Brillen beim Bibellesen

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Transkript:

08 2017 Evangelisch-Lutherische Kirche Fürstenwalde (Spree) Altlutherische Gemeinde in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche Brillen beim Bibellesen Wie sie uns helfen können Foto: Krieser

Brillen beim Bibellesen Manche Leute brauchen zum Bibellesen eine Brille, andere nicht. Um die Bibel mit Gewinn zu lesen, reicht es jedoch nicht aus, ihre Buchstaben klar zu erkennen. Man braucht dazu im übertragenen Sinn noch andere Brillen und zwar jeder, gleich ob er gute Augen hat oder nicht. 1. Die Übersetzungsbrille Gottes Wort ist von seinen beauftragten und bevollmächtigten Boten in hebräischer und griechischer Sprache aufgeschrieben worden. Theologen lernen diese Sprachen für ihr Studium und können den biblischen Text ins Deutsche übersetzen. Martin Luther hat das auf der Wartburg mit dem Neuen Testament in weniger als einem Jahr geschafft; das war der Beginn der Lutherbibel. Die meisten Christen können kein Hebräisch und Griechisch; sie müssen sich die Übersetzungsbrille gewissermaßen von anderen ausleihen. Luthers Übersetzungsbrille ist da immer noch unerreicht gut. Dennoch hilft es oft zum besseren Verständnis, wenn man auch noch andere Übersetzungen heranzieht. 2. Die Aufmerksamkeitsbrille Das meiste in der Bibel ist nicht so leicht zu lesen wie ein Roman. Da muss man sich schon konzentrieren und versuchen, innere und äußere Ablenkungen auszuschalten. Ein kurzes Gebet vor dem Bibellesen kann zur geistigen Sammlung helfen. 3. Die Verstehensbrille Hier geht es um das sachliche Verstehen des Inhalts, wie es auch jeder Schüler im Deutschunterricht lernen sollte. Da heißt es genau auf jedes Wort achten und begreifen, in welcher Beziehung die Wörter zueinander stehen. Wer sagt was? Wird da etwas berichtet, prophezeit, empfohlen oder geboten? Ist es bildhafte Rede oder handelt es sich um Klartext? Es lohnt sich auch, auf Kleinigkeiten zu achten. Niemand sollte die Verstehensbrille vorschnell zur Seite legen, weil sonst die Gefahr besteht, dass er beim Nachdenken über die Bibel eher eigenen Gedanken folgt als Gottes Willen. 4. Die Weitsichtbrille Die Texte der Bibel sind vor zweibis fünftausend Jahren entstanden. Auch wenn Gottes Wort heute noch aktuell ist, können wir es nicht verstehen, wenn wir uns nicht um die Vergangenheit und das geschichtliche Umfeld kümmern. Wir müssen etwas wissen über Könige und Sklaven, über Israel und andere Völker, über ländliche Arbeit und antike

Reisegewohnheiten. Viele Bibelausgaben bieten im Text und im Anhang erhellendes Zusatzmaterial. Außerdem gibt es gute Bibellexika und eine Fülle von Informationen im Internet. Nicht zuletzt Wikipedia enthält ganz viel Material zu biblischen Stichwörtern. Das meiste davon ziemlich zuverlässig. 5. Die Zusammenhangsbrille Schon Martin Luther hat betont, dass die Heilige Schrift sich selbst auslegt. Wer einzelne Bibelstellen richtig verstehen will, muss ihren Zusammenhang berücksichtigen. Damit ist nicht nur das gemeint, was in den vorausgehenden und folgenden Sätzen steht. Die ganze Bibel bildet einen einzigen großen Zusammenhang. Was dieser große Zusammenhang zeigt, wird christliche Lehre genannt. Ein Konzentrat daraus finden wir in Luthers Kleinem Katechismus und in anderen Bekenntnisschriften. Ohne die christliche Lehre kann man einzelne Teile der Bibel leicht missverstehen. Den wichtigsten Zusammenhang in der Bibel bildet Jesus Christus: Im Alten Testament hat Gott sein Kommen vorbereitet und angekündigt; das Neue Testament gibt Zeugnis von seinem Kommen und lädt zum Glauben an ihn ein. 6. Die selbstkritische Brille Der berühmte Schriftsteller Mark Twain soll mal gesagt haben: Es beunruhigen mich nicht die Bibelstellen, die ich nicht verstehe; es beunruhigen mich vielmehr die Bibelstellen, die ich verstehe! Wer sich mit Gottes Wort beschäftigt, muss darauf gefasst sein, dass es sein Leben kritisiert und ihn zur Umkehr aufruft. 7. Die Glaubensbrille Echten Gewinn hat nur derjenige beim Bibellesen, der die Glaubensbrille aufsetzt. Das bedeutet: Er vertraut darauf, dass die Bibel Gottes unfehlbares Wort ist, in jeder Hinsicht zuverlässig auch da, wo er es nicht versteht oder wo es seiner eigenen Meinung bzw. dem Zeitgeist zuwider läuft. Er vertraut darauf, dass die wunderbaren Verheißungen der Bibel wahr sind und ihm persönlich gelten. Er vertraut schließlich darauf, dass das Wort Gottes die Kraft hat, solchen Glauben in ihm zu erwecken, zu stärken und zu bewahren. Diese Glaubensbrille freilich hat niemand in seinem Etui zur Hand, die muss man sich immer wieder neu erbitten und vom Heiligen Geist schenken lassen. Matthias Krieser

Termine Fürstenwalde Di 01. 08. Mi 02. 08. Fr 04. 08. So 06. 08. Fr 11. 08. So 13. 08. Fr 18. 08. So 20. 08. Fr 25. 08. So 27. 08. Fr 01. 09. So 03. 09. Mo 04. 09. Mi 06. 09. Fr 08. 09. So 10. 09. Mi 13. 09. Fr 15. 09. So 17. 09. Mo 18. 09. Di 19. 09. FW 17.00: Kirchenvorstandssitzung FW 15.00: Rentnernachmittag 8. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl WR 15.00: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl 9. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Lektor FW 15.00: Frauenkreis 10. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl GU 15.00: Bibelstunde 11. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Abendmahl anschl. Kirchenkaffee 12. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Abendmahl mit Segnung zum Schulbeginn WR 15.00: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl Kollekte: Diakonie und Diasporawerk WE 19.00: Gesprächskreis Thema: Bibelübersetzung FW 15.00: Rentnernachmittag 13. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Lektor Kollekte: Diakonisches Werk FW 17.30: Singchorprobe 14. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl GU 15.00: Bibelstunde FW 19.00: Bibelabend: Die Bibel Sprachrohr Gottes FW 19.00: Bibelabend: Die Bibel Maßstab des Glaubens

Mi 20. 09. Fr 22. 09. So 24. 09. FW 17.30 Uhr: Singchorprobe FW 19.00: Bibelabend: Die Bibel - Quelle des Lebens FW 10.00 Gebetskreis FW 15.00: Frauenkreis 15. Sonntag nach Trinitatis FW 10.00: Gottesdienst mit Abendmahl anschl. Kirchenkaffee FW =15517 Fürstenwalde, Dr.-Wilhelm-Külz-Str. 55 GU = 15306 Gusow, Alte Zuckerfabrik 6 (Hagen) WE = 15846 Wendisch Rietz Siedlung, Heideweg 15 (Buchwald) WR = 16269 Wriezen, Mauerstr. 22 (Landeskirchl. Gemeinschaft) (wo nicht anders angegeben) Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben. Habakuk 2,4 bitte! Wenn ihr umzieht... Wenn sich was ändert... Wenn ein Kind wegzieht... Bitte meldet dem Pfarramt Anschriften und Telefonnummern! Dreierlei Gerechtigkeit Es ist dreierlei Gerechtigkeit, davon man fleißig predigen und treiben soll in den Kirchen... Eine ist weltlich oder bürgerlich, die besteht in einem feinen, ehrbaren, züchtigen Leben und Wandel. Die andere ist eine Ge- 1 rechtigkeit der Zehn 2 Gebote, die in Zeremonien und Werken besteht. Und diese zwei sind nötig, machen 3aber vor Gott nicht gerecht noch selig. Die dritte ist Gottes Gerechtigkeit, der Glaube, der macht vor Gott gerecht. Martin Luther

Bischof Hans-Jörg Voigt zur Ehe für alle Am Freitag, 30. Juni 2017, wurde im Bundestag die sogenannte Ehe für alle beschlossen. Damit können nun auch homosexuelle Lebenspartnerschaften verheiratet sein, was auch das Adoptionsrecht einschließt. Bislang konnten sie sich nur verpartnern. Bischof Hans-Jörg Voigt D. D. (Hannover) hat im Vorfeld der Beschlussfassung die folgende Stellungnahme abgegeben: Nun kommt sie womöglich doch noch, die sogenannte Ehe für alle. Als Christinnen und Christen im Land können wir zu diesem womöglich letzten großen Projekt des Bundestages vor der Bundestagswahl nicht schweigen. Die geplante Beschlussfassung durch Änderung eines Paragrafen im Bürgerlichen Gesetzbuch verstößt gegen das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, wo es in Artikel 6 heißt: (1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft. Die unmittelbare Verbindung von Ehe und Familie mit Pflege und Erziehung von Kindern durch ihre Eltern zeigt klar und eindeutig, dass die grundsätzliche Möglichkeit zur Zeugung von Kindern (Generativität) zur Definition von Ehe durch das Grundgesetz gehört. Dies wurde durch mehrere Urteile des Bundesverfassungsgerichts bestätigt Dabei steht außer Zweifel, dass der Staat die Pflicht hat, für die Gleichberechtigung seiner Bürgerinnen und Bürger zu sorgen, was auch für homosexuell lebende Menschen gilt. Bei der Ehe für alle wird jedoch Ungleiches gleich gemacht, da eine homosexuelle Partnerschaft eben nicht die grundsätzliche Möglichkeit zur Zeugung von Kindern in einer auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft eines Mannes und einer Frau darstellt, wie diese durch das Grundgesetz definiert wird. Deshalb ist die Definition einer Ehe als lebenslange Verbindung von Mann und Frau keine Diskriminierung von homosexuellen Frauen und Männern. In der Präambel des Grundgesetzes der Bundesrepublik heißt es: Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Gerade in Wahr-

nehmung dieser Verantwortung vor Gott und den Menschen ist der Bezug auf die Grundordnung des Christentums, die Heilige Schrift, immer wieder notwendig und geboten. Auch dort wird in der Präambel des christlich-jüdischen Kulturkreises, nämlich in der Genesis (1. Buch Mose), definiert: Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch. (1. Mose 1,27-28) Keine Gesellschaft setzt diese Präambel außer Kraft, ohne schweren Schaden zu nehmen. Jedoch hat jede staatliche Ordnung ihre Grenze an der Gewissensbindung des Einzelnen an Gott. Auch Mehrheiten können irren, dies sollten wir nicht vergessen. So wird die sehr einfache Wahrheit, dass bis zum Ende der Zeit ein Mann und eine Frau zusammenkommen und ein Kind zeugen, am besten natürlich in lebenslanger Liebe und Verantwortung füreinander, durch kein Gesetz der Welt abzuschaffen sein. Es mag kein Zufall sein, dass der Monatsspruch der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen für den Monat Juni an seinem letzten Tag eine Bedeutung bekommt, von der wir noch vor einer Woche nichts ahnten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Apostelgeschichte 5,29) Ja, demokratisch beschlossene Gesetze haben natürlich auch für lutherische Christinnen und Christen eine unbedingte Gültigkeit. Bischof Voigt nimmt Stellung zur gesetzlichen Freigabe der sogenannten Ehe für alle. Foto: Amt für Gemeindedienst der SELK

Wenn unzustellbar, zurück! Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück! MONATSSPRUCH AUGUST 2017: Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein. Apostelgeschichte 26,22 Evangelisch-Lutherische Kirche Fürstenwalde (Spree) Altlutherische Gemeinde in der Selbständigen Evang.-Lutherischen Kirche (SELK) Anschrift: Dr.-Wilhelm-Külz-Str. 55, 15517 Fürstenwalde Telefon: 03361/4466; E-Mail: Fuerstenwalde@selk.de Pfarrer: Matthias Krieser (Tel. privat 03361/374621) Kirchenvorsteher: Christoph Buchwald (Tel. 033679/ 5401); Jutta Hanisch (Tel. 03361/ 305437); Jörg Schöbel (Tel. 0174/9386271); Erika Suetin (Tel. 03361/748819); Kassenführerin Olga Stolbunov (Tel. 0 3361/367058) Internetpräsenz: www.selk-fuerstenwalde.de Bankverbindung: Sparkasse Oder-Spree, IBAN: DE97 1705 5050 3110 0831 66, BIC: WELADED1LOS