Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund Leistung und Inhibition 19.09.2007 Markus Breimhorst
Schlafstörungen Leistung Subjektive Einschätzungen Gesundheit
Schlafstörungen Leistung Subjektive Einschätzungen Gesundheit
Leistungstests Genauigkeit - Anzahl richtiger Lösungen - Trefferrate Geschwindigkeit - Reaktionszeit
Auswirkungen auf Leistungsparameter Geschwindigkeit Genauigkeit schlafbezogene Atemstörungen X X Exekutive Funktionen Schlafentzug X X Exekutive Funktionen Schichtarbeit X X Verkehrslärm X Exekutive Funktionen
Präfrontaler Cortex Exekutive Funktionen: Kurzzeitgedächtnis Handlungsplanung Handlungsausführung Zielüberwachung Verhaltenssteuerung - Inhibition Hemmung einer Go-/ motorischen Reaktion Nogo-Test
Go-/Nogo Aufgabe (einfach / komplex) Go-/Nogo einfach Go-/Nogo komplex drück X X DRÜCK X - stopp - - STOPP - X
Inhibitionsmechanismus stopp = nicht drücken DRÜCK Drück = drücken DRÜCK = nicht drücken drücken nicht drücken Kein Tastendruck STOPP = drücken Reiz (1) Inhibition irrelevanter Repräsentation (2) Inhibition irrelevanter Reaktionstendenz Ziel
Fragestellung Wie wirkt sich die Schlafqualität auf inhibitorische Prozesse am nächsten Morgen aus?
Untersuchungsdesign 21 Versuchspersonen (11 Frauen, 10 Männer; Alter: 23.7 ± 2.6 Jahre) Nach einer Gewöhnungsnacht ungestörter Schlaf im Labor unter Registrierung des Polysomnogramms
Schlafstörungsindex Clusteranalyse gute Schlafqualität (N = 8) schlechte Schlafqualität (N = 13)
Untersuchungsdesign 21 Versuchspersonen (11 Frauen, 10 Männer; Alter: 23.7 ± 2.6 Jahre) Nach einer Gewöhnungsnacht ungestörter Schlaf im Labor unter Registrierung des Polysomnogramms Am Morgen Go-/Nogo Test mit Ableitung der ereigniskorrelierten Potentiale
Ereigniskorreliertes Potential: Elektrophysiologisches Korrelat eines äußeren Reizes Frontozentral (Fz) = Nogo Potentiale = inhibitorische Funktionen Parietozentral (Pz) = Go Potentiale = kontrollierte Informationsverarbeitung
µv + Nogo-P3 (300-400 ms): Inhibition einer Reaktionstendenz 20 Reagieren 10 Nicht reagieren 0 10 Nogo-N2 (200-300 ms): Inhibition irrelevanter Repräsentation 20 - Reiz 0 200 400 600 800 1000 ms
ERGEBNISSE
Leistungsparameter Reaktionszeit (RT) 400 350 RT für Go-Aufgaben in ms 300 250 200 150 100 50 0 gute Schlafqualität schlechte Schlafqualität
Leistungsparameter Anzahl falscher Alarme 5 4.5 4 Anzahl falscher Alarme 3.5 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0 gute Schlafqualität schlechte Schlafqualität
Leistungsparameter Ausgelassene Go-Aufgaben 1 Anzahl ausgelassener Go-Aufgaben 0.5 0 gute Schlafqualität schlechte Schlafqualität
[µv] Gesamtmittelwert für Nogo Aufgaben (Fz) 15 10 Nogo-P3 Latenz 5 0-5 Nogo-N2 Amplitude -10 0 100 200 300 400 500 600 700 800 [ms] gute Schlafqualität schlechte Schlafqualität
Gesamtmittelwert für Go Aufgaben (Pz) [µv] 15 Go-P3 Amplitude 10 5 0-5 -10 0 100 200 300 400 500 600 700 800 [ms] gute Schlafqualität schlechte Schlafqualität
Neuronale Ebene - inhibitorische Prozesse - kontrollierte Reizverarbeitung Schlechte Schlafqualität Behaviorale Ebene - keine Leistungseinbußen
Neuronale Ebene - inhibitorische Prozesse - kontrollierte Reizverarbeitung Schlechte Schlafqualität Kompensation? Sensitivität des Tests? Behaviorale Ebene - keine Leistungseinbußen
1. Zeitliche Stabilität der Auswirkungen schlechter Schlafqualität auf inhibitorische Prozesse 2. Auswirkung schlechter Schlafqualität bei Personen höheren Alters 3. Werden andere exekutive Funktionen (z.b. Kurzzeitgedächtnis) auch durch schlechte Schlafqualität beeinflusst?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!