Die Gestreifte Quelljungfer in der Hersbrucker Alb Lisa Jeworutzki Dr. Kai Frobel 22.11.2008 Mitwitz Untersuchungsgebiet Hersbrucker Alb 2 1998
Flächendeckende Erfassung aller Waldquellen auf Präsenz der Gestreiften Quelljungfer (Imagines, Larven) 1996 Joachim Werzinger Molsberger Tal, 2004 Untersuchung an ca. 40 Quellen durch FALTIN für ABSP Voruntersuchungen 2003 2005 Haupterfassung 2006 2008 Glücksspirale-Projekt des BN Kooperation mit Hochschule Ostwestfalen- Lippe, Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Prof. Dr. Winfried Türk, Dr. Mathias Lohr Methodik: Ziele, Erfassungszeitraum 3 Methodik Erfassungsbogen aufbauend auf standardisiertem Erhebungsbogen des Aktionsprogramm Quellen in Bayern (LfU) ca. 70 Parameter erfasst zu Lage, Nutzung, Struktur, Beeinträchtigungen usw. der Quellen Datenhaltung in Finview (Verbändeversion) und ArcGIS 9.3 Datenaufbereitung für Gemeinden (Gewässerentwicklungspläne), ABSP, UNB und Quellschutzprojekt des LBV 4
Untersuchungsgebiet Hersbrucker Alb östliche Hälfte des Landkreises Nürnberger Land 400 Quadratkilometer (Naturraum 080/081 Nördliche/Mittlere Frankenalb) Gesamtzahl der Quellen (und Quellkomplexe) im Untersuchungsgebiet: n = 572 5 52 53 Methodik 54 55 Einzelquellen Quellen- Komplex 6
Waldquellen 7 Verbreitung der Gestreiften Quelljungfer Gesamtzahl der Quellen im UG: n = 572 davon Waldquellen (flächendeckend erfasst): n = 474 davon mit Vorkommen der Gestreiften Quelljungfer (rot): n = 140 entspricht 29,5 % der Waldquellen bzw. 24,5 % aller Quellen 8
Albtrauf 9 Quellen & Geologie zwei Quellhorizonte: Grenze Malm (Kalk) zu Ornatenton Doggersandstein zu Opalinuston LBV 2007 10
Quelljungfer und Naturraumgrenze Malm (Kalk) = blau Doggersandstein = dunkelbraun = Cord.bidentata 11 Quelltypen im Untersuchungsgebiet: Kalktuffquellen 12
Quelltypen im Untersuchungsgebiet 13 Quellen mit großflächigem Tuffkegel 14
Quellbäche ohne Tuffmoose (kalkbetont, Sinterbildungen) 15 Quellbäche im Doggersandstein 16
Die Gestreifte Quelljungfer eine Waldart 17 18
Methodik 19 Erfassungstipps für die Gestreifte Quelljungfer Flugzeit in der Hersbrucker Alb: 17.5 bis 13.8 Imagines beobachtet Schlupf Mitte bis Ende Mai Mitte Juli (?) Juni Reifeflug: Waldlichtungen, Waldrand ab Mitte Juni die ersten regelmäßig an Quellen im gesamten Juli am häufigsten an den Quellen / Quellbächen und höchste Individuendichte! Ende Flugzeit im ersten Augustdrittel 20
Exuvien 21 Erfassungstipps für die Gestreifte Quelljungfer Larvensuche einfacher und erfolgreicher: Fast ganzjährig möglich (April bis Oktober), per Hand oder Küchensieb Unterscheidung zu Cordulegaster boltonii: Flügelscheiden parallel, fehlende Lateraldorne an Segment 8 und 9 (15-20 fache Lupe) 22
Erfassungstipps für die Gestreifte Quelljungfer 23 Erfassungstipps für die Gestreifte Quelljungfer 24
Erfassungstipps für die Gestreifte Quelljungfer Larven bevorzugt in dünnen Feinsediment / Schlammablagerungen in etwas beruhigten Quellbachbereichen (in flachen Kolken, nach kleinen Abstürzen) 25 Totholz & Quelljungfer Wie sehen gute Cord.bid.- Quellbäche aus? 26
Feuersalamander und Quelljungfer insgesamt 56 Waldquellen / Quellbäche mit Feuersalamander davon 24 Quellen mit gleichzeitigem Auftreten der Gestreiften Quelljungfer 32 Quellen nur Feuersalamander, Fehlen der Quelljungfer 116 Quellen nur Quelljungfer 24 32 116 Salamandra salamandra Cordulegaster bidentata beide Arten 27 Beeinträchtigung: Quellfassungen 28
Quellenzerstörung: Zierbrunnen 29 Massive Gefährdung: Forstwegebau 30
Beeinträchtigung: Forellenteiche 31 Beeinträchtigung Fichtenmonokulturen 32
Beeinträchtigung: Jagd 33 Gefährdung: Abfall 34
Gefährdung: Holzarbeiten 35 Gefährdungssituation der Quellen 47% 53% naturnah beeinträchtigt 47 % aller Waldquellen sind beeinträchtigt! 36
Schutz der Quellen Von den 140 Quellen / Quellbächen mit Vorkommen der Gestreiften Quelljungfer liegen: in kartierten Biotopen: 59 (oft aber nicht der Quellursprung!) in LSG: 138 (LSG-Ausweisungen durch Landrat Roiger 1945-1964; Altlandkreis Hersbruck!) in Geschütztem Landschaftsbestandteil: 1 in Naturschutzgebieten: 3 in Wasserschutzgebieten: 17 FFH-Gebieten: 38 (27 %) 37