Monitoring des Steinkrebses und Überwachungs- Befischung auf Signalkrebs in der Steinach, Gde. Abtsteinach, 2016

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Transkript:

Monitoring des Steinkrebses und Überwachungs- Befischung auf Signalkrebs in der Steinach, Gde. Abtsteinach, 2016 Abbildung 1: Unterer Teil der PrSt 3, 27.09.2016. Photo R. Hennings (IMG_2451, auf Titelblatt) Aufgestellt im November 2016 Im Auftrag des FISHCALC Büro für Fischereiberatung Gemeindevorstands der und Gewässerökologie, Rainer Hennings Gemeinde Abtsteinach Trommweg 7 Kirchstraße 2 64658 Fürth i. O. OT Steinbach 69518 Abtsteinach Tel. 0179/5230581 r.hennings@fishcalc.de Macintosh HD:Daten D:A_Daten:FISHCALC :Proj_Abtsteinach Steinkrebs 2016:Gutachten Abtsteinach:Steinkrebs_Monitoring_Abtsteinach_ 2016 Kurzbericht_11_2016_kleiner.docx Dieser Bericht enthält 15 Seiten

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 2 Inhaltsverzeichnis 1 Veranlassung, Aufgabenstellung, Zusammenfassung 4 2 Durchführung 5 2.1 Vorgehensweise 5 2.1.1 Überwachungs-/Kontrollbefischung auf Signalkrebse 5 2.1.2 Monitoring der Steinkrebs-Population 5 2.2 Ergebnisse 7 2.2.1 Überwachungs-/Kontrollbefischung auf Signalkrebse 7 2.2.2 Monitoring der Steinkrebs-Population 7 3 Bewertung 10 3.1 Signalkrebs 10 3.2 Steinkrebs 10 3.3 Zusammenfassende Bewertung in Bezug auf die Baumaßnahmen 13 4 Literatur 15 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Unterer Teil der PrSt 3, 27.09.2016. Photo R. Hennings (IMG_2451, auf Titelblatt) 1 Abbildung 2: Übersichtskarte mit Lage der Probestrecken und den Ergebnissen der Untersuchungen (verkleinert, nicht maßstabsgerecht). 6 Abbildung 3: Drei Steinkrebse von PrSt 2 am Malteser-Stützpunkt Unter- Abtsteinach. Photo R. Hennings (IMG_2386, 26.9.2016) 7 Abbildung 4: Ufervertritt an einer Viehtränke in PrSt 2 als eine Ursache für Feinsedimenteintrag und Versandung von Habitatstrukturen. Photo R. Hennings (IMG_2387, 26.9.2016). 8 Abbildung 5: Gesamtfang von PrSt 1. Photo R. Hennings (IMG_2450, 27.9.2016) 9 Abbildung 6: Weiblicher Steinkrebs (63 mm KL) von PrSt 1 mit fortpflanzungsvorbereitenden Einlagerungen von weißem Klebschleim (zum späteren Befestigen der Eier an den

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 3 Schwimmbeinen unter dem Hinterleib). Photo R. Hennings (IMG_2436, 27.9.2016). 9 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Fangergebnisse an den drei Probestrecken der Steinkrebs- Nachsuche 12 Anlagen: Übersichtskarte der Untersuchungsstellen, Originalformat DIN A 3 Ausdrucke der Befischungsergebnisse (MS Excel - Arbeitsblätter)

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 4 1 Veranlassung, Aufgabenstellung, Zusammenfassung Im Jahr 2014/15 wurde in der Grünen Mitte von Unter-Abtsteinach die Alla- Hopp! Freizeit- und Spielanlage errichtet. Diese liegt direkt an der Steinach, die einen lange bekannten Bestand von Steinkrebsen (Austropotamobius torrentium, SCHRANK 1804) aufweist. Im Nachgang zur Errichtung der Anlage war ein Monitoring der Steinkrebsbestände in der Steinach vorgesehen, mit dem die Gemeinde Abtsteinach im Juni 2016 das Büro FISHCALC beauftragt hat. Der Auftrag wurde durch die Gemeinde Abtsteinach noch um eine Überwachungsbefischung auf Signalkrebse an der unteren Gemeindegrenze (Landesgrenze zu BW) erweitert. Hiermit sollte festgestellt werden, ob der in der badischen Steinach bereits aufsteigende Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus, DANA 1852) das Gemeindegebiet bereits erreicht hat. Dies ist von Bedeutung, weil der Signalkrebs der bedeutendste und gefährlichste Vektor der Krebspest ist, einer Oomykose, die im Falle einer Infektion des Bestandes heimische Flusskrebsbestände in kurzer Zeit vollständig ausrottet. Die Ergebnisse sollten somit auch als Entscheidungsgrundlage für die eventuelle Einrichtung einer Aufwanderungssperre gegen den Signalkrebs dienen. Der Bestand des Steinkrebses in Abtsteinach liegt im FFH-Gebiet 6418-351 Steinachtal bei Abtsteinach. Die beiden Überwachungsbefischungen mit spezialisierten und zur Vermeidung einer ungewollten Übertragung von Krankheitserregern bzw. Parasiten (v. a. Krebspest und Krebsegel) zuvor desinfizierten Krebsreusen fanden im Juli und September, in der Zeit der besten Fangbarkeit von Signalkrebsen, statt. Sie blieben ohne Ergebnis, d. h. der Signalkrebs hatte zu diesem Zeitpunkt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Gemeindegebiet noch nicht erreicht. Der Bau einer Krebssperre gegen Signalkrebse im Bereich unterhalb der Teichkläranlage wird empfohlen, weil der Kontakt mit amerikanischen Krebspest-Überträgern den Totalverlust der Population bedeuten würde. Die Handnachsuche nach Steinkrebsen für das eigentliche Monitoring wurde im September 2016 bei besten Niedrigwasserbedingungen an drei Probestrecken (PrSt) à ca. 100 m Länge durchgeführt. An allen drei Probestrecken konnten Steinkrebse nachgewiesen werden. Die höchsten Fangzahlen ergaben sich an der PrSt 1 im potentiell vom Anlagenbau betroffenen Bereich unterhalb der Alla- Hopp-Anlage. Die Fangzahlen an den nicht betroffenen PrSt 2 und 3 oberhalb der Ortsmitte Unter-Abtsteinach (und damit oberhalb der Freizeitanlage) blieben dagegen mit 3 bzw. 2 Exemplaren sehr gering. Eine nachhaltige negative Auswirkung der Freizeitanlage auf den Steinkrebsbestand ist aus unseren Befunden nicht feststellbar. Wir regen an, die Situation im Bereich der Anlage und unterhalb davon im Abstand von 2-3 Jahren erneut zu überprüfen.

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 5 2 Durchführung 2.1 Vorgehensweise 2.1.1 Überwachungs-/Kontrollbefischung auf Signalkrebse Ziel der Kontrollbefischung war es, festzustellen ob der Signalkrebs bereits die Gemeindegrenze erreicht hat. Dieser steigt sowohl vom Neckar her, als auch ausgehend von einer starken Population im ca. 4,5 km unterhalb der Gemeindegrenze einmündenden Eiterbach her in der Steinach auf. Zwar hatte BERNAUER, 2012, der an sieben Probestellen der Steinach zwischen Eiterbachmündung und der Landesgrenze zu Abtsteinach Bereusungen durchführte, noch keine Signalkrebse nachweisen können. Es sind aber, ausgehend von etablierten Populationen, in der Literatur Ausbreitungsgeschwindigkeiten bis zu 2,4 km pro Jahr in Mittelgebirgsgewässern beschrieben (BUBB, THOM & LUCAS, 2005), so dass diese Besorgnis durchaus real ist. Es wurden zwei Probestrecken à ca. 150 m Länge festgelegt: Stei_1 unmittelbar oberhalb der Landesgrenze im Bereich der Kläranlage Abtsteinach (um km 16,6) und Stei_2 im Bereich um km 17,1 bis 17,2 im Bereich einer längeren Wiesenstrecke mit zahlreichen Gumpen. An den PrSt wurden an zwei Terminen (20.7. und 25.9.2016) je sechs beköderte Reusen der finnischen Marke Pirat über Nacht an geeigneten Stellen (Gumpen, möglichst mit Kehrstrom) ausgelegt. Dieser Reusentyp gilt als das fängigste Modell spezialisierter Flusskrebs-Reusen am Markt. Die Reusen wurden vor jedem Einsatz fachgerecht desinfiziert. 2.1.2 Monitoring der Steinkrebs-Population Für den halbquantitativen Nachweis von Steinkrebsen hat sich am besten bewährt die Handnachsuche in geeignetem Substrat, vorzugsweise tagsüber bei guten Lichtverhältnissen und niedriger Wasserführung (GIMPEL & HENNINGS, 2014a, b). Diese wurde auftragsgemäß an drei PrSt von je rund 100 m Länge durchgeführt, die unter den Gesichtspunkten Repräsentativität, struktureller Eignung und Zugänglichkeit ausgewählt wurden. Die Untersuchung an der untersten Probestelle wurde wegen der starken Frequentierung der Anlage, die ein von Neugierigen unbeeinträchtigtes Arbeiten nicht zuließ, nicht unmittelbar im Bereich der Alla-Hopp-Anlage, sondern unterhalb davon durchgeführt. Die zweite PrSt lag im Bereich des Feuerwehrgerätehauses/Malteser-Stützpunktes in Unter- Abtsteinach und die dritte unterhalb und oberhalb einer Feldwegüberfahrt gegenüber der Straßeneinmündung Birkenweg an der Gemarkungsgrenze zu Ober-Abtsteinach. Die Lage der Probestrecken zeigt die Übersichtskarten in Abbildung 2. Die Probestrecken wurden mit desinfizierter Ausrüstung und, als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme gegen eine unbeabsichtigte Verschleppung von Biomaterial, in der Reihenfolge von oben nach unten bearbeitet. So kann der Bearbeiter nichts mitbringen, was nicht auch die fließende Welle mitbrächte.

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 6 Abbildung 2: Übersichtskarte mit Lage der Probestrecken und den Ergebnissen der Untersuchungen (verkleinert, nicht maßstabsgerecht).

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 7 2.2 Ergebnisse 2.2.1 Überwachungs-/Kontrollbefischung auf Signalkrebse Die am 20.7.2016 und 25.9.2016 durchgeführten Befischungen mit je 6 Reusen an zwei Probestrecken blieben, mit Ausnahme eines Grasfroschs, der unbeschadet zurückgesetzt werden konnte, ohne Fangergebnis. 2.2.2 Monitoring der Steinkrebs-Population PrSt 3, Birkenweg, 25.9.2016: An dieser Probestrecke wurden nur zwei männliche Steinkrebse mit 68 bzw. 76 mm Körperlänge (KL) nachgewiesen. Jungtiere des laufenden Jahres ( Sömmerlinge ) konnten nicht festgestellt werden. Die PrSt ist gekennzeichnet von Blöcken, v. a. unterhalb der Feldwegbrücke, und daneben hohen Anteilen von Sanden und Feinkiesen und wenigen mittelgroßen Steinen, die als Versteck für Steinkrebse geeignet sind (vgl. Abbildung 1 auf dem Titelblatt). Es fanden sich örtlich deutliche Belastungszeiger und hohe Feinsedimentanteile, die das Lückensystem verstopfen. PrSt 2, Malteser-Stützpunkt, 26.9.2016: Hier wurden ein weiblicher (KL = 83 mm, mit Klebschleimeinlagerungen, die auf bevorstehende Fortpflanzungsaktivität hinweisen) und zwei männliche Steinkrebse (KL = 92 und 60 mm) nachgewiesen. Darüberhinaus wurde ein Sömmerling gesehen. Auf den Fang gesichteter Sömmerlinge wurde generell verzichtet, da diese kleinen Tiere sich in der Regel zwischen dem Substrat befinden und daher die Gefahr besteht, sie beim Fang aus dem Substrat zu beschädigen. Die Jungtiere wurden sorgfältig umgangen. Abbildung 3: Drei Steinkrebse von PrSt 2 am Malteser-Stützpunkt Unter- Abtsteinach. Photo R. Hennings (IMG_2386, 26.9.2016)

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 8 Die PrSt 2 bot deutlich mehr der Untersuchung zugängliche Versteckmöglichkeiten, als die oberste PrSt 3. Allerdings waren auch hier viele Choriotope durch starke Versandung weitgehend entwertet. Als Ursache kommt auch hier der Ufervertritt durch Weidevieh, und sei es auch nur aus abgezäunten Viehtränken wie in Abbildung 4, in Betracht. Abbildung 4: Ufervertritt an einer Viehtränke in PrSt 2 als eine Ursache für Feinsedimenteintrag und Versandung von Habitatstrukturen. Photo R. Hennings (IMG_2387, 26.9.2016). PrSt 1, unterhalb Alla-Hopp-Anlage, 27.9.2016: An dieser unterhalb der Ortsmitte/Alla-Hopp-Anlage gelegenen Probestrecke wurden 5 männliche und 6 weibliche Tiere nachgewiesen. Die Körperlängen der Männchen variierten von 62 bis 99 mm KL, die der Weibchen von 63 bis 81 mm KL. Die weiblichen Tiere, auch das mit 63 mm KL kleinste, wiesen in Vorbereitung auf die Fortpflanzung bereits Klebschleim-Einlagerungen an den Hinterleibssegmenten und im Schwanzfächer auf. Es wurden weiterhin 4 Sömmerlinge gesehen, ohne die empfindlichen Tiere intensiv nachzusuchen oder zu fangen. Die PrSt liegt in einer Wiesenstrecke mit teilweise vorhandenem Ufergehölz und relativer enger Führung des Abflusses mit steilen Ufern. Die Steinverstecke sind hier weniger stark versandet. Auch Belastungszeiger sind hier in geringerem Ausmaß vorhanden.

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 9 Abbildung 5: Gesamtfang von PrSt 1. Photo R. Hennings (IMG_2450, 27.9.2016) Abbildung 6: Weiblicher Steinkrebs (63 mm KL) von PrSt 1 mit fortpflanzungsvorbereitenden Einlagerungen von weißem Klebschleim (zum späteren Befestigen der Eier an den Schwimmbeinen unter dem Hinterleib). Photo R. Hennings (IMG_2436, 27.9.2016).

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 10 3 Bewertung 3.1 Signalkrebs Aufgrund der Negativ-Nachweisergebnisse der zweimaligen Kontrollbereusung vom Sommer 2016 ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Signalkrebs das Gemeindegebiet von Abtsteinach noch nicht erreicht hat. Es ist hier aber nicht bekannt, ob und wie weit der etablierte Bestand im ca. 4,5 km entfernten Eiterbach sich bereits in die baden-württembergische Steinach hinauf ausgebreitet hat. Da sehr hohe Ausbreitungsraten von bis zu 2,4 km/jahr möglich sind (BUBB, THOM & LUCAS, 2005), ist vorsorglich von einer imminenten Gefährdung des hessischen Steinkrebsbestandes in Abtsteinach durch den Krebspestüberträger Signalkrebs auszugehen. Zum Schutz der prioritären Anhang II* - Art Steinkrebs im FFH-Gebiet 6418-351 Steinachtal bei Abtsteinach wird daher, im Einklang mit der Hauptforderung des hessischen Artenhilfskonzeptes für den Steinkrebs (GIMPEL & HENNINGS, 2014a, Kap. 7.2.1) empfohlen, eine Aufwanderungssperre gegen Signalkrebse einzurichten und hierüber zeitnah mit den zuständigen Stellen (Obere Fischereibehörde und Obere Naturschutzbehörde des RP Darmstadt) Gespräche aufzunehmen. Bei der Planung der Anlage ist Fischdurchgängigkeit aufwärts bewusst zu vermeiden: Auch nach oben wandernde Fische können u. U. Sporen des Erregers in bisher nicht betroffene Bereiche verfrachten. Technisch möglich und von der künstlich veränderten Topografie her naheliegend wäre ein Standort am unteren Ende des begradigten und ausgebauten Bachverlaufs in der Kläranlage Abtsteinach. Diese sitzt mit ihrem unteren Zaun quasi der Landesgrenze zu Baden-Württemberg auf. Es wären daher wahrscheinlich auch baden-württembergische Stellen zu beteiligen, insbesondere wegen der gebotenen Absperrung auch des Landwegs. Ebenfalls gut bis sehr gut geeignet wären, abhängig vom Stand der Signalkrebs-Expansion, auch zwei Standorte in Baden-Württemberg: Die Durchlässe der Querungen von K 4122 und K 4123. 3.2 Steinkrebs Der Steinkrebs-Bestand in der Steinach ist älteren Ortsbürgern schon seit ihrer Kindheit bekannt, dem Bearbeiter erst seit 2004 (Nebenbefund beim FFH- Fischarten-Screening; HENNINGS, 2006). Die Grunddatenerhebung 2006 für das FFH-Gebiet 6418-351 Steinachtal bei Abtsteinach sagt zur Kenntnis des Steinkrebses in der Steinach: Vorkommen: Die Art wurde von SONNBERGER für die Gewässerstrecke oberhalb der Kläranlage angegeben (mündliche Mitteilung, 2006). Nach SONNBERGER wurden die ersten neueren Nachweise der Art in der hessischen Steinach ca. 1993 erbracht. 1995 wurde die Art im Rahmen des Praktikums "Biologie einheimischer Crustaceen" (BRANDIS, VOGT, STORCH) der Uni Heidelberg nachgewiesen. In den darauf folgenden Jahren und zwischen den Jahren 2000 und 2003 wurde das Vorkommen von SONNBERGER wieder

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 11 bestätigt. Im Jahr 2004 wurden keine Begehungen durchgeführt. Dagegen konnte SONNBERGER im Jahr 2005 in der Heß. Steinach keine Krebse nachweisen, wobei die Nachsuche nicht sonderlich intensiv war, da von der Existenz des Steinkrebses an dieser Stelle ausgegangen wurde. Die o. g. mündlichen und schriftlichen Angaben von SONNBERGER wurden von DEMUTH (2005) bzgl. des Vorkommens des Steinkrebses im Odenwald mit Fundangabe für die hessische Steinach (2001 SONNBERGER und VOGT) publiziert. Die Abundanz des Steinkrebses wurde im Rahmen der o. g. Untersuchungen nicht näher betrachtet. Laut SONNBERGER wurden jeweils viele Steinkrebse gefunden (NATURPLAN, 2006, S. 39 f. Literaturnachweise im Zitat in der GDE). Die im Sommer 2006 durchgeführte Grunddatenerhebung konnte trotz Untersuchungen an 7 Probestrecken keine Steinkrebse nachweisen und geht davon aus, dass der Bestand in der Steinach zusammengebrochen ist und sich im Bereich der Nachweisgrenze bewegt (NATURPLAN, 2006). So wird der Steinkrebsbestand der Steinach zuerst ausführlicher beschrieben in einem Gutachten im Vorfeld der Erneuerung der Brücke der L 3257/Weinheimer Straße über die Steinach für das ASV Bensheim (GIMPEL, 2011). Hier konnte GIMPEL 14 Exemplare feststellen und den Bestand aufgrund beeinträchtigter Habitatstrukturen, bestehender Gefährdungen und mäßiger Dichte nur mit dem unbefriedigenden Erhaltungszustand C bewerten. Das Landesmonitoring für den Steinkrebs wurde 2014 aufgrund der landesweiten Vorgaben auf der gleichen Probestrecke durchgeführt. Hier gelang an zwei Begehungsterminen (im Rahmen eines Methodenvergleichs mit zwei unterschiedlich erfolgreichen Methoden) der Nachweis von nur fünf Tieren bzw. nur einem Exemplar. Der Bestand wurde aufgrund aller drei Einzelparameter wiederum mit Erhaltungszustand C bewertet (GIMPEL & HENNINGS, 2014b). Beide Untersuchungen wurden vor dem Bau der Alla-Hopp-Anlage durchgeführt, die Probestrecke lag zum großen Teil im Bereich der späteren Freizeitanlage. Allerdings muss bei Screening- oder Monitoringuntersuchungen stets auch Rücksicht auf die Habitatstrukturen genommen werden, und auch sonst sind alle gering invasiven Methoden einmaliger Untersuchungen, gemessen am Gesamtbestand, wenig effektiv. Dies wird immer wieder deutlich, wenn im Rahmen von Fang-Markierungs-Wiederfang-Methoden auf den Gesamtbestand geschlossen werden kann (z. B. GIMPEL & KORTE, 2008), oder wenn im Rahmen von notwendigen Eingriffen hoch invasiv vorgegangen werden muss (z. B. HENNINGS, 2009, 2011a, b). Dabei ergeben sich z. T. um eine Größenordnung höhere Bestandszahlen. Ähnlich auch hier: Im Rahmen der Erneuerung der Brücke der L 3257 in 2013 wurden durch Gemeindemitarbeiter ca. 80 Steinkrebse aus dem trocken fallenden Baufeld (nur 30 m lang, die Probestrecken der biologischen Untersuchungen umfassen 100 Meter) geborgen und in den Bereich der PrSt 3 der vorliegenden Untersuchung umgesetzt, von der bekannt war, dass sie Steinkrebse aufwies (REINHARD, 2015). Die im

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 12 Landesmonitoring 2014 festgestellte geringere Individuenzahl im Bereich von Brücke und späterer Freizeitanlage lässt sich somit zwanglos aus der noch unvollkommenen Rückbesiedlung eines Teils der Strecke erklären. Diese dürfte 2016 abgeschlossen gewesen sein: Die vorliegend berichtete Untersuchung 2016 wurde, aufgrund der starken Frequentierung und der schlechten Zugänglichkeit in der Anlage, an der nach weiter unten verlegten PrSt 1 mit ähnlicher Habitatausstattung durchgeführt. Sie erbrachte den Nachweis von 11 Steinkrebsen und 4 Sömmerlingen. Sie lag damit in der Größenordnung der Befunde von 2009 und deutlich höher als die vom Bau der Brücke in 2013 beeinträchtigten Ergebnisse von 2014. An der PrSt 3, die in 2013 mit den rund 80 aus dem Baufeld geborgenen Steinkrebsen besetzt worden war, fand sich aktuell mit nur noch zwei Steinkrebsen der geringste Bestand der drei PrSt. Dies ist konsistent mit der bereits bei früheren Umsetzungsversuchen des Bearbeiters gemachten Beobachtung, dass nach oben, in Bereiche mit dichtem Steinkrebsbestand oder wie hier ungünstigerer Habitatausstattung umgesetzte Steinkrebse bald wieder nach unten abwandern (HENNINGS & RIECHMANN, 2013). Die PrSt 3 ist zudem noch strukturell (v. a. im oberen Bereich, Beweidung) und ganzflächig durch Mischwassereinleitungen aus den nahegelegenen Ortslagen und durch Feinsedimenteinträge erheblich beeinträchtigt (eigene Beobachtung 2016 und NATURPLAN, 2006). In diesem Abschnitt konnte als einzigem keine Reproduktion (Sömmerlinge) festgestellt werden. Hinsichtlich der Population geringfügig besser zu bewerten ist der Bereich der PrSt 2 in der mittleren Ortslage von Unter-Abtsteinach. Hier ist jedoch ortslagentypisch immer noch eine deutliche strukturelle und siedlungswasserwirtschaftliche Beeinträchtigung vorhanden, zu der noch Einträge aus der rechtsseitig vorhandenen Beweidung hinzukommen (vgl. Abbildung 4). Es ergibt sich somit von PrSt 1 bis PrSt 3 das Bild eines nach oben hin deutlich abnehmenden Gradienten der Besiedlungsdichte, wie er auch in anderen von Ortslagen geprägten Steinkrebsgewässern festzustellen ist (GIMPEL & HENNINGS, 2014b). Das in manchen Bächen vorhandene Refugium oberhalb der Ortslage ist hier aufgrund der nur noch sehr geringen Gewässergröße und -länge und der intensiven Flächennutzung in Ober-Abtsteinach nicht zu erwarten. Es wird jedoch, mit noch größerer Überzeugung als schon beim Landesmonitoring 2014, weiterhin angenommen, dass die Population noch weiter unterhalb von Unter- Abtsteinach, in den Wiesenstrecken oberhalb der Teichkläranlage, ihre größte Bestandsdichte hat. Tabelle 1: Fangergebnisse an den drei Probestrecken der Steinkrebs-Nachsuche

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 13 3.3 Zusammenfassende Bewertung in Bezug auf die Baumaßnahmen Eine gewisse Beeinträchtigung der Steinkrebsbestände im Bereich der Querung der L 3257 ist bei der planfestgestellten Erneuerung des Brückenbauwerks durch die Trockenlegung des Baufelds zweifellos eingetreten. Sie wurde jedoch durch die Bergung und Umsetzung der Steinkrebse nach außerhalb des Eingriffsbereichs der Planfeststellung entsprechend minimiert. Ein nachgeschaltetes Monitoring der Eingriffsfolgen wurde u. W. nicht durchgeführt. Es waren aber schon im Zuge des Landesmonitorings 2014 (GIMPEL & HENNINGS, 2014b), also rund ein Jahr später, in dem Bereich wieder Steinkrebse nachweisbar, wenn auch noch in geringerer Anzahl als bei der Vorab- Untersuchung durch GIMPEL, 2011. Es gibt keinen Grund nicht anzunehmen, dass sich der Bestand in der Eingriffsstrecke mittlerweile weiterhin stabilisiert hat, nicht zuletzt auch durch Rückwanderung von umgesetzten Individuen. Beim Bau der Alla-Hopp-Anlage können durchaus bauzeitliche Störungen aufgetreten sein, insbesondere im Bereich des Anschlusses der Hochwasser- Überlaufrinne zu dem Teich im Freizeitgelände. Es wurden sonst jedoch keine größeren Eingriffe in das Gewässerbett vorgenommen, so dass die bauzeitlichen Beeinträchtigungen vorübergehend und wahrscheinlich von geringem Umfang waren. Auch die zunächst zu befürchtende, nachhaltige Beeinträchtigung des Steinkrebsgewässers durch den Betrieb des Freizeit- und Bewegungsparks ist nicht eingetreten, weil im späteren Planungs- und Umsetzungsprozess noch Hinweise zum Steinkrebsschutz berücksichtigt wurden. So ist insbesondere der Teich nicht im Nebenschluss, sondern nur als Himmelsteich angelegt worden. Auch aus unseren heutigen Befunden kann eine nachhaltige Verschlechterung der Habitat- und Populationsfaktoren durch Bau und Betrieb der Freizeitanlage nicht hergeleitet werden, zumal die Gewässerstrukturen im Bereich der Anlage z. T. aufgewertet wurden. Eine weitere Verbesserung der Besiedlung wird erwartet. Die Situation sollte möglichst im Abstand von 2-3 Jahren erneut überprüft werden. Es ist allerdings weiterhin damit zu rechnen, dass der Bestand seine besten Dichten in den Grünlandbereichen noch deutlich weiter unterhalb der Ortslage Unter-Abtsteinach aufweist. 64658 Fürth Steinbach, den 7. November 2016 (Rainer Hennings) Büro für Fischereiberatung&Gewässerökologie

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 14 Anhang: Übersichtskarte (Abb. 2) im Originalformat DIN A 3 Ausdrucke der Untersuchungsprotokolle (MS Excel - Arbeitsblätter) Die zugehörigen Dateien (Kurzbericht als MS-Word und PDF; Tabelle als.xslx) werden per E-Mail übersandt.

Monitoring Steinkrebs / Überwachungsbefischung Signalkrebs i. d. Steinach, Juli - September 2016 Seite 15 4 Literatur BERNAUER, D. (2012): "Zuflüsse Steinach und Eiterbach: Überprüfung des Vorkommens von Großkrebsen und Bewertung der Eignung als Steinkrebsgewässer". Karlsruhe. Regierungspräsidium Karlsruhe, unveröffentlichtes Gutachten 12 S. BUBB, D. H., T. J. THOM UND M. C. LUCAS (2005): The Within-Catchment Invasion of the Non-Indigenous Signal Crayfish Pacifastacus leniusculus (DANA) in Upland Rivers. Bull. Fr. Pêche Piscic.: 376-377 S. 665-673. GIMPEL, K. (2011): Untersuchung der Steinach bei Unter-Abtsteinach auf Vorkommen mit Steinkrebsen (Austropotamobius torrentium) im Zusammenhang mit dem Ausbau der L 3257. Bericht erstellt im Auftrag des ASV Bensheim S. GIMPEL, K. UND R. HENNINGS (2014a): "Artenhilfskonzept für den Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) in Hessen". Gießen. Hessen-Forst FENA, Ende November 2014, GIMPEL, K. UND R. HENNINGS (2014b): "Landesmonitoring 2014 für den Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) in Hessen". Gießen. Hessen-Forst FENA, November 2014, GIMPEL, K. UND E. KORTE (2008): FFH-Verträglichkeitsprüfung im Oberlauf der Weschnitz bei Leberbach-Fürth im Zusammenhang mit dem Bau einer Behelfsstraße.. Gutachten im Auftrag des ASV Bensheim. S. HENNINGS, R. (2006): "Bericht über die Fischökologische Untersuchung Hinterer Odenwald, Herbst 2004 (Werkvertrag v. 6.8.2004) - Überarbeitete Fassung Mai 2006 -". Lorsch. Werkvertrag mit dem HDLGN, Publiziertes Gutachten Mai 2006, http://www.hessen-forst.de/fena/produkte-angebote/artendocs/fische/artgutachten_2004_fische_odenwald.pdf. HENNINGS, R. (2009): "Hilfsmaßnahmen für den Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) im Bereich des geplanten HRB Steinbach". Lorsch. Gewässerverband Bergstraße, unveröffentlichter Bericht 2009, HENNINGS, R. (2011a): "Bericht über Bergung und Umsetzung der Fische und Krebse sowie über Umweltbaubegleitung für den aquatischen Bereich beim Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Steinbach, Oktober 2008 bis Juli 2010". Lorsch. Gewässerverband Bergstraße, HENNINGS, R. (2011b): "Umweltbaubegleitung und Umsetzung von Steinkrebsen beim Ausbau der B 460 am Unfallschwerpunkt Leberbach, Gde. Fürth i. O.". Fürth i. O. FISHCALC, Büro für Fischereiberatung, November 2011, HENNINGS, R. UND H. RIECHMANN (2013): "Ausbau Unfallpunkt B 460 Fürth- Leberbach: Monitoring der Orchideen und Steinkrebse im Jahre 2013 ". Fürth i. O. FISHCALC, Büro für Fischereiberatung, unveröffentlichter Bericht im Auftrag von HessenMobil, Bensheim November 2013, NATURPLAN (2006): "Grunddatenerfassung zum FFH-Gebiet Steinachtal bei Abtsteinach (Nr. 6418-351)". Darmstadt. Erstellt im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt REINHARD, R. (2015): Bergung und Rückbesatz von ca. 80 Steinkrebsen aus dem Baufeld der Brücke L 3257 in Unter-Abtsteinach. Mitteilung an BÜRO FISHCALC R. HENNINGS. Abtsteinach, 10.1..2015.