Pressekonferenz: Ausbildungsoffensive der Bundesregierung am Arbeitsmarkt Job Aktiv: Personalisierte Ausbildung statt Langzeitarbeitslosigkeit
PRESSEKONFERENZ: AUSBILDUNGSOFFENSIVE DER BUNDESREGIERUNG AM ARBEITSMARKT Der österreichische Arbeitsmarkt hat ein Strukturproblem. Während hochqualifiziertes Personal von der Wirtschaft nachgefragt wird, hinkt das Ausbildungsniveau des am Arbeitsmarkt verfügbaren Personals dem Bedarf hinterher. Für 35% der offenen Stellen werden Pflichtschulabsolventen gesucht. 50% erfordern eine Lehrausbildung. Aber bei den Arbeitssuchenden ist es in etwa umgekehrt. Da haben 45% einen Pflichtschulabschluss und nur 32% einen Lehrabschluss. Abbildung 1: mit Lehrausbildung Abbildung 2: mit Pflichtschulausbilung 10 9 10 9 8 8 7 7 6 5 49.8% 6 5 44.5% 4 3 32.1% 4 3 35.3% 2 2 Arbeitssuchende offene Stellen Arbeitssuchende offene Stellen Eindeutig ist auch der Zusammenhang zwischen der Ausbildung und dem Risiko von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Je höher die Ausbildung desto geringer das Risiko. Seite 2 von 6
Abbildung 3: Arbeitslosigkeitsrisiko nach Ausbildung in Österreich 3 25.0% 24.4% 2 15.0% 5.0% 7.3% 3.9% 6.1% 4.3% 3.6% Von dieser Ausbildungsinitiative werden die Langzeitarbeitslosen profitieren und es wird mehr Geld zur Fachkräfteausbildung geben. Wir setzten ein sozialpolitisches Zeichen. Insgesamt gibt es im Budget 2018 13% mehr Geld für die Bekämpfung der Langzeitbeschäftigungslosigkeit. 3% mehr für Fachkräfteausbildung. Wir werden 79 Mio. mehr ausgeben um Menschen in den Job zu helfen. Bei einer sinkenden Zahl von Arbeitslosen. Waren es 2017 im Schnitt pro Arbeitslosen 3.219 EUR im vergangenen Jahr, so sind es 2018 im Schnitt 3.633 EUR. 1 In Mio. Kopfquote Plan 2013 2014 2015 2016 2017 2018 AMS (Förderbudget) 1.039 1.124 1.112 1.236 1.327 1.406 Arbeitslosigkeit (Bestand) 360.716 394.717 419.426 424.510 412.098 387.000 AMS-Förderbudget pro 2.880 2.848 2.651 2.911 3.219 3.633 Arbeitslosem (in ) 1 Prognose WIFO oder http://wko.at/statistik/prognose/arbeitslose.pdf Seite 3 von 6
Ausbildungspflicht bis 18, Ausbildungsgarantie bis 25 Wir unterstützen alle Jugendlichen dabei bis 18 eine Ausbildung zu machen, die zu ihnen passt und sich möglichst bis 25 höher zu qualifizieren ist wie geplant ausfinanziert. Für Ausbildung bis 18 stehen heuer 12 Mio. zur Verfügung. Das war und ist eine sinnvolle Initiative und für Ausbildung bis 25 geben wir 37 Millionen aus. Eine Investition in die Zukunft unserer Jugend. Inklusionspaket (nicht AMS) 41 Mio. mehr für die Ausbildung von Menschen mit Behinderung. Seite 4 von 6
Wie ist das möglich: Wir rechnen 2018 auf Grund der gestiegenen Beschäftigung mit Einnahmen aus der Arbeitslosenversicherung in Höhe von 7,3 Mrd. 2017 waren es nur 6,83 Mrd. Im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes wird eine Liberalisierung der Mittelverwendung beschlossen. Das AMS bekommt mehr Spielraum. Da gab es eine Überregulierung, wieviel für Ältere, wieviel für Langzeitarbeitslose, wieviel für Integration ausgegeben werden durfte. Künftig hat der Vorstand des AMS mehr Entscheidungsfreiraum. Das wollte das AMS so und entspricht der Politik der Deregulierung. Die Hilfe des AMS kann so noch zielgerichteter werden, noch individueller. Reduktion der Mittel im Bereich des Integrationsjahres. Statt der von der alten Bundesregierung beabsichtigten 100 Mio. kommt es zu einer Kürzung der Mittel auf 50 Mio. Dies begründet sich aus den besonders guten Beschäftigungszahlen bei ausländischen Arbeitnehmern. Während die Beschäftigung bei den Österreichern pro Jahr nur unter 1% zunimmt, steigt diese bei den ausländischen Arbeitnehmern um bis zu 7,2% (bei Arbeitnehmern der EU 28 sogar bis zu 8,6%) Das bewirkt eine Zunahme der Beschäftigungsverhältnisse Österreichischer Arbeitskräfte in den letzten 3 Jahren um 1,3%, bei Ausländischen Arbeitnehmern um 13,5% (bei EU 28 sogar 16,9%) 9.0% 8.0% 7.0% 6.0% 7.6% 7.7% 5.8% 7.2% 8.6% 5.0% 4.6% 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% 0.2% 0.5% 0.7% 2015 2016 2017 Inländer Ausländer EU 28 Seite 5 von 6
BUNDESMINISTERIUM FÜR ARBEIT, SOZIALES, GESUNDHEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ Stubenring 1, 1010 Wien Tel.: +43 1 711 00-0 Seite 6 von 6