Trophische Beziehungen

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Transkript:

Modul Bodenökologie WS 2013/14 : Trophische Beziehungen Gert Bachmann Molekulare Systembiologie Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien Sektion für BODENBIOLOGIE bei der Österreichischen bodenkundlichen Gesellschaft Austrian Society of Soil Science Dr. Andreas BAUMGARTEN Spargelfeldstraße 191, A 1226 Wien Tel. +43 (0) 50555 34100 Fax +43 (0) 50555 34101

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Definitionen: Bodenökologie, Bioaktivität Bodenökologie Rhizosphäre Durchwurzelter Bodenraum, s.s. von der Wurzel direkt beeinflußter Boden. Rhizoplane Wurzeloberfläche, von Organismen besiedelt. Rhizospährenorganismen An der Wurzeloberfläche lebende Organismen. Rhizodeposition Deposition organischer fester und gelöster Substanz durch Wurzeln. Wurzelexudation Sekretion gelöster organischer Substanz durch die Wurzel. Bioaktivität Aktuelle meßbare metabolische Aktivität lebender Organismen oder Exoenzyme. Biomasse In g oder g C angegebene Masse lebender oder in Lysis befindlicher Organismen. Potentielle Bioaktivität Maximale induzierbare Bioaktivität. Abundanz Häufigkeit der Individuen einer Art. Artenreichtum Artenanzahl in einem System species richeness Diversität relative Anzahl vorhandener Arten bezogen auf.(shannon Weaner u.v.a.m.) Relative Bedeutung Dominanz einzelner Arten bezogen auf Abundanz und Bioaktivität. Poolgrößen Mengen einzelner Metaboliten. Flüsse Umsatzraten einzelner Metaboliten. Energiefluss Translokation Potetieller Chemische Energie wie etwa ATP. Materialfluss Translokation von Substanz, s.s. potentieller Biosubstrate. Residenzzeit Verweilzeit einer Substanz in einem System. Turnoverzeit Zeitraum der vollständigen Rezyklierung einer Substanz in einem System. Source_Quelle Energie bzw. Kohlenstoffquelle Sink_Senke Ort, an dem eine Substanz bzw. Energie immobilisiert wird.

Basisinteraktionen, mechanistischer Ansatz atm. Export atm. Import Xorg Xdetr Organismenmigration Bakt. Pilze MESOFAUNA Pflanzen Cyanobacteria Xmin Auswaschung Material/Energie Steuerung

Destruenten, Detritivoren (Decomposers)

Level of Impact inhibition ph N/C substrate supplement original pool mass flow influence stimulating or inhibiting effects: MiO enzyme additional (RESP) CO2 basal (BR) enzyme activation / inhibition enzyme induction / repression abundance change diversification adaptations long term effects (succession) investigated system

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The Soil Food Web

Trophische Interaktionen im Boden

Formelsprache für Ökosysteme mit Symbolen Steuerkreis Lastkreis Energiequelle Produzent E- Abfluß Regler Passiver Speicher Xorg...organisch geb. N/C Xmin...remineralisierter N/C POM...particulate org. matter DOM...dissolved org. matter Konsument Nach H.T.Odum, 1971

Physiotypes / Ecotypes CO2 h PFLANZE P articulate O rganic M atter D issolved O rganic M atter Rhizodeposition: Pflanzen geben organisches Material an den Boden ab. Freie Zucker: Rhizodeposition, Abbautätigkeit von Mikroorganismen. Mikroorganismen Steigerung der mikrobiellen Aktivität: Grundatmung. Karbonat Karbonat: aus Grundgestein oder aus CO2, das im Wasser Kohlensäure bildet.

Rhizosphere Sprout CO2 N_total Root C_total POM Fungi Muzigel DOM Bakt Urease Coll. Coll. ph Min H2O

Die Rhizosphäre Trophische Beziehungen Ressourcenmanagement

Energy Pyramid

Description of Sustainability

Liebig s law of the minimum Liebig's law of the minimum, often simply called Liebig's law or the law of the minimum, is a principle developed in agricultural science by Carl Sprengel (1828) and later popularized by Justus von Liebig. It states that growth is controlled not by the total amount of resources available, but by the scarcest resource (limiting factor). https://en.wikipedia.org/wiki/liebig%27s_law_of_the_minimum

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