Regierungsrat des Kantons Schwyz

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Transkript:

Regierungsrat des Kantons Schwyz Beschluss Nr. 1022/2012 Schwyz, 30. Oktober 2012 / bz Teilrevision der Kantonalen Verordnung zum Bundesgesetz über den Umweltschutz Bericht und Vorlage an den Kantonsrat 1. Übersicht Invasive Organismen sind Pflanzen- und Tierarten oder andere Organismengruppen (z.b. Pilze, Algen, Flechten usw.), welche bei uns die natürlich vorkommenden Arten verdrängen, da sie konkurrenzfähiger sind. Invasive Organismen zeichnen sich durch enorm schnelles Wachstum, Ausbreitung und Vermehrung sowie eine grosse Regenerationsfähigkeit aus. Sie verursachen im Gewässerbau, beim Strassenunterhalt, in Land- und Forstwirtschaft, im Naturschutz und im Gesundheitswesen Probleme und grosse Kosten. So führt die Ausbreitung solcher Organismen unter anderem zu einer Verarmung der Vielfalt von Pflanzen und Tieren, zum Verschwinden seltener Lebensräume, zu grösserer Erosionsanfälligkeit von Bauten sowie zu gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier. In der Freisetzungsverordnung vom 10. September 2008 (SR 814.911, FrSV) wird der Schutz von Menschen, Tieren, Umwelt und biologischer Vielfalt sowie der Umgang mit gebietsfremden Pflanzen und Tieren (Neobiota) geregelt, um die Verdrängung einheimischer Organismen einzudämmen. Unter anderem sind Import und Verkauf von elf Pflanzen- und drei Tierarten, welche die einheimische Tier- und Pflanzenwelt gefährden können, verboten. Invasive Tier- und Pflanzenarten werden künftig überwacht. Durch die Veränderung von Umweltparametern können sich auch einheimische oder seit Langem im Gebiet angesiedelte, unproblematische Organismen unerwartet ausbreiten und damit in bestimmten Gebieten invasiv werden. Um in solchen Fällen ebenfalls eingreifen zu können, erweist es sich als sinnvoll, auch nicht gebietsfremde invasive Organismen in die Neuregelung mit einzubeziehen. Die Bundesgesetzgebung lässt den Kantonen diesbezüglich die Freiheit, da lediglich von schädigenden oder beeinträchtigenden Organismen die Rede ist (vgl. Art. 52 FrSV). Im Kanton sollen neben Neobioten auch weitere potenziell schädliche Organismen bekämpft werden können. Aus diesem Grund enthält die Vorlage nicht den Begriff Neobioten, sondern jenen der invasiven Organismen. Die Bekämpfung der invasiven Organismen soll im Kanton durch die Gemeinden erfolgen, da diese die örtlichen Situationen (Gebiet, Grundeigentümer/Bewohner, Vorkommen der invasiven Organismen in der Gemeinde gemäss dem Neophyten-GIS usw.) am besten kennen. Teilweise eingesetzte Werkgruppen führen bereits heute Unterhaltsarbeiten durch

und nehmen das Auftreten invasiver Organismen gesamthaft wahr. Sie sind somit in der Lage, allfällige Bestände effizient zu bekämpfen und die dabei entstehenden Abfälle koordiniert und korrekt zu entsorgen. 2. Ausgangslage 2.1 Freisetzungsverordnung (SR 814.911, FrSV) Der Bundesrat hat die eidgenössische Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt vom 10. September 2008 (Freisetzungsverordnung, SR 814.911, FrSV) auf den 1. Oktober 2008 in Kraft gesetzt. Art. 52 Abs. 1 FrSV verpflichtet die Kantone zur Anordnung von Bekämpfungsmassnahmen, sofern Organismen auftreten, die Menschen, Tiere oder die Umwelt schädigen oder die biologische Vielfalt oder deren nachhaltige Nutzung beeinträchtigen könnten. Soweit erforderlich und sinnvoll, haben die Kantone zusätzlich Massnahmen zur künftigen Verhinderung des Auftretens solcher Organismen anzuordnen. Die Kantone haben das BAFU sowie die übrigen betroffenen Bundesstellen über das Auftreten und die Bekämpfung zu informieren und können einen öffentlich zugänglichen Kataster über die Standorte der Organismen erstellen (Abs. 2). 2.2 Kantonale Vollzugsverordnung zum eidgenössischen Umweltschutzgesetz (SRSZ 711.111, USG-VV) Nach 68 Bst. f USG-VV koordiniert das Amt für Umweltschutz (AfU) die Bekämpfung der Neobioten und sorgt für den Vollzug (Art. 15, 16 und 52 FrSV). 2.3 Umsetzung Mit RRB Nr. 1238/2010 wurde das Umweltdepartement beauftragt, Bericht und Vorlage für eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen vorzubereiten. 2.4 Bekämpfungspflicht der Gemeinden Nach Art. 52 FrSV haben Kantone Massnahmen zur Bekämpfung invasiver Organismen und zur künftigen Verhinderung ihres Auftretens anzuordnen, wenn Organismen auftreten, welche Menschen, Tiere oder die Umwelt schädigen oder die biologische Vielfalt oder deren nachhaltige Nutzung beeinträchtigen können. Die Teilrevision der Kantonalen Verordnung zum Bundesgesetz über den Umweltschutz (SRSZ 711.110, KVzUSG) beinhaltet die gesetzliche Regelung der Bekämpfungspflicht für im Kanton vorkommende invasive Organismen. Die Pflicht soll bei der zuständigen Gemeinde liegen. Mit der Einbindung der Gemeinden in die Bekämpfung von invasiven Organismen wird der Kanton den Anforderungen von Art. 52 FrSV gerecht. Ohne Unterstützung der Grundeigentümer durch die auferlegte Meldepflicht ist dies jedoch nicht, bzw. nur begrenzt möglich. Denn dank den vorhandenen Ortskenntnissen können invasive Organismen durch ortsansässige Personen zeitgerechter erkannt, gemeldet, bekämpft und entsorgt werden, als wenn der Kanton diese Feststellungen und Bekämpfungen vornehmen müsste. Wenn jeder Grundeigentümer oder Betroffene auftretende invasive Organismen der Gemeinde meldet, erhält diese den Überblick über das Vorkommen dieser Organismen in der Gemeinde. Damit wird die Grundlage für eine koordinierte, effiziente, erfolgreiche und schliesslich kostengünstige Bekämpfung erreicht, ohne dass den Grundeigentümer weitere Verpflichtungen auferlegt werden. Der Kanton übernimmt die Rolle der Koordination und Überwachung der Bekämpfung von invasiven Organismen sowie die Information und Ausbildung der zuständigen Personen. - 2 -

3. Werdegang der Vorlage 3.1 Ausgangslage Mit RRB Nr. 141/2009 hat der Regierungsrat festgehalten, dass die invasiven Neophyten im Kanton Schwyz zukünftig koordiniert bekämpft werden sollen, um die Verdrängung einheimischer Organismen einzudämmen. 2010 wurden für den ganzen Kanton Prioritäten der erforderlichen Bekämpfungsmassnahmen für eine Start- und eine Folgephase festgelegt und die Kosten für die vorgeschlagenen Massnahmen geschätzt. Der Regierungsrat stellte sich im Sinne des Subsidiaritätsprinzips auf den Standpunkt, dass der Vollzug innerkantonal den Gemeinden zu übertragen ist und diese auch die Kosten zu tragen haben. Eine Kostentragung durch den Kanton fällt, auch im Wissen um die notwendigen Sparbemühungen, ausser Betracht. Die Rolle des Kantons hat sich auf die Koordination und die Kontrolle zu beschränken. 3.2 Vernehmlassung Nachdem das verwaltungsinterne Mitberichtsverfahren durchgeführt worden war, ermächtigte der Regierungsrat mit Beschluss Nr. 389/2012 das Umweltdepartement, den Entwurf der Teilrevision Kantonale Verordnung zum Bundesgesetz über den Umweltschutz (TRev KVzUSG) den eingeladenen Adressaten bis am 20. Juli 2012 zur Vernehmlassung zu unterbreiten. Die Vernehmlassungsfassung sah eine Bekämpfungs- und eine Kostentragungspflicht für Grundeigentümer vor. Die Meldepflicht wurde verworfen, da mit Art. 46 Abs. 1 des Bundesgesetzes über den Umweltschutz (SR 814.01, USG) jedermann verpflichtet ist, den Behörden die für den Vollzug erforderlichen Auskünfte zu erteilen oder nötigenfalls Abklärungen durchzuführen oder zu dulden. Dies wurde als ausreichend angesehen. Die Rückmeldungen auf die Vernehmlassungsvorlage zeigten hinsichtlich der Kostentragungspflicht sehr unterschiedliche Haltungen. Vor diesem Hintergrund musste der Regierungsrat entscheiden, in welche Richtung die TRev weiterbearbeitet werden soll. Mit Beschluss Nr. 910/2012 bestätigte der Regierungsrat seine Auffassung, dass es sich bei der Bekämpfung invasiver Organismen klar um eine Gemeindeaufgabe handle, wobei die Beratung und die Koordination auf Stufe Kanton angesiedelt werden können. Die Vorlage wurde entsprechend angepasst. 4. Erläuterungen zu den Verordnungsbestimmungen Für die Ausführungen im erläuternden Bericht wird jeweils die männliche Form verwendet. Es sind beide Geschlechter damit gemeint. 22a (neu) 1. Invasive Organismen Invasive Organismen sind Pflanzen- und Tierarten oder andere Organismengruppen (z.b. Pilze, Algen, Flechten usw.), von denen bekannt ist oder angenommen werden muss, dass sie sich im Kanton ausbreiten und hohe Bestandesdichten erreichen können. Durch eine solche Ausbreitung können diese Problemorganismen die biologische Vielfalt beeinträchtigen, insbesondere dadurch, dass andere Arten verdrängt werden bzw. diese nicht mehr gedeihen oder existieren können. Zudem kann unter Umständen die biologische Vielfalt nicht mehr nachhaltig genutzt werden. Bestimmte Arten können Mensch, Tier oder Umwelt gefährden. Beispiele: In der Pflanze Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) sind Stoffe enthalten, die nach Hautkontakt und anschliessender Sonnenlicht-Bestrahlung fototoxische Reaktionen wie schwerwiegende Hautverbrennungen hervorrufen. - 3 -

Der Japanische Staudenknöterich (Reynoutria japonica) weist eine hohe Invasibilität auf. Die Pflanze breitet sich schnell und grossflächig aus und vermag andere Pflanzen vollständig zu verdrängen. Zudem hat diese Pflanze auch die Eigenschaften, Uferbereiche zu destabilisieren und Massivbauwerke wie z.b. Strassen zu beschädigen. Invasive Krebsarten verdrängen einheimische Krebsarten und beeinträchtigen deren Lebensraum. Zudem können sie die für sie unproblematische Krebspest an einheimische Krebsarten übertragen, welche für einheimische Krebsarten tödlich endet. 22b (neu) 2. Meldepflicht Grundeigentümer sind verpflichtet, der zuständigen Gemeinde invasive Organismen nach 22a zu melden. In einer Meldung soll die Tier- oder Pflanzenart bezeichnet werden. Zudem soll festgehalten werden, ob bereits eine Massnahme (z.b. Bekämpfung) ergriffen wurde. Die gemeldeten Bestände werden von der zuständigen Gemeinde erfasst. Die zuständige Gemeinde erhält damit eine Übersicht, welche invasiven Organismen in ihrem Gemeindegebiet vorkommen und verfügt so über eine Basis für Bekämpfungsplanung und Erfolgskontrolle. Neben den Grundeigentümern können auch Dritte festgestellte Bestände invasiver Organismen der Gemeinde melden. 22c (neu) 3. Bekämpfungspflicht Abs. 1 Die Gemeinden haben die Pflicht, gemeldete oder selbst entdeckte invasive Organismen auf ihrem Gemeindegebiet ohne Aufforderung sachgerecht zu bekämpfen und zu entsorgen sowie deren weitere Ausbreitung zu verhindern (Einhaltung Art. 52 Abs. 1 FrSV). Die Gemeinde muss somit im Gemeindegebiet dafür sorgen, dass bestehende bzw. vorkommende invasive Pflanzen, Tiere oder andere Organismengruppen im Sinne der kantonalen Richtlinien bekämpft und fachgerecht entsorgt werden. Dadurch, dass die Gemeinde bekämpfungspflichtig ist, soll eine umfassende, flächendeckende und kommunal koordinierte Bekämpfung erreicht werden. Der Umfang der Bekämpfungspflicht lässt sich den kantonalen Richtlinien entnehmen, welche Vorgaben betreffend Ziele, Prioritäten, Methoden und Entsorgung enthalten. Die Änderung der USG-VV sowie die Erstellung der kantonalen Richtlinien erfolgt im Anschluss an die Teilrevision der KVzUSG. Falls eine Gemeinde die ihr obliegenden Verpflichtungen trotz mehrfacher Aufforderung vernachlässigt und keine Einigung mit dem Kanton erzielt werden kann, liegt es am Kanton bzw. dem zuständigen Departement, gemäss 35 Abs. 2 KVzUSG eine Ersatzvornahme mit den notwendigen Massnahmen in Betracht zu ziehen. Abs. 2 Die Grundeigentümer haben allfällige Bekämpfungsmassnahmen durch die Gemeinde oder Dritte auf ihrem Grundstück zu dulden. Dadurch soll verhindert werden, dass Grundeigentümer durch das Verweigern der Bekämpfung die weitere Verbreitung der invasiven Organismen begünstigen können. Abs. 3 Die Ausführung von Bekämpfungsmassnahmen kann durch Dritte erfolgen, indem die Gemeinde Dritte (z.b. Gärtnereibetrieb) für die Bekämpfungsmassnahme beauftragt oder mit Dritten (z.b. Südostbahn, Tiefbauamt, usw.) Vereinbarungen trifft. - 4 -

22d (neu) 4. Ausnahme Diese Ausnahmeregelung soll verhindern, dass die KVzUSG Pflichten auferlegt, welche durch die eidgenössische Verordnung über Pflanzenschutz vom 27. Oktober 2010 (Pflanzenschutzverordnung, SR 916.20, PSV) und deren Ausführungsgesetzgebung auf kantonaler Ebene bereits anderweitig geregelt sind und wahrgenommen werden. Denn wenn im Inland besonders gefährliche Schadorganismen nach den Anhängen 1 Teil A und 2 Teil A oder Anhang 6 der PSV festgestellt werden, ist nach Art. 42 Abs. 1 PSV der zuständige kantonale Dienst für die vom zuständigen Bundesamt angewiesene Massnahmenergreifung zuständig. Das Bundesgesetz über die Landwirtschaft (Landwirtschaftsgesetz, SR 910.1, LwG) legt in Art. 150 fest, dass die Kantone einen Pflanzenschutzdienst zu unterhalten haben, der insbesondere Gewähr dafür bietet, dass im Inland Massnahmen zur Bekämpfung der Schadorganismen richtig durchgeführt werden. Nach 20 Abs. 1 der Vollzugsverordnung zum Gesetz über die Landwirtschaft (SRSZ 312.111, LG-VV) ist der Pflanzenschutzdienst im Kanton dem Amt für Landwirtschaft (AfL) angegliedert. Das AfL ist daher für die Bekämpfung von Pflanzen- und Tierarten gemäss den Anhängen der PSV verantwortlich. Mit der Pflanze Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) wird im Anhang 6 der PSV eine Pflanzenart als besonders gefährliches Unkraut aufgeführt. Zusätzlich wird die Ambrosia im Anhang 2 der FrSV als verbotener invasiver gebietsfremder Organismus aufgeführt. Es besteht somit nach beiden Erlassen eine Bekämpfungspflicht. Mit der Inkraftsetzung der vorliegenden TRev KVzUSG soll eine Bekämpfungspflicht für sämtliche invasive Organismen geschaffen werden. Eine Überschneidung mit der Bekämpfung der bereits heute und den allenfalls zukünftig ebenfalls in der PSV aufgeführten Pflanzen soll jedoch vermieden werden. Daher soll für die Pflanzen der PSV weiterhin der kantonale Pflanzenschutzdienst des AfL zuständig sein. 22d will einem Zuständigkeitskonflikt vorbeugen. 22e (neu) 5. Zuständigkeiten In der USG-VV wird der Regierungsrat die erforderlichen Bestimmungen über die Bekämpfungspflicht sowie die Zuständigkeiten von Kanton, Bezirken und Gemeinden regeln. Dabei sollen hauptsächlich kantonsinterne Regelungen (Schaffung der kantonalen Richtlinien, Aus- und Weiterbildung, Qualitätskontrolle des Web-GIS, Informationen, Beurteilung von Beitragsgesuchen, usw.) geklärt werden. Für die Gemeinden sollen vor allem administrative Aufgaben oder Regelungen (Meldung ins Web-GIS übertragen oder die Überwachung und Erfolgskontrolle) geklärt werden. Die Änderung der USG-VV erfolgt im Anschluss an die TRev KVzUSG. 23 Abs. 2 Bst. c (neu) Die Kosten der Bekämpfung hat die Gemeinde zu tragen. Davon gibt es Ausnahmen. Diese können sich z.b. aus Nutzungsverträgen ergeben, sofern darin anderslautende Vereinbarungen bezüglich der Kostentragung von Unterhaltsarbeiten o. Ä. festgehalten wurden. Solche Vereinbarungen sind gegebenenfalls dahin gehend anzupassen, dass die Bekämpfung von invasiven Organismen explizit integriert wird. Sofern bereits Aufgaben oder Pflichten formuliert sind, die auch eine Bekämpfungspflicht gegen invasive Organismen mit umfassen, wird eine Anpassung nicht notwendig sein. 27 Abs. 3 (neu) Die kantonalen Richtlinien geben mit der Zielsetzung zur Bekämpfung grundsätzlich die Massnahmen der Bekämpfung vor. Fallen grössere Bekämpfungsmassnahmen gegen invasive Organismen an, kann sich ein finanzieller Aufwand ergeben, welcher der Gemeinde nicht zugemutet werden kann. Damit die notwendigen Massnahmen trotzdem durchgeführt werden, kann der Kanton - 5 -

die Gemeinde finanziell unterstützen. Soll beispielsweise ein grossflächiger Bestand des Japanischen Staudenknöterichs (Reynoutria japonica) bekämpft werden, sind Bekämpfung und Entsorgung mit höherem Aufwand verbunden, als die Bekämpfung eines gleichgrossen Bestands der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis). Beide Pflanzen müssen zwar mitsamt der Wurzel entfernt werden. Da der Japanische Staudenknöterich jedoch tief reichende Wurzeln bilden kann (bis 7 Meter), wird allenfalls ein zusätzlicher Bodenaushub und dessen Entsorgung notwendig. Bei einem Bestand der Kanadischen Goldrute können die einzelnen Triebe aus dem Boden gerissen werden, ohne dass ein Bodenaushub nötig wird, da die Wurzeln nicht so tief in den Boden reichen. Mit 27 Abs. 3 wird die Möglichkeit der Unterstützung durch den Kanton eröffnet ( Der Kanton kann ). Eine Pflicht des Kantons besteht damit nicht. Die Einzelheiten des Beitragsverfahrens regelt gemäss 28 Abs. 3 KVzUSG der Regierungsrat. Unterstützungsgesuche werden aufgrund der vorliegenden Situation anhand der kantonalen Richtlinien durch den Kanton beurteilt. 28 Abs. 1 und 2 Abs. 1 Die Ergänzung bezieht sich auf die invasiven Organismen, da die anrechenbaren Kosten nicht nach der Bundesgesetzgebung bestimmt werden. Für anrechenbare Kosten bei Massnahmen gegen invasive Organismen sind die kantonalen Richtlinien massgebend. Abs. 2 Mit der Ergänzung, dass grundsätzlich erst nach der kantonalen Beitragszusicherung mit der Massnahme begonnen werden kann, wird ermöglicht, dass in der USG-VV auch Abweichungen davon gemacht werden können. Besonders bei invasiven Organismen ist es wichtig, dass Bekämpfungsmassnahmen rasch ergriffen und umgesetzt werden. Insbesondere an Fliessgewässern gilt es, Bekämpfungsmassnahmen so rasch als möglich zu ergreifen, da sich invasive Organismen über Fliessgewässer schneller ausbreiten können und der Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln verboten ist. 36 Abs. 1 (Einleitungssatz) Da Haft nach dem neuen StGB nicht mehr existiert, ist der Einleitungssatz im Zuge dieser Teilrevision anzupassen. 5. Verfassungs- und Gesetzmässigkeit Für die Umsetzung der eidgenössischen Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt (Freisetzungsverordnung, SR 814.911, FrSV), welche in Art. 52 Abs. 1 die Grundlage für eine kantonale Regelung enthält, ist im Kanton die Rechtssetzungsform der kantonsrätlichen Verordnung bzw. der Teilrevision der bestehenden Kantonalen Verordnung zum Bundesgesetz über den Umweltschutz (SRSZ 711.110, KVzUSG) zu wählen. Diese Form ist aufgrund der Verpflichtung der Grundeigentümer zur Meldung invasiver Organismen sowie insbesondere zur Duldung der Bekämpfungsmassnahmen auf eigenem Grund zwingend notwendig. Denn für die Änderung von Rechten und Pflichten von Personen ist grundsätzlich eine formalgesetzliche Grundlage erforderlich (vgl. Art. 164 Abs. 1 Bst. c BV). Sollen Grundeigentümer zu einem Handeln, Dulden oder Unterlassen verpflichtet werden, so ist dafür grundsätzlich die Form eines Gesetzes zu wählen. Die kantonalen Regelungen betreffend invasive Organismen stehen nicht im Konflikt mit Art. 65 Abs. 2 USG, solange sie von Art. 52 FrSV abgedeckt sind. - 6 -

Gemäss Art. 37 USG unterliegt die vorliegende TRev KVzUSG nicht der Genehmigung durch den Bund. Nach Abschluss des Verfahrens soll aber eine Zustellung zwecks Kenntnisnahme an den Bund (BAFU) erfolgen. 6. Finanzielle und personelle Auswirkungen Im März 2010 wurde im Auftrag des Kantons durch die Arbeitsgemeinschaft Annen Forstingenieurbüro, Lauerz, und Oeko-B AG, Stans, eine Studie vorgelegt, welche die Ausbreitung von invasiven Neophyten sowie ein Massnahmenkonzept für den Kanton aufzeigt. Mit Feldaufnahmen auf insgesamt 340 Hektaren in den Gemeinden Freienbach, Rothenthurm und Ingenbohl wurde die potenzielle Ausbreitung der Neophyten über den gesamten Kanton hochgerechnet. Das daraus folgende Massnahmenkonzept sieht Bekämpfungsprioritäten vor. Damit konnte eine Kostenschätzung erstellt werden. Gemäss dieser Schätzung ist für die Bekämpfung der Neophyten im Kanton Schwyz in der Startphase (1. bis 5. Jahr) mit Kosten von circa 1.9 Mio. Franken pro Jahr zu rechnen. In der Folgephase (6. bis 10. Jahr) würden gemäss der Studie (Annen/Oeko-B AG) die Kosten auf circa Fr. 350 000.-- pro Jahr sinken. Eine flächendeckende Bestandeserfassung liegt zum heutigen Zeitpunkt noch nicht vor. Daher ist die kantonale Verbreitung der invasiven Organismen nur mittels Hochrechnung eruierbar. Die heute weniger weitgreifenden Prioritäten entsprechen zudem nicht mehr jenen der vorliegenden Studie (Annen/Oeko-B AG). Dementsprechend lassen sich die finanziellen Auswirkungen für die einzelnen Gemeinden zurzeit nur schwer abschätzen. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass aufgrund der heutigen Prioritäten die geschätzten Kosten gesamthaft nicht ganz so hoch ausfallen werden, wie in der Studie (Annen/Oeko-B AG) dargelegt. Weiter muss berücksichtigt werden, dass bereits heute zum Teil Bekämpfungsmassnahmen auf kantonaler und kommunaler Stufe budgetiert sind und umgesetzt werden. Grundsätzlich ist mit finanziellen und personellen Auswirkungen zu rechnen, da die Bekämpfung von invasiven Organismen eine neue und komplexe Aufgabe darstellt. In den ersten fünf Jahren werden finanzielle und personelle Auswirkungen zu verzeichnen sein. Danach ist mit einer Abnahme zu rechnen, da voraussichtlich viele Bestände invasiver Organismen erfolgreich bekämpft wurden und sich die Haupttätigkeit dann auf Überwachungsmassnahmen beschränken sollte. Eine Kostenschätzung für die Bekämpfung soll in den kantonalen Richtlinien pro Organismus erstellt werden (z.b. Kosten pro Quadratmeter). Damit wird eine detaillierte Kostenplanung möglich. Mit der Delegation der Bekämpfung invasiver Organismen an die Gemeinden wird der Kanton finanziell weniger stark belastet, als wenn er selber alle Bekämpfungsmassnahmen durchführen müsste. Der Regierungsrat ist der Ansicht, dass die in der Startphase jährlich anfallenden Kosten von maximal 1.9 Mio. Franken den Gemeinden zugemutet werden können. Bei Massnahmen gegen grosse Bestände besteht die Möglichkeit, dass der Kanton die jeweilige Gemeinde unterstützen kann. Eine Pflicht des Kantons besteht nicht. Die Zumutbarkeit wird immer aufgrund der USG-VV sowie der kantonalen Richtlinien geprüft und ist somit situativ zu beurteilen. Wegen der zurzeit unvollständigen Bestandeserfassung kann momentan noch keine Aussage über die finanzielle Belastung pro Gemeinde gemacht werden. Eine mathematische Aufteilung der 1.9 Mio. Franken auf die 30 Gemeinden ist nicht sinnvoll, da davon ausgegangen werden muss, dass die Verbreitung invasiver Organismen zum grossen Teil auch von der geografischen Lage abhängig ist. - 7 -

Die zuständigen Behörden (Vollzug: Gemeinden; Koordination: Kanton) werden mit neuen Aufgaben betraut, was allenfalls zusätzliche Ressourcen erfordert. Der Kanton rechnet für die Koordinationsaufgaben während den ersten fünf Jahren mit ca. 0.3 zusätzlichem FTE. 7. Beschluss des Regierungsrates 1. Dem Kantonsrat wird beantragt, die beiliegende Vorlage anzunehmen. 2. Zustellung: Mitglieder des Kantons- und des Regierungsrates; Departemente; Bezirke und Gemeinden; Staaatskanzlei; Sekretariat Kantonsrat (2); Umweltdepartement (3, unter Rückgabe der Akten). Im Namen des Regierungsrates: Walter Stählin, Landammann Dr. Mathias E. Brun, Staatsschreiber - 8 -