LEHRBUCH DER PARASITOLOGIE UNTER BESONDERER BEROCKSICHTIGUNG VON DR. GERHARD PIEKARSKI

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LEHRBUCH DER PARASITOLOGIE UNTER BESONDERER BEROCKSICHTIGUNG DER PARASITEN DES MENSCHEN VON DR. GERHARD PIEKARSKI APL. PROFESSOR DER MED. PARASITOLOGIE UND MIKROBIOLOGIE ABTEILUNGSLEITER AM HYGIENE-INSTITUT DER UNIVERSITÄT BONN MIT 411 ZUM TEIL FARBIGEN ABBILDUNGEN SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1954

ISBN 978-3-662-23384-9 DOI 10.1007/978-3-662-25431-8 ISBN 978-3-662-25431-8 (ebook) ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN OHNE AUSDRÜCKLICHE GENEHMIGUNG DES VERLAGES IST ES AUCH NICHT GESTATTET, DIESES BUCH ODER TEILE DARAUS AUF PHOTOMECHANISCHEM WEGE (PHOTOKOPIE, MIKROKOPIE) ZU VERVIELFÄLTIGEN COPYRIGHT 1954 BY SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG URSPRÜNGLICH ERSCHIENEN BEI SPRINGER-VERLAG OHG. BERLIN, GOTTINGEN, HEIDELBERG 1954 SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER IST EDITION 1954

Vorwort. Mit dem vorliegenden "Lehrbuch der Parasitologie", das in erster Linie die tierischen Parasiten des Menschen berücksichtigt, wird der Versuch unternommen, zu einer Synthese zwischen den biologischen und medizinischen Interessen an der Parasitologie zu kommen. Dieses Lehrbuch soll die speziellen Werke der Protozoologie, Helminthologie und Entomologie keineswegs ersetzen, sondern eine Art Niemandsland ausfüllen, das in Deutschland weder in der Biologie noch in der Medizin hinreichende Würdigung findet. In dem Bestreben, diesem Gedanken zu dienen, folgte ich gern der Anregung der Herren Prof. Dr. H. ScHLOSSBERGER, Frankfurt a. M., und Dr. FERDINAND SPRINGER, Heidelberg, zur Abfassung dieses Buches. Der besondere Reiz beim Studium der tierischen Parasiten liegt einerseits in der Erforschung der oft so verschlungenen Wege, welche die Schmarotzer nehmen, um schließlich zum erstrebten Ziele, in dem geeigneten Wirt zur Geschlechtsreife oder Ausbildung der Nachkommenschaft, zu gelangen. Andererseits bieten die tierischen Parasiten einen ungewöhnlich tiefen Einblick in das Wechselspiel zwischen Parasit und Wirt, das uns in Zukunft sicherlich noch zahlreiche neue, allgemeingültige Erkenntnisse vermitteln wird. Das Verhältnis zwischen Parasit und Wirt sollte der Biologe mehr als bisher zum Gegenstand seiner Forschungen machen; denn beide Partner gehören zu der als Parasitismus gekennzeichneten Lebensgemeinschaft. Der Arzt wird durch die genaue Kenntnis der Lebens- und Entwicklungsweise der Parasiten das durch diese hervorgerufene Krankheitsbild besser verstehen und die Infektionswege verlegen können, um der Ausbreitung parasitärer Krankheiten wirksam entgegentreten zu können. Es sei hier daran erinnert, daß noch heute viele Millionen von Menschen unter den tierischen Krankheitserregern, von denen nur die Plasmodien (Malariaerreger), Ankylostomen (Hakenwürmer) und Schistosomen (Erreger der sog. Bilharziose) genannt seien, zu leiden haben. Die so verschieden gerichteten Interessen an der medizinischen Parasitologie machen es schwierig, den Anforderungen der Biologen wie der Mediziner an ein solches Lehrbuch gerecht zu werden. Ob der abgesteckte Rahmen richtig gewählt wurde, muß sich erst erweisen. Es wurde bewußt auf eine vollständige Aufzählung aller Parasiten des Menschen verzichtet, aber neben solchen auch einige bemerkenswerte Parasiten der Tiere behandelt. Von den zum Bakterienreich gehörenden Parasiten werden nur die Spirochäten kurz behandelt, weil sie häufig als Anhang zu den Protozoen gestellt werden. (Neuerdings ist jedoch ihre Morphologie und damit ihre systematische Stellung zu den Bakterien weitgehend geklärt worden.) Damit könnte die vorgelegte Auswahl vielleicht willkürlich erscheinen. Es sollten aber die berücksichtigten Arten und einzelne, ausführlicher behandelte Kapitel vielfach nur Beispiele für die Mannigfaltigkeit der parasitären Lebens- und Entwicklungsweise bieten. Der Inhalt wurde in einen allgemeinen (vor allem den Biologen ansprechenden) und einen speziellen Teil gegliedert. Dabei ist versucht worden, jeweils die drei wesentlichen Gesichtspunkte einer parasitologischen Betrachtungsweise herauszustellen: den Parasiten, den Wirt und das Verhältnis beider Partner zueinander;

IV Vorwort. dieses kommt vor allem in der Reaktion des Wirtes zum Ausdruck. Das Ergebnis der Auseinandersetzung zwischen Parasit und Wirt beim Menschen sind die den Arzt interessierenden klinischen und pathologisch-anatomischen Erscheinungen. Klinik und Pathologie sowie Therapie der parasitären Krankheiten des Menschen wurden erst kürzlich im "Handbuch der inneren Medizin, Bd. I, Teil 2" von zuständiger eingehend dargestellt. Ebenso haben REICHENOW, VoGEL und WEYER die parasitalogischen Untersuchungsmethoden ausführlich abgehandelt, so daß auf diese beiden Werke ausdrücklich hingewiesen sei (vgl. S. 721). An physiologisch-chemischen Fragen besonders Interessierte seien ferner auf das Buch von v. BRAND: "Ghemical Physiology of Endoparasitic.Animals" (1952) aufmerksam gemacht (vgl. S. 668). Bei der fast erdrückenden Fülle einschlägiger Originalarbeiten, die Jahr für Jahr publiziert werden, war es sicher gewagt, die Abfassung eines solchen Lehrbuches allein zu übernehmen. Der Versuch wurde aber gemacht, um möglichste Einheitlichkeit der gesamten Darstellung zu erreichen. Dabei ist der Stoff zusammengefaßt worden, der auch in einer umfassenden Vorlesung, die sich mit dem Thema des vorliegenden Buches befaßt, geboten werden sollte. Dennoch wäre die Arbeit nicht so gediehen ohne die selbstlose Hilfe zahlreicher Kollegen, die sich die Mühe machten, Teile des Manuskriptes kritisch durchzusehen oder in Diskussionen oder durch Literaturhinweise zur Klärung vieler Fragen beizutragen. Hier möchte ich mit besonderem Dank die Herren Proff. A. HAsE, Berlin, und H. ScHLOSSBERGER, Frankfurt a. M., sowie die Kollegen ERHARDT, GRELL, GöNNERT, LüDICKE und WEYER nennen, nicht ohne dabei dankbar der Hilfsbereitschaft zahlreicher weiterer Kollegen zu gedenken, die mithalfen, Unvollkommenheiten des Manuskriptes einzuschränken. Unmöglich wäre mir aber die Bewältigung der Arbeit geworden ohne die unermüdliche Hilfe meines Mitarbeiters, Herrn Dr. W. SIBBING, der nicht nur die mühevolle Arbeit des Korrekturlesens und der Anfertigung des Sach- und Literaturverzeichnisses mit mir teilte, sondern auch durch Kritik und wertvolle sachliche Vorschläge und Hinweise die Arbeiten am Manuskript unterstützte. Bei der Nomenklatur habe ich mich im wesentlichen an die Auffassung der deutschen Fachvertreter gehalten, um nach Möglichkeit innerhalb des deutschen Schrifttums zu einer Einheitlichkeit der Artbezeichnung zu gelangen, selbst auf die Gefahr hin, von den ausländischen Kollegen kritisiert zu werden. Bei den Protozoen folgte ich im wesentlichen REICHENOW, bei den Helminthen VoGEL und M!NNING, bei den Acarina VITZTHUM, bei den Linguatuliden HEY MONS und bei den Insekten E. MARTINI, F. WEYER und F. ZuMPT. Herr Prof. Dr. C. R. BoETTGER, Braunschweig, war so freundlich, dienamender als Zwischenwirte in Frage kommenden Mollusken gemeinsam mit Herrn Dr. ZILCH, Frankfurt a. M., zu überprüfen, wofür ich beiden Herren besonders dankbar bin. Soweit ich von der Auffassung der erwähnten Spezialisten abgewichen bin, habe ich es meist besonders begründet. Die Beschaffung der zum Teil schwer erreichbaren Originalliteratur wurde mir durch das Entgegenkommen des Tropen-Institutes in Harnburg (Direktor: Prof. Dr. NAUCK) in dankenswerter Weise ermöglicht. Epenso möchte ich den Herren Prof. Dr. Dr. EYER, Direktor des Hygiene-Institutes der Universität Bonn, sowie Prof. Dr. Dr. ScHULEMANN, Direktor des Pharmakologischen Institutes in Bonn, und Herrn Dozent Dr. KARow, Bonn, dafür danken, daß sie mir ihre privaten Bestände an ausländischer Literatur zur Benutzung überließen. Mein besonderer Dank gilt auch dem Deutsch-Afrikanischen Hilfsausschuß (DAHA), Pretoria, der mir für uns zeitweilig unerreichbare ausländische Literatur vermittelte.

Vorwort. V Dank dem Entgegenkommen des Verlages konnten zahlreiche Abbildungsvorlagen neu angefertigt werden. Dabei hat mir Herr Dr. med. DuvERNOY als wissenschaftlicher Zeichner besonders wertvolle Dienste geleistet, weil er auch bei den Entwürfen zu den Entwicklungsgängen mit seinem Rat zu einer vielleicht befriedigenden Lösung beigetragen hat. Ein Teil der Zeichnungen ist von Herrn MÜLLER-MOLO angefertigt worden. Beiden Herren sei auch an dieser Stelle für ihre Hilfe gedankt. Viele Abbildungsvorlagen verdanke ich der Freundlichkeit von in- und ausländischen Kollegen, die mir gestatteten, Abbildungen aus ihren Publikationen zu übernehmen oder wertvolle Originale zur Verfügung stellten. Herr Prof. E. C. FAUST, New Orleans, Louisiana, und der Verlag von Lea und Febiger, Philadelphia, erlaubten die Verwendung der Weltkarten mit den Angaben der Verbreitung wichtiger Parasitenarten (aus ÜRAIG und FAUST, Clinical Parasitology, 1951). Bis dahin unveröffentlichte Originale überließen mir die Herren Proff. ANKEL, Gießen, BARLOW, Kairo, Frl. Dr. BECKER, Marburg, Dr. EMMEL, Bergen-Enkheim, Proff. ENIGK, Hamburg, GARNHAM, London, RALLERVORDEN, Gießen, HAWKING, London, Dr. HARTMANN, Celle, Proff. JANKER, Bonn, MuELLER, Syracuse (USA), Dozent Dr. REINER W. MüLLER, Köln, Prof. REIOHENOW, Hamburg, Dr. REICHMUTH, Celle, Dr. TESSERAUX, Pforzheim, und Prof. WEYER, Hamburg. Auch den Mitarbeitern des Springer-Verlages, die bei den Vorbereitungen zur Drucklegung des Buches mitwirkten, sei an dieser Stelle für ihr stetes Entgegenkommen gedankt. Meiner Frau möchte ich für die vielen Mühen danken, die sie direkt und indirekt auf sich nahm, um die Arbeit am Manuskript zu ermöglichen und zu fördern. Diese wäre ohne ihre treue Hilfe nicht durchführbar gewesen. Bonn, im August 1953. G. PIEKARSKI.

Inhaltsverzeichnis. Erster Teil. Allgemeine Parasitologie. Vorbemerkung............................... 1. Definition; Abgrenzung des Parasitismus gegen Kommensalismus, Mutualismus und Symbiose........................ 2. Anteil der tierischen Parasiten an der deutschen Gesamtfauna.. 3. Paläozoische Parasiten.................... 4. Die Bedeutung der Parasiten für die phylogenetische Forschung. A. Der Parasit.............. c) Entstehung der parasitären Lebensweise 1 1 4 5 6 7-24 a) Ektoparasitismus................ Organänderung und -neubildung bei ektoparasitärer Lebensweise S. 8. - Konvergenzerscheinungen S. 9. b) Entoparasitismus............... Brutparasitismus S. 18. - Hyperparasitismus S. 18. 19 Genetische Grundlagen S. 19. d) Historische Betrachtung.............. 20 B. Der Wirt............................... 24-27 C. Parasit-Wirt-Verhältnis... 27-48 a) Infektions- und Invasionswege.. :........ 28 Intrauterine und transovariale Ubertragung S. 28. b) Entwicklungswege der Parasiten im Wirt c) Abwehrsysteme des Wirtes.. 1. Resistenz und Immunität. Resistenz.... Celluläre Reaktion S. 33. Immunität.... Humorale Reaktion S. 34. - Celluläre Reaktion S. 36. - Allergie und Anaphylaxie S. 36. - Latente Infektion, Prämunition S. 38. - Immunität und Ernährungszustand (Eiweißstatus) S. 38. - Methoden zum Antikörpernachweis S. 39. 2. Wirtsspezifität.................... d) Schädigung des Wirtes (Pathogenese).... Mechanische Schädigungen S. 44. - Nahrungsentzug und toxische Schädigungen S. 45. Anhang: Der Mensch und seine Parasiten.................. 48--49 A. Protozoen als Parasiten... Einleitung......... Allgemeine Morphologie... ~ntwicklung und Vermehrung Zweiter Teil. Spezielle Parasitologie. Übertragung.................... Beziehungen der parasitischen Protozoen zu ihrem Wirt Systematik.................. 1. Die Flagellaten des Menschen und verwandte Arten Allgemeine Morphologie.......... a) Blut- und Gewebeparasiten (Trypanosomidae) Morphologie - Formwechsel........ Stoffwechsel. 01:) Leptomonas ß) Crithidia. y) Trypanosoma. 1. T. gambiense und T. rhodesiense S. 67. - 2. T. brucei S. 77. 3. T. vivax und T. congolense S. 78. - 4. T. equiperdum S. 79. - 5. T. cruzi S. 80. 7 13 30 32 32 32 34 42 44 50-213 50 50 52 53 54 57 57-109 57 58 58 62 63 64 64

VIII Inhaltsverzeichnis. c5) Leishmania......................... 83 L. donovani S. 84. - L. tropica S. 96. - L. brasiliensis S. 100. e) Toxoplasma............... 102 Anhang: Sarcocystis........... 109 Encephalitozoon............ 111 b) Flagellaten des Darmkanals und der Genitalien ot) Protomonadina....... 112 113 Enteromonas hominis... 113 ß) Polymastigina....... 113 1. Retortamonas intestinalis. 113 2. Chilomastix mesnili... 114 3. Trichomonadidae......................... 115 Trichomonas tenax S. 116.- T. vaginalis S. 116. - T. foetus S. 118. 4. Lamblia intestinalis............... Bestimmungsschlüssel für die Darmflagellaten des Menschen. 118 120 2. Die Amöben des Menschen (Rhizopoda).......... 121-142 Allgemeine Morphologie................ 121 Amöben des Menschen................. 121 Entamoeba histolytica.................. 121 Die apathogenen, commensalen Amöben des Menschen... 135 a) Die apathogenen Entamoeba-.Arten... 136 b) Die apathogenen.arten: Jodamoeba, Endolimax und Dientamoeba fragilis..................... 138 Zellformen, die zur Verwechslung mit Amöben führen. 140 Anhang: Parasiten der Amöben............ 141 Bestimmungsschlüssel der Darmamöben des Menschen... 141 3. Hämamöben (Piroplasmen)........ ot) Babesia.............. 1. Babesia bovis und B. bigemina.. 2. Piroplasmose der Hunde (B. canis) 3. Piroplasmose der Pferde (B. equi und B. caballi) ß) Theileria................. Theileria parva............. 4. Die Sporozoen des Menschen und verwandte.arten. Allgemeines............... a) Gregarina.............. b) Coccidia............... Isospora belli. und!l'lospora hominis Eimeria stiedai......... c) Haemosporidia.......... :.. Hepatocystes kochi........ Tierische Blutparasiten der Gattung Plasmodium. 142-154 143 146 147 148 149 150 154-207 154 155 156 158 160 162 165 167 P. praecox S. 169. - P. cynomolgi S. 175. - P. berghei S. 176. Die Malariaparasiten des Menschen.... 177 P. vivax S. 180.- P. malariae S. 185.- P. ovale S. 188.- P. falciparum S. 188. 5. Die Ciliaten des menschlichen Darmkanals und verwandte.arten a) Ciliatoidea...... b) Cytoidea....... Balantidium coli. Suktorien... Anhang: Spirochäten.... 207-2ll 207 208 208 211 213 B. Würmer als Parasiten (Helminthen)... Einleitung; Allgemeine Morphologie; Allgemeine Entwicklung; Präpatentperiode; Parasit-Wirt-Verhältnis; Historisches 1. Plathelminthen (Plattwürmer). a) Trematoden. ot) Monogenea.... 217-457... 217 221-352 222-306.. 222

Inhaltsverzeichnis. {J) Digenea............................Allgemeine Morphologie................... Larvenformen und Entwicklungswege.......... Miracidium S. 226. - Sporocyste S. 227. - Redie S. 227. - S. 228. - Metacercarie S. 229. Reaktion der Schnecken auf den Larvenbefall Systematik IX. 223. 223. 225 Cercarie 231 231 I. Fasciolidae... 232 Fasciola hepatica 232 Fasciolopsis buski 240 2. Dicrocoeliidae.. Dicrocoelium dendriticum. 246 246 3. Echinostomatidae.. Echinostoma ilocanum 251 252 Himasthla muehlensi. 256 4. Heterophyidae.... 257 Heterophyes heterophyes. 257 Metagonimus yokogawai 258 5. Opisthorchidae Opiathorehis felineus.. 259 259 Clonorchis sinensis... 265 6. Troglotrematidae 272 Paragonirons westermani 272 7. Schistosomatidae......... 278 Schistosoma haematobium, S. mansoni und S. japonicum 278 Weitere Schistosoma-Arten...... 297 Trichobilharzia szidati........ 298 Cercarien- oder Schistosomendermatitis.... 301 8. Cysticerce Riesenceraarien......... 303 Morphologie und Entwicklung von Cercaria mirabilis und Cercaria splendens......................... 303 Übersicht über die Entwicklungsgänge verschiedener Trematoden... 306 b) Cestoden (Bandwürmer).. Allgemeine Morphologie.. Entwicklungswege..... Zur Stoffwechselphysiologie Systematik........ ot) Pseudophyllidea.... Diphyllobothriidae.. Diphyllobothrium latum Sparganose. {J) Cyclophyllidea.... I. Dilepididae.... Dipylidium caninum 2. Hymenolepidae.. Hymenoiepis nana. 3. Taeniidae..... Taenia solium und T. saginata Multiceps multiceps..... Echinococcus granulosus.... Bandwurmtherapie......... Übersicht über die Entwicklungsgänge 2. Nemathelminthen...... a) Nematoden (Fadenwürmer). Einleitung....... Allgemeine Morphologie. Entwicklungswege.... Systematik.... 1. Trichuridae.... Triohuris trichiura..... verschiedener Cestoden 306-352 307 310 311 312 312 312 312 318 321 325 325 328 328 331 331 339 342 351 351 352-449 352-446 352 353 356 357 358 358

X Inhaltsverzeichnis. 2. Trichinellidae... Trichinella spiralis. 3. Ancylostomatidae.............. Ancylostoma duodenale und Necator americanus 4. Metastrongylidae Metastrongylus elongatus. 5. Strongyloididae.... Strongyloides stercoralis 6. Ascarididae.... Ascaris lumbricoides.. 7. Oxyuridae.... Enterobius vermicularis. Oxyuris equi..... 8. Gnathostomatidae... Gnathostoma spinigerum und G. hispidum 9. Filariidae............. Wuchereria bancrofti und W. malayi Loa loa.... Acanthocheilonema perstans Mansonella ozzardi. Dirofilaria immitis. Litomosoides carinii Onchocerca volvulus 10. Dracunculidae... Dracunculus medinensis....... Übersicht über die Entwicklungsgänge verschiedener Nematoden. b) Acanthocephalen (Kratzer). 3. Anneliden (Ringelwürmer).. Hirudinea (Egelwürmer).................. Übersicht über die wichtigsten Helminthen und ihre Entwicklungswege 362 362 375 375 385 385 388 388 395 395 407 408 413 416 416 417 417 430 432 433 433 434 435 440 440 446 446--449 449-457 449... 452 C. Arthropoden als Parasiten und Überträger von Krankheitserregern..............................457---656 Einleitung.............................. 457 Allgemeiner Bauplan der Insekten und Spinnentiere..... 460 Zur Sinnesphysiologie der ektoparasitisohell Arthropoden (Wirtsfindung) 462 Die Blutgewinnung bei den Arthropoden............. 464 Die Reaktion der Haut auf die Stiche blutsaugender Arthropoden.. 465 ImmunbioAogie........................ 466 Anhang: Ubersicht über die wichtigsten objektiven und subjektiven Hautreaktionen nach Arthropodenstichen............ 468 Pathologische Histologie................... 469 Die intracelluläre Symbiose bei den ausschließlich blutsaugenden Arthro poden... 470 Parasitische Arthropoden als Überträger von Krankheitserregern... 471 Anhang: Bestimmungsmethode zur Ermittlung des Blutspenders... 472 l. Arachnoidea............. a) Acarina (Milben im weiteren Sinne). Allgemeine Morphologie Systematik........... cx) Parasitiformes........ l. Ektoparasitische Gamasiden. Dermanyssus gallinae.... Bdellonyssus bacoti.... 2. Entoparasitische Gamasiden. Pneumonyssus....... P. simicola........ 3. Entoparasitische Milben beim Menschen 473-525 473 473 475 475 476 476 478 479 479 480 482

Inhaltsverzeichnis. 4.) Ixodides (Zecken)................. 483 Zeckenlähm~ng oder Zeckenparalyse........ 494 Zecken als Uberträger pathogener Mikroorganismen.. 495 Bestimmungstabelle, Ixodidae................. 499 Argas reflexus S. 500. - Ornithodorus moubata S. 500. - Ixodes ricinus S. 501. - Dermacentor marginatus S. 501. - Boophilus annulatus S. 502. - Zeckenbekämpfung S. 502. ß) Trombidiformes.. 502 I. Tarsonemidae.... 503 Acarapis woodi... 503 Bombacarus buchneri 504 2. Demodicidae..... 505 Demodex folliculorum 505 Demodex-Räude S. 506. - Pediculosis S. 506. 3. Trombidüdae............... 507 Trombicula autumnalis und verwandte Arten. 507 Trombicula akamushi. 5ll y) Sarcoptiformes........... 512 Acaridiae................. 512 Acarus siro................ 513 Die tierische Scabies (sog. Räude)....... 518 Acarus canis S. 518.-Notoedres S. 519.-Knemidocoptes S. 520. Therapie der Krätze und Räude S. 520. b) Pentastomida (Zungenwürmer).... 520 Linguatula serrata....... 522 Zungenwurmbefall des Menschen 524 2. Insecta (Hexapoda)....... 525-656 Allgemeine Morphologie..... 526 Systematik.............. 529 a) Anoplura (Siphunculata) (Läuse).... 531 Pediculus humanus humanus...... 532 Die Laus als Überträger und Wirt von Krankheitserregern, insbesondere von Rickettsien 541 Phthirus pubis. 543 b) Heteroptera (Wanzen).......... 545 I. Cimicidae............. 545 Cimex lectularius und C. rotundatus. 545 2. Reduvüdae (Raubwanzen) 552 Reduvius personatus. 557 c) Diptera (Zweiflügler)..... 558 ot) Nematocera (Mücken).... 559 I. Psychodidae (Schmetterlingsflügler) 563 Phlebotomus...... 563 2. Heleidae (Ceratopogonidae) (Stechgnitzen) 3. Culicidae (Stechmücken) Anopheles.... Aedes.... Culex und Theobaldia. Mansonia richiardii 4. Simuliidae (Kriebelmücken). Simulium columbaczense Simulium damnosum. ß) Brachycera (Fliegen).. I. Orthorrapha..... Tabanidae (Bremsen). 2. Cyclorrapha..... I. Ektoparasitische Imagines 1. Muscidae (Echte Fliegen)............ Stomoxys calcitraus S. 603. - Lyperosia irritans Haematobia stimulans S. 605. - Glossina S. 606. XI 569 570 577 584 590 592 593 594 596 597 598 598 600 603.. 603 S.604.-

XII Inhaltsverzeichnis. 2. Hippoboscidae und Nycteribiidae (Lausfliegen). 612 Nycteribia vexata S. 615. II. Ektoparasitische Larven............ 616 Auchmeromyia luteola............ 616 III. Stationär-parasitische Fliegenlarven als fakultative und obligatorische Parasiten.............. 617 a) Fakultative Parasiten. 617 Musca domestica... 619 b) Obligatorische Parasiten 622 Wohlfahrtia magnifica. 623 Cordylobia anthropophaga 625 Gasteraphilus intestinalis. 627 Cuterebrinae....... 630 Dermatobia hominis S. 631. Tachinidae......... 632 Hypoderma bovis und H. lineatum S. 632. d) Aphaniptera (F~öhe).............. 635 Bedeutung als Überträger........... 641 Tunga penetrans............... 645 Allgemeine Probleme der Bekämpfung medizinisch wichtiger Arthropoden durch sog. Insecticide.......................... 64 7 Arthropoden als natürliche Überträger wichtiger Krankheitserreger. 652 Anhang: Einige Untersuchungsmethoden und Kulturverfahren 657 Literaturverzeichnis 668 Namenverzeichnis 722 Sachverzeichnis... 735