Retrospektive Beate Walter. Schorndorfer Kunstnacht 20. September 2008

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Transkript:

Retrospektive 2001-2008 Beate Walter Schorndorfer Kunstnacht 20. September 2008

mit dieser Broschüre möchte ich Sie durch meine Ausstellung anlässlich der Schorndorfer Kunstnacht 2008 führen. Diese Ausstellung will eine Art Retrospektive meiner Werke der letzten acht Jahre sein. Die ausgestellten Bilder weisen daher Unterschiede in Material und Stil auf. Abstrakte Darstellungen mit Asche und Acryl wechseln sich ab mit scheinbar naiven Gouachebildern. Ergänzt wird das Ganze durch skizzenhafte Arbeiten mit Acrylfarben und Ölkreide auf Papier.

Aschebilder 2003-2008 Asche ist ein reizvolles Material. Sie lässt sich sowohl als feiner Brei als auch als grobe Masse auf die ungrundierte Leinwand aufbringen. Meist habe ich die Asche bereits vor dem Auftrag mit Pigmenten eingefärbt. Die Malerei wird somit ins Dreidimensionale erweitert. Die Asche vermittelt dem Betrachter ein Gefühl von Erdverbundenheit.

Beim Bild Farben vertreiben das Schwarz hatte ich die Idee, einen leuchtenden inneren Kern zu malen, der von verkrusteten dunklen Flächen eingerahmt ist. Das intensive Blau im linken oberen Bildbereich lässt das Orange noch mehr erstrahlen.

Farben vertreiben das Schwarz, 2004/2008, Asche und Acryl auf Leinwand, 55x140 cm

Beim Bild graben und finden habe ich zunächst die schwarz eingefärbte Asche auf die Leinwand aufgebracht und danach mit dem Spachtel eine menschliche Figur herausgearbeitet. Dabei hatte ich das Gefühl, als würde ich in mir selbst graben, um verlorene oder vergessene Anteile wieder zu finden.

graben und finden, 2004, Asche und Acryl auf Leinwand, 110x50 cm

Die Asche als auch die Nägel dieses Bildes stammen von einem alten Abbruchhaus. Bei diesem Bild war für mich die größte Herausforderung, die Umrisse zu gestalten und die dabei entstehenden Formen in eine harmonische Ordnung zu bringen.

Das Dekoteil, 2004, Asche und Acryl auf Leinwand, 100x85 cm

Die schwarze Sonne ist mein erstes Bild, bei dem ich Asche verwendet habe. Sowohl die Erdfarben Ocker und Siena als auch Schwarz passen harmonisch zur unbehandelten Asche.

schwarze Sonne, 2003, Asche und Acryl auf Leinwand, 65x190 cm

In einem Buch über steinzeitliche Felsritzungen in den Schweizer Alpen fand ich Abbildungen von Himmelsleitern und abstrakten Sonnensymbolen. Diese fand ich so faszinierend, dass ich diese Motive in den drei folgenden Bildern verarbeitet habe. Für mich stehen die Himmelsleitern für die Verbindung der irdischen mit der kosmischen Welt, für den Wunsch nach Licht im Dunkel, für die Suche nach Leichtigkeit und Sinnhaftigkeit im Leben.

Himmelsleitern, 2007, Acryl und Ölkreide auf Papier, 121x49 cm

Serie naiver Bilder 2001-2002 Bei diesen Bildern steht die Auseinandersetzung mit persönlichen Themen im Vordergrund. Sie muten naiv an, haben aber einen ernsten Hintergrund. Bezüge zu Bilder und Plastiken aus der Kunstgeschichte sind bewusst gewählt. Die Bilder sind gegenständlich gemalt, verwendet wurden Gouachefarben mit Ölkreiden.

die Naiven

Dargestellt ist eine Frau mit den Blumen in ihrem Vorgarten, die sie liebevoll pflegt. Die im Gesicht geschriebene Freude über die eigenen Pflanzungen steht im Kontrast zu den Tulpen, die auf dünnen Stielen starr wie Zinnsoldaten in Reih und Glied angeordnet sind. Verstärkt habe ich diese Wirkung noch durch die Verwendung einer Schablone für den Umriss der Tulpen. Die Schablone findet sich in der Gesichtsform der Frau wieder; auch sie hat sich ganz ihrem Wunsch nach Ordnung unterworfen und dabei ein Teil ihrer Lebendigkeit verloren.

Vorgartenidylle, 2001, Gouache und Ölkreide auf Papier, 80x80 cm

Dieses Bild spielt auf meine Vorliebe für Süßes an. Dargestellt bin ich an einem Tisch sitzend vor einem Berg bianco e nero, eine Süssspeise, die auf Lipari angeboten wird.

bianco e nero, 2001, Gouache und Ölkreide auf Papier, 80x80 cm

Wäre es nicht schön, wenn es an der Zeit ist, dieses Leben zu verlassen, dem Tod als Freund begegnen zu können und mit ihm durch den Tunnel zu gehen, um in einer Welt des Lichts und der Liebe aufzugehen? Die Komposition ist angelehnt an eine mittelalterliche Plastik von Jesus und Johannes, die mich schon immer sehr angerührt hat.

Der Tod als Freund, 2002, Gouache und Ölkreide auf Papier, 80x80 cm

Auch bei diesem Bild gibt es einen kunstgeschichtlichen Bezug. Das Thema der mittelalterlichen Madonnendarstellungen ist hier verarbeitet. Maria wird thronend mit dem Jesuskind auf dem Schoß im geschützten Raum eines abgeschlossenen Gartens dargestellt.

Madonna im Rosenhag, 2002, Gouache und Ölkreide auf Papier, 80x80 cm

Bei diesen beiden Bildern handelt es sich um Farbstudien zu Dreiklängen. Zunächst ging es mir darum, ein Bild in Gelb, Grün und Blau zu komponieren. Dabei entstand Weiches und Fließendes, eine Anmutung von Wasser und Vegetation. Dieser Wirkung wollte ich ein zweites Bild entgegensetzen. So wählte ich harte Kontraste durch die Farben Weiß, Rot und Schwarz und setzte umgrenzte Formen gegeneinander.

weich und hart, 2005, Acryl und Ölkreide auf Papier, 157x49 cm

Dieses Bild entstand an einem Malwochenende in einer ehemaligen Tabakfabrik bei Sinsheim.. Die dortige entspannte, anregende, einfach wunderbare Atmosphäre gibt dieses Bild gut wieder. Die Acrylfarben habe ich zunächst mit Wasser verdünnt, dann mit der Hand auf die unbehandelte Leinwand gerieben, aus einem Becher geschüttet oder mit dem Pinsel über das Bild verspritzt.

Künstlerin vor ihrem Werk Freisein, 2004, Acryl auf Leinwand, 65x190 cm

Die beiden Bilder sind spontan entstandene Skizzen, gemalt mit Acrylfarben und konturiert mit Ölkreide. Das rechte Bild geht auf eine Erzählung mit einem schiffbrüchigen Tiger zurück. Die Tigermama hält glücklich ihr Junges in die Höhe. Beim linken Bild wählte ich zunächst die Farben aus und verteilte diese spontan und unstrukturiert mit den Händen auf einem Blatt Papier. Danach fing ich an mit den Ölkreiden erkennbare Formen zusammenzufassen und bewusst das Bild zu ordnen.

Kleiner Tiger, 2007, Acryl und Ölkreide auf Papier, 93x54 cm

Art, 2008, Acryl und Ölkreide auf Papier, 86x70cm