Stellungnahme der Wirtschaftsprüferkammer zu einem Referentenentwurf für ein Kleinanlegerschutzgesetz

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Transkript:

www.wpk.de/oeffentlichkeit/stellungnahmen/ Stellungnahme der Wirtschaftsprüferkammer zu einem Referentenentwurf für ein Kleinanlegerschutzgesetz Berlin, den 2. September 2014 GG 27/2014 Ansprechpartner: RA Norman Geithner Wirtschaftsprüferkammer Postfach 30 18 82, 10746 Berlin Rauchstraße 26, 10787 Berlin Telefon: 0 30-72 61 61-311 Telefax: 0 30-72 61 61-287 E-Mail: norman.geithner@wpk.de www.wpk.de Geschäftsführer: RA Peter Maxl Telefon: 0 30-72 61 61-110 Telefax: 0 30-72 61 61-104 E-Mail: peter.maxl@wpk.de Dr. Reiner J. Veidt Telefon: 0 30-72 61 61-100 Telefax: 0 30-72 61 61-107 E-Mail: reiner.veidt@wpk.de

2 An: Bundesministerium der Finanzen (Referat VII B 5) Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Zur Kenntnisnahme: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Referat Freie Berufe Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Deutsche Prüfungsstelle für Rechnungslegung e. V. Bundesrechtsanwaltskammer Bundessteuerberaterkammer Bundesnotarkammer Patentanwaltskammer Bundesverband der freien Berufe Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. Deutscher Buchprüferverband e. V. wp.net e. V. Verband für die mittelständische Wirtschaftsprüfung Deutscher Wirtschaftsprüferverein e. V. Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V. Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.v. (Prüfungsstellen) GDW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.v. Deutscher Steuerberaterverband e.v. Deutscher Anwaltverein e.v. Deutscher Notarverein e.v. Deutscher Richterbund e.v. Ver.di, Abt. Richterinnen und Richter Neue Richtervereinigung - Zusammenschluss von Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälten e.v. Bundesverband der Deutschen Industrie e.v. Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.v. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. Bundesverband Deutscher Banken e.v. Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.v. Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.v.

3 Die Wirtschaftsprüferkammer (WPK) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, deren Mitglieder alle Wirtschaftsprüfer, vereidigten Buchprüfer, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Buchprüfungsgesellschaften in Deutschland sind. Die WPK hat ihren Sitz in Berlin und ist für ihre über 21.000 Mitglieder bundesweit zuständig. Unsere gesetzlich definierten Aufgaben sind unter www.wpk.de in den Rubriken WPK > Organisation (http://www.wpk.de/wpk/organisation/) und WPK > Aufgaben (http://www.wpk.de/wpk/aufgaben/) ausführlich beschrieben. Wir beschränken unsere Stellungnahme auf die Fragestellungen, die unsere Mitglieder betreffen. Artikel 2 Nr. 21: 24 Abs. 5 bis 8 Vermögensanlagegesetz-Entwurf 24 Vermögensanlagegesetz soll neue Absätze 5 bis 8 erhalten. Die BaFin soll eine Prüfung der Rechnungslegung von Emittenten anordnen können, soweit konkrete Anhaltspunkte für einen Verstoß gegen Rechnungslegungsvorschriften vorliegen, insbesondere aufgrund von Eingaben Dritter. In 24 Abs. 5 Satz 3 Vermögensanlagegesetz-Entwurf heißt es, dass die BaFin zur Durchführung der Prüfung andere Einrichtungen und Personen bestellt. Die Gesetzesbegründung hierzu führt aus, dass als Sonderprüfer insbesondere Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Betracht kommen (Referentenentwurf, Seite 37 Mitte). Diesseits ist derzeit unklar, welche Einrichtungen gemeint sein könnten und ob damit die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung oder andere Institutionen gemeint sind. Wir regen Hinweise in der Begründung an. Unabhängig davon regen wir an, dass Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Buchprüfungsgesellschaften als Prüfer in 24 Abs. 5 Satz 3 Vermögensanlagegesetz-Entwurf vorgesehen werden. Die BaFin hat bei ihrer bisherigen Aufsichtstätigkeit wir meinen im Ergebnis zur Zufriedenheit aller mit dem Berufsstand der Wirtschaftsprüfer/vereidigten Buchprüfer (WP/vBP) erfolgreich zusammengearbeitet, um bestmögliche Sicherheit im Finanz- und Kapitalmarkt herzustellen. WP/vBP sollten daher im Gesetz als Prüfer vorgesehen werden. Auf Grund ihrer umfassenden Aus- und Fortbildung, ihrer Berufsexamina und des ihnen gesetzlich zugewiesenen Tätigkeitsbereichs sind Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer die geborenen Prüfer. Ihnen ist es vorbehalten betriebswirtschaftliche Prüfungen, insbesondere Jahresabschlussprüfungen, durchzuführen (vgl. für Wirtschaftsprüfer 2 Abs. 1 Wirtschaftsprüferordnung - WPO, für vereidigte Buchprüfer vgl. 129 Abs. 1 WPO). Die Durchführung von betriebswirtschaftliche Prüfungen ist ihnen in vielen Bereichen gesetzlich vorbehalten, so insbe-

4 sondere z. B. durch 316 Abs. 1, 319 Abs. 1 Satz 1 und 2 HGB für die Prüfung von nach den Vorschriften des HGB aufzustellenden Jahresabschlüssen und Lageberichten von mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften. Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer unterliegen den Berufspflichten der WPO insbesondere den Kardinalspflichten der Unabhängigkeit, Gewissenhaftigkeit, Verschwiegenheit, Eigenverantwortlichkeit und Unparteilichkeit ( 43 Abs. 1 WPO), wobei zu Letzterer sonst nur noch der Notar verpflichtet ist und der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer/vereidigte Buchprüfer. Durch die Zulassungs- und Prüfungsanforderungen des Examens zum Wirtschaftsprüfer oder zum vereidigten Buchprüfer ist eine hohe Qualität und fachliche Eignung, betriebswirtschaftliche Prüfungen durchzuführen, sichergestellt. Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer und deren Berufsgesellschaften sind verpflichtet, Qualitätssicherungssysteme zu unterhalten, um die Regelungen zur Einhaltung der Berufspflichten, die durch die WPO und die Berufssatzung WP/vBP vorgegebenen werden, einzuhalten ( 55b WPO). Diejenigen, die gesetzlich vorgeschriebene Abschlussprüfungen durchführen, sind darüber hinaus verpflichtet, ihre Qualitätssicherungssysteme regelmäßig einer (externen) Qualitätskontrolle zu unterwerfen. Die hierüber von externen Dritten gefertigten Qualitätskontrollberichte werden der Wirtschaftsprüferkammer vorgelegt, die diese würdigt und ggf. Maßnahmen zur Abstellung von etwaigen Mängeln anordnen kann ( 57a ff WPO). Artikel 1: 4 Abs. 1a-neu Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz-Entwurf Im neuen Abs. 1a des 4 Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz soll festgehalten werden, dass die BaFin innerhalb ihres gesetzlichen Auftrages auch dem Schutz der kollektiven Verbraucherinteressen verpflichtet ist. Weiter heißt es, dass die BaFin gegenüber den Instituten und den anderen Unternehmen, die nach dem Kreditwesengesetz, dem... sowie nach anderen Gesetzen beaufsichtigt werden Anordnung treffen kann, die geeignet und erforderlich sind, um verbraucherschutzrelevante Missstände zu verhindern oder zu beseitigen. Wir meinen, dass der Wortlaut in Teilen zu unbestimmt ist und redaktionell konkreter gefasst werden sollte. Durch das Zusammenspiel der Tatbestandsmerkmale andere Unternehmen und die nach anderen Gesetzen beaufsichtigt werden kann es dazu kommen, dass die BaFin ermächtigt wird, Maßnahmen auch gegenüber solchen Unternehmen erlassen zu können, die nicht direkt im Zuständigkeitsbereich der BaFin tätig werden. Theoretisch könnte die BaFin nach dem jetzigen Wortlaut auch gegenüber Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder Buchprüfungsgesellschaften Anordnungen treffen, da sie unter andere Unternehmen subsumiert werden könnten, die nach anderen Gesetzen beaufsichtigt werden, nämlich nach der Wirtschaftsprüferordnung (praktisch sollte dies nicht der Fall werden, da Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

5 und Buchprüfungsgesellschaften einen Missstand im Sinne von 4 Abs. 1a-neu Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz-Entwurf nicht verursachen werden). Wir meinen daher, dass der Zusatz sowie nach anderen Gesetzen beaufsichtigt werden gestrichen werden müsste und der Kanon der Gesetze, nach der die BaFin für die anderen Unternehmen zuständig ist, abschließend aufgezählt werden sollte. Wir hoffen, dass unsere Anregungen im Verlauf des weiteren Gesetzgebungsverfahrens Berücksichtigung finden.