WORAUF DU DICH VERLASSEN KANNST

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Transkript:

WORAUF DU DICH VERLASSEN KANNST Eine Konfi-Doppelstunde zum Thema Glauben als Vertrauen Achim Plagentz Zeitbedarf Kurzbeschreibung Kompetenzen/ Ziele Thema Anforderungssituation Eine Doppelstunde (90 Minuten) Die Konfirmandinnen und Konfirmanden erschließen sich ausgehend von Alltagsformulierungen, dass Glaube im religiösen Sinn insbesondere Vertrauen bedeutet. Sie erleben in einer Übung, wie sich Vertrauen anfühlt, überlegen für sich, worauf sie selbst im Leben vertrauen und besprechen gemeinsam, worin dieses Vertrauen besteht. Abschließend wird ein gemeinsames Plakat erstellt, das näher beschriebt, worin das Vertrauen auf Gott besteht. Etwas wissen, verstehen, deuten Verschiedene Dimensionen des Wortes ich glaube verstehen Glaube als Vertrauen deuten Wahrnehmen beschreiben Eigene Gefühle bei Vertrauensübung Über etwas sprechen, sich austauschen Gemeinsam formulieren, worin Vertrauen besteht Gemeinsam entscheiden, welche Inhalte zum Vertrauen auf Gott gehören Glauben, Vertrauen In einer durch naturwissenschaftliches Denken geprägten Welt wird der Glaube von Jugendlichen mit zunehmenden Alter dem Wissen gegenübergestellt und abgewertet ( Glauben heißt nicht wissen ). Das religiöse Verständnis von Glauben als Vertrauen, soll den Jugendlichen dabei helfen, ihrem eigenen Glauben auf die Spur zu kommen und den Glauben an Gott in seiner Beziehungdimension besser zu verstehen. Material M1, M2 + M3 gemäß Gruppenstärke, M4 ggf. auf DinA3 vergrößert Leere DinA5-Kärtchen Klebestifte Flipchartbogen, Flipchart, Moderations- oder Pinwand Möglichkeiten der Weiterführung Einheit Glaubensbekenntnis Thema Psalmen Präsentation der Ergebnisse in einem Gottesdienst

Vorbemerkungen Diese Doppelstunde setzt sich mit dem Verständnis von Glaube auseinander. Dabei geht sie vom Alltagsgebrauch der Worte Ich glaube aus. In diesem Sinn stehen hier die kognitiven Kompetenzen (Verstehen, deuten, formulieren, schreiben) im Vordergrund. a) Ich glaube : Was bedeutet das? (30 Minuten) 1. In der Mitte des Stuhlkreises liegt ein Blatt auf dem Ich glaube steht. Die Konfis werden aufgefordert, Sätze aus ihrem Alltag zu bilden, die so anfangen: Die Vorschläge werden auf DIN A5- Kärtchen niedergeschrieben und dazu gelegt. Wenn nur Sätze aus dem kirchlichen Kontext geäußert werden, werden die Konfis ermutigt auch Sätze aus dem alltäglichen Leben zu äußern. Die Anleitung kann bei Bedarf einen Satz ergänzen, in dem Glaube als Synonym für Vertrauen steht, zum Beispiel Ich glaube Dir oder Ich glaube an Dich. 2. Je nach Anzahl der Karten werden Gruppen von mindestens zwei Konfis gebildet. Auftrag: Überlegt, durch welches andere Wort hier das Wort glaube ersetzt werden kann, ohne den Sinn komplett zu verändern. Schreibt diesen Satz auf die Rückseite der Karte! 3. Beim Vorstellen der Ergebnisse werden die Kärtchen geclustert. Gemeinsam wird nach möglichen Überschriften für die Cluster gesucht ( Vermutung, Überzeugung/Standpunkt, Vertrauen/Zutrauen ). 4. Eine Karte Ich glaube an Gott wird dazu genommen. Gemeinsam wird überlegt, zu welcher Überschrift sie passt. Die Anleitung kann hervorheben, dass das Wort Glaube ein weites Bedeutungsspektrum hat. In dieser Einheit wird es vor allem um das Vertrauen gehen. b) Vertrauensübungen (15 Minuten) In der Gruppe wird eine Vertrauensübung durchgeführt, die zu der Gruppe passt. Zum Beispiel: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden stellen sich in Dreier- oder Vierergruppen zusammen. Ein Freiwilliger, eine Freiwillige stellt sich mit dem Rücken zu den anderen und lässt sich auf ein Kommando frei nach hinten fallen. Die anderen haben die Aufgabe, die Person sanft und sicher aufzufangen. Die Übung wird wiederholt, bis sich alle haben fallen und auffangen lassen. Beispiele für Alternativen: Minenfeld: Sich von einem Partner, einer Partnerin mit verbundenen Augen durch einen Parcours mit Hindernissen führen lassen. Hängematte: Die Gruppe stellt sich gegenüber in einer Reihe auf. Jeweils zwei gegenüber nehmen sich an den Händen und bilden so eine Hängematte. Ein Freiwilliger/eine Freiwillige legt sich auf die Hängematte und lässt sich so vorsichtig schaukeln. Anschließend werden Gefühle, Erfahrungen und Eindrücke während der Übung ausgetauscht. c) Auf wen kann ich vertrauen? (45 Minuten) 1. Die Gruppe sitzt in einem Stuhlkreis. In der Mitte liegt das DinA4-Blatt Ich vertraue vor allem auf darum herum die Kärtchen in mehreren Exemplaren (M1). Impuls: Im Leben ist es eine wichtige Frage: Worauf verlässt du dich eigentlich? Ich habe euch ein paar Möglichkeiten aufgeschrieben. Überlegt einmal jede und jeder für sich, welche der ausliegenden Kärtchen benennt am besten, auf wen oder was ihr vertrauen könnt und euch im Leben verlasst. Jede, jeder darf sich genau drei Kärtchen nehmen.

Gegebenenfalls sollte angemerkt werden, dass sich die Kärtchen nicht ausschließen es geht hier um das, was mir im Moment am wichtigsten ist. (5 Minuten) 2. Nachdem sich alle Jugendlichen ein bis drei Kärtchen genommen haben, sollen sie die drei Kärtchen auf M3 kleben, und zwar so, dass die wichtigste Karte oben steht. (5 Minuten) 3. Nun werden Gruppen gebildet zu je 2-3 Konfis (dabei sollten insbesondere die zusammenarbeiten, die eine gleiche oder ähnliche Auswahl haben). Mögliche Weiterarbeit: Die Konfis suchen zu den einzelnen Sätzen des Plakats passende Psalmworte, die auf Papierstreifen gestaltet werden und in einem Kreis um die Sätze aufgeklebt werden. Das Ergebnis wird im Gottesdienst präsentiert und von den Konfis vorgestellt. In einer Folgestunde wird das apostolische Glaubensbekenntnis erarbeitet mit der Leit- bzw. Abschlussfrage, worauf vertraut jemand, der das Apostolikum spricht? Auftrag für die Gruppenarbeit: Überlegt euch zusammen für jede Karte, wie sich das Vertrauen zeigt, in dem ihr den Satzanfang fortführt. (Zum Beispiel: Ich vertraue darauf, dass meine Schwester immer zu mir hält. Ich vertraue darauf, dass mich mein Bauchgefühl nie täuscht. ) Schreibt pro Karte mindestens zwei Beispiele. (15 Minuten) In der Zwischenzeit wird M4 zum Beispiel auf einem Flipchartbogen oder an einer Pinwand aufgehängt. 4. Die Kleingruppen stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Wenn eine Gruppe das Kärtchen auf Gott hatte, werden die Sätze (in Stichworten) auf Kärtchen geschrieben und zu M4 gehängt. Anschließend wird gemeinsam überlegt, welche Sätze aus den Kleingruppen noch zu der Aussage Ich vertraue auf Gott passen würden. Auch sie werden auf Kärtchen festgehalten und zu M4 gehängt. Zum Abschluss wird an den Anfang der Stunde erinnert: An Gott glauben heißt in erster Linie, auf ihn vertrauen. Das so entstandene Plakat wird abfotografiert und später den Konfis (ausgedruckt oder als Bilddatei) für die eigene Mappe zur Verfügung gestellt. (15 Minuten) Dr. Achim Plagentz Rudolf-Bultmann-Str.4, 35039 Marburg 06421-969-123 achim.plagentz@rpi-ekkw-ekhn.de www.rpi-ekkw-ekhn.de

M1 Ich vertraue vor allem auf

M2 auf mich selbst auf meine Eltern auf meinen Verstand auf Gott auf meine Freunde auf meine Familie auf meine Kraft auf mein Glück auf mein Bauchgefühl

Ich vertraue M3 vor allem auf Ich vertraue darauf, dass Ich vertraue darauf, dass Ich vertraue darauf, dass

M4 Ich vertraue auf GOTT