China heute. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky. BME-/CfSM-Thementag China Vom billigen Jakob zum Global Player. 27. Januar Frankfurt/Main

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Transkript:

China heute Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky BME-/-Thementag China Vom billigen Jakob zum Global Player 27. Januar 2011- Frankfurt/Main Agenda 1. Globale Wertschöpfungsnetzwerke 2. Der Kampf um Rohstoffe 3. China: Vom billigen Jakob zum Global Player 4. Fazit // www.supply-markets.com

Die neue Triade wirtschaftlicher Macht NAFTA EU+ RUS SA/SOA BRA Neue Freihandelszone seit 1.1.10: Export-Weltmeister China/ASEAN mit 1,9 Mrd. Menschen; Wegfall der Zölle für 90% aller Waren. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 3 Haupteinflussfaktoren längerfristiger Entwicklungen Politik Menschen Wirtschaft Natürliche Umwelt Natürliche Ressourcen Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 4 // www.supply-markets.com

Ganzheitliche Bewertung der Wertschöpfungsstruktur Frank Mattern (D-Chef McKinsey): Das Global Operating Model ist wettbewerbsentscheidend! Beschaffungsmärkte/ Lieferanten Produktionsstätten Distributionszentren Kunden Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 5 Inputs und Ergebnisse des GSCD-Modells (aggregiert oder detailliert) Eingehende Rahmen- bedingungen/parameter Bewertung durch das - Modell (aggregiert oder detailliert) resultierende Ergebnisse Einkaufskosten: lieferantenspezifisch Produktionskosten: standort- und prozessbezogen Logistikkosten: transportmodusabhängig Zölle, Zollerstattungen, Import-/Export- Regelungen Local (Domestic) Content-Vorschriften Steuern und Subventionen: je Land Wechselkurs /-risiken Durchlauf- /Lieferzeiten: lieferanten-, standort-, prozess-, transportmodusabhängig CO 2 -Emissionen Strategische Vorgaben Wahl der Beschaffungsregionen/ Lieferanten Standort der Produktionsstätten Ausstattung der Standorte mit Anlagen (Ressourcen) Kapazitäten der Produktionsstätten Notwendige Investitionen Einsatz von Produktionstechnologien Produktionsmengen je Güterart Standort der Distributionszentren Transportmodi Warenflüsse Weitere Informationen: www.sc-opt.de Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 6 // www.supply-markets.com

Agenda 1. Globale Wertschöpfungsnetzwerke 2. Der Kampf um Rohstoffe 3. China: Vom billigen Jakob zum Global Player 4. Fazit Rohstoffzentren und Wirtschaftsblöcke Rohstoffe NAFTA EU+ SA/SOA Rohstoffe Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 8 // www.supply-markets.com

Rohstoffstrategien Chinas China pflegt weltweit Kontakte zu Staaten, die begehrte Rohstoffe abbauen, sichert sich Förderrechte sowie den Zugriff auf logistische Strukturen Staat und Unternehmen investieren in Häfen, Bergwerke und Industrieunternehmen nach einheitlichem Muster : Staatseigene chinesische Banken vergeben weltweit (Afrika, Südamerika, Mittlerer Osten, Asien) günstige Kredite und chinesische Firmen bauen die Infrastruktur der jeweiligen Länder auf. Im Gegenzug gewähren die vielfach verarmten Staaten Konsortien unter chinesischer Führung Zugang zu gigantischen Rohstoffschätzen. - China International Fund investiert 2,7 Mrd. Dollar in Guinea für den Bau eines Hafens und einer Eisenbahnlinie - 3,5 Mrd. Invest in einer der weltweit größten Kupferminen in Afghanistan (Aynak) - CNOOC kauft 33% Anteil an Gasfeld in Texas für 1,1 Mrd. USD und gibt nochmal 1,1 Mrd. USD für Erschließung aus. Weitere Beispiele unter: http://www.wsws.org/de/2009/nov2009/chin-n18.shtml Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 9 Rohstoffstrategien Chinas Eisenerz China ist der größte Käufer von Eisenerz und will die Abhängigkeit von Bergbaukonzernen wie Vale, Rio Tinto und BHP Billiton durch eine höhere Eigenproduktion verringern Juni 2009 Der staatliche Metallkonzern Chinalco wollte sich direkten Zugriff auf den Rohstoff verschaffen und mit einer milliardenschweren Kapitalspritze Einfluss auf den britisch-australischen Rohstoffriesen Rio Tinto gewinnen. Doch auf Druck der Aktionäre und der australischen Regierung platzte der Deal. Rio Tinto holte stattdessen den Konkurrenten BHP Billiton ins Boot. Wenige Wochen später verkündet China einen rekordverdächtigen Eisenerzfund. Branchenkenner vermuteten dahinter sogar eine Finte, denn die Ankündigung fiel zeitlich genau mit den entscheidenden Verhandlungen der chinesischen Stahlhersteller mit deren internationalen Eisenerzlieferanten zusammen (Derzeit muss China fast die Hälfte seines Verbrauchs im Ausland decken.). Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 10 // www.supply-markets.com

Rohstoffstrategien Chinas - Erdöl China ist der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt Geld und Menschenrechte spielen bei der Versorgungssicherung scheinbar keine Rolle. Bis 2020 könnte Chinas Bedarf laut Schätzungen von DB-Research auf bis zu 1,8 Milliarden Tonnen jährlich steigen. Beispiel Nigeria Beobachter berichten, dass die von Peking gelenkten Konzerne dort nahezu jeden Preis für Bohrrechte zahlen. Damit zwingen sie die westliche Konkurrenz in einen ruinösen Wettbewerb. Wenn es nicht anders geht, erwerben die Abgesandten Chinas statt der Lizenz ein komplettes Unternehmen: So zahlte der chinesische i h Staatskonzern t Sinopec für die kanadisch-schweizerische h i i h Addax Förderkapazität mehr als 100 000 Barrel pro Tag rund 7,2 Milliarden Dollar Focus Money Online, 17.01.2010 Beispiel Irak China National Petroleum Corporation (CNPC) hat Ende 2008 mit Iraks Regierung einen Vertrag im Wert von 1,25 Milliarden US-Dollar unterzeichnet, um das Ölfeld Al-Ahdab südlich von Bagdad zu erschließen. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky wiwo.de, 17.01.200911 Rohstoffstrategien Chinas Seltene Erden China schränkt Zugang zu Seltenen Erden ein + werden zu 97 Prozent in China abgebaut + sind unentbehrlich für wichtige Hochtechnikbranchen in Industrieländern + Erlass strenger Förder- und Ausfuhrquoten für die Elemente + Beginn des Aufbaus einer strategischen Reserve von 200 000 Tonnen + Schließung illegaler Minen + Konzentration des Abbaus auf einige wenige Staatskonzerne + Erhöhung der Exportzölle auf bis zu 25 Prozent in Aussicht + ggf. ab 2015 Exportstopp für bestimmte Seltene Erden FAZ.NET (Artikel vom 08.07.2010) Verbrauch weltweit 2009: 115 Tt; geschätzt 2012: 185 Tt China bringt 2011 nur ca. ein Drittel der benötigten Mengen auf den Markt! Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 12 // www.supply-markets.com

Seltene Erden Zu den Metallen der Seltenen Erden gehören die chemischen Elemente der 3. Gruppe des Periodensystems (mit Ausnahme des Actiniums) und die Lanthanoide. Nach den Definitionen der anorganischen Nomenklatur heißt diese Gruppe chemisch ähnlicher Elemente Seltenerdmetalle. Dies sind die Elemente Scandium (Ordnungszahl 21), Yttrium (39) und Lanthan (57) sowie die 14 auf das Lanthan folgenden Elemente, die Lanthanoide: Cer (58), Praseodym (59), Neodym (60), Promethium (61), Samarium (62), Europium (63), Gadolinium (64), Terbium (65), Dysprosium (66), Holmium (67), Erbium (68), Thulium (69), Ytterbium (70) und Lutetium (71). zitiert nach Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/metalle_der_seltenen_erden Selbst die seltenste Seltene Erde ist häufiger als Gold oder Platin vorhanden. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 13 Seltene Erden: Beispielhafte Verwendungen Yttrium (39): Radargeräte (kristallische Elemente mit Yttrium-Anteil) Lanthan (57): Nickel-Metallhydrid-Batterien für Hybridautos Praseodym (59): Kräftige Magneten, bspw. für Windkraftanlagen Neodym (60): Ausgangsstoff für starke Permanentmagnete, u.a. für kleine Mikros/Lautsprecher Samarium (62): Ausgangsstoff für Permanentmagnete, u.a. in Militär-Navis Terbium (65): Fluoreszenzstoff für Energiesparlampen Gadolinium (64): Für Kernreaktoren, u.a. in U-Booten und für Schnellabschaltung Quelle: Handelsblatt vom 2.8.2010; Nr. 146, S. 26 Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 14 // www.supply-markets.com

Seltene Erden: Abbau- und Vorkommensländer 2009 Abbau to Anteil in % Brasilien 650 0,5 China 120 000 97,0 Indien 2 700 2,22 Malaysia 380 0,3 Gesamt 123 730 100,0 Vorkommen Tt Anteil in % USA 13 000 13,2 Australien 5 400 5,5 Brasilien 48 0,0 China 36 000 36,5 GUS 19 000 19,3 Indien 3 100 3,1 Malaysia 30 0,0 Sonstige 22 000 22,3 Gesamt 98 578 100,0 Quelle: USGS, HBL v. 10./11.9.10, S. 35 Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 15 Rohstoffbezogene Strategien der EU Integrierte Außen-, Handels- und Entwicklungspolitik zur Sicherung der Verfügbarkeit folgender 14 Mineralien: + wobei China marktbeherrschend: Antimon, Beryllium, Kobalt, Flussspat, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Magnesium, Seltene Erden + sowie: Niob, Platinmetalle, Tantal, Wolfram Klage der Gemeinschaft vor der Welthandelsorganisation WTO gegen chinesische Exportbeschränkungen Verhandlungen mit Afrika + Brüssel verhandelt mit Afrikanischer Union über Rohstoff-Partnerschaft, die Zugang g zu Minen und Erkundung von Bodenschätzen sichern soll, insbesondere mit dem Kongo Fachleute regen Aufbau von Reserven und Wiedereröffnung geschlossener Förderstätten an Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 16 // www.supply-markets.com

Agenda 1. Globale Wertschöpfungsnetzwerke 2. Der Kampf um Rohstoffe 3. China: Vom billigen Jakob zum Global Player 4. Fazit Vom Billigproduzenten für Vorprodukte zum Konkurrenten Das politisch-wirtschaftliche Hauptziel des Know-how-Erwerbs wurde in großen Teilen erreicht! Die absolute Billigproduktion von Einfachprodukten (Textil) wird zunehmend in den Westen und teilweise schon ins Ausland (Nordkorea, Vietnam) verlagert. Großunternehmen agieren verstärkt weltweit, beim Erschließen von Rohstoffquellen und bei der Akquise von Unternehmen. Der riesige Inlandsmarkt fördert das Wachstum und ermöglicht die Internationalisierung. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 18 // www.supply-markets.com

Starke nationale und globale Player Ausgewählte Beispiele: Li Ning (Sportartikel, Nr. 2 in China nach Nike) CSR sowie CRN (Bahntechnik) Comac (Flugzeugbau; CN-Markt: 4.400 Flugzeuge für 330 Mrd. USD) Foxconn (Elektronik; Kooperation mit Metro) BYD (Kooperation mit Daimler; mit RWE für E-Mobile in D) Haier (Haushaltsgeräte, Klima, Mobiltelefone, Flatscreens; 24 v. 29 Fabriken im Ausland) Hisense (Nr. 7 TVs, Klima, Mobiltelefone, Haushaltsgeräte) Yingli (Solar, 7% am Weltmarkt, 50% in D geplant) Lenovo (Nr. 4 weltweit, 10% Marktanteil, 49% Wachstum) Conti liefert Spitzentechnologie nach China Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 19 12. Fünfjahresplan 2011 bis 2016 Förderung von Nachhaltigkeit, Binnennachfrage und ausgeglichenere g Einkommensverteilung 1,2 Billionen EUR zur Förderung von Schlüsselindustrien. Schlüsselindustrien: Erneuerbare Energien, Biotechnik, IT, saubere Industrien, moderne Werkstoffe, Elektroautos, Umwelttechnik Bis 2020 soll sich China vom Hauptproduzenten zum weltweit größten Markt für Industriegüter entwickeln. Praxisforum China 27.01.2011 Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 20 // www.supply-markets.com

Agenda 1. Globale Wertschöpfungsnetzwerke 2. Der Kampf um Rohstoffe 3. China: Vom billigen Jakob zum Global Player 4. Fazit Fazit Langfristige Versorgungssicherung bei Rohstoffen ist von strategischer Bedeutung / überlebenswichtig! Die großen Wirtschaftsblöcke werden zunehmend autark mit eigenen, recht umfänglichen Supply Chains. Ein systematisch geplantes Global Operating Model ist wettbewerbskritisch! China wird alles tun, um weiterhin legal und illegal Know-how zu erwerben und lenkt FDIs. Die Konkurrenz wird weiter teilweise extrem und auch aus China heraus zunehmen. Industriepolitik und Maßnahmen (bspw. Einschränkung Pkw- Zulassungen) und Yuan-Aufwertung (5-8% in 2011) beachten. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 22 // www.supply-markets.com

Geschäftsbereich Supply Markets Sie suchen Lieferanten in Emerging Markets Informationen unter: www.supply-markets.com den Erfahrungsaustausch mit Leidensgenossen oder Informationen zur Geschäftsabwicklung? Sourcing Days 2011 (Matchmaking mit Lieferanten) Tschechien: 09. Juni 2011 Litauen: 16. Juni 2011 Estland: 17. Juni 2011 Sourcing-Arbeitskreise Asien: 5. Runde ab Ende 2011 Osteuropa: 4. Runde ab 29.03.2011 Südamerika: 2. Quartal 2011 Leitfäden Internationale ti Beschaffung China, Russland, Indien u.v.m. Global Sourcing Portal www.supply-markets.com Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Gern beantworte ich Ihre Fragen. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Universität Würzburg Sanderring 2, 97070 Würzburg Tel. 0931 31-82936 http://ibl.wifak.uni-wuerzburg.de E-Mail: boga@uni-wuerzburg.de Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky 24 // www.supply-markets.com