Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im zweiten Quartal 2016

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Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 18/931 18. Wahlperiode 1.8.216 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Frank Tempel, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 18/9185 Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im zweiten Quartal 216 Vorbemerkung der Fragesteller Laut einer Anfang Januar 215 veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung empfinden 57 Prozent der nichtmuslimischen Bürgerinnen und Bürger den Islam als Bedrohung. 61 Prozent der Befragten gaben an, der Islam passe nicht in die westliche Welt, 4 Prozent fühlten sich durch Muslime als Fremde im eigenen Land, jeder vierte will Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland verbieten (www.tagesschau.de/inland/islam11.html). Auch andere Studien über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wie die im Zweijahresrhythmus durchgeführte MitteStudie der FriedrichEbertStiftung e. V, verweisen auf eine tiefsitzende Islam bzw. Muslimfeindlichkeit in beträchtlichen Teilen der Bevölkerung (www.fesgegenrechtsextremismus.de/pdf_14/14112pressehandout.pdf). Auf islamfeindlichen Internetportalen, wie dem nach eigenen Angaben von teilweise über 1 Besucherinnen und Besuchern am Tag gelesenen Blog Politically Incorrect (PI), werden insbesondere in den Leserkommentaren Muslime und Muslimas in fremdenfeindlicher, beleidigender, hasserfüllter und zum Teil gewaltbefürwortender Weise pauschal erniedrigt und beschimpft. Für die ProBewegung (Pro NRW, Pro Deutschland) und die NPD dient islamfeindliche Agitation, etwa gegen Moscheeneubauten, als ein Mittel, um die so genannte Mitte der Gesellschaft mit ihrer rechtsextremen Programmatik zu erreichen. Im Herbst 214 entstand in Dresden die PegidaBewegung, die sich von ihrem Namen her explizit gegen die Islamisierung des Abendlandes richtet. An wöchentlichen Demonstrationen beteiligten sich in Dresden vorübergehend bis zu 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den islam und fremdenfeindlichen Aufmärschen. Die in Teilen der Bevölkerung verankerte Islam und Muslimfeindlichkeit äußert sich auch in Übergriffen und Anschlägen auf Moscheen in Deutschland, die von Schändungen mit Schlachtabfällen oder Fäkalien bis hin zu Brandanschlägen reichen (Bundestagsdrucksache 18/1627). Wie die Bundesregierung auf Bundestagsdrucksache 18/7498 mitteilte, wurde Ende des Jahres 215 die Erweiterung des Oberthemas um das Unterthema Islamfeindlichkeit vom zuständigen Fachgremium befürwortet, Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 28. Juli 216 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

Drucksache 18/931 2 Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode die Erweiterung des Themenfeldkatalogs der politisch motivierten Kriminalität () liegt damit bei der Innenministerkonferenz (IMK). 1. Inwieweit und in welchem Zusammenhang war Islamfeindlichkeit ein Thema bei der Innenministerkonferenz vom 14. bis 17. Juni 216? a) Inwieweit und in welchem Zusammenhang steht Islamfeindlichkeit bereits als ein Thema der kommenden Innenministerkonferenz fest? b) Wie ist nach Kenntnis der Bundesregierung der aktuelle Stand und weitere Zeitplan der Überarbeitung des Themenfeldkataloges beim Oberthema um ein Unterthema Islamfeindlichkeit durch das zuständige Gremium bei der IMK? Islamfeindlichkeit war im Rahmen der Beschlussfassung zum Abschlussbericht der BundLänderArbeitsgruppe Kriminalpolizeilicher Meldedienst Politisch motivierte Kriminalität (BLAG KPMD) Thema. Der Erweiterung des Oberthemas um das Unterthema islamfeindlich (BLAG KPMD) wurde auf der Innenministerkonferenz vom 14. bis 17. Juni 216 zugestimmt. Mit Wirkung zum 1. Januar 217 treten die Änderungen in Kraft. Die Themen der kommenden Innenministerkonferenz stehen noch nicht fest. 2. Welche islam bzw. muslimfeindlichen Websites und Gruppierungen werden nach Kenntnis der Bundesregierung in welchen Bundesländern als verfassungsfeindlich (auch Verdachtsfälle) eingestuft bzw. von Landesämtern für Verfassungsschutz überwacht? Zu den Beobachtungsobjekten der einzelnen Landesbehörden für Verfassungsschutz wird auf die jeweiligen Verfassungsschutzberichte der Länder verwiesen. 3. Welche und wie viele islam bzw. muslimfeindlichen Aufmärsche einschließlich Proteste gegen eine angeblich drohende Islamisierung Europas oder den Bau von Moscheen in Deutschland fanden nach Kenntnis der Bundesregierung im zweiten Quartal 216 statt (bitte Datum, Ort, Teilnehmerzahl, Anlass bzw. Thema und Veranstalter angeben)? Der Bundesregierung sind für das zweite Quartal 216 folgende Kundgebungen rechtsextremistischer Organisationen mit dezidiert islamfeindlichem Motto im Sinne der Anfrage bekannt geworden: Datum Bundesland Ort Veranstalter Zuordnung Motto TN* 12.6.216 BW Tuttlingen NPDLV Baden Württemberg * TN: Teilnehmer NPD/JN 1. Tuttlinger Nachmittagsspaziergang gegen Asylmissbrauch und Islamischen Terror in Europa 2

Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 3 Drucksache 18/931 Darüber hinaus sind der Bundesregierung die nachfolgenden Kundgebungen gegen eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands im zweiten Quartal 216 bekannt geworden, bei denen eine rechtsextremistische bzw. verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Einflussnahme bzw. Steuerung in unterschiedlicher Ausprägung erkennbar war: Datum Bundesland Ort Name TN* 2.4.216 TH Schmölln THÜGIDA 15 4.4.216 BE Berlin BÄRGIDA 6 4.4.216 BY München PEGIDA München 14 4.4.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 25 4.4.216 TH Rudolstadt THÜGIDA 14 7.4.216 BB Potsdam POGIDA 6 7.4.216 BY Nürnberg PEGIDA Nürnberg 12 8.4.216 BB Schönwalde PEGIDA Havelland 7 9.4.216 TH Altenburg THÜGIDA 75 11.4.216 BB Strausberg BraMMPEGIDA 7 11.4.216 BE Berlin BÄRGIDA 8 11.4.216 BY München PEGIDA München 15 11.4.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 13 15.4.216 MV Neustrelitz MVGIDA 8 16.4.216 TH Bad Lobenstein THÜGIDA 35 18.4.216 BE Berlin BÄRGIDA 8 18.4.216 BY München PEGIDA München 12 18.4.216 MV Ludwigslust MVGIDA 7 18.4.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 17 2.4.216 TH Jena THÜGIDA 2 23.4.216 TH Eisenberg THÜGIDA 55 25.4.216 BE Berlin BÄRGIDA 6 25.4.216 BY München PEGIDA München 7 25.4.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 14 2.5.216 BE Berlin BÄRGIDA 8 2.5.216 BY München PEGIDA München 9 2.5.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 15 6.5.216 BB Senftenberg BraMMPEGIDA 2 6.5.216 BY Nürnberg PEGIDA Nürnberg 8 9.5.216 BB Strausberg BraMMPEGIDA 4 9.5.216 BE Berlin BÄRGIDA 5 9.5.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 12 16.5.216 BE Berlin BÄRGIDA 45

Drucksache 18/931 4 Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode Datum Bundesland Ort Name TN* 18.5.216 BB Potsdam POGIDA 3 21.5.216 TH Greiz THÜGIDA 15 21.5.216 TH Rudolstadt THÜGIDA 5 21.5.216 TH Weimar THÜGIDA 3 23.5.216 BE Berlin BÄRGIDA 6 23.5.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 95 3.5.216 BE Berlin BÄRGIDA 75 3.5.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 5 6.6.216 BE Berlin BÄRGIDA 7 6.6.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 95 13.6.216 BE Berlin BÄRGIDA 75 13.6.216 NW Duisburg PEGIDA NRW 5 18.6.216 BY Nürnberg PEGIDA Nürnberg 85 2.6.216 BE Berlin BÄRGIDA 9 27.6.216 BE Berlin BÄRGIDA 6 * TN: Teilnehmer 4. Wie viele Anschläge auf Moscheen, Moscheevereine und sonstige islamische Einrichtungen in Deutschland gab es nach Kenntnis der Bundesregierung im zweiten Quartal 216 (bitte einzeln nach Ort, Datum, Namen der Moschee und ihrer möglichen Dachorganisation, Art des Anschlags und Schadenshöhe, Phänomenbereich, Ober und Unterthema und Anzahl der Tatverdächtigen auflisten)? a) Wie viele Schändungen von Moscheen, Moscheevereinen und sonstigen islamischen Einrichtungen durch Farbschmierereien, Fäkalien, Schlachtabfälle etc. sind der Bundesregierung für das zweite Quartal 216 bekannt geworden (bitte einzeln nach Ort, Datum, Namen der Moschee und ihrer möglichen Dachorganisation, Art der Schändung und Schadenshöhe, Phänomenbereich, Ober und Unterthema und Anzahl der Tatverdächtigen auflisten)? b) Wie viele Bombendrohungen gegen Moscheen, Moscheevereine und sonstige islamische Einrichtungen sind der Bundesregierung im zweiten Quartal 216 bekannt geworden (bitte einzeln nach Ort, Datum, Namen der Moschee und ihrer möglichen Dachorganisation, Phänomenbereich, Ober und Unterthema und Anzahl der Tatverdächtigen auflisten)? Anschläge auf Moscheen, Moscheevereine oder sonstige islamische Einrichtungen stellen ebenso wie die Schändung von Moscheen kein eigenständiges Delikt dar; vielmehr werden durch einen Anschlag bzw. eine Schändung je nach den Umständen des konkreten Einzelfalles unterschiedliche Straftatbestände verwirklicht.

Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 5 Drucksache 18/931 Im Rahmen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden alle in Tateinheit oder natürlicher Handlungseinheit begangenen Taten ausschließlich zahlenmäßig und nur bei dem Straftatbestand gezählt, der die höchste Strafandrohung aufweist. Demzufolge lassen sich aus der PKS solche Straftaten systembedingt nicht herausfiltern. Hingegen erfolgt im Rahmen des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes Politisch Motivierte Kriminalität (KPMD) eine Kategorisierung der Taten nach Themenfeldern. Zudem hat das Bundeskriminalamt in seiner Zentraldatei LAPOS (Lage Abbildung politisch motivierte Straftaten) Angriffsziele katalogisiert. Die nachfolgende, in chronologischer Reihenfolge erstellte Übersicht gibt Auskunft zu den für das zweite Quartal 216 erfassten politisch motivierten Straftaten mit dem Angriffsziel Religionsstätte/Moschee. Dabei ist zu beachten, dass jede Tat einem Oberthema zugeordnet wird, die Zuordnung zu einem Unterthema erfolgt nur dann, wenn ein solches relevant ist. Sofern in der Tabelle einem Oberthema keine (in Klammern angeführten) Unterthemen zugeordnet werden, erfolgte keine diesbezügliche Erfassung. Der BKAinterne LAPOSBegriff für das Angriffsziel Religionsstätte/Moschee gilt nur für Moscheen selbst. Sonstige Stätten der Religionsausübung, Moscheevereine oder islamische Einrichtungen sind nicht enthalten.

Drucksache 18/931 6 Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode lfd Nr Datum Ort Land Straftat / Sachverhalt (verletzte Strafrechtsnorm) rechts Phänomenbereich links Ausl. sonst. Tatmotivation Oberthema (Unterthema) TV* 1 1.4.16 Aachen NW 33 StGB (zwischen Ausländern) 2 3.4.16 Düsseldorf NW Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organe 86a StGB Nationalsozialismus/Sozialdarwinismus (Verherrlichung/Propaganda) 3 8.4.16 Bamberg BY Körperverletzung 223 StGB Befreiungsbewegung/Internationale Solidarität (PKK/Kurden/TUR), (zwischen Ausländern) 1 4 15.4.16 Berlin BE Störung des öffentl. Friedens durch Androhung von Straftaten 126 StGB Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten) 5 17.4.16 CastropRauxel NW 33 StGB Religion) 6 19.4.16 Syke NI Bedrohung 241 StGB Religion) 7 21.4.16 Delmenhorst NI Straftaten gegen das Vereinsgesetz Innen und Sicherheitspolitik (Betätigungsverbote), Islamismus/ Fundamentalismus (Kalifatstaat/ Kaplanverband) 8 24.4.16 Schwabach BY 33 StGB Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten) 9 27.4.16 Hann. Münden NI Volksverhetzung 13 StGB Ausländer /Asylthematik, Religion)

Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 7 Drucksache 18/931 lfd Nr Datum Ort Land Straftat / Sachverhalt (verletzte Strafrechtsnorm) rechts Phänomenbereich links Ausl. sonst. Tatmotivation Oberthema (Unterthema) TV* 1 7.5.16 Essen NW 33 StGB (Religion) 11 12.5.16 Reutlingen BW Volksverhetzung 13 StGB Rassismus, Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten) 12 12.6.16 Rotenburg/ Wümme NI Gemeinschädliche 34 StGB Religion) 13 14.6.16 Osnabrück NI Gemeinschädliche 34 StGB Religion) 1 14 26.6.16 Ludwigshafen RP Volksverhetzung 13 StGB Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten) * TV: Tatverdächtige

Drucksache 18/931 8 Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 5. Wie viele mutmaßlich antimuslimisch oder islamfeindlich motivierte Straftaten außer Übergriffen auf Moscheen, Moscheevereine und sonstige islamische Einrichtungen wurden im zweiten Quartal 216 nach Kenntnis der Bundesregierung bundesweit verübt (bitte nach Anzahl, Art und Motivation der Straftat und Bundesländer aufschlüsseln)? 6. Wie viele Personen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung im zweiten Quartal 216 bei Überfällen mit mutmaßlich antimuslimischer oder islamfeindlicher Motivation oder mit vermuteter antimuslimischer oder islamfeindlicher Motivation a) leicht verletzt, b) schwer verletzt, bzw. c) getötet (bitte nach Bundesländern und Motivation der Straftat aufschlüsseln)? Die Fragen 5 und 6 werden aufgrund ihres Sachzusammenhanges gemeinsam beantwortet. Wie in der Antwort der Bundesregierung zu den Fragen 5 und 6 der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im Jahr 214 auf Bundestagsdrucksache 18/4269 ausgeführt, ist eine differenzierte Ausweisung von islamfeindlichen Straftaten im Rahmen des KPMD derzeit noch nicht möglich. Im Hinblick auf die Einführung eines entsprechenden Unterthemas wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. 7. Welcher materielle Schaden entstand nach Kenntnis der Bundesregierung bei mutmaßlich antimuslimischen und islamfeindlichen Straftaten im zweiten Quartal 216 (bitte nach Schadenshöhe, Art der Motivation und Bundesländern aufschlüsseln)? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. 8. Wie viele Tatverdächtige wurden nach Kenntnis der Bundesregierung wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im zweiten Quartal 216 festgenommen (bitte nach Bundesländern, Art und Motivation der Straftaten aufschlüsseln)? Auf die Antwort der Bundesregierung zur Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im Jahr 214 auf Bundestagsdrucksache 18/4269 wird verwiesen. Im Hinblick auf die Einführung eines entsprechenden Unterthemas wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen.

Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 9 Drucksache 18/931 9. Wie viele Ermittlungsverfahren wurden nach Kenntnis der Bundesregierung wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im zweiten Quartal 216 eingeleitet (bitte nach Bundesländern, Art und Motivation der Straftaten aufschlüsseln)? 1. In wie vielen Fällen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung die Ermittlungen wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im zweiten Quartal 216 eingestellt (bitte nach Bundesländern, Art und Motivation der Straftaten aufschlüsseln)? 11. Wie viele Personen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung wegen antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im zweiten Quartal 216 zu welchen Strafen verurteilt (bitte nach Bundesländern, Art und Motivation der Straftaten aufschlüsseln)? Die Fragen 9 bis 11 werden aufgrund ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet. Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof (GBA) hat im zweiten Quartal 216 kein Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten eingeleitet. Zur grundsätzlichen Vorgehensweise des GBA bei der Prüfung seiner Zuständigkeit in den genannten Fällen wird auf die Antwort der Bundesregierung zu den Fragen 9 bis 11 der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im dritten Quartal 215 vom 23. November 215 auf Bundestagsdrucksache 18/6762 verwiesen. Im Übrigen liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. 12. Welche gezielten bundesweiten Operationen der Polizei hat es nach Kenntnis der Bundesregierung wegen überregionaler antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten mit welchem Ergebnis gegeben? Der Bundesregierung liegen keine Informationen im Sinne der Fragestellung vor. 13. Welche Nachmeldungen zu den Fragen 3 bis 12 auf Bundestagsdrucksache 18/829 gibt es bezüglich des ersten Quartals 216? Für das erste Quartal 216 wurden der Bundesregierung folgende Kundgebungen mit dezidiert islamfeindlichem Motto rechtsextremistischer Organisationen im Sinne der Frage 3 nachträglich bekannt: Datum Land Ort Veranstalter Zuordnung Motto TN* 17.3.216 SN Sebnitz Sächsische Schweiz Demokratischer Aufbruch NPD/JN Gegen die weitere Islamisierung und den Bevölkerungsaustausch! 65 * TN: Teilnehmer Darüber hinaus wurden hier für das erste Quartal 216 folgende Kundgebungen des GIDASpektrums im Sinne der Frage 3 nachträglich bekannt: Datum Bundesland Ort Name TN* 29.3.216 TH Saalfeld THÜGIDA 13 * TN: Teilnehmer

Drucksache 18/931 1 Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode Unter Bezugnahme auf die Ausführungen in der Antwort auf Frage 4 wurden der Bundesregierung die nachfolgenden Delikte bekannt: lfd Nr Datum Ort Land Straftat / Sachverhalt (verletzte Strafrechtsnorm) recht s Phänomenbereich links Ausl. sonst. Tatmotivation Oberthema (Unterthema) TV* 1 19.1.16 Moers NW Beschimpfung von Religionsgesellschaften 166 StGB ( Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten) 2 24.1.16 Marl NW Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organe 86a StGB (Fremdenfeindlich), Nationalsozialismus/Sozialdarwinismus (Verherrlichung/Propaganda) 3 3.1.16 Marl NW Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organe 86a StGB Nationalsozialismus/ Sozialdarwinismus (Verherrlichung/Propaganda) 4 16.2.16 Waldbronn BW Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organe 86a StGB Nationalsozialismus/Sozialdarwinismus (Verherrlichung/Propaganda), Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten) 1 5 24.2.16 Dillingen SL Beleidigung 185 StGB 6 12.3.16 NW Gelsenkirchen Beschimpfung von Religionsgesellschaften 166 StGB (Fremdenfeindlich), (gegen religiöse Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten)

Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 11 Drucksache 18/931 lfd Nr Datum Ort Land Straftat / Sachverhalt (verletzte Strafrechtsnorm) recht s Phänomenbereich links Ausl. sonst. Tatmotivation Oberthema (Unterthema) TV* 7 13.3.16 Stuttgart BW 33 StGB Befreiungsbewegung/Internationale Solidarität (PKK/Kurden/TUR), Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten, zwischen Ausländern), Politischer Kalender (Anschlag gegen Aleviten in Istanbul) 8 2.3.16 Parchim MV 33 StGB ( Islamismus/Fundamentalismus, (gegen religiöse Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten) 9 29.3.16 Steinen BW Volksverhetzung 13 StGB (gegen religiöse Gemeinden, deren Einrichtungen und Repräsentanten, zwischen Ausländern) * TV: Tatverdächtige

Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 13, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 1 5 34, 5445 Köln, Telefon (2 21) 97 66 83 4, Fax (2 21) 97 66 83 44, www.betrifftgesetze.de ISSN 7228333