Das Wissenstransfer Projekt INGE Innovation in Gemeinden

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Transkript:

Das Wissenstransfer Projekt INGE Innovation in Gemeinden Andrea Gurtner, Alessia Neuroni und Urs Sauter Berner Fachhochschule, Schweiz E-Government-Konferenz, Graz 19./20.6.2012

Agenda Umfeld Gemeinden in der Schweiz Projekt INGE Innovation in Gemeinden Beispiel Gemeindeidentität 2

Gemeinden in der Schweiz Institutionelle Gliederung der Schweiz in Kantone, Bezirke und Gemeinden - historisch gewachsene Verwaltungseinheiten - starke Identifikation der Bevölkerung insbesondere mit Gemeinden Gemeinde: kleinste, mit zahlreichen politischen Kompetenzen ausgestattete Verwaltungseinheit der Schweiz Seit 1990 haben Gemeindefusionen immer mehr an Bedeutung gewonnen; diese Tendenz hat sich im letzten Jahrzehnt noch verstärkt Zwischen 2000 und 2010 ist die Zahl der Gemeinden in der Schweiz um 312 zurückgegangen (-11%; minus 30 pro Jahr) Am 01.01.2012 zählte man 2495 Gemeinden 3 Alle Angaben: Bundesamt für Statistik

Die 2495 Gemeinden der Schweiz (1.1.2012) 4 Quelle: Statistischer Atlas der Schweiz

Gemeindegrössen Grosse Unterschiede Einwohnerzahl - weniger als 20 in Corippo TI - mehr als 370'000 in Zürich Fläche - ungefähr 30ha in Rivaz VD - mehr als 28'000ha in Bagnes VS 5

Spezifische Herausforderungen von kleinen und mittleren Gemeinden Milizsystem; meist 4-jährige Legislaturperiode Ressourcen (Personen, Finanzen) sind oft knapp Druck zu regionalen Kooperationen oder Fusionen Tagesgeschäft dominiert; wenig Ressourcen für Visionen und Innovationen >> Führt zu pragmatischen, regional verankerten Lösungen >> Transfer von Knowhow aus der Wirtschaft (z.b. Erfahrungen von KMU) in die Gemeinden durch Milizsystem >> Gemeinden lernen voneinander durch Kooperationen, regionale Verbände, Schweizerischer Gemeindeverband >> Fachhochschulen sind wichtiger Partner im Hinblick auf Innovationen 6

Projekt INGE - Vision und Intention Brücken schlagen zwischen Gemeinden und Fachhochschulen Wie können Fachhochschulen die Gemeinden bei spezifischen Innovationen unterstützen? Good Practices Was können Gemeinden von anderen Gemeinden lernen? Fachhochschulen vernetzen und Kompetenzen bündeln Wie können sich Fachhochschulen als attraktive F&E-Partner für Gemeinden präsentieren? Grundsatz: Orientierung der Forschungsthemen primär an den Problemen der Gemeinden

Projekt INGE Finanzierung und Partner Finanzierung durch Gebert Rüf Stiftung http://www.grstiftung.ch Programm BREF Brückenschläge mit Erfolg Volumen CHF 300 000 (Euro 250 000) Dauer 2 Jahre Partner: Schweizerischer Gemeindeverband mit Fachzeitschrift Schweizer Gemeinde http://www.chgemeinden.ch

Projekt INGE - Ziele 1. Aufbau eines Netzwerkes und Aktivierung bestehender Netzwerke zur Innovationsförderung Gemeinden Gemeinden Gemeinden Fachhochschulen Fachhochschulen Fachhochschulen 2. Öffentlichkeitsarbeit - Gemeinden für das Angebot der Fachhochschulen sensibilisieren (u.a. Auftritt an der Suisse Public) 3. Initiierung von neuen innovativen Projekten mit Gemeinden und Wirtschaft

1. Vernetzen Gemeindezukunft.ch Plattform zum Wissenstransfer zwischen Gemeinden und mit Fachhochschulen www.gemeindezukunft.ch Ziel: Vernetzen von FH und Gemeinden Plattform für Erfahrungsaustausch Information über Good-Practice-Beispiele Informationen zu Veranstaltungen und Weiterbildungen Informationen und Partnersuche zu Forschungs- und Innovationsprojekten Transfer und Netzwerkaktivitäten, Sensibilisierung

2. Neue Projekte z.b. Identität von Gemeinden

Was macht die Identität einer Gemeinde aus? Die Landschaft? Die Gebäude? Die Menschen? Das kulturelle Angebot? Die Verwaltung? Die Identität bildet die unverwechselbaren, individuellen Merkmale der Gemeinde ab

Wann stellt sich die Frage nach der Identität? Fusionen - Vorher: Was können wir verlieren? - Nachher: Wer sind wir jetzt? Neue Ortsteile, Veränderungen der Bevölkerungsstruktur Veränderungen führen zu Fragen - nach der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, wie sie eine Gemeinde auch verkörpert - nach den Werten, für die diese Gemeinschaft steht - danach, ob diese Werte auch in Zukunft bewahrt werden können - oder ob sie einer kritisch geprüft werden sollten

Wer stellt sich die Frage nach der Identität? Bevölkerung möchte sich mit der eigenen Gemeinde identifizieren können Behörden möchten gegenüber der eigenen Bevölkerung, Gewerbe, Wirtschaft, Neuzuzügern, etc. attraktiv erscheinen

Welche Vorteile bringt eine starke Identität? Eine starke Identität kann kommuniziert werden Kommunikation nach innen - Den eigenen Bürgern eine klare Botschaft vermitteln - Bürger können sich mit der Gemeinde identifizieren Selbstbewusst nach aussen auftreten - Eigene Stärken in Fusionsverhandlungen einbringen - Orientierung für potenzielle Neuzuzüger - Unternehmen profitieren von der Marke der Gemeinde

Wie kann eine starke Identität erarbeitet werden? Partizipativer Prozess durch Einbezug wichtiger Stakeholder - Bevölkerung, Behörden, Gemeinderat, Gewerbe, etc. Bestandesaufnahme - Was zeichnet unsere Gemeinde aus? Gültige und kommunizierbare Aussagen formulieren - aktuelle Identität der Gemeinde - mögliche zukünftige Szenarien

Beispiel: Pilotprojekt Identität Klausurtagung Gemeinderat Trimstein, Januar 2011 Ausgangslage: Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit der Nachbarsgemeinde Münsingen Teilnehmende: Gemeinderat, Gemeindepräsident und Gemeindeschreiberin von Trimstein Ziel: Diskussion und erste Festlegungen für Grundlagenpapier Identität der Gemeinde Trimstein

3. Öffentlichkeitsarbeit Breites Spektrum an öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten Themenheft der Fachzeitschrift egov Präsenz 1/2012: Gemeinden und Städte Geniale Orte Fachbeiträge: Selbstbewusstsein und starke Identität in Schweizer Gemeinde 5/11 Interviews in Tageszeitungen und Fachzeitschriften FH arbeiten mit Gemeinden zusammen in Schweizer Gemeinde 11/10 INGE - Soluzioni innovative per i Comuni in Corriere del Ticino, 27.12.2010 Vorträge und Workshops eparticipation, Südseite Alptransit, 14.4.2011 Identität, Bern, 28.1.2011 Stand an Gemeindemesse Swiss Public 2011

Haben Sie Fragen? Kontakt Andrea Gurtner andrea.gurtner@bfh.ch + 41 31 848 34 60 Alessia Neuroni alessia.neuroni@bfh.ch +41 31 848 34 49 Urs Sauter urs.sauter@bfh.ch + 41 32 321 63 26 20