Report. Institut für Bauwirtschaft. Report Nr. 10/2008

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Religionswissenschaft.

Transkript:

Institut für Bauwirtschaft Report Report Nr. 10/2008 Das Institut für Bauwirtschaft IBW wurde im Jahr 1998 als eine interdisziplinäre wissenschaftliche Einrichtung der beiden Fachbereiche Bauingenieurwesen und Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung von den Professoren Franz, Keller und Rösel gegründet. Seit 2002 gehören dem Institut folgende vier Lehrstühle an: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Antonius Busch (FG Bauwirtschaft/Projektentwicklung) Univ.-Prof. Dr.-Ing. Volkhard Franz (FG Bauorganisation und Bauverfahren) Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky (FG Baubetriebswirtschaft) Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Bernd Stolzenberg (FG Bauinformatik) Wesentliche Aufgaben des IBW sind die Organisation und Durchführung der baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Lehre in den Studiengängen Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Kassel sowie die Forschung auf den Gebieten des Baubetriebs und der Bauwirtschaft. Weitere wichtige Schwerpunkte der Arbeit des IBW sind die Beratung von Bauunternehmen und Planungsbüros, die Zusammenarbeit mit baubetrieblich orientierten Bildungsträgern sowie die innerbetriebliche Weiterbildung von Führungskräften der Bauwirtschaft. Das IBW hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem geschätzten Ansprechpartner der deutschen Bauwirtschaft entwickelt und darüber hinaus zahlreiche internationale Kooperationen mit Universitäten in China, Indonesien, Österreich, Russland und Syrien aufgebaut.

Jahresbericht des IBW Fortsetzung des Jahresberichts 2005 von Seite 1 Dieser Jahresbericht soll die wichtigsten Aktivitäten des IBW beschreiben und damit einen Einblick in die Arbeit des Instituts im vergangenen Jahr geben. Der jährlich erscheinende IBW-Report enthält die Beschreibung einer Auswahl verschiedener Forschungsaktivitäten und zeigt damit die Breite der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts. Daher wird an dieser Stelle auf die Einzelberichte im Report hingewiesen und im vorliegenden Jahresbericht darauf nicht im Einzelnen eingegangen. Die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2005 waren die Disputationen von Herrn Daniel Arnold im Juni zum Thema Entwicklung einer Methodik für Innovationsprozesse im Wohnungsbau und von Herrn Roland Schmitt im September zum Thema Die Beschaffung von Schalungsgeräten und den zugehörigen Ingenieurleistungen nach deren Outsourcing. Beide Arbeiten wurden von den Professoren Franz und Racky kooperativ betreut und sind in der Schriftenreihe des IBW in der Rubrik Forschung veröffentlicht. Ein weiterer Höhepunkt des Geschäftsjahres 2005 war das erstmalige Treffen der baubetrieblichen Professoren aller deutschsprachigen Universitäten im September 2005 an der Universität Kassel. Diese jährlich, jeweils an einer anderen Universität, tagende Arbeitsgruppe des Fakultätentags Bauingenieurwesen dient der Abstimmung der Forschung und Lehre an den Bauingenieurfakultäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Organisiert wurde dieses dreitägige Treffen gemeinsam von den Professoren Franz und Racky vom IBW sowie von dem Kollegen Prof. Spang vom Institut für Arbeitswissenschaften. Im April wurde das neue Forschungsprojekt Kosteneinsparungen und. Durch die Forschungsprojekte konnte das IBW auch im Jahr 2005 die Anzahl seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter steigern. Neu hinzugekommen sind Herr Dipl.-Ing. Stefan Strack im Fachgebiet Bauwirtschaft / Projektentwicklung sowie Herr Dipl.-Ing. Thorsten Funk im Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren. Das Direktorium des IBW, in dem die Lehr- und Forschungsaktivitäten der Fachgebiete abgestimmt und die langfristigen gemeinsamen Entwicklungen des IBW festgelegt werden, tagte im Jahr 2005 sieben Mal. Dem Direktorium gehören, gemäß dem Hessischen Hochschulgesetz, alle vier Professoren und drei Vertreter der Mitarbeiter an. Seit dem 01.03.2005 sind dies Herr Jens H. Utsch (Stellvertreter Herr Nils Heinrich) aus der Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiter, Herr Fritz Kugler (Stellvertreterin Frau Christina Wolf) aus der Gruppe der administrativen Mitarbeiter und aus der Gruppe der Studierenden des IBW Herr Jens Fasshauer (Stellvertreter Herr Christoph Streck). Nach 6 Jahren Amtszeit soll die Geschäftsführung des IBW zum 01.03.2006 von Herrn Prof. Dr.-Ing. Franz auf Herrn Prof. Dr.-Ing. Racky turnusmäßig übergehen und im Jahre 2008 auf Herrn Prof. Dr.-Ing. Busch. Das Institut beteiligte sich auch im Jahr 2005 an der curricularen Entwicklung der Studiengänge an der Universität Kassel. Erarbeitet wurde der Masterstudiengang Bauwirtschaft und Projektmanagement für Architekten und im Studiengang Bauingenieurwesen, gemeinsam mit anderen Vertretern des Fachbereiches, der voraussichtlich für das Jahr 2 IBW Report Nr. 10/2008

Jahresbericht des IBW Fortsetzung des Jahresberichts 2007 von Seite 1 Der vorliegende Bericht soll die wichtigsten Aktivitäten des IBW im Jahr 2007 beschreiben und somit einen Überblick über die Arbeit des Instituts geben. Zu den meisten der nachfolgend aufgeführten Veranstaltungen und Ereignisse finden sich detaillierte Einzelberichte in diesem Report. Im Jahr 2007 wurden am IBW fünf Promotionen erfolgreich abgeschlossen. Am 31.01.2007 verteidigte Jens H. Utsch seine Dissertation Entscheidungskomplexorientiertes Controlling ein Beitrag zur Unterstützung der Planung und Entscheidungsfindung im Baubetrieb. Erster Gutachter der Arbeit war Prof. Dr. Volkhard Franz. Am 03.04.2007 verteidigte Frau Petra Mieth ihre Dissertation Weiterbildung des Personals als Erfolgsfaktor der strategischen Unternehmensplanung in Bauunternehmen Ein praxisnahes Konzept zur Qualifizierung von Unternehmensbauleitern. Erster Gutachter der Arbeit war ebenfalls Prof. Dr. Volkhard Franz. Gleich zwei Disputationen fanden am 09.05.2007 statt. Zuerst verteidigte Andreas Eitelhuber seine Dissertation Partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Bauwirtschaft Ansätze zu kooperativem Projektmanagement im Industriebau. Erster Gutachter der Arbeit war Prof. Dr. Antonius Busch. Anschließend verteidigte Oliver Mergl seine Dissertation Flexibilisierung von Baustrukturen durch Modularisierung zur Verbesserung des Nutzungspotenziales am Beispiel industrieller Produktionsstätten des Automobilbaus. Erster Gutachter der Arbeit war Prof. Dr. Volkhard Franz. Und schließlich am 17.12.2007 verteidigte Andreas Hermelink seine Dissertation Ein systemtheoretisch orientierter Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigkeitsgerechten Technikbewertung, angewandt auf den mehrgeschossigen Wohnungsbau im Niedrigstenergie-Standard. Auch bei dieser Arbeit war Prof. Dr. Volkhard Franz erster Gutachter. Die Arbeiten von Frau Dr. Petra Mieth, Dr. Oliver Mergl und Dr. Andreas Eitelhuber sind bereits in der Schriftenreihe Bauwirtschaft des IBW veröffentlicht. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky Am 13.09.2007 fand im Gießhaus der Universität Kassel der 1. IBW-Workshop Simulation in der Bauwirtschaft statt. Initiiert und geleitet wurde dieser Forschungs-Workshop von Prof. Dr. Volkhard Franz. Unter den 60 teilnehmenden Personen waren Angehörige von insgesamt 13 Universitäten vertreten, was das große Interesse der baubetrieblichen Fachwelt an diesem Thema belegt. Am Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren des IBW ist das Thema Simulation bereits seit einigen Jahren ein Forschungsschwerpunkt. Der ca. 200-seitige Tagungsband zum Workshop mit den Beiträgen der Referenten ist ebenfalls in der Schriftenreihe Bauwirtschaft des IBW veröffentlicht. Martin Kugler, Mitarbeiter des Fachgebiets Bauorganisation und Bauverfahren, stellte eigene Forschungsansätze zum Thema Simulation im Rahmen des Forums Bauinformatik 2007 vom 19. 21.09.2007 an der TU Graz mit einem Vortrag sowie einem Tagungsbandbeitrag vor. Weitere Fachtagungen, an deren Durchführung das IBW fachlich und organisatorisch beteiligt war, waren das mittlerweile 17. Kasseler Baubetriebsseminar Schalungstechnik vom 27. 28.09.2007 mit knapp 100 Teilnehmern sowie, in Kooperation mit der GFB, eine Reihe von Weiterbildungsseminaren zu den Themen öffentliches Baurecht und baulicher Brandschutz. Prof. Dr. Peter Racky wirkte im Jahr 2007 mit bei der Konzeptionierung sowie als Referent und fachlicher Leiter des Zertifikatslehrgangs PPP-Kompetenzen für Architekten der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen. Der Lehrgang wurde im Zeitraum November bis Dezember 2007 in vier Blöcken von je zwei Präsenztagen, zuzüglich Klausur, in Wiesbaden durchgeführt. Aufgrund des sehr positiven Echos der Teilnehmer und der anhaltenden Nachfrage ist seitens der Akademie auch für das Jahr 2008 die Durchführung eines solchen Zertifikatslehrgangs geplant. IBW Report Nr. 10/2008 3

Jahresbericht des IBW Vom IBW wurden im Jahr 2007 wieder insgesamt 36 Lehrveranstaltungen durchgeführt. Unterstützt wurden die Professoren dabei, neben den wissenschaftlichen Mitarbeitern, durch eine Reihe externer Lehrbeauftragter und Gastdozenten aus der Praxis. Das IBW bedankt sich bei allen Referenten für ihr großes Engagement im Rahmen einer praxisnahen universitären Lehre. Insbesondere in der Lehre des Baubetriebs und der Bauwirtschaft bilden Exkursionen eine sehr sinnvolle Ergänzung des Lehrangebots, um den Studierenden einen Eindruck von der praktischen Umsetzung der theoretischen Lehrinhalte zu vermitteln. So fanden unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Antonius Busch und Prof. Dr. Volkhard Franz im Jahr 2007 zwei mehrtägige Exkursionen statt. Vom 24. 27.04.2007 fuhr eine 45- köpfige Gruppe nach München und besuchte dort u. a. die weltgrößte Baumaschinenmesse BAUMA. Vom 14. 17.08.2007 fand eine Exkursion nach Berlin statt. Dort stand u. a. eine Besichtigung der Baustelle des neuen Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) auf dem Programm. Seit dem Wintersemester 2007/2008 bietet der Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung seine Studiengänge als Bachelor- und Masterstudiengänge an. Der Fachbereich Bauingenieurwesen wird zum Wintersemester 2008/2009 folgen. Die Fachgebiete des IBW gewährleisten mit ihrem Lehrangebot, dass sowohl im Bachelorals auch im Masterstudiengang Bauingenieurwesen ein Schwerpunkt Baubetrieb und Baumanagement und im Masterstudiengang Architektur eine Vertiefung Bauwirtschaft angeboten werden. Der vom IBW entwickelte Duale Ausbildungsgang, Studium und Lehre im Verbund, erfährt weiterhin eine positive Resonanz. Das bestehende Angebot, Lehre zum Spezialfacharbeiter im Straßenbau oder Maurer im Hochbau, in Kombination mit dem Studium des Bauingenieurwesens, wurde im Laufe des Jahres 2007 in Kooperation mit dem Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen in Wiesbaden erweitert, so dass ab 2008 auch ein Dualer Ausbildungsgang Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik, in Kombination mit dem Studium des Bauingenieurwesens (Bachelor of Science), angeboten wird. Auch die bisher schon vielfältige Kooperation des IBW mit dem Bildungswerk Bau Hessen-Thüringen e.v. wurde 2007 weiter ausgebaut. Am 21.02.2007 gehörte das IBW zu den insgesamt acht Gesellschaftern, die auf Schloss Ettersburg zu Weimar die Gründungsurkunde der dort ansässigen BauhausAkademie Schloss Ettersburg ggmbh unterzeichneten. Prof. Dr. Peter Racky wird zudem im Beirat der Akademie deren Fort- und Weiterbildungsangebot inhaltlich begleiten. Ziel der Akademie ist es, aufbauend auf die klassische akademische Ausbildung, anforderungsbedingt und berufsbegleitend (Stichwort Lebenslanges Lernen ), neues Wissen zu vermitteln. Im Rahmen der internationalen Kooperationen wurden im Jahr 2007 insbesondere die Kontakte mit den syrischen Universitäten in Homes und Latakia intensiviert. Ein besonders hervorzuhebendes Ereignis im Jahr 2007 war die Wahl von Prof. Dr. Volkhard Franz in das Fachkollegium 410 Bauwesen und Architektur, Fach Nr. 410 04 Konstruktiver Ingenieurbau, Bauinformatik und Baubetrieb, der Deutschen Forschungsgesellschaft DFG. Die Wahl zeigt die hohe Anerkennung, die der Forschungstätigkeit von Prof. Dr. Volkhard Franz in der wissenschaftlichen Gemeinschaft der deutschen Universitätsprofessoren im Bauingenieurwesen zukommt. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky Geschäftsführender Direktor des IBW 4 IBW Report Nr. 10/2008

Neue Mitarbeiter am IBW Dipl.-Ing. Martin Kugler Martin Kugler ist seit dem 01.03.2007 als neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachgebiets Bauorganisation und Bauverfahren tätig. Herr Kugler bearbeitet das Forschungsprojekt Agentenbasierte Simulation im Hochbau. Ziel der Arbeit ist es, ein Simulationssystem zu entwickeln, welches die Durchführung von Simulationsstudien im Hochbau erheblich beschleunigen und vereinfachen soll. Die Forschungsarbeit konzentriert sich insbesondere auf die Phase der Modellbildung, die einen Großteil des zeitlichen Arbeitsaufwandes einer Simulationsstudie beansprucht. Als Datenbasis für die Modellbildung wird ein 3-dimensionales, bauteilorientiertes Gebäudemodell verwendet. Die individuellen Daten eines Bauprojektes sollen aus dem bauteilorientierten Gebäudemodell automatisiert in ein agentenbasiertes Simulationsmodell übertragen werden. Um dem Anwender zusätzlich eigene Parametrisierungs- und Modellierungsmöglichkeiten zu eröffnen, werden für das CAD-System, in dem das bauteilorientierte Gebäudemodell bearbeitet werden kann, zusätzliche Anwendungsfenster entwickelt. Martin Kugler studierte von 1999 2007 Bauingenieurwesen an der Universität Kassel. Von 2005 2006 war er als studentische Hilfskraft am Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren an der Bearbeitung des von der DFG geförderten Forschungsvorhabens Entwicklung eines CAD-basierten Simulationssystems zur Optimierung von Erdbauprozessen beteiligt. Zuvor war er bereits als Tutor am Fachgebiet Bauinformatik bei Herrn Prof. Stolzenberg beschäftigt. Seine in den Jahren 2005 und 2007 angefertigten Diplomarbeiten hatten verschiedene Einsatzmöglichkeiten der multiagentenbasierten Simulation im Bauwesen zum Thema. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Volkhard Franz Dipl.-Ing. Philipp Stichnoth Philipp Stichnoth ist seit dem 01.08.2007 als neuer Mitarbeiter des Fachgebiets Baubetriebswirtschaft tätig. Nach einer Berufsausbildung zum Maurer studierte Herr Stichnoth Bauingenieurwesen an der Universität Kassel, sein Studium schloss er im Sommer 2004 ab. Beide Diplomarbeiten erstellte Herr Stichnoth am Institut für Bauwirtschaft, in enger Kooperation mit Unternehmen aus Eisenach und Frankfurt am Main, zur Thematik der Logistik im Baubetrieb. Im Anschluss an sein Studium wurde Herr Stichnoth in das Mentorenprogramm der HOCHTIEF Construction AG aufgenommen. Im ersten Jahr seiner Beschäftigung konnte er Berufserfahrung im Technischen Büro in Frankfurt am Main sammeln, um dann weitere zwei Jahre im Rahmen des Großprojektes Schloss-Arkaden Braunschweig als Fachbzw. Bereichsbauleiter tätig zu sein. Philipp Stichnoth bearbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter das Forschungsprojekt Strukturierte Erfassung von Betriebs- und Instandhaltungskosten für PPP-Projekte im Schulbau, das als Drittmittelprojekt im Rahmen eines Verbundforschungsvorhabens von der HOCHTIEF AG finanziert wird. Beteiligte Projektpartner sind die Lehrstühle für Baubetrieb an der TU Darmstadt und der ETH Zürich. Ziel der Arbeit ist, neben einer empfehlenden Aussage hinsichtlich des Vertragsumfanges bei PPP-Schulprojekten, die Entwicklung von konkreten Werkzeugen zur Unterstützung der Angebotskalkulation der Betriebsleistungen sowie der Bestandsbewertung im Hinblick auf den Gebäudebetrieb. Der Bearbeitungszeitraum dieses Projektes erstreckt sich über drei Jahre. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky IBW Report Nr. 10/2008 5

Neue Mitarbeiter am IBW Gabriele Michels Wir freuen uns sehr, Ihnen unsere neue Fachgebietssekretärin Frau Gabriele Michels vorstellen zu können. Frau Michels tritt die Nachfolge von Frau Christina Wolf an, die uns Ende September 2007 verlassen hat. Gabriele Michels trat ihren Dienst im Fachgebiet Bauwirtschaft/Projektentwicklung am 01.10.2007 an. Sie ist im Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung bereits seit dem 01.04.1993 bekannt und hat seitdem für andere Fachgebiete als Sekretärin mit großem Erfolg gearbeitet. Daneben war Frau Michels ehrenamtlich als Frauenbeauftragte für den Fachbereich und für die Universität tätig. Wir freuen uns besonders, dass sie sich nach einer einjährigen Auslandsbeurlaubung für unser Fachgebiet und somit auch für das Institut für Bauwirtschaft entschieden hat. Wir wünschen ihr und uns eine lange erfolgreiche Zusammenarbeit im Team des IBW. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Antonius Busch Dipl.-Ing. Patrick Altmüller Patrick Altmüller ist seit dem 15.10.2007 neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachgebiets Baubetriebswirtschaft. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter bearbeitet Herr Altmüller das Forschungsprojekt Optimierung der bauvertraglichen Risikoverteilung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer bei Langfristverträgen, insbesondere bei Funktionsbauverträgen im Straßenbau. Ziele der Arbeit sind die Bündelung, Strukturierung und Aufbereitung der bisherigen Erfahrungen mit Funktionsbauverträgen auf Seiten der öffentlichen Auftraggeber sowie der Bauunternehmen als Bieter und Auftragnehmer. Darauf aufbauend entwickelt Herr Altmüller ein Best-Practice-Modell für die bauvertragliche Risikoverteilung. Dieses Modell soll auf Bieterseite die Kalkulierbarkeit entsprechender Bauleistungen verbessern und auf Auftraggeberseite zu besseren Submissionsergebnissen, d. h. mehr Angebote und kleinere Preisspannen zwischen den einzelnen Angeboten, führen. Drittmittelgeber für das 3-jährige Forschungsvorhaben ist der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.v. Patrick Altmüller hat im September 2007 sein Vertiefungsstudium im Bauingenieurwesen in der Studienrichtung Konstruktions- und Fertigungstechnik mit dem Kernbereich Baubetrieb an der Universität Kassel abgeschlossen. Umfangreiche Kenntnisse über die Abwicklung von Bauprojekten erarbeitete sich Herr Altmüller im Rahmen seiner zwei praxisbezogenen Diplomarbeiten, die er am Fachgebiet Baubetriebswirtschaft erstellte. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky Dipl.-Ing. Melanie Schleicher Melanie Schleicher ist seit dem 01.11.2007 neue wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachgebiets Baubetriebswirtschaft. Nach ihrer Ausbildung zur Bauzeichnerin studierte Melanie Schleicher an der Universität Kassel Bauingenieurwesen in der Vertiefungsrichtung Konstruktions- und Fertigungstechnik mit dem Schwerpunkt Baubetrieb. Während ihres Studiums arbeitete sie als studentische Hilfskraft im Institut für Bauwirtschaft sowie bei UniKasselTransfer. In ihrer zweiten Diplomarbeit befasste sie sich mit der monetären und terminlichen Bewertung von Bauverzögerungen. Sie entwickelte eine diesbezügliche Empfehlung betreffend Inhalt und Detaillierungsgrad von Vertragskalkulation und Vertragsterminplan und schloss im Juni 2007 ihr Bauingenieurstudium erfolgreich ab. Im November 2007 wurde Melanie Schleicher für ihre Diplom II-Arbeit mit dem 1. Preis des Förderpreises 2007 des hessischen Baugewerbes ausgezeichnet. Die Forschungsarbeit von Frau Schleicher konzentriert sich auf die Baupreisermittlung bei schlüsselfertigen Bauvorhaben und die dabei erforderliche Komplexitätsbewältigung. Ziel ist es, den Prozess der Angebotsbearbeitung neu zu modellieren, um vorhandene Schnittstellen zu reduzieren und zu optimieren. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky 6 IBW Report Nr. 10/2008

Veranstaltungen Workshop Simulation in der Bauwirtschaft Am 13.09.2007 fand im Gießhaus der Universität Kassel ein wissenschaftlich ausgerichteter Workshop zum Thema Simulation in der Bauwirtschaft unter Leitung von Prof. Dr.- Ing. Volkhard Franz statt. An der Veranstaltung, die vom Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren organisiert wurde, nahmen 55 Vertreter von 13 Universitäten und 9 Bauunternehmen und Ingenieurbüros teil. Diese Veranstaltung hatte bereits eine Vorgeschichte. Im Zuge einer internationalen Tagung der renommierten ASIM-Fachgruppe Simulation in Produktion und Logistik fand im Jahre 2006 erstmals in Deutschland ein Workshop zum Thema Simulation im Bauwesen statt, der ebenfalls von Herrn Prof. Dr. Franz geleitet wurde. Dieser Workshop stieß auf ein reges Interesse in der Bauwirtschaft. Ziel der neuen Veranstaltung war es zum einen, die Forschungsarbeiten an unterschiedlichen Universitäten und in der Industrie durch diverse Vorträge vorzustellen und zum anderen, die Wissenschaftler und Praktiker für die gemeinsame Sache zu gewinnen und so die Simulation in der Bauwirtschaft voranzutreiben. Begrüßung durch Prof. Dr. Franz Auch am Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren im IBW ist die Simulation seit geraumer Zeit ein wichtiger Forschungsschwerpunkt. Anfänglich standen netzbasierte Simulationstools auf Basis der Petri-Netze im Mittelpunkt. Dabei wurden verschiedene Entwicklungsansätze untersucht. Simuliert wurden unterschiedliche Abläufe aus der Baustoffproduktion, die Planlaufsteuerung bei planungsbegleitender Ausführung, Fertigungsabläufe im Erdbau und Rohbau sowie die Montage von Fertigteilen. Heute werden zur Simulation bausteinorientierte Simulationssysteme und agentenbasierte Entwicklungsumgebungen im Fachgebiet eingesetzt, um für verschiedene Bauprozesse spezifische Simulatoren zu entwickeln. Zum praxistauglichen Einsatz sind multifunktionsfähige Agentenbausteine erforderlich, dialogorientierte Eingabemasken und eine Verknüpfung der Simulationsumgebung mit CAD, um die relevanten Projektdaten direkt aus der Planung in den Simulationsprozess adaptieren zu können. Diskussionsrunde mit v.l.: D. Steinhauer, U. Beißert, Prof. Dr. W. Huhnt, M. Börkircher Der Workshop hat gezeigt, dass auch an anderen Universitäten, an diversen Bauinformatik- und Baubetriebslehrstühlen, auf dem Gebiet der Prozesssimulation geforscht wird. Die Referenten haben dabei ganz unterschiedliche Konzepte und Anwendungsbeispiele vorgestellt, von der Simulation im Schiffsbau über Modelle für die Ausführung von Bauleistungen, Analyse von Bauablaufstörungen bis hin zur Dokumentation von Bauprozessen, mithilfe Bildverarbeitungssystemen, 4D-Modellen im Erdbau und Optimierung der Planungsprozesse. Anlässlich des Workshops hat das IBW in seiner Schriftenreihe einen Tagungsband mit Beiträgen aller Referenten herausgegeben, der beim Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren angefordert werden kann. In den Diskussionsrunden waren sich alle Teilnehmer darüber einig, dass die Simulation in der Bauwirtschaft intensiviert werden sollte und dies nur durch weitere interdisziplinäre kooperative Forschungsansätze möglich ist. Eine weitere Diskussionsrunde zum Thema der Prozessforschung fand anlässlich eines DFG-Rundgespräches am 15. und 16. Oktober 2007 an der TU Berlin statt, das ebenfalls von Herrn Prof. Dr. Franz in Kooperation mit Herrn Prof. Dr. Huhnt und Herrn Prof. Dr. Kochendörfer organisiert wurde. Nach einer Vorstellungsrunde und Impulsreferaten wurde in drei Arbeitsgruppen über die Abbildung von Prozessen, über die Simulation und Datenanalyse und Modelle zur Unterstützung der Prozesssteuerung diskutiert. Herr Prof. Dr. Franz hielt auf dieser Veranstaltung einen Vortrag mit dem Thema: Brauchen wir Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Bauprozesse?. Am 31.03.2008 soll an der Bauhaus-Universität Weimar die mit dem Workshop in Kassel begonnene Veranstaltungsreihe mit einem neuen Workshop mit dem Titel Auf dem Weg zum digitalen Hausbau fortgesetzt werden. Ferner sind gemeinsame DFG-Aktivitäten geplant, um die Forschung auf dem Gebiet der Prozesssimulation voranzutreiben. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Volkhard Franz M. Kugler vom IBW bei seinem Vortrag Diskussionsrunde mit v.l.: C. Barking e Ferrao, Prof. Dr. R. J. Scherer, Prof. Dr. U. Rüppel, C. Danz, S. Voß IBW Report Nr. 10/2008 7

Veranstaltungen Gesellschaft br für baubetriebliche Weiterbildung Arbeitskreis Schalung (V.l.): Prof. Dr. V.Franz, Prof. Dr. F.H.Hoffmann, Prof. Dr. C.Motzko, Dr. J.G.Fricke 17. Kasseler Baubetriebsseminar Schalungstechnik Bauvertragsrecht Sichtbeton Bautechnologie Gefährdungsbeurteilung Knapp 100 Teilnehmer trafen sich am 27. und 28. September 2007 im Hotel Mövenpick Kassel zum 17.Kasseler Baubetriebsseminar. Besonders erfreulich war, dass die Teilnehmerzahl gesteigert werden konnte. Schon traditionell erfolgte die Eröffnung mit einem Thema aus dem Baurecht. Rechtsanwalt Dr. Hunger von der Kanzlei Kapellmann und Partner setzte dabei den Fokus auf die Frage nach der Haftung der Planer, vermittelte hierzu die aus dem BGB hervorgehenden Grundlagen und erläuterte entsprechende Fallbeispiele. Den Mangelbegriff und dessen Wertung, aus Sicht des Gutachters, in Bezug auf die brisante Thematik des Sichtbetons, vertieften Prof. Dr.-Ing. Ogniwek und Prof. Dr.-Ing. Motzko. Neben Begriffsdefinitionen (z.b. Ripplings) wurden Beurteilungskriterien aufgezeigt, anhand derer Mängel erkannt und die Abnahmefähigkeit beurteilt werden können. Besonderes Augenmerk ist hier auf die im Merkblatt Sichtbeton dargelegten Kriterien zu richten. Über die Herausforderungen beim Bau des bis Ende 2008 fertigzustellenden, weltweit höchsten Bauwerks Burj Dubai, mit insgesamt ca. 4,2 Mio. m² Fläche für Luxuswohnungen, Hotels und Büros, berichteten Univ.-Doz. Dr. Hofstadler (TU Graz), aus Sicht des Baubetriebs sowie Herr Pirmiskern (Österreichische DOKA Schalungstechnik GmbH) und Herr Dipl.-Wirtsch.-Ing. Fuchs (MEVA Schalungs-Systeme GmbH) aus Sicht der Schalungslieferanten. Die beeindruckende technische Ausrüstung zur Betonförderung bis auf über 600 m Höhe in einem Zug wurde von Herrn Mirna (Putzmeister AG) vorgestellt. Unter dem Themenkomplex Bautechnologie wurden radienverstellbare Rundschalungen (Dipl.-Ing. Steiner, Paschal-Werk G. Maier GmbH), der Frischbetondruck bei Verwendung fließfähiger Betone mit den Hintergründen zur Novellierung der DIN 18218 (Dr.- Ing. Proske, TU Darmstadt) und der Einsatz von Betonzusatzmitteln (Dr.-Ing. Rickert, Verein Dt. Zementwerke e.v.) aufgezeigt. Den Abschluss des ersten Tags übernahm Dipl.-Ing. Bunje (Ing.-Büro Fehling & Jungmann, Kassel) mit einem weiteren, sehr interessanten Bericht über UHPC ultrahochfester Beton - und dessen Anwendung bei der jüngst fertig gestellten Gärtnerplatzbrücke am Kasseler Auedamm. Die Einladung zur Brückenbesichtigung am nächsten Tag, unter der kompetenten Führung von Herrn Bunje, nahmen einige Teilnehmer mit Interesse an. Gärtnerplatzbrücke Burj Dubai. Der anschließende Freitag bot im Tagungsprogramm ein Novum, das bei allen Teilnehmern Anklang fand. So stellten insgesamt 8 Schalungs- und Zubehörhersteller unter dem Stichwort Neues aus der Schalungstechnik, in jeweils 10 Minuten, ihre Highlights der BAUMA 2007 vor. Den Abschluss der Tagung bildeten zwei Vorträge zur Baulogistik und Gefährdungsbeurteilung. Herr Goetz (Bauserve GmbH, Frankfurt) stellte sein Baulogistiksystem vor, und Herr Dipl.-Ing. Lethe (Fachausschuss Bau, BBG Berlin) appellierte an eine praxisgerechte Gefährdungsbeurteilung bei der Bauausführung als Aufgabe der Arbeitsvorbereitung. Die nächste Tagung findet am 6.-7. November 2008, dann aber unter neuem Namen, als 18. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminar Schalungstechnik statt. Dr.-Ing. Jörg G. Fricke www.gfbw-schalung.de 8 IBW Report Nr. 10/2008

Veranstaltungen IBW auf der EXPO REAL 2007 Die größte Messe für Gewerbeimmobilien in Europa hat sich vom 8. bis zum 10. Oktober 2007 nun schon zum 10. Mal gejährt. Im Vergleich zum Vorjahr kamen mit 23.800 Besuchern wieder 13 Prozent mehr Interessierte auf das Messegelände in München. Mit 1.823 Ausstellern aus 43 Ländern und 63.000 Quadratmetern Fläche präsentierte sich die EXPO REAL so stark wie noch nie zuvor. Bestimmendes Thema auf der Messe in 2007 war die Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft. Wie jedes Jahr präsentierten sich auch diesmal das Institut für Bauwirtschaft und die Universität Kassel, vertreten durch Univ.-Prof. Dr.-Ing. Antonius Busch und Dipl.-Ing. Stefan Strack, am Stand des Regionalmanagements Nordhessen. Neben dem IBW waren weitere Partner aus Wirtschaft, Industrie, Bildung und Handel aus der Region am Stand vertreten. Die Vertreter des Instituts konnten neue Kontakte herstellen, bestehende pflegen und Themen für Projekt-, Diplom- und Forschungsarbeiten mit nach Kassel nehmen. Dipl.-Ing. Stefan Strack Dipl.-Ing. German Halcour, Prof. Antonius Busch, Dipl.-Ing. Ulrich Schulte, Dipl.-Ing. Stefan Strack, Dipl.-Ing. Manfred Körtgen Dipl.-Ing. German Halcour, Prof. Dr. Antonius Busch, Dipl.-Ing. Ulrich Schulte, Dipl.-Ing. Stefan Strack, Dipl.-Ing. Manfred Körtgen Deutscher Bautechnik-Tag 2007 in Mainz Die deutsche Bauwirtschaft im Aufbruch! So lautete der Titel des Deutschen Bautechnik-Tages 2007. Der turnusmäßig stattfindende Deutsche Bautechnik-Tag ist das Forum des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins e.v. und versteht sich als Plattform für partnerschaftliches Miteinander und Dialog mit den am Baugeschehen Beteiligten. Das Institut für Bauwirtschaft, vertreten durch Univ.-Prof. Dr. Antonius Busch, der bei dieser Veranstaltungsreihe ebenfalls schon auf der Referentenliste zu finden war, und Dipl.-Ing. Stefan Strack, nahm mit 3 Studierenden des Instituts auf Einladung an den verschiedenen Fachsitzungen und Workshops der 2-tägigen Veranstaltung teil. Der Workshop Gewusst wie Faszination Bauen! richtete sich speziell an junge Absolventen der jeweiligen Fachrichtungen, fand aber auch bei den Lehrenden reges Interesse. Die Veranstaltung fand vom 19. bis zum 20. April 2007 in Mainz statt. Dipl.-Ing. Stefan Strack Dipl.-Ing. Stefan Strack, Dipl.-Ing. Silvia Bruch, Dipl.-Ing. Anja Heilmann und Dipl.-Ing. Ina Asselborn Studentischer Ideenwettbewerb Mainbernheim Im Rahmen des studentischen Ideenwettbewerbs Neue Ortsmitte Mainbernheim, bei dem die Studierenden am Fachgebiet Bauwirtschaft/Projektentwicklung um 1.000,- EUR Preisgeld wetteifern, fand am 2. November 2007 eine Exkursion zum Wettbewerbsgebiet statt. Bürgermeister, Stadtrat und 2 weitere eingebundene ortsansässige Planer, die den Wettbewerb ausgelobt hatten, standen an diesem Tag den 22 studentischen Wettbewerbsteilnehmern und deren Betreuern Univ.-Prof. Dr.- Ing. Antonius Busch und Dipl.-Ing. Stefan Strack, nach einer Ortsbegehung Rede und Antwort. Am Institut wurden bereits mehrere studentische Ideenwettbewerbe mit jeweils großer Resonanz sehr erfolgreich durchgeführt, bei denen die Studenten aus den verschiedenen Fachbereichen die Aufgabe interdisziplinär bearbeiteten. Dipl.-Ing. Stefan Strack Die Wettbewerbsteilnehmer, ihre Betreuer und die Auslober des Wettbewerbs auf dem Rathausplatz in Mainbernheim IBW Report Nr. 10/2008 9

Forschung Entscheidungskomplexorientiertes Controlling ein Beitrag zur Unterstützung der Planung und Entscheidungsfindung im Baubetrieb Obwohl seitens der Baubetriebslehre Methoden und Verfahren zur Unterstützung der Planungs- und Entscheidungsprozesse im Baubetrieb entwickelt wurden, ist der Transfer in die baubetriebliche Praxis als defizitär zu bezeichnen. Aus dieser Beobachtung resultiert die Motivation, mit der Konzeption des entscheidungskomplexorientierten Controlling ein Instrument vorzuschlagen, um Systematik und Struktur in den baubetrieblichen Planungs- und Entscheidungsprozessen zu verbessern. Nach der Disputation (v.l.): Prof. Dr. Kempfert, Prof. Dr. Racky, Dr. J. Utsch, Prof. Dr. Franz, Prof. Dr. Bargstädt Die grundlegende Idee des entscheidungskomplexorientierten Controlling kommt in den Prinzipien Antizipative Zukunftsorientierung, Entscheidungskomplexorientierung, Integrative Koordinationsorientierung und schließlich Lernen zum Ausdruck. Die Prinzipien Antizipative Zukunftsorientierung und Entscheidungskomplexorientierung stehen in wechselseitiger Beziehung. Im Fokus der Controlling-Aktivitäten sollen weniger die physischen Wertschöpfungsprozesse (Fertigung, Logistik) und ihre Outputgrößen (z.b. Kosten, Termine) stehen, sondern die Entscheidungsprozesse selbst sollen Gegenstand des Controlling sein. Dazu muss der gesamte Entscheidungskomplex, d.h. Entscheidungen, Beteiligte und Wechselwirkungen berücksichtigt werden, um vorausschauend Fehlentwicklungen identifizieren und diesen begegnen zu können. Um dies im Organisationsgefüge durchsetzen zu können, ist dem dritten Prinzip der Integrativen Koordinationsorientierung zu folgen. Um eine nachhaltige Verbesserung der Planung und Entscheidungsfindung zu generieren, wird schließlich das Prinzip Lernen definiert. Zur konkreten Anwendung werden Instrumente in Form von Prozessbeschreibungen, Checklisten und Tabellen vorgeschlagen, um die folgenden sechs Module des Konzeptes zur Koordination der Planungs- und Entscheidungsprozesse realisieren zu können: A. Zielorientierung, B. Identifizierung von Planungsaufgaben, C. Klassifizierung der Planungsaufgaben & Festlegung der Planungsprozesse, D. Laufende Überprüfung, E. Informationswirtschaft und F. Beurteilung. Besondere Bedeutung kommt dem Modul F. Beurteilung zur Realisierung des Prinzips Lernen zu. Die dazu entwickelte Methode zur qualitativen Beurteilung der Planung und Entscheidungsfindung zielt insbesondere auf die Bewusstseinsbildung der an den Planungs- und Entscheidungsprozessen Beteiligten und die daraus resultierende Motivation der Individuen zur Verbesserung ihrer Arbeitsweise. Als Maßstab für die Beurteilung, im Zuge der Anwendung, der Methode wurden die folgenden fünf Kriterien definiert: 1. Zielorientierung, 2. Know-how-Ausschöpfung, 3. Vorlauf der Planung, 4. Qualität der Dokumentation und 5. Qualität von Kommunikation und Informationswirtschaft. Ein anhaltender Verbesserungsprozess soll dadurch unterstützt werden, als dass die am Entscheidungskomplex Beteiligten in überschaubaren zeitlichen Abständen ihre Planungs- und Entscheidungsprozesse für jedes der fünf vorstehenden Kriterien auf einer Skala zwischen null und zehn Punkten beurteilen. Für den exemplarisch thematisierten Anwendungsbereich Arbeitsvorbereitung wurde dazu eine Bewertungsmatrix erstellt, die für jedes der fünf Kriterien das Punkteniveau zwischen null und zehn Punkten skizziert. Die Dissertation entstand am Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren und wurde von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Volkhard Franz betreut. Das Koreferat übernahm Univ.-Prof. Dr.- Ing. Peter Racky. Weitere Mitglieder der Prüfungskommission waren Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Kempfert. Dr.-Ing. Jens H. Utsch 10 IBW Report Nr. 10/2008

Forschung Weiterbildung des Personals als Erfolgsfaktor der strategischen Unternehmensplanung in Bauunternehmen Ein praxisnahes Konzept zur Qualifizierung von Unternehmensbauleitern Problemstellung Unternehmensbauleiter sind die Leiter und Organisatoren der Arbeitsprozesse der Bauausführung. Eine zentrale Aufgabe dieser Generalisten ist die Sicherung des ökonomischen Erfolges der betreuten Baustellen und damit verbunden des Gesamterfolges des Bauunternehmens. Die ständige Weiterentwicklung und Differenzierung von Techniken und Wissen und die stets zunehmende Komplexität von Bauprojekten und deren Randbedingungen begründen die Notwendigkeit zur Erweiterung der Qualifikation von Unternehmensbauleitern. Empirische Untersuchungen zeigen, dass Unternehmensbauleiter zwar in allen befragten Unternehmen qualifiziert werden, jedoch mit abnehmender Unternehmensgröße ein erhebliches Qualifizierungsgefälle festzustellen ist. Eine individuelle und notwendige Erfassung des Qualifizierungspotenzials als Eingangsgröße für eine systematische und praxisnahe Weiterbildung findet kaum statt. Typisches Anforderungsprofil von Unternehmensbauleitern Zielsetzung und Methodik Die Dissertation hat das Ziel, ein konkretes, unternehmensintern anwendbares Konzept zur Unterstützung von Bauunternehmen aller Unternehmensgrößen bei der Qualifizierung ihrer Unternehmensbauleiter zu schaffen. Die Grundlage für die Erarbeitung des Konzeptes bilden umfangreiche Recherchen und Studien zur Basisqualifikation von Unternehmensbauleitern, deren Arbeitsituation sowie ihrer Qualifizierung. Auf der Basis des Qualifizierungsprozesses werden die so erlangten Ergebnisse bewertet, weiterentwickelt und zu einem praxisnahen Konzept geformt. Entwicklung/Anwendung des Konzeptes Die Basis des Konzeptes bilden typische Teilaufgaben von Unternehmensbauleitern. Im Rahmen dieser Arbeit werden sie durch eine in der Hauptsache auf Expertenbefragungen basierende Analyse der typischen Arbeitsanforderungen von Unternehmensbauleitern ermittelt. Die Abschätzung der für den Qualifizierungsprozess wesentlichen Eingangsgröße, des Qualifizierungspotenzials, erfolgt mit Hilfe einer im Rahmen der Dissertation entwickelten selbsterklärenden Software. In der Software ist das zuvor ermittelte Anforderungsprofil in Form von Einzelkenntnissen zu bestimmten Teilhandlungen als Maßstab integriert. Diese strukturierte Form der Einschätzung der Ist-Qualifikation ermöglicht es dem Anwender, seine in der Regel unstrukturierte Einschätzung zu ordnen und zu bewerten. Aus dem Vergleich der strukturierten Ergebnisse von Selbst- und Fremdeinschätzungen resultiert ein fundiert ermitteltes Qualifizierungspotenzial als Basis für die weiteren Schritte im Verlauf des Qualifizierungsprozesses. Abschließend liefert das Konzept Vorgehensweisen zur Festlegung der Qualifizierungsziele sowie zur Auswahl geeigneter Qualifizierungsmethoden und maßnahmen. Nach der erfolgreichen Disputation (v.l.): Prof. Dr. P. Racky, Prof. Dr. E. Schubert, Dr. P. Mieth, Prof. Dr. V. Franz, Prof. Dr. R. Vahland Zusammenfassung Die Qualifikation der Unternehmensbauleiter stellt eine wesentliche Grundlage für die Bewältigung ihrer Arbeitsaufgabe dar. Bauunternehmen können mit der Anwendung des entwickelten Konzeptes, das für das einzelne Unternehmen modifizierbar ist, den Qualifizierungsprozess ihrer Unternehmensbauleiter künftig selbst ausrichten. Damit besteht die Möglichkeit, dass bisher weitgehend ungenutzte Ressourcen als Erfolgsfaktor für die strategische Unternehmensausrichtung erschlossen werden. Dr.-Ing. Petra Mieth IBW Report Nr. 10/2008 11

Forschung Partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Bauwirtschaft Ansätze zu kooperativem Projektmanagement im Industriebau Die auf dem deutschen Baumarkt vorherrschenden traditionellen Bauvertragstypen erweisen sich bei der aktuellen Marktausprägung als konfliktanfällig und ineffizient. Insbesondere für schlüsselfertige Hochbauprojekte wurden deshalb zahlreiche unterschiedliche Partnerschaftsmodelle publiziert und umgesetzt. Welche Vor- und Nachteile, Auswirkungen und Steuerungsmöglichkeiten die eingesetzten partnerschaftlichen Modifikationen hinsichtlich der auftraggeberseitigen Ziele haben, wird in der Regel nur global und modellbezogen beschrieben. Für den Bauherrn (AG) stellt dies hinsichtlich der Festlegung des Projektmodells einen unbefriedigenden Sachverhalt dar. Am Beispiel eines bei mehreren Bauvorhaben aus dem Industriebau angewandten partnerschaftlichen Modells mit systemimmanentem kombiniertem Preis-Leistungs- Wettbewerb wurden nach einer Modelluntersuchung mittels einer Projektanalyse die Auswirkungen auf die auftraggeberseitigen Ziele untersucht. Im Vergleich zum adäquaten konventionellen Bauvertragstyp konnte diesbezüglich bei allen der drei untersuchten Hauptkriterien Kosten, Termine und Qualität als Ergebnis eine tendenzielle, aus Sicht des Bauherrn positive Zielgraderhöhung nachgewiesen werden. Hierbei stellte sich bei den kostenorientierten Kriterien das größte Potenzial heraus. Auf den mittels der Projektanalyse erarbeiteten Grundlagen wurden die partnerschaftlichen Kernelemente konkretisiert und weiterentwickelt. Die partnerschaftlichen Elemente lassen sich im Rahmen der angestellten Prozessbetrachtung in zwei Gruppen aufteilen. Zum einen werden die Voraussetzungen und Grundlagen für eine partnerschaftliche Projektabwicklung geschaffen, zum anderen die gemeinschaftliche optimale Umsetzung der Projektziele gefördert. Aus Sicht des AG kann somit differenziert werden, welche partnerschaftlichen Elemente sich hauptsächlich effizienzsteigernd auf seine Ziele auswirken. Die in Bezug zu einer vergleichbaren herkömmlichen Projektabwicklung höheren Kosten für den Planungsbereich sind bei partnerschaftlichen Modellen als systemimmanent zu betrachten. Für den AG bedeutet dies, in frühen Projektphasen mehr Aufwand und höhere Kosten zu akzeptieren, auf deren Grundlage im weiteren partnerschaftlichen Projektablauf dann entsprechendes Optimierungspotenzial in Hinblick auf ein möglichst optimales Gesamtprojektergebnis erarbeitet werden kann. Im Rahmen der Projektanalyse konnten diesbezüglich durchschnittlich etwa 5 % niedrigere Gesamt- Projektkosten nachgewiesen werden. Für den AG konnten zielorientierte Steuerungsmechanismen abgeleitet werden. Hierbei zeigte sich, dass eine bereits durch die Implementierung des partnerschaftlichen Elements an sich resultierende Zielbeeinflussung durch darüber hinausgehende Steuerungsmechanismen möglich ist. Abschließend ist anzumerken, dass die primäre Voraussetzung für eine partnerschaftliche und kooperative Zusammenarbeit nicht ein partnerschaftliches Modell, sondern der persönliche Kooperationswille der Vertragspartner ist, wozu alle Beteiligten aufgerufen sind. Dr.- Ing. Andreas Eitelhuber 12 IBW Report Nr. 10/2008

Forschung Flexibilisierung von Baustrukturen durch Modularisierung zur Verbesserung des Nutzungspotenziales am Beispiel industrieller Produktionsstätten des Automobilbaus Die ständig zunehmende Globalisierung der Märkte stellt in immer kürzeren Zeitzyklen extrem hohe Anforderungen an die zu entwickelnden Produkte. In letzter Konsequenz trifft dies auch auf die baulichen Anforderungen der entsprechenden Produktions- und Betriebsstätten zu. Die hieraus resultierenden Umbaumaßnahmen führen nicht selten zu erheblichen Konflikten mit den bereits vorhandenen baulichen Gegebenheiten. Ziel der Arbeit war es deshalb flexible und nach Möglichkeit modular aufgebaute Gebäudekonzepte am Beispiel von Produktionsstätten des Automobilbaus zu entwickeln, die bei einem möglichst geringen Investitionsmittelaufwand den innerhalb der Produktion ständig stattfindenden Strukturwandel erlauben. Die vorgenannten Konzepte sollen sich insbesondere neben der geforderten Flexibilität in der Baustruktur und der modularen Bauweise vor allem durch multifunktionelle Nutzungsmöglichkeiten sowie durch einen hohen Wiederverwendungswert auszeichnen. Durch umfassende und wissenschaftlich ausgewertete Recherchen bei führenden deutschen Automobilherstellern konnten wichtige Rahmenparameter und Einflussgrößen erkundet werden, mit deren Hilfe zunächst die Entwicklung eines dreidimensionalen Achsrasters als wesentliche Ausgangsbasis für die angestrebte modulare und flexible Bauweise möglich war. Unter Berücksichtigung dieser Konstruktionsgrundsätze ist für das Dachtragwerk über dem Erdgeschoss der Nachweis hinsichtlich der geforderten Flexibilität mittels dreier Varianten in verschiedenen Stahlfachwerkbauweisen gelungen. Alle drei Varianten erlauben in einem Raster von je 8,40m z.b. das nachträgliche Versetzen von Innenstützen an andere Knotenpunkte, wie auch bauliche Ergänzungen bzw. Reduzierungen in einem zuvor definierten Modulraster von 25,20m x 25,20m. Im Vergleich zu den bisher eingesetzten, konventionellen Bauweisen für massive Deckentragwerke über dem Kellergeschoss konnte des weiteren durch die Entwicklung spezieller Verbindungsmethoden eine Lösung für Fertigteilelemente erarbeitet werden, deren Einsatz den jeweiligen Gebäudenutzern erhebliche Vorteile hinsichtlich Flexibilität und multifunktionaler Nutzung bietet. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte, massive Deckensystem über dem Kellergeschoss zeichnet sich vor allem durch die äußerst flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten von Deckenöffnungen aus. Die einzelnen Fertigteile konnten unter Einhaltung des Modulrasters sowie unter Beachtung von maximalen Gewichtsvorgaben so dimensioniert werden, dass nachträglich notwendige Umbaumaßnahmen ohne zerstörende Eingriffe kostengünstig realisiert werden können. Die anfänglich höheren Erstinvestitionen für die neu entwickelte Bauweise amortisieren sich bei den in der Automobilindustrie üblichen Nutzungsänderungen bereits schon nach wenigen Jahren. Nach der Disputation: Prof. Dr.-Ing. Ekkehard Fehling, Prof. Dr.-Ing. Volkhard Franz, Dr.-Ing. Andreas Eitelhuber, Dr.-Ing. Oliver Mergl, Prof. Dr.-Ing. Antonius Busch, Prof. Dr.-Ing. Bernd Nentwig, Prof. Dr.-Ing. Peter Racky Das bisher in dieser Arbeit entwickelte modulare Gebäudekonzept soll als grundlegender Ansatz für die Flexibilisierung industrieller Produktionsstätten verstanden werden, mit Hilfe dessen den künftigen Anforderungen der Produktion Rechnung getragen werden kann. Dr.-Ing. Oliver Mergl IBW Report Nr. 10/2008 13

Forschung Entwicklung einer Entscheidungshilfe zur Beurteilung der PPP-Eignung kommunaler Bauvorhaben Am 15.11.2008 stellte Dipl.-Ing. Christian Pauli, Mitarbeiter des FG Baubetriebswirtschaft, den Mitgliedern des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen in Frankfurt am Main die Ergebnisse seines Forschungsprojekts Entwicklung einer Entscheidungshilfe zur Beurteilung der PPP-Eignung kommunaler Bauvorhaben vor. Die Bearbeitung dieses Projektes durch Herrn Pauli wurde vom Bauindustrieverband Hessen-Thüringen im Rahmen eines F&E-Vertrags über einen Zeitraum von 3 Jahren finanziert und fachlich begleitet. Erfolgsdimensionen von PPP aus Sicht der Verwaltung Public Private Partnership PPP ist in Politik und Wirtschaft in Deutschland zu einem neuen Schlagwort gereift; in der Politik vor allem auf kommunaler Ebene in Anbetracht der schlechten Haushaltslage bei gleichzeitig hohem Investitionsbedarf der öffentlichen Hand. Bei der Umsetzung von PPP im Bausektor werden jedoch im kommunalen Bereich eine strukturierte Auseinandersetzung mit PPP auf strategischer Ebene und die Gestaltung baubezogener Gesamtkonzepte in sehr vielen Fällen stark vernachlässigt. Die Auseinandersetzung mit PPP reduziert sich häufig auf die Suche nach einem passenden PPP-Modell für einen dringenden Baubedarf. Das PPP-Verständnis eines großen Teils der Kommunen beinhaltet dabei nicht unbedingt den eigentlich PPPprägenden Lebenszyklusansatz (Finanzieren, Planen, Bauen und Betreiben eines Bauwerks aus einer Hand). Basierend auf dieser von ihm empirisch belegten Ausgangssituation verfolgt Herr Pauli mit seiner Arbeit das Ziel, zum einen für Kommunen eine systematische Grundlage zur strukturierten, baubezogenen Erfassung von PPP in Verbindung mit dem Konzept der Verwaltungsmodernisierung zu schaffen und zum anderen ihnen ein Werkzeug zur segment- und modelldifferenzierenden Beurteilung der PPP- Eignung ihres Bauvorhaben-Portfolio an die Hand zu geben. In diesem Rahmen werden die Zielstruktur und Motive der öffentlichen Hand hinsichtlich PPP analysiert, die verschiedenen PPP-Modelle im Bausektor erläutert und systematisiert, ein typisches kommunales Bauportfolio modelliert sowie PPP-Eignungskriterien identifiziert. Die Entscheidungshilfe verknüpft diese vier Elemente: Kommunale Ziele, PPP-Modelle, Segmente des kommunalen Bauportfolio und PPP-Eignungskriterien. Aus diesen Verknüpfungen werden konkrete Handlungsempfehlungen für kommunale Entscheider abgeleitet. Die Empfehlungen werden abschließend anhand zweier Praxisbeispiele validiert. Die somit entwickelte Entscheidungshilfe versteht sich als Ergänzung zu den vorhandenen Praxisleitfäden und sollte im Vorfeld bzw. zu Beginn der sogenannten Phase I des PPP- Beschaffungsprozesses (gemäß Prozessmodell des Bundesleitfadens PPP im öffentlichen Hochbau ) zum Einsatz kommen. Die in Frankfurt anwesenden Vertreter der Mitgliedsunternehmen des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen beurteilten das Forschungsvorhaben als ausgesprochen praxisrelevant. Die Ergebnisse werden von Herrn Pauli in Form seiner Dissertation aufbereitet. Deren Fertigstellung erfolgt im Frühjahr 2008. Das FG Baubetriebswirtschaft bedankt sich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich beim Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, Herrn RA Eckart Drosse, für sein Engagement bei der Initiierung der Kooperation und beim gesamten Bauindustrieverband für die Finanzierung der Doktorandenstelle. Am Tag der Ergebnisvorstellung: Dipl.-Ing. Christian Pauli, RA Eckart Drosse, Prof. Dr.-Ing. Peter Racky (v.l.) Die Zusammenarbeit wird aktuell fortgesetzt in einem weiteren Forschungsprojekt, das sich mit einem Thema aus dem Bereich PPP befasst. Hierbei geht es um die Optimierung der bauvertraglichen Risikoverteilung zwischen öffentlichem Auftraggeber und privatem Auftragnehmer bei Funktionsbauverträgen im Straßenbau. Die Laufzeit des Projektes erstreckt sich bis in das Jahr 2010. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky 14 IBW Report Nr. 10/2008

Lehre Duale Ausbildungsgänge im Bauwesen in Kooperation mit dem IBW Die Duale Ausbildung im Studiengang Bauingenieurwesen gibt es nunmehr schon seit 4 Jahren. Diese neue innovative Ausbildungsform besteht aus einer Lehre zum Spezialbaufacharbeiter im Straßenbau oder im Hochbau, die verzahnt mit dem Studium zum Bauingenieur angeboten wird. Der Fachbereich Bauingenieurwesen bietet diese Ausbildung in Kooperation mit dem Bildungswerk Bau Hessen-Thüringen e.v., Aus- und Fortbildungszentrum Erfurt, und der Arbeitsgemeinschaft Stufenausbildung Bau Kassel sowie den Berufsschulen in Erfurt und Kassel an. Innerhalb der Universität Kassel erfolgt die Koordination der Bewerber und Betreuung der Teilnehmer an der Ausbildung durch Herrn Prof. Dr. V. Franz vom IBW, der auch Initiator dieses Dualen Ausbildungsganges war. Die Ausbildung beginnt jeweils im August. Im ersten Jahr erfolgt eine verkürzte Berufsausbildung mit betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildungsanteilen sowie speziellen Phasen an der Berufsschule. Nach erfolgreichem Abschluss der Zwischenprüfung am Ende des ersten Jahres beginnt die verzahnte Ausbildung mit Studienanteilen während der Vorlesungszeit und weiteren praktischen Anteilen und Blockunterricht in der vorlesungsfreien Zeit. Diese Phase der Doppelbelastung der Studierenden schließt ab mit der Abschlussprüfung zum Spezialbaufacharbeiter vor der IHK oder der Handwerkskammer im Zuge des dritten Studiensemesters. Anschließend kann der Student sein Studium bis zum Diplomabschluss fortsetzen. Ziel dieses Dualen Ausbildungsganges ist zum einen die Verbesserung der Chancen des Absolventen auf dem Arbeitsmarkt und zum anderen die Steigerung des Ausbildungsniveaus der Mitarbeiter in den Bauunternehmungen. Gezielt können damit die Bauunternehmen das fachliche Potenzial ihrer Bauleiter und Kalkulatoren langfristig steigern und damit ihr Fachpersonal verjüngen. Erste Studien und empirische Erhebungen der Teilnehmer zeigen, dass die Studierenden im Dualen Ausbildungsgang motivierter studieren und eine geringere Abbrecherquote haben durch die intensivere Betreuung und das speziell abgestimmte Mentorenprogramm. Im Jahr 2009 werden erstmals Auszubildende im Dualen Ausbildungsgang ihre Diplomarbeiten schreiben und damit beide Ausbildungsteile abschließen. In Kooperation mit dem Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen, der Aus- und Fortbildungsstätte der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung und der beruflichen Schule des Kreises Hersfeld-Rotenburg in Bebra wird im Jahre 2008 die Duale Ausbildung erweitert um die Ausbildung zur Fachkraft für Straßenund Verkehrstechnik. Diese Ausbildung wird speziell vom Landesamt hessenweit angeboten. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde vom Präsidenten des Hessischen Landesamts und der Universität Kassel sowie dem Direktor der Berufsschulen unterzeichnet. Teilnehmer des Dualen Ausbildungsganges während der Präsentation ihrer Projektarbeiten Teilnehmer einer Informationsveranstaltung zum Dualen Ausbildungsgang Duale Auszubildende mit Ausbildungsbeginn 2006 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Volkhard Franz IBW Report Nr. 10/2008 15

Lehre Neue Medien in der Lehre am IBW Learning Content Management System (LCMS) Ich höre und ich vergesse. Ich sehe und ich erinnere mich. Ich tue und ich verstehe. (KONFUZIUS, um 500 v. Chr.) Im Jahr 2007 wurde das Servicecenter Lehre an der Universität Kassel als zentrale Einrichtung neu gegründet. Eine Aufgabe dieser Einrichtung ist die Unterstützung der Lehrenden bei der Planung und Durchführung von mediengestützten Lehrveranstaltungen. Für das neue Medium E-Learning wurde das LCMS Moodle den Lehrenden auf einem Server zentral zur Verfügung gestellt. Mit der Einführung eines dreistufigen E- Learning Labels der Universität Kassel wurde eine Orientierungshilfe für Studierende geschaffen. Mit diesen drei Stufen des Labels werden aber auch die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Moodle aufgezeigt, deren Bandbreite von Zur-Verfügungstellen digitaler Materialien bis hin zur Durchführung der gesamten Lehrveranstaltung via Internet reicht. Moodle ist eine Open-Source-Lernplattform mit einem sehr hohen Verbreitungsgrad. Es gab Ende 2007 etwa 28.000 registrierte Installationen in über 180 Ländern. Die Entwicklung von Moodle begann 1999 durch Martin Dougiamas an der Curtin University of Technology in Perth, Australien. Ein Grund für den hohen Verbreitungsgrad von Moodle besteht sicherlich darin, dass man mit diesem Werkzeug sehr intuitiv arbeiten kann und schnell Erfolge erzielt. Inzwischen gibt es im deutschsprachigen Raum jährlich mindestens zwei Moodle-Konferenzen. Es ist eine gut funktionierende Community entstanden (www.moodle.org). Im WS 2007/2008 wurde auch im IBW die Durchführung der ersten Lehrveranstaltungen durch den Einsatz von Moodle unterstützt. Ziel ist es möglichst alle Lehrveranstaltungen Moodle-unterstützt durchzuführen. Externe Lehrbeauftragte am IBW setzen Moodle für ihre Lehrveranstaltungen bereits ein. Der Einsatz dieses neuen Mediums erleichtert Ihnen u.a. auch den ständigen Kontakt mit den Studierenden. Moodle kann man auch als Kommunikations- und Informationsplattform einsetzen. Hierzu wurde für das IBW auch ein Kurs eingerichtet. Ob es um Terminabsprache oder gemeinsame Vorbereitungen für Veranstaltungen geht, Moodle stellt unterstützende Funktionalität, wie Foren, Wikis, Chats, Abstimmungen, Umfragen, Dateiablagen oder Terminkalender zur Verfügung. moodlelinks http://lehrerfortbildung-bw.de/ elearning/moodle/ Literatur Fredi Gertsch: Das Moodle 1.8-Praxisbuch Ulrike Höbarth: Konstruktivistisches Lernen mit Moodle: Praktische Einsatzmöglichkeiten in Bildungsinstitutionen Moodle unterstützt einen Lernprozess, bei dem sich die Lernenden aktiv mit dem Lerninhalt auseinander setzen. Über die Interaktion in der Gruppe wird der Lerninhalt für alle erschlossen. Theoretisch wird dieses Gedankengebäude durch Konzepte der systematischen Kommunikationstheorie und einer konstruktivistisch aktivierenden Pädagogik untermauert. Diese gehen davon aus, dass das Lernen in einem aktiven Aneignungsprozess mit wiederholtem Abgleich zwischen vorhandenen Erfahrungen und Informationen erfolgt (mehr zur Philosophie von Moodle unter: docs.moodle.org/de/philosophie). Eine der Stärken von Moodle ist (auch unter dem Aspekt Zukunft) die kontinuierliche Weiterentwicklung, die durch die Rückmeldungen der Anwender weltweit getragen und angespornt wird. Es werden sukzessive, sinnvolle Features in die Lernplattform integriert. Das Einbinden von Videodateien, Tabellen, Flash-Animationen oder Sounddateien ist längst kein Problem mehr. Dipl.-Ing. Friedrich Kugler 16 IBW Report Nr. 10/2008

Veröffentlichungen 2007 Busch: Minderung oder Ausbau und Umtausch durch Verweigerung der Abnahme? Deutsches Ingenieurblatt, Ausgabe März 2007. Busch: Bedenkenanmeldung oder gutgläubiges Vertrauen? Deutsches Ingenieurblatt, Ausgabe Mai 2007. Busch: Honoraranspruch aus einem gekündigten HOAI-Vertrag? Deutsches Ingenieurblatt, Ausgabe Juli 2007. Busch: Mehrkosten durch bauseitige Behinderung? Deutsches Ingenieurblatt, Ausgabe Oktober 2007. Busch: Mehrkosten durch gestörten Bauablauf? Deutsches Ingenieurblatt, Ausgabe Dezember 2007. Eitelhuber: Partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Bauwirtschaft Ansätze zu kooperativem Projektmanagement im Industriebau, Dissertation, Schriftenreihe Bauwirtschaft, Band I / 10, kassel university press, Kassel 2007. Franz, V. (Hrsg.): Simulation in der Bauwirtschaft, Tagungsband zum 1. IBW-Workshop, Schriftenreihe Bauwirtschaft, Band III/4, kassel university press GmbH, Kassel 2007. Funk, T.; Franz, V., Man muss nicht alles selber machen, Einsparungspotenziale durch den Einsatz innovativer Logistkkonzepte im Bauwesen. In: bd Baumaschinendienst, Heft 1/2007. Hermelink: Ein systemtheoretisch orientierter Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigkeitsgerechten Technikbewertung angewandt auf den mehrgeschossigen Wohnungsbau im Niedrigstenergie-Standard, Dissertation, Schriftenreihe Bauwirtschaft, Band I / 11, kassel university press, Kassel 2007. Kugler, M.; Franz, V., Entwurf eines multiagentenbasierten Referenzmodells für Simulationen im Hochbau. In: Tagungsband des 1. IBW-Workshop Simulation in der Bauwirtschaft, Hrsg.: V. Franz, kassel university press GmbH, Kassel, 2007 Kugler, M.; Franz, V., Entwicklung eines multiagentenbasierten Simulationssystems für Hochbauprojekte. In: Tagungsband Forum Bauinformatik 2007, Hrsg.: Merkel, Schütz und Wießfle-cker, Verlag der Technischen Universität Graz, 2007. Mergl: Flexibilisierung von Baustrukturen durch Modularisierung zur Verbesserung des Nutzungspotenziales am Beispiel industrieller Produktionsstätten des Automobilbaus, Dissertation, Schriftenreihe Bauwirtschaft, Band I / 9, kassel university press, Kassel 2007. Mieth: Weiterbildung des Personals als Erfolgsfaktor der strategischen Unternehmensplanung in Bauunternehmen. Ein praxisnahes Konzept zur Qualifizierung von Unternehmensbauleitern, Dissertation, Schriftenreihe Bauwirtschaft, Band I / 8, kassel university press, Kassel 2007. Racky: Effiziente Bauprojektabwicklung mit Partnerschaftsmodellen. In: Bauingenieur, Springer-VDI-Verlag, Düsseldorf, Heft 3/2007. Racky: Eine Partnerschaft mit Leben füllen. In: Knop, D. (Hrsg.): Public Private Partnership Jahrbuch 2007, ConVent GmbH, 2007. Racky: Status quo der Umsetzung des Partnering-Ansatzes in verschiedenen Projektkonstellationen. In: Tagungsband DVP-Tagung Alternative Projektabwicklungsformen Strategien, Methodik, Werkzeuge, DVP-Verlag, 2007. Racky: Anforderungen an Bauunternehmen bei der Umsetzung partnerschaftlicher Geschäftsmodelle. In: Tagungsband ICC-Seminar 2007 Engineering, Partnering, PPP - Neuer Wein in alten Schläuchen?, Universität Innsbruck, 2007. Utsch: Entscheidungskomplexorientiertes Controlling ein Beitrag zur Unterstützung der Planung und Entscheidungsfindung im Baubetrieb, Dissertation, Schriftenreihe Bauwirtschaft, Band I / 12, kassel university press, Kassel 2007. IBW Report Nr. 10/2008 17

Vorträge 2007 Diplomarbeiten 2007 Busch: Planen und Bauen für die mobile Gesellschaft. Vortragsreihe BW III, Uni Kassel, 03.05.2007. Franz: Brauchen wir Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Bauprozesse?, Vortrag DFG-Rundgespräch, TU Berlin, Oktober 2007. Franz: Studieren und Promovieren in Deutschland, Studium und Förderungsmöglichkeiten, Tagung an der Al-Baath-Universität Homs, 26.11.2007. Franz: Simulation von Bauprozessen Forschungsarbeiten im IBW, Tagung in der Fakultät für Bauwesen, Al-Baath-Universität in Homs, 27.11.2007. Franz: Ablauf von Bauprozessen in Deutschland, Workshop für Bauingenieure, Al- Baath-Universität in Homs, 27.11.2007. Franz: Abwicklung von Infrastrukturprojekten, Tagung für leitende Angestellte der syrischen Bauverwaltung, im Kulturzentrum Semi Al Drobi, Homs 28.11.2007. Franz: Bologna und deren Auswirkungen auf das Ingenieurstudium in Deutschland, Workshop an der Tishren-Universität in Latakia, 01.12.2007. Franz: Einsatz der Simulation zur Optimierung von Bauprozessen, Tagung an der Tishren-Universität in Latakia, 02.12.2007. Franz: Projektsteuerung von Infrastrukturprojekten in Deutschland, Seminar für Führungskräfte in der public-general company for engineering studies and consulting, Latakia, 03.12.2007. Kugler: Entwurf eines multiagentenbasierten Referenzmodells für Simulationen im Hochbau. 1. IBW-Workshop Simulation in der Bauwirtschaft, Kassel, 13.09.2007. Kugler: Entwicklung eines multiagentenbasierten Simulationssystems für Hochbauprojekte. Forum Bauinformatik 2007, Graz, 21.09.2007. Racky: Voraussetzungen für die PPP-Tauglichkeit von Bauvorhaben. PPP in Hessen, Frankfurt am Main, 15.03.2007. Racky: Partnering Zukunftschance für effizientes Planen und Bauen gerade bei PPP- Projekten. Round Table PPP und Partnering für die Region und den Mittelstand, Bayerischer Bauindustrieverband e.v., Bamberg, 28.03.2007. Racky: Status quo der Umsetzung des Partnering-Ansatzes in verschiedenen Projektkonstellationen. Kompetenztagung Alternative Projektabwicklungsformen Strategie, Methodik, Werkzeuge, Deutscher Verband der Projektmanager in der Bau- und Immobilienwirtschaft e. V., München, 26.10.2007. Racky: Anforderungen an Bauunternehmen bei der Umsetzung partnerschaftlicher Geschäftsmodelle. ICC 2007 International Consulting and Construction, Universität Innsbruck, 23.11.2007. Strack: Wohnformen im Alter. Öffentliche Informationsveranstaltung zum ExWoSt- Forschungsvorhaben Entwicklungspfade für leer stehenden Wohnraum, Romrod, 28.02.2007. Aue, Matthias, Betreuer: Stolzenberg, Racky. LMS Moodle im Ingenieurbüro Altmüller, Patrick, Betreuer: Racky, Franz. Entwicklung eines Leitfadens für die Implementierung zweiphasiger Partnering-Modelle im Geschäftsmodell-Portfolio von Bauunternehmen. Diede, Junna, Betreuer: Busch, Strack. Projektentwicklung eines easyhotels. Eckhardt, Jakob, Betreuer: Racky, Franz. Strukturierung und Quantifizierung der Baukosten von Bundesfernstraßenbrücken mittels Kennwertbildung. Frey, Tobias, Betreuer: Busch, Strack. Hotel-Projektentwicklung in Tomsk/Russland. Göbbel, Simone, Betreuer: Busch, Strack. Projektentwicklung Wohnpark Hagen Vorhalle. 18 IBW Report Nr. 10/2008

Diplomarbeiten 2007 Grunwald, Bettina, Betreuer: Busch, Strack. Neubau eines Mehrgenerationenhauses / Alten WG. Haase, Stefan, Betreuer: Busch, Strack. Bauwirtschaftliche Kostenbetrachtung für eine Multifunktionshalle in Ingolstadt. Kabour, Nagi, Betreuer: Busch, Strack. Projektentwicklung einer Wohnanlage in Tel Aviv. Kaiser, Michael, Betreuer : Franz, Theobald, Qualitative und quantitative Erfassung von Störungen beim Gleitbauverfahren am Beispiel der Herstellung eines Ersatzbrennstoffkraftwerkes. Klimatos, Katharina, Betreuer: Busch, Strack. Projektentwicklung eines Schnellrestaurants. Herbst, Thorsten, Betreuer: Racky, Franz. Entwicklung eines Leitfadens für die Planung, Ausschreibung und Durchführung von Astbestsanierungsmaßnahmen bei Schulgebäuden unter laufendem Betrieb. Lehmann, Andreas, Betreuer: Racky, Franz. Konzeption des Kosten- und Termincontrollings für ein schlüsselfertiges Hochbau-Projekt. Lemke, Leonhard, Betreuer: Busch, Strack. Revitalisierung einer ehemaligen Pension in Romrod. Melchin, Guido, Betreuer: Racky, Franz. Value Engineering und Planungskoordination im Rahmen der Tragwerksplanung von Hochbauten. Mendes-Condecas, Sascha, Betreuer: Racky, Franz. Strategien zur Handhabung und Vermeidung von Leistungsänderungen und Bauverzögerungen im schlüsselfertigen Hochbau: Entwicklung eines Leitfadens zur Nachtragsprophylaxe. Möller, Andreas, Betreuer: Racky, Franz. Nachkalkulation und Ermittlung kalkulatorischer Kennwerte für schlüsselfertig erstellte Einkaufszentren. Moor, Matthias, Betreuer: Busch, Strack. Revitalisierung des ehemailigen Forstamtes in Romrod. Noll, Michael, Betreuer: Busch, Strack. Umnutzung einer Hofanlage zu einer altengerechten Wohnanlage mit Cafe. Qi, Qiao, Betreuer: Racky, Franz. Projektentwicklung im privat finanzierten Krankenhausbau in China. Rathswohl, Stefan, Betreuer : Franz, Stolzenberg, Beurteilung des Managementaufwandes in der Bauwirtschaft. Richter, Julia-Anne, Betreuer: Busch, Strack. Umnutzung einer Jugendstilvilla in Gastronomienutzung. Röhrig, Carolin, Betreuer: Busch, Strack. Bauwirtschaftliche Betrachtung zum Neubau einer Wellnessanlage. Schleicher, Melanie, Betreuer: Racky, Franz. Monetäre und terminliche Bewertung von Bauverzögerungen: Entwicklung einer diesbezüglichen Empfehlung betreffend Inhalt und Detaillierungsgrad von Vertragskalkulation und Vertragsterminplan. Schütz, Dirk, Betreuer: Racky, Franz. Planung und Steuerung der Vorlauffristen terminkritischer Gewerke im schlüsselfertigen Hochbau. Schwarz, Robert, Betreuer : Franz, Machner, Betonieren bei niedrigen Temperaturen - Mögliche Auswirkungen auf Beton und Verfahren zur Vermeidung von Betonschäden. Uribe, Alex, Betreuer: Busch, Strack. Umnutzung einer Jugendstilvilla in eine Zahnarztpraxis. Wedekind, Melanie, Betreuer: Busch, Strack. Umnutzung einer Hofanlage zu einer altengerechten Wohnanlage mit Cafe. Witzel, Elmar, Betreuer: Racky, Franz. Bewertung von Bauablaufstörungen Auswirkungen auf Kosten und Termine am Beispiel der RegioTram-Baustelle am Hauptbahnhof.. IBW Report Nr. 10/2008 19

Exkursionsberichte München-Exkursion BAUMA 2007 Gruppenbild der Exkursionsteilnehmer vor der Allianz-Arena Vom 24. bis 27.04.2007 fand unter der Leitung von Prof. Volkhard Franz und Prof. Antonius Busch eine 4- tägige Exkursion mit Studierenden der Fachbereiche Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung und Bauingenieurwesen nach München statt. Am Dienstag brach die Gruppe früh morgens von Kassel nach München auf. Unterwegs fand ein Zwischenhalt bei der Fa. PHB Holzbau in Burgbernheim statt, wo die Teilnehmer eine Werksführung erhielten und ihnen die Herstellung von Leimholz erklärt wurde. Weiter auf dem Weg nach München erreichte die Gruppe am Nachmittag die Fa. Gebr. Schneider GmbH & Co. KG. Hier wurde den Teilnehmern die Fassadenherstellung im Werk demonstriert bevor man am Abend die Unterkunft im Zentrum von München erreichte. Am zweiten Tag stand der Besuch der BAUMA auf dem Messegelände auf dem Programm. Die 28. Internationale Fachmesse für Bau, Baustoff- und Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte wurde von 500.000 Personen besucht, hierbei waren 3.041 Aussteller vertreten und zeigten auf 540.000 m² Ausstellungsfläche die neuesten Entwicklungen und Technologien. Am Donnerstag wurde vormittags die Baustelle des Münchner Technologieparks besichtigt, während nachmittags eine Architekturführung durch die Münchner Allianz-Arena stattfand. Am selben Abend noch unternahm die Gruppe eine Stadtführung. Am letzten Exkursionstag ging es per Bus wieder zurück nach Kassel. Auf dem Rückweg stand noch eine Werksführung bei Audi in Ingolstadt auf dem Programm. Dipl.-Ing. Stefan Strack Berlin-Exkursion 2007 Gruppenbild der Exkursionsteilnehmer am Flughafen Tempelhof Im Rahmen der interdisziplinären Vorlesungsreihe BW III Planen und Bauen für die mobile Gesellschaft fand vom 14.08.2007 bis 17.08.2007 eine 4- tägige Exkursion in die Bundeshauptstadt Berlin statt. Nach der Anreise stand am ersten Tag ein geführter Rundgang unter architektonischen Gesichtspunkten über den Alexanderplatz an. Historisches wurde genauso wie in Zukunft geplante Projekte vorgestellt. Am zweiten Tag besichtigte die Gruppe aus Kassel unter der Führung von Dipl.-Ing. Ulrich Schulte vom für die Projektabwicklung beauftragten Büro BAL die Baustelle am Campus Oberschöneweide der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft. Am Nachmittag dieses Tages wurde eine Stadtrundfahrt mit dem Thema Umnutzung, Zwischennutzung, Adressenbildung durchgeführt. Hierbei wurden neben einigen Stadtmodellen auch die Townhouses, Checkpoint Charlie, das Regierungsviertel und weitere architektonische Sehenswürdigkeiten angefahren. Am Donnerstag besichtigte die Gruppe zunächst das Großprojekt des Flughafens Berlin Brandenburg International. BBI Projektleiter Dipl.-Ing. Manfred Körtgen begleitete die Teilnehmer an diesem Vormittag und führte nach einer Präsentation im Infogebäude des Flughafens über die Baustelle des zukünftigen Flughafens. Beeindruckt von den Dimensionen ging es per Bahn wieder zurück ins Zentrum von Berlin. Am Nachmittag desselben Tages stand die Besichtigung des Berliner Hauptbahnhofes von den Architekten gmp - Gerkan Marg und Partner auf dem Programm. Vorinformationen hierzu hatten die Studierenden bereits in der Vorlesung bekommen und konnten nun die speziellen Fragen klären. Der innerstädtische Flughafen Tempelhof wurde am letzten Exkursionstag besichtigt, bevor es dann am Nachmittag wieder zurück nach Kassel ging. Dipl.-Ing. Stefan Strack 20 IBW Report Nr. 10/2008

Internationale Kooperationen Kooperation mit syrischen Universitäten Die Universität Kassel besitzt auf Initiative des IBW seit 2004 Kooperationsverträge mit der Al-Baath-Universität in Homs und der Tishreen-Universität in Latakia in Syrien. Die Kooperationen werden koordiniert von Herrn Prof. Dr.-Ing. V. Franz vom Fachgebiet Bauorganisation und Bauverfahren. Ziele sind zum einen die Unterstützung des Forschungsaufenthalts von Wissenschaftlern und Gaststudierenden im jeweils anderen Land, der Austausch von wissenschaftlichen Publikationen sowie die gemeinsame Forschung und Mitarbeit bei der Entwicklung der Studieninhalte. Ferner sollen gemeinsame Projekte zur Landesentwicklung in Syrien angestoßen und gefördert werden. Seit Unterzeichnung dieser Kooperationsverträge entwickelten sich zahlreiche gemeinsame Aktivitäten. Unter anderem gibt es derzeit 10 Studierende aus Syrien an der Universität Kassel in verschiedenen Studiengängen, vornehmlich in den Ingenieur- und Agrarwissenschaften sowie 4 Doktoranden an unterschiedlichen Fachbereichen. Ferner fand im Jahr 2005 erstmals eine akademische Sommerschule für syrische Hochschullehrer aus den Ingenieurwissenschaften an der Universität Kassel statt, bei der die syrischen Teilnehmer im Bereich des Projektmanagements, der CAD und GIS geschult wurden. Desweiteren folgten in den vergangenen Jahren mehrere Besuche von Professoren und der Hochschulleitungen aus Homs, Latakia und Damaskus nach Kassel sowie einige Besuche deutscher Wissenschaftler zu Vortragsveranstaltungen nach Syrien. Gruppenbild syrischer Studierender beim Besuch von Herrn Prof. Dr. Yasser Hourieh in Kassel, gemeinsam mit Prof. Dr. Volkhard Franz und Dipl.-Ing. Mohamad El Khatib Im vergangenen Jahr war Herr Prof. V. Franz vom IBW auf Einladung der Universitäten in Homs und Latakia für 18 Tage in Syrien. Dabei hat er zwei Vorträge zur Studiensituation an der Universität Kassel und mehrere Fachvorträge zur Simulation von Bauprozessen und zum Bauvertragswesen in Deutschland gehalten. Ferner konnte er die Universität Kassel auf einer Messe in Aleppo vertreten, auf der sich zahlreiche syrische Universitäten und internationale Bildungseinrichtungen präsentierten, und in Gesprächen mit den Hochschulrektoren beider Universitäten die Studienbedingungen und Doktorandenausbildung in Kassel vorstellen. Ziel war es dabei, die syrischen Studierenden und Wissenschaftler für einen Forschungsaufenthalt an der Universität Kassel zu gewinnen. Die syrischen Hochschulen sind sehr an einer Kooperation mit deutschen Hochschulen interessiert, um die Ausbildung ihrer Studierenden zu verbessern und zur Entwicklung der internationalen Beziehungen ihrer Hochschullehrer. Für das Jahr 2008 ist im März der Besuch des Präsidenten der Universität Kassel an mehreren Hochschulen in Syrien in Begleitung unter anderem von Prof. Franz geplant. Ferner ein internationaler Workshop im April in Homs zum Thema: Die Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft und ihre Zukunft mit mehreren Referenten aus Kassel und im August wieder eine vierzehntägige Akademische Sommerschule syrischer Hochschullehrer der Ingenieurwissenschaften in Kassel. Dabei sollen Fachvorträge zum Management von Forschungsvorhaben, Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens und der Hochschulführung, die Besichtigung von Baustellen, Architekturbüros und Produktionsanlagen sowie Laboreinrichtungen im Mittelpunkt stehen. Im März 2008 wird erstmals in Syrien eine Doktorarbeit im Bauwesen eingereicht, die an einer syrischen Hochschule entstanden ist. Bisher erfolgten Promotionen syrischer Wissenschaftler ausnahmslos im Ausland. Die Arbeit von Frau Maya entstand in Kooperation mit dem IBW an der Tishreen-Universität in Latakia unter Betreuung von Herrn Prof. Dr. Omran und Herrn Prof. V. Franz. Frau Maya war im Jahr 2007 im Sommer zu einem Forschungsaufenthalt im IBW und hat dabei zu ihrem Forschungsthema Analyse der Effizienz von Projektmanagementaktivitäten recherchiert. Die Disputation findet unter Mitwirkung von Herrn Prof. Franz im März 2008 in Latakia statt. Die Doktorarbeit bildet damit eine neue Qualität der Zusammenarbeit. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Volkhard Franz Prof. Dr. Volkhard Franz im Gespräch mit dem Gouverneur von Aleppo und dem Direktor für internationale Beziehungen der Universität Homs, Herrn Dr. Abdul Ilah Abdou Gespräch mit dem Rektor der Universität Homs, Herrn Prof. Dr. Amer Fakhouri Gespräch mit dem Vize-Rektor der Universität Latakia, Herrn Prof. Dr. Mamut Said und Herrn Dr. Omran IBW Report Nr. 10/2008 21

Förderverein GFB Jahresbericht 2007 der Gesellschaft zur Förderung der Forschung und Lehre im IBW (GFB) e.v. Im Jahr 2007 wurden sieben Vorstandssitzungen und eine Mitgliederversammlung abgehalten. Die Zahl der GFB-Mitglieder stieg im Jahr 2007 auf 69 an. Die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Dr.-Ing. N. Heinrich sowie Dipl.-Ing. S. Lichters wurden kommissarisch durch Herrn Dipl.-Ing. P. Stichnoth und Frau Dipl.-Ing. P. Marpe besetzt. Die 2004 initiierte GFB-Seminarreihe als Weiterbildungsangebot für Architekten und Ingenieure wurde auch im Jahr 2007 erfolgreich fortgesetzt. Neben dem dreitägigen Intensivseminar Öffentliches Baurecht wurden im Herbst die halbtägigen Seminare Vorbeugender baulicher Brandschutz sowie Haftungsfalle Bauordnung in Kassel durchgeführt. Als Dozenten konnten neben den GFB-Mitgliedern Prof. Dipl.-Ing. Seehausen sowie Dr.-Ing. Schopbach die Herren Rinke (Kreisbrandinspektor Vogelsbergkreis), Dipl.-Ing. Schweser (Sachverständiger für Bauschäden) sowie Littmann (Versicherungsfachwirt) gewonnen werden. Als Tagungsort wurde diesmal die Niederlassung der Raiffeisen-Baustoffe in Kassel ausgewählt. Die Seminare stießen auf eine gute Resonanz. Auch im Jahr 2007 fanden im Vorfeld der Stammtische Vorträge von GFB-Mitgliedern mit anschließender Diskussion statt. Am 02.05.07 referierte Herr Dr. Fricke über Vergütung von Nachtragsforderung und am 11.10.07 Herr Dipl.-Ing. Jens Schmehl zum Thema Haftung und Versicherungen für Ingenieure und Architekten. Im Jahr 2007 wurde erneut der GFB-Wissenschaftspreis verliehen, der jährlich die beste Diplomarbeit eines Studienjahres honoriert. Aus den drei eingereichten Arbeiten wurde von einer Jury die Diplom-Arbeit von Dipl.-Ing. Martin Kugler (Diplom II, Betreuer: Prof. Dr.-Ing. V. Franz) Agentenbasierte Simulation einer Ausbaumaßnahme im Hochbau für den 1. Preis ausgewählt und erhielt einen Geldbetrag. Christoph Streck erhielt für seine Arbeit aus der ersten Studienstufe mit dem Titel Die Bedeutung von Organisation, Information und Wissen für die Planung und Entscheidungsfindung im Baubetrieb aufgezeigt anhand aktueller Beiträge der englischsprachigen Literatur (Betreuer: Prof. Dr.-Ing. V. Franz) einen Buchgutschein. Die Preisverleihung fand im Rahmen des GFB-Sommerfestes statt und wurde durch die Xella GmbH und den Vieweg-Verlag unterstützt. Zur Kontaktpflege unter den Mitgliedern führte die GFB auch im Jahr 2007 wieder mehrere Veranstaltungen durch. So veranstaltete sie ein Sommerfest, besuchte die documenta 12 im Rahmen einer Führung und beendete das Jahr mit einer Weihnachtsfeier im Casa Columbiana in Kassel. Im Vorfeld der Weihnachtsfeier fanden eine Führung durch die Bunkeranlage am Weinberg sowie der Besuch des Weihnachtsmarktes statt. Allen Mitgliedern sei für ihr ehrenamtliches Engagement herzlich gedankt. Dr.-Ing. H. Schopbach 22 IBW Report Nr. 10/2008

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Fassaden Bauwirtschaftliches Seminar im SS 2008 unter Beteiligung von Referenten aus der Praxis Do, 12.00 bis 14.00 Uhr, Henschelstraße 2, Raum 1140; Beginn: 03.04.2008 18. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminar Schalungstechnik 06.11. / 07.11 2008 Mövenpick-Hotel Kassel Kontakt und Anmeldung: www.gfbw-schalung.de 5. IBW-Symposium Projektentwicklung brachgefallener Immobilien 26. September 2008 Kontakt und Anmeldung: www.ibw-kassel.de GFB-Seminare 2008 Kontakt und Anmeldung: www.ibw-kassel.de Druck: Druckerei Heppner & Ziegeler GbR, 34123 Kassel IBW Kassel, 2008 www.ibw-kassel.de Impressum Institut für Bauwirtschaft Universität Kassel Geschäftsführender Direktor: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky Fachbereich 14, Bauingenieurwesen Mönchebergstraße 7, 34125 Kassel Sekretariat IBW Fon: 0561/ 804-2619 Fax: 0561/ 804-7795