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Transkript:

Lehrerinformation 1/6 Arbeitsauftrag Die SuS diskutieren Schlagzeilen und Zitate von Lawinenunglücken. Danach informieren sie sich über Selbstschutz vor Lawinen und lösen ein kleines Quiz. Ziel Die SuS können die Lawinensituation besser einschätzen. Material Lesetext Quizfragen Sozialform Plenum EA Zeit 30 Zusätzliche Informationen: Viele weitere Informationen erhalten Sie unter www.slf.ch oder www.bfu.ch

2/6 Aufgabe 1: Diskutiert in der Klasse die Zeitungsausschnitte und Aussagen daraus. Schlagzeilen und Aussagen Wenn Schneesportler nicht bereit sind, die einfachen Spielregeln einzuhalten, dann geschehen Unglücke. Hilfsmittel wie Lawinensuchgeräte und Airbags vermitteln den absurden Eindruck, es gäbe ein Nullrisiko. Wer die Natur und ihre Gesetze missachtet, ist entweder ignorant oder dumm. Für eine Pulverabfahrt setzen viele Schneesportler ihr Leben aufs Spiel.

3/6 Aufgabe 2: Lies die Informationen gut durch. Mit dem erfahrenen Wissen und deinem gesunden Verstand kannst du die Fragen richtig beantworten. Richtig informieren! Wer abseits der Pisten Wintersport betreibt, bewegt sich in nicht gesichertem Gelände und ist somit alpinen Gefahren ausgesetzt. Nebst Absturz oder allfälliger Spaltensturzgefahr ist vor allem die Lawinengefahr im Winter zu beachten. Jährlich sterben in der Schweiz rund 25 Personen in Lawinen. Freerider und Tourengänger sollten sich daher über die aktuelle Lawinengefahr informieren, im Gelände lawinenrelevante Beobachtungen machen, richtig ausgerüstet sein und sich den Verhältnissen entsprechend richtig verhalten. Im Zweifelsfall ist es ratsam, die Piste nicht verlassen oder sich einer professionell geführten Gruppe anschliessen. Tipps und Merksätze Dies ist immer zu befolgen, egal wie hoch die Lawinengefahr ist. 1. Orientierung über Wetter und Lawinensituation 2. laufende Neubeurteilung von Verhältnissen, Gelände und Mensch 3. LVS auf Senden, Schaufel und Sonde dabei 4. frische Triebschneeansammlungen umgehen 5. Schlüsselstellen und extreme Steilhänge einzeln befahren 6. tageszeitliche Erwärmung beachten Merksätze Der erste schöne Tag nach einem bedeutenden Schneefall ist besonders gefährlich. Neuschnee + Wind = Lawinengefahr Je steiler und schattiger, desto gefährlicher. Frische Lawinen und Wumm -Geräusche sind Zeichen für Lawinengefahr. Schnelle und markante Erwärmung führt kurzfristig zu einem Anstieg der Lawinengefahr. Damit Schneebrettlawinen entstehen können, braucht es schwache Schichten in der Schneedecke.

4/6 Lawinengefahrenskala 1 gering 2 mässig 3 erheblich 4 gross 5 sehr gross Allgemein sichere Verhältnisse. Lawinenauslösung ist allgemein nur bei grosser Zusatzbelastung im extremen Steilgelände möglich. Mehrheitlich günstige Verhältnisse. Lawinenauslösung ist insbesondere bei grosser Zusatzbelastung vor allem an den im Bulletin angegebenen Steilhängen möglich. Grosse spontane Lawinen sind nicht zu erwarten. Teilweise ungünstige Verhältnisse. Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den im Bulletin angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch grosse Lawinen möglich. Ungünstige Verhältnisse. Lawinenauslösung ist bereits gei geringer Zusatzbelastung an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch grosse Lawinen zu erwarten. Sehr ungünstige Verhältnisse. Spontan sind viele grosse, mehrfach auch sehr grosse Lawinen zu erwarten, auch in mässig steilem Gelände. Signalisation auf der Piste Ähnlich wie im Strassenverkehr gibt es auch auf der Piste Signale und Beschilderungen. Im Schneesportgebiet beurteilen die Verantwortlichen der Pisten- und Rettungsdienste die örtliche Gefahrensituation. Sie sperren gefährdete Pisten, Abfahrtsrouten und Wege. Das Gelände abseits von Pisten und Abfahrtsrouten ist freies Gelände, das weder markiert oder kontrolliert noch vor alpinen Gefahren gesichert wird. Ab Gefahrenstufe 3 ( erheblich ) im freien Gelände werden die Lawinen-Warnleuchten eingeschaltet. Bleibe in diesem Fall und auch im Zweifel auf den Pisten oder auf gesicherten Abfahrtsrouten oder schliesse dich einer lawinenkundigen Leiterin oder einem lawinenkundigen Leiter an. Gesicherte Abfahrtsrouten sind gelb markiert. Hier beginnt das freie und nicht gesicherte Gelände. Warnung ab erheblicher Lawinengefahr (Gefahrenstufe 3). Gesperrte Pisten, Abfahrtsrouten und Wege keinesfalls benützen. Quellen: bfu und Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

5/6 Fragen/Aufgaben: 1. Wenn es in einem Hang bereits Spuren hat, heisst das, dass er ungefährlich ist? 2. Gibt es im Wald keine Lawinen? 3. Bedeutet die Gefahrenstufe erheblich eine kleinere Lawinengefahr als die Gefahrenstufe gross? 4. Ereignen sich auch bei der Gefahrenstufe mässig (Stufe 2) Lawinenunfälle? 5. Was bedeutet das Aufleuchten des Blinklichts am Check-Point an der Informationstafel? 6. Recherchiere: Wie gross ist die Überlebenschance, wenn eine Person vollständig von einer Lawine verschüttet wurde, nach 15 Minuten und nach 60 Minuten?

AB 1: Lösung 6/6 Lösung: Lösungshilfe: Anregung, wie die Aufgabe gelöst werden könnte, Lösungswege, Ideen etc. Antworten 1. Nein. Es ist möglich, dass mehrere Personen im Hang keine Lawine ausgelöst haben, eine andere Person jedoch einen sogenannten Hotspot trifft und sich der ganze Hang löst. 2. Doch. Auch im Wald können sich Lawinen lösen. 3. Ja, jedoch können sich auch bei der Gefahrenstufe 3 Lawinen lösen! 4. Ja: Bei der Gefahrenstufe 2 ereignen sich rund 30 % aller tödlichen Unfälle. Die Bedingungen bei dieser Stufe werden oftmals unterschätzt. 5. Es herrscht mindestens Lawinengefahrenstufe 3 ( erheblich ) im freien Gelände. Akute Lawinengefahr: offene Pisten und Abfahrtsrouten nicht mehr verlassen! 6. Nach 15 Minuten beträgt die Überlebenschance 80 %, nach 60 Minuten nur noch 25 %. Die häufigste Todesursache bei Lawinenverschütteten ist das Ersticken. Quelle: bfu