn abschließen. In der Sparte Kraftfahrtunfall konnte trotz leicht sinkender Beitragseinnahmen und einer ungünstigen Abwicklung von Vorjahresschadenrückstellungen aufgrund einer Senkung der Betriebskosten das positive versicherungstechnische Ergebnis des Vorjahres wiederholt werden. Allgemeine Haftpflicht In der Haftpflichtversicherung blieben die Beitragseinnahmen nahezu konstant. Bei rückläufigen Schadenaufwendungen konnte das versicherungstechnische Ergebnis gegenüber dem Vorjahr erneut verbessert werden. Somit schloss die Sparte wiederholt mit einem versicherungstechnischen Gewinn ab. Kraftfahrt Die Beitragseinnahmen im Kraftfahrtgeschäft stiegen im Vorjahresvergleich. Der Schadenaufwand konnte im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Grund dafür sind erneut verbesserte Ergebnisse aus der Abwicklung der Schadenrückstellung für Vorjahre. Somit konnte die versicherungstechnische Ergebnisrechnung mit einem zum Vorjahr wiederholt deutlich reduzierten Verlust abgeschlossen werden. Die Beitragseinnahmen in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung lagen über Vorjahresniveau. Die Geschäftsjahresschadenaufwendungen blieben annähernd konstant, allerdings verbesserte sich die Abwicklung der Schadenrückstellung für Vorjahre deutlich. Somit konnte, nach Zuführung zur Schwankungsrückstellung, erneut ein deutlich positives versicherungstechnisches Ergebnis erzielt werden. Gestiegenen Beitragseinnahmen standen in der Fahrzeugvollversicherung nahezu konstant gebliebene Schadenaufwendungen gegenüber. Somit konnte das negative Spartenergebnis des Vorjahres vor Zuführung zur Schwankungsrückstellung verbessert werden. Nach Zuführung zur Schwankungsrückstellung schloss die Sparte allerdings mit einem negativen versicherungstechnischen Ergebnis ab. Die Fahrzeugteilversicherung schloss bei im Vergleich zum Vorjahr konstanten Beiträgen und der im Vergleich zum Vorjahr positiven Schadenentwicklung mit einem verbesserten versicherungstechnischen Ergebnis ab. Nach Zuführung zur Schwankungsrückstellung wurde das Geschäftsjahr mit einem versicherungstechnischen Verlust abgeschlossen.

RheinLand Versicherungs AG 11 Feuer In der landwirtschaftlichen Feuerversicherung konnten die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Der Geschäftsjahresschadenverlauf verlief im Vorjahresvergleich deutlich positiver, ebenso die Ergebnisse aus der Abwicklung der Schadenrückstellung für Vorjahre. Somit schloss die Sparte das Geschäftsjahr mit einem positiven versicherungstechnischen Ergebnis ab. Im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene Beitragseinnahmen in der Sparte Feuer-Sonstige führten bei einem günstigeren Schadenverlauf erneut zu einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch schloss die Sparte, nach Zuführung zur Schwankungsrückstellung, mit einem negativen versicherungstechnischen Ergebnis. Verbundene Hausrat Annähernd konstant gebliebenen Beitragseinnahmen im Geschäftsjahr stehen deutlich gestiegene Schadenaufwendungen gegenüber. Diese Entwicklung im Geschäftsjahr führte für die Hausratversicherung zu einem negativen versicherungstechnischen Ergebnis im Geschäftsjahr. Verbundene Wohngebäude Wie bereits erwähnt, belastete Ela 2014 insbesondere das Ergebnis der Wohngebäudeversicherung und führte zu einem versicherungstechnischen Verlust. Aufgrund der Bemühungen, im Falle schadenträchtiger Verträge die Prämien entsprechend anzupassen und im Neugeschäft die Prämien entsprechend zu erhöhen und darüber hinaus nach dem Alter zu staffeln, konnte das Nettoergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Einbruchdiebstahl Im Geschäftsjahr blieben die Beitragseinnahmen auf Vorjahresniveau, die Schadenaufwendungen sanken im Vergleich zum Vorjahr. Nach Zuführung zur Schwankungsrückstellung schloss die Sparte mit einem im Vergleich zum Vorjahr leicht verbesserten negativen versicherungstechnischen Spartenergebnis. Leitungswasser Konstant bleibende Beitragseinnahmen, aber eine deutlich günstigere Schadenentwicklung führten trotz Zuführung zur Schwankungsrückstellung zu einem erheblich verbesserten negativen versicherungstechnischen Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Glas Bei leicht rückläufigen Beitragseinnahmen und einem weiter gesunkenen Schadenaufwand schloss die Sparte, trotz Zuführung zur Schwankungsrückstellung, mit einem positiven Ergebnis ab. Sturm Die Beitragseinnahmen blieben im Geschäftsjahr annähernd konstant, die Schadenaufwendungen reduzierten sich im Vorjahresvergleich. Die notwendige Zuführung zur Schwankungsrückstellung führte dann allerdings zu einem schlechteren negativen versicherungstechnischen Ergebnis. Transport Steigende Beitragseinnahmen und sinkende Schadenaufwendungen führten, trotz Zuführung zur Schwankungsrückstellung, zu einem positiven versicherungstechnischen Ergebnis in der Sparte Tr a n s p o r t. Sonstige und nicht aufgegliederte Versicherungen Aufgrund der Verschmelzung stiegen im Geschäftsjahr die Beitragseinnahmen in den nicht aufgegliederten Versicherungszweigen deutlich erneut an. Bei annähernd konstanten Schadenaufwendungen und aufgrund des Geschäftsausbaus gestiegenen Betriebskosten ergab sich ein positives versicherungstechnisches Ergebnis.

12 Lagebericht In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft Allgemeine Haftpflicht Steigende Beitragseinnahmen und sinkende Aufwendungen für Versicherungsfälle führten dazu, dass die Sparte mit einem positiven versicherungstechnischen Ergebnis abgeschlossen werden konnte. Kraftfahrt Sinkende Beitragseinnahmen konnten teilweise durch ein positives Ergebnis in der Abwicklung der Schadenrückstellungen für Vorjahre kompensiert werden. Trotzdem schloss die Sparte Kraftfahrt mit einem leicht negativen Ergebnis ab. Leben Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Beitragseinnahmen erneut deutlich an. Gleichzeitig erhöhten sich allerdings die Schadenaufwendungen ebenfalls erheblich. Durch den Anstieg des übernommenen Geschäfts waren gleichzeitig in größerem Umfang Zuführungen zur Deckungsrückstellung notwendig. Daher ergab sich am Ende des Geschäftsjahres ein im Vorjahresvergleich verbessertes, aber negatives, versicherungstechnisches Ergebnis. Sonstige und nicht aufgegliederte Versicherungen Bei den sonstigen und nicht aufgegliederten Versicherungszweigen ergab sich im Geschäftsjahr bei zwar wachsenden Beitragseinnahmen, aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich ungünstigerem Schadenverlauf, ein negatives versicherungstechnisches Ergebnis. Rechtliche Rahmenbedingungen Im Geschäftsjahr 2014 gab es für die Versicherungswirtschaft zahlreiche wichtige gesetzliche Änderungen und Neuerungen sowie höchstrichterliche Urteile. Das Europäische Parlament (EP) hat am 17. April 2014 den Richtlinienvorschlag zur Durchsetzung privater Schadensersatzansprüche bei Verstößen gegen das Kartellrecht verabschiedet. Sammelklageinstrumente sind in der Richtlinie nicht vorgesehen. Die Mitgliedstaaten haben nach Beendigung des Gesetzgebungsverfahrens zwei Jahre Zeit, die Richtlinienvorgaben in nationales Recht umzusetzen. Die Bundesregierung hat am 3. September 2014 den Gesetzentwurf zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen (s.g. 10. VAG-Novelle) beschlossen. Mit diesem Beschluss soll die Solvency II-Rahmenrichtlinie vom 25. September 2009, geändert durch die Omnibus II-Richtlinie vom 22. Mai 2014, in deutsches Recht umgesetzt werden. Eine Umsetzung der Solvency II-Rahmenrichtlinie in nationales Recht hat bis zum 31. März 2015 zu erfolgen. Das Inkrafttreten und die Anwendung des nationalen Gesetzes werden zum 1. Januar 2016 gefordert. Grundsätzliche Neuerungen im Vergleich zum aktuellen Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) umfassen: Neuregelungen zu risikoorientierten Solvenzkapitalund Eigenmittelanforderungen, Marktwerte als neue Bewertungsvorschriften für Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, höhere Anforderungen an die Unternehmensorganisation und die Berichterstattung gegenüber der Aufsichtsbehörde und der Öffentlichkeit sowie Anforderungen an zusätzlicher Aufsicht über Versicherungsgruppen. Am 30. September 2014 wurde eine überarbeitete Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) im Bundesanzeiger veröffentlicht. Damit ist der geänderte DCGK in Kraft getreten. Der DCGK ist ein Regelwerk, das vor allem Empfehlungen und Anregungen enthält, die auf eine gute Unternehmensführung zielen. 161 Aktiengesetz verpflichtet

RheinLand Versicherungs AG 13 börsenorientierte sowie bestimmte nicht börsenorientierte Gesellschaften zur Abgabe einer jährlichen Erklärung darüber, ob sie sich an die Verhaltensempfehlung halten. Der nun bekanntgemachte DCGK enthält keine wesentlichen inhaltlichen Neuerungen im Vergleich zu der Fassung aus 2013. Bei den Muster tabellen für die Vorstandsvergütung im Anhang zum Kodex wurden einige klarstellende Erläuterungen sowie Fußnoten hinzugefügt. Die Bundesregierung hat am 7. Januar 2015 einen Gesetzesentwurf zur Änderung des Aktiengesetzes, die Aktienrechtsnovelle 2014, beschlossen. Der Gesetzesentwurf sieht insbesondere eine Neuregelung der Ausgabe von Inhaberaktien vor, um die Beteiligungsstrukturen nicht börsenorientierter Aktiengesellschaften zum Zwecke einer effektiven Bekämpfung von Terrorfinanzierung und Geldwäsche transparenter zu machen. Das Gesetz soll voraussichtlich im August/September 2015 in Kraft treten. Soweit erforderlich hat die RheinLand Versicherungsgruppe die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um auf die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen angemessen zu reagieren. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht zu verzeichnen.

14 Lagebericht Prognose-, Chancen- und Risikobericht Prognoseberichterstattung Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Versicherungswirtschaft eine Fortsetzung des Vorjahrestrends. Die verbesserten Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft mit weiter steigender Beschäftigung und beschleunigtem Anstieg der verfügbaren Einkommen bei einer Inflationsrate nahe Null erhöhen jedenfalls den Spielraum der privaten Haushalte wie der Unternehmen zum Ausbau ihres Versicherungsschutzes signifikant. In der Schaden- und Unfallversicherung dürfte das Prämienwachstum mindestens in Vorjahreshöhe anhalten. In der Kfz- Versicherung, der mit Abstand gewichtigsten Sparte der Sachversicherung, gab das Jahreswechselgeschehen offenbar keinen Anlass zur Sorge, dass diese Sparte im Jahresverlauf wieder in den roten versicherungstechnischen Bereich drehen könnte. In der traditionellen Sorgensparte, der Wohngebäudeversicherung, wurden die Bemühungen um auskömmliche Prämien fortgesetzt. Sollte sich hier die Entwicklung auf der Schadenseite weiter entspannen, besteht erstmals nach vielen Jahren durchaus die Chance auf schwarze versicherungstechnische Zahlen. Die strategische Neuausrichtung unserer Ausschließlichkeitsorganisation ist mittlerweile weit fortgeschritten. Alle Maßnahmen erfolgen mit Nachdruck, denn die Herausforderungen, denen wir uns in der Ausschließlichkeit stellen müssen, sind groß. Die Digitalisierung der Vertriebsprozesse hat wachsenden Einfluss auf bestehende Führungs- und Organisationsmodelle, darüber hinaus sind unsere Kunden durch den intensiven Umgang mit digitalen Medien besser denn je informiert. Nicht zuletzt sehen wir uns mit einer Flut regulatorischer Anforderungen konfrontiert. Vor diesem Hintergrund haben wir zu Beginn des Jahres 2015 im Rahmen unseres Handlungsprogramms Maßnahmen zur Professionalisierung des Außendienstes ergriffen. Es wurde eine grundlegende Umstrukturierung unserer Ausschließlichkeitsorganisation auf den Weg gebracht, die uns in den kommenden Monaten noch intensiv beschäftigen wird. Die bestehenden fünf Vertriebs- Center werden im Laufe des Jahres geschlossen; die dort bislang gebündelten Aufgaben übernimmt der neu gebildete Vertriebsservice in der Konzernverwaltung. Diese Einheit unterstützt die Vertriebsführungskräfte, ist Anlaufpunkt aller Agenturen und Schnittstelle zur zentralen Vertriebsabteilung. Darüber hinaus werden zwei direkt unterhalb der Bereichsleitung angesiedelte Landesdirektoren das in Nord und Süd neu aufgeteilte Vertriebsgebiet betreuen. Ihre wichtigste Aufgabe ist neben der Vertriebsunterstützung die Führung und Steuerung der Vertriebsleiter. Um uns als Gewerbeversicherer noch stärker zu positionieren, wird ein Spezialistenteam gebildet, das seine Hauptaufgabe im Ausbau des Gewerbegeschäfts und in der gezielten Angebotserstellung haben wird. Wir sind zuversichtlich, dass diese Bündelung von Know-how, Verwaltungsaufgaben und Führungskompetenz an einem zentralen Standort uns in die Lage versetzt, uns in unseren Vertriebsregionen noch stärker denn je auf die Agenturentwicklung, den Verkauf und eine professionelle Kundenberatung zu konzentrieren. Mit den genannten Maßnahmen stellen wir sicher, dass unsere Ausschließlichkeit ihre traditionell wichtige Rolle innerhalb der RheinLand- Gruppe langfristig behalten wird. Unser Vertriebsweg Bancassurance treibt die Erschließung neuer Expansionsfelder im In- und Ausland konsequent voran. In Deutschland verlief der Geschäftsstart 2015 erwartungsgemäß. Zusätzliches Potenzial bringt uns hier die erweiterte Zusammenarbeit mit einem wichtigen Partner. Der in den Niederlanden erfolgreich begonnene Verkauf von Risikolebensversicherungen bringt uns dort schon jetzt erfreulich hohe Marktanteile. Das sich dynamisch entwickelnde Geschäft hat durch das sehr gute Abschneiden bei Produktratings Anfang 2015 zusätzliche Impulse erhalten. Darüber hinaus bauen

RheinLand Versicherungs AG 15 wir in den Niederlanden den Absatz von Restkreditversicherungen weiter aus. Zudem werden wir bestehende Kooperationspartner an das Geschäft mit Garantieversicherungen heranführen; damit folgen wir unserer Strategie, existierende Vertriebspartnerschaften konsequent zu entwickeln. Gut gestartet sind wir in Italien, wo wir uns nun schrittweise positionieren wollen. Durch den Beschluss der EZB Anfang 2015 Staatsanleihen im Umfang von 60 Mrd. Euro pro Monat bis September 2016 aufzukaufen, erreichen die Renditen neue Tiefststände. Dadurch bedingt werden sich die Ergebnisse aus den Kapitalanlagen entsprechend unter Plan entwickeln. Gestützt durch die weiterhin sehr expansive Geldpolitik der EZB gehen wir für 2015 von unverändert niedrigen Renditen aus. Aus heutiger Sicht erwarten wir 2015 einen Rückgang der gebuchten Bruttobeitragseinnahmen, insbesondere in der Restschuld- und in der Kaufpreisversicherung. Aufgrund des Ausbaus wesentlicher neuer Geschäftsfelder rechnen wir mit einer leicht steigenden Kostenentwicklung. Bei einem anhaltend positiven Geschäftsverlauf insbesondere in der Schaden- und Unfallversicherung und unveränderten Kapitalmärkten erwarten wir für das Geschäftsjahr 2015 ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes Geschäftsergebnis. Chancenberichterstattung Das Geschäftsmodell der RheinLand Versicherungsgruppe konzentriert sich auf die drei Vertriebswege Eigener Außendienst, Maklervertrieb und Bancassurance. In Verbindung mit deren stetigem Ausbau ist die Gruppe klar gegliedert, schlank aufgestellt und ertragsorientiert ausgerichtet. Darüber hinaus stellen Sanierungsmaßnahmen und innovative Produkte sicher, dass jedes Geschäftsfeld seinen Beitrag zur Profitabilität der Gruppe leistet. Ein wachsendes Bewusstsein für Veränderungen trägt zur Stärkung von Kreativität, Innovation und Erfolg bei. Die RheinLand Versicherungs AG sieht ihre Stärken beim Eigenen Außendienst insbesondere im Sach-, Haftpflicht-, Unfallgeschäft und bei der Bancassurance in der Restkredit-, Kaufpreis- und Garantieversicherung. Die stärkere Fokussierung auf profitable Geschäftsfelder und der weitere Ausbau der Vertriebe sichern den Fortbestand der RheinLand Versicherungs AG am Versicherungsmarkt. Risikoberichterstattung Aktiengesellschaften sind gemäß 91 Abs. 2 AktG verpflichtet, über die Risiken der künftigen Entwicklung zu berichten. Darüber hinaus sind mit den seit 1. Januar 2008 geltenden 55c und 64a Versicherungsaufsichtsgesetz, deren Konkretisierung durch die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk VA) sowie die aufsichtsrechtlichen Anforderungen aus den Vorbereitungsrichtlinien zu Solvency II weitere gesetzliche Anforderungen an das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen - im Vorgriff auf die qualitative Aufsicht nach Solvency II - gestellt worden. Die Erfüllung dieser Vorgaben wurde gruppenweit einheitlich umgesetzt. Darüber hinaus wurde das 2010 gestartete konzernweite Projekt zur weiteren Vorbereitung auf Solvency II 2014 fortgeführt. Dieses Projekt ist aufgrund seiner Komplexität im Hinblick auf Kapazitäten und Kosten sehr anspruchsvoll. Die Dokumentationen zum Risikomanagement werden jährlich überprüft und wurden 2014 einer vollständigen Überarbeitung unterzogen. Hierunter fallen insbesondere die aus der Geschäftsstrategie abgeleitete Risikostrategie, die Innerbetriebliche Leitlinie zum Risikomanagement, das Limitsystem sowie der Umgang mit und die Einschätzung von operationellen, strategischen und Reputationsrisiken. Darüber hinaus wird das Interne Steuerungsund Kontrollsystem in den jeweiligen Bereichen mindestens jährlich überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

16 Lagebericht Für die RheinLand Versicherungs AG sind insbesondere das versicherungstechnische Risiko und das Marktrisiko im Kapitalanlagebereich wesentlich. Nach den einzelnen Risikokategorien ergibt sich für die Gesellschaft insgesamt folgende Risikolage: Versicherungstechnisches Risiko Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet das Risiko, dass bedingt durch Zufall, Irrtum oder Änderung der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom erwarteten Aufwand abweicht. Es umfasst auch das Kosten- und Katastrophenrisiko. Schaden- und Unfallversicherung Die RheinLand Versicherungs AG verfolgt unter Vorgabe geeigneter Annahmerichtlinien und Zeichnungskompetenzen den Ausbau deckungsbeitragsstabiler Sach-, Haftpflicht- und Unfallsparten im privaten und gewerblichen Geschäft im Wesentlichen über die eigene Außendienstorganisation. Aufgrund des regionalen Schwerpunktes bezüglich des Geschäftsgebietes bestehen Konzentrationsrisiken bei Naturereignissen. Diese Risiken betreffen insbesondere die Verbundene Wohngebäudeversicherung und die daraus resultierende Ergebnisvolatilität. Zielsetzung ist, durch einen geeigneten Mix aus Bestandsreduzierung, Mit- und Rückversicherung die möglichen Auswirkungen signifikant zu reduzieren. Klassisches Großindustrie- oder Gewerbegeschäft mit Großschaden- bzw. Langfristschadenpotenzial werden nicht gezeichnet. Es erfolgt eine durchgängige Absicherung der Erträge über ein regelmäßiges Controlling der Sparten und, falls erforderlich, eine konsequente Sanierung. Tarifierung und Reservierungsfunktion sind in unterschiedlichen Bereichen angesiedelt. Die Reservierung richtet sich nach handelsrechtlichen und aktuariellen Grundsätzen des Vorsichtsprinzips. Die einzelfallbezogene Schadenreservierung folgt festgelegten internen Schadenrichtlinien zur Sicherstellung einer angemessenen und stetigen Reservierung. Die Auskömmlichkeit der Reserven wird regelmäßig überprüft. Unter der Prämisse einer vorgegebenen Zielrendite sowie definierter Zielschadenquoten erfolgt eine beitragsorientierte Mehrjahresplanung. Darauf aufbauend werden Analysen und ein Controlling der Entwicklung der Risiken im Versicherungsbestand durchgeführt. Restkreditversicherung Im Restkreditgeschäft besteht das Portfolio der RheinLand Versicherungs AG aus Arbeitsunfähigkeits- und Arbeitslosigkeitsversicherungen. Diese werden über Kooperationspartner für die Absicherung von Ratenzahlungsausfällen im Kredit- und Leasing-Geschäft vertrieben. Nach der Fusion der niederländischen Gesellschaft RiMaXX International N.V. mit der RheinLand Versicherungs AG trägt letztgenannte Gesellschaft das Risiko aus diesem Geschäft. Die RheinLand Versicherungs AG zählt unter der Marke Credit Life International zu den führenden Restkreditspezialisten in Deutschland und darüber hinaus. Die Beherrschung der versicherungstechnischen Risiken erfolgt auf Basis der vorhandenen Datengrundlagen und Erfahrungen. Das ist insofern besonders wichtig, weil in diesem Spezialsegment keine allgemein gültigen statistischen Rechnungsgrundlagen vom Gesamtverband der Versicherer (GDV) oder der Deutschen Aktuarsvereinigung (DAV) vorliegen. Durch ein systematisches monatliches versicherungstechnisches Plan-/Ist-Controlling nach Kundengruppen und Sparten wird sichergestellt, dass gravierende Fehlentwicklungen zeitnah erkannt werden. Rückversicherung Die RheinLand Versicherungs AG zielt auf eine bedarfsgerechte, kostengünstige Rückversicherungspolitik unter Beachtung von Sicherheits- und Kontinuitätsaspekten ab. Bei der Auswahl der einzelnen Rückversicherungs-Vertragspartner besteht vor dem Hintergrund der angestrebten langfristigen Vertragsbeziehungen als Nebenbedingung im Hinblick auf deren Bonität die Anforderung eines

RheinLand Versicherungs AG 17 Mindestratings von A- (Standard and Poor s oder ein vergleichbares Rating einer anderen Rating- Agentur). Marktentwicklungen und Verschlechterungen der Bonität unterliegen einer kontinuierlichen Beobachtung im Rahmen des Limitsystems. Das von konzernfremden Gesellschaften übernommene Rückversicherungsgeschäft hat durch neue Vertragsbeziehungen wieder an Bedeutung gewonnen. Risiken aus Kapitalanlagen (Marktrisiko, Ausfallrisiko) Das Marktrisiko bezeichnet das Risiko, das sich direkt oder indirekt aus den Sensitivitäten von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Finanzinstrumenten in Bezug auf Veränderungen oder die Volatilität der Zinskurve bzw. Zinssätzen, der Aktienkurse, der Credit Spreads (über der risikolosen Zinskurve) sowie der Marktpreise von Immobilien ergibt. Das Marktrisiko schließt das Währungskursrisiko ein. Es umfasst außerdem Konzentrationsrisiken, die sich durch eine mangelnde Diversifikation des Assetportfolios ergeben. Das Ausfallrisiko bezeichnet das Risiko, das sich aufgrund eines unerwarteten Ausfalls oder der Verschlechterung der Bonität von Gegenparteien und Schuldnern ergibt. Zur Steuerung der Kapitalanlagerisiken bestehen bereits hohe aufsichtsrechtliche Anforderungen, die im Rahmen der innerbetrieblichen Anlagerichtlinien und verfahren beschrieben und spezifiziert sind. Zusätzlich erfolgen eine Überwachung und Steuerung der Kapitalanlagerisiken durch definierte Risikokapitalbudgets, Limits sowie Schwellenwerte. Zur Risikovorsorge und Kontrolle für die ABS- Wertpapierbestände besteht ein Ampelsystem. Auf Grundlage dieses Ampelsystems und der vorhandenen externen Ratings werden der ABS-Fonds und der Direktbestand regelmäßig auf mögliche Ausfälle hin überwacht und der aktuelle Stand an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. ABS-Wertpapiere im ABS-Fonds, die in der Ampel eine rote Kennzeichnung erhalten, werden umgehend zum Zeitwert in den Direktbestand übertragen, um die Sicherungsvermögensfähigkeit des ABS-Fonds zu gewährleisten. Der Buchwert des Fonds liegt bei 9,9 Mio. und entspricht dem Zeitwert. Des Weiteren befinden sich ABS-Wertpapiere mit einem Buchwert von 2,6 Mio. und einem Zeitwert von 2,9 Mio. im Direktbestand. Abschreibungen waren nicht erforderlich. Tilgungsausfälle bei ABS-Wertpapieren liegen aktuell nicht vor. Es ist aber nicht auszuschließen, dass sich durch Tilgungsausfälle in Zukunft Abschreibungen ergeben. Im Berichtsjahr tätigte die RheinLand Versicherungs AG im ABS-Fonds Wiederanlagen in qualitativ hochwertige, kurz laufende Asset Backed Securities (mind. A-Rating). Aufgrund der Auflösung des ABS- II-Fonds verzeichnete die RheinLand Versicherungs AG im Geschäftsjahr einen Zugang an ABS-Wertpapieren im Direktbestand in Höhe von 0,3 Mio. Von weiteren Neuanlagen in strukturierte Produkte mit Kreditrisiken (Asset Backed Securities, Collateralized Debt Obligations, Collateralized Loan Obligations) bzw. von Anlagen in Private Equity und Credit Linked Notes wurde weiterhin abgesehen. Der Schwerpunkt der Kapitalanlage liegt bei europäischen Emittenten mit hoher Bonität (Durchschnitts-Rating AA ). Es liegen keine Kapitalanlage-Engagements (Staatsanleihen) in hochverschuldeten Staaten des Euroraums (PIIGS - Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien) vor.

18 Lagebericht Der Rentenbestand der RheinLand Versicherungs AG stellt sich wie folgt dar: Rentenbestand in Mio. in % zu Gesamt Gesamt 352,0 davon Staatsanleihen 32,6 9,3 Bankenexposure 308,1 87,5 Unternehmensanleihen 8,7 2,5 ABS-Produkte 2,6 0,7 Bei den genannten Renten (ohne ABS-Direktbestand) bestehen zusätzliche Sicherungen durch: Sicherungen in Mio. in % zu Gesamt Pfandrecht 166,7 47,3 Gewährträgerhaftung 0,0 0,0 Einlagensicherung 114,1 32,4 Staatsgarantie 39,6 11,2 ohne 29,1 8,3 Vom Rentenbestand im Bankenexposure mit insgesamt 308,1 Mio. liegen in Höhe von 15,9 Mio. keine der o.g. Sicherungen vor. Nachrangigkeit (ohne ABS-Direktbestand) besteht in folgender Höhe: Nachrangigkeit in Mio. in % zu Gesamt Genussrechte 0,5 0,1 Nachrangdarlehen 1,0 0,3 Ein Garantierisiko der zur Finanzierung der garantierten Mindestverzinsung benötigten Kapitalanlage (hier nur Unfall) besteht selbst bei einer anhaltenden Niedrigzinsphase nicht. Auch künftig induzieren Schwankungen am Kapitalmarkt aufgrund der hohen Sicherheit der Kapitalanlagen für die RheinLand Versicherungs AG nur begrenzte Abschreibungsrisiken. Sinkende Kurse würden aufgrund der buy and hold Strategie in erster Linie zum Ausweis von stillen Lasten führen. Die aktuellen Entwicklungen werden kontinuierlich analysiert. Wesentlicher Handlungsbedarf zeichnet sich derzeit nicht ab. Auch aus den unterjährig durchgeführten internen Stresstests hat sich kein Handlungsbedarf ergeben. Die Forderungen gegenüber Rückversicherern, Vermittlern und Kunden unterliegen, wie die Kapitalanlagen, grundsätzlich auch einem Kreditrisiko. Zur Risikovorsorge hat die RheinLand Versicherungs AG bei Bedarf Wertberichtigungen auf den Forderungsbestand vorgenommen.

RheinLand Versicherungs AG 19 Operationelles Risiko Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Prozessen, mitarbeiter-, systembedingten oder externen Vorfällen sowie Rechtsrisiken. Die Steuerung und Überwachung der operationellen Risiken erfolgt durch die verantwortlichen Bereiche. Für operationelle Risiken werden einmal jährlich Szenarioanalysen durchgeführt und Risikoindikatoren zur unterjährigen Überwachung überprüft. Notfallpläne, Versicherungen, Zugangskontrollen sowie Vollmachten- und Berechtigungsregelungen führen zu geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten. Im Rahmen der Risikosteuerung operationeller Risiken spielt darüber hinaus ein dokumentiertes internes Kontrollsystem (IKS) eine zentrale Rolle. Hierdurch werden die systematische Prävention und Früherkennung von prozessualen Risiken sichergestellt. Zur Beherrschung der wesentlichen Prozessrisiken sind Schlüsselkontrollen eingerichtet. Generell besteht das Risiko, dass die in einzelnen Fällen ergangene Rechtsprechung auch auf die operativen Gesellschaften der RheinLand-Gruppe ausstrahlt. Dem Risiko wird im Bedarfsfall durch die Bildung einer angemessenen Rückstellung begegnet. Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen spielten für die Restkreditversicherung 2014 eine besonders große Rolle. Ein BGH-Urteil, wonach die von einigen Versicherern verwendete Ausschlussklausel wegen nicht ausreichender Transparenz als ungültig erklärt wurde, betrifft auch die RheinLand Versicherungs AG. Die Ausschlussklausel dient dazu, eine negative Risikoselektion durch die geschäftstypisch fehlende Gesundheitsprüfung abzufedern. Zwischenzeitlich wurde eine neue Ausschlussklausel entwickelt, die den Anforderungen des BGH-Urteils genügt. Diese wird sukzessive bei unseren Kooperationspartnern eingeführt. Für eine etwaige Inanspruchnahme wurde eine Rückstellung gebildet. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko von Verlusten durch einen Rückgang der Preise oder mangelnde Liquidität der relevanten Märkte bei Verkauf der Aktiva aufgrund von kurzfristigem Liquiditätsbedarf. Zur regelmäßigen Beobachtung der Liquidität werden monatliche Liquiditätspläne erstellt. Aufgrund der kurzen Duration (3,23 Jahre) des Rentenbestandes und des Geschäftsmodells liegt der Liquiditätsüberschuss der RheinLand Versicherungs AG im Monatsdurchschnitt bezogen auf die gesamten Kapitalanlagen bei ca. 12,7 % und der erwartete Liquiditätsüberschuss ohne Wiederanlage für 2015 bei ca. 70,6 Mio. Daher besteht aus heutiger Sicht kein Liquiditätsrisiko.

20 Lagebericht Strategisches Risiko Das strategische Risiko ist das Risiko, das aus strategischen Geschäftsentscheidungen resultiert. Zu dem strategischen Risiko zählt auch das Risiko, das sich daraus ergibt, dass Geschäftsentscheidungen nicht einem geänderten Wirtschaftsumfeld angepasst werden. Strategisches Risiko ist in der Regel ein Risiko, das im Zusammenhang mit anderen Risiken auftritt. Es kann aber auch als Einzelrisiko auftreten. Klar geregelte Entscheidungsprozesse sowie eine enge Zusammenarbeit aller relevanten Entscheidungsträger sind die Grundlage einer effizienten Steuerung strategischer Risiken. Planungs- und Controllingprozesse steuern und überwachen die Erreichung der strategischen Zielsetzungen. Ein strukturierter Planungsprozess unter Einbeziehung aller relevanten Geschäftsbereiche ist implementiert. Die strategischen Risiken werden jährlich im Rahmen einer Stärken-Schwächen-Analyse identifiziert und qualitativ bewertet. Die identifizierten wesentlichen Risiken sind in den vorgenannten Risikokategorien enthalten. Reputationsrisiko Das Reputationsrisiko ist das Risiko, das sich aus einer möglichen Beschädigung des Rufes der Rhein- Land Versicherungs AG infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (z.b. bei Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären, Behörden) ergibt. Ebenso wie das strategische Risiko ist das Reputationsrisiko in der Regel ein Risiko, das häufig im Zusammenhang mit anderen Risiken auftritt. Es kann aber auch als Einzelrisiko auftreten. Reputationsrisiken werden regelmäßig qualitativ bewertet und laufend beobachtet. 2014 bestand bei der RheinLand Versicherungs AG kein Reputationsrisiko. Zusammenfassende Darstellung der Risikolage Insgesamt zeichnet sich derzeit keine Entwicklung ab, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RheinLand Versicherungs AG ungeplant nachhaltig beeinträchtigen könnte. Solvency II Am 1. Januar 2014 hat europaweit die einheitliche Vorbereitungsphase des neuen Aufsichtsregimes Solvency II begonnen, das zum 1. Januar 2016 starten soll. Die Einhaltung der Vorbereitungsleitlinien wird durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht aktiv begleitet. Die zu diesem Zweck von der Aufsicht vorgegebenen Themenblöcke werden durch die RheinLand Versicherungsgruppe systematisch projektiert und umgesetzt. Es erfolgt weiterhin eine kontinuierliche Vorbereitung auf die neuen Anforderungen. Aktuelle Entwicklungen werden hierbei berücksichtigt. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Das Grundkapital der RheinLand Versicherungs AG befindet sich zu 100 % im Besitz der RheinLand Holding AG, Neuss. Außerdem ist die RheinLand Versicherungs AG in Deutschland mit der Rhein- Land Lebensversicherung AG, Neuss, der Credit Life AG, Neuss, der Rhion Versicherung AG, Neuss, der RheinLand Betriebsrestaurant GmbH und in den Niederlanden mit der Rheinland Groep Nederland B.V., Amsterdam, gemäß 18 Abs. 1 AktG verbunden. Die genannten Unternehmen sind verbundene Unternehmen im Sinne des 271 Abs. 2 HGB. Von der Schutzklausel gem. 286 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 HGB wurde Gebrauch gemacht. Mit der RheinLand Holding AG besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Es besteht eine Rückversicherungsbeziehung mit der Rhion Versicherung AG.

RheinLand Versicherungs AG 21 Mit der RheinLand Lebensversicherung AG, der Credit Life AG, der Rhion Versicherung AG und der RheinLand Holding AG ist ein Dienstleistungsvertrag über die technische und kaufmännische Verwaltung des Versicherungsbestandes, die Vermögensverwaltung und -anlage sowie über die allgemeine Verwaltung abgeschlossen worden. Darüber hinaus vermittelte die Außendienstorganisation Lebensversicherungen für die RheinLand Lebensversicherung AG, die keine eigene Vertriebsorganisation unterhält. Mit der Credit Life International Services GmbH wurde ein ab dem 1. Januar 2013 gültiger Agenturvertrag über die Vermittlung von Restkreditversicherungen geschlossen. Für die Dienstleistungen an verbundene Unternehmen wurden die entstandenen unmittelbaren und mittelbaren Aufwendungen verrechnet. Mitgliedschaften Die Gesellschaft gehört dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v., Berlin, den diesem angeschlossenen Fachverbänden sowie dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen e.v., München, an. Außerdem bestehen Mitgliedschaften in den Vereinen Verkehrsopferhilfe e.v., Hamburg, Deutsches Büro Grüne Karte e.v., Hamburg, Versicherungsombudsmann e. V., Berlin, und dem Pensions- Sicherungs-Verein VVaG, Köln. Personal Die Zahl unserer Mitarbeiter stieg im Berichtsjahr auf 797 (Vorjahr: 660). Der starke Zugang ist auf die Aufgabe des Standortes Venlo und die mit der Verschmelzung verbundene Übernahme der Mitarbeiter zurückzuführen. Der Anteil der bei uns beschäftigten Frauen belief sich gegenüber dem Vorjahr unverändert auf 43 %. Seit vielen Jahren bietet die RheinLand Versicherung AG, eines der größten Ausbildungsunternehmen im Rhein-Kreis-Neuss, jungen Menschen einen maßgeschneiderten Einstieg ins Berufsleben an. Hierbei zeichnen wir uns berufsübergreifend durch eine anerkannt hohe Qualität aus. Die Ausbildung findet unter Nutzung moderner Lernmethoden und praxisorientierter Arbeitsweisen statt. Mit Engagement und kreativen Ideen arbeiten die Ausbilder im Innenund Außendienst gemeinsam mit den Auszubildenden an bestmöglichen Ergebnissen. Der Schwerpunkt unserer Erstausbildung liegt auf der Ausbildung im Außendienst, um für die Zukunft qualifizierte RheinLand-Kundenberater zu gewinnen. Rund 60 % der Auszubildenden zur/zum Kauffrau/ Kaufmann für Versicherungen und Finanzen werden im Vertrieb in unseren deutschlandweiten Bezirksdirektionen, Geschäftsstellen und Generalagenturen eingesetzt. Zum Start des Ausbildungsjahres am 1. August 2014 stellte die RheinLand Versicherungs AG 24 Auszubildende ein. Von diesen werden 13 als Kauffrau/ Kaufmann für Versicherungen und Finanzen im Außendienst ausgebildet, weitere sieben Auszubildende absolvieren die Ausbildung zur/zum Kauffrau/Kaufmann für Versicherungen und Finanzen im Innendienst. Neben einer Auszubildenden zur Kauffrau für Büromanagement kombinieren drei Auszubildende ihre Ausbildung mit dem integrierten Studium nach dem Kölner Modell. Die Kooperation mit dem