Bericht der Landesregierung zu den Ergebnissen der Untersuchungen und Studien zu möglichen Umwelteinflüssen im Warndt Saarbrücken,
Übersicht Mögliche Umwelteinflüsse im Warndt : Belastung durch Luftschadstoffe Belästigung durch Gerüche Bodenbelastung Auswirkungen auf die Natur Wasserbelastung Gesundheitliche Belastungen Seite 2
Übersicht aller Messstellen für Luftschadstoffe SO 2, NO 2, CO, PM10, O 3 SO 2 BTX SO 2, BTX Styrol, BTX, VOCs, NO 2 (bis Mitte 2016) PM10 Styrol, BTX, VOCs, NO 2 SO 2, NO 2, PM10, NO 2 PM10 Styrol, BTX, VOCs, NO 2 Styrol, BTX, VOCs, NO 2 (ab Mitte 2016) SO 2, NO 2, BTX BTX IMMESA-Messstation/Messpunkt Seite 3 Messkampagne der IMMESA Air Lorraine -Messstationen Messkampagne MUV (TÜV)
Luftschadstoffe Feinstaubbelastung im Warndt Feinstaub PM10 Monatsmittelwerte im Zeitraum 11.06.2016 bis 31.12.2016 : 40 35 30 25 20 15 10 5 Carling Lauterbach Dorf im Warndt Biringen Saarbrücken- Verkehr 0 Juni Juli August September Oktober November Dezember Feinstaubbelastung als überregionales Ereignis Kein Hinweis auf besondere Belastung der Warndt-Region Seite 4
Luftschadstoffe Inhaltsstoffe Feinstaub Benzo[a]pyren: Leitkomponente: PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) - Belastung PAKs: natürlicher Bestandteil von Erdöl und Kohle Entstehung bei Verbrennung fossiler Brennstoffe und organischer Substanzen 1 Benzo[a]pyren / ng/m 3 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Jahresgrenzwert 39. BImSchV Saarbrücken Jahresmittelwert 2015 Lauterbach (11.06.2016-08.12.2016) Dorf im Warndt (11.06.2016-08.12.2016) Der Grenzwert wird an allen Stellen sicher eingehalten Kein Hinweis auf besondere Belastung der Warndt-Region Seite 5
Luftschadstoffe Benzol- Belastung im Warndt Benzol Freisetzung: durch Benzinmotoren von Kraftfahrzeugen (75 % der Gesamtemissionen) Kleinere Mengen an Benzol kommen in Erdöl und Steinkohleteer vor 6 5 Benzol / µg/m 3 4 3 2 1 L'Hôpital Puits II L'Hôpital mairie Lauterbach Dorf im Warndt 1 Dorf im Warndt2 Biringen Völklingen 0 2014 2015 bis Mitte 2016 Jahresgrenzwert 39. BImSchV Der Jahresgrenzwert wird an allen Stellen sicher eingehalten Seite 6
Studie Biomonitoring mittels Flechten Beitrag zur Ermittlung der Luftqualität im Warndt mittels Flechten als Bioindikatoren Durchgeführt von dem anerkannten Flechtenexperten Herr Dr. John Mitte 2015 Ergebnisse Zunahme der Eutrophierungsanzeiger Klimawandelanzeiger gefunden Keine Schwefeldioxidbelastung Verbesserung der Gesamtsituation Aussage Dr. John: Die Luftqualität im Warndt ist gut Quelle: John Seite 7
Studie Geruchserfassung im Warndt Durchgeführt von der Uni Saarland und 3S GmbH Forschungs- und Entwicklungsprojekt Geruchserfassung im Warndt Juli 2014 bis Oktober 2015 Ergebnisse Technische Geruchsauswertung auf Basis von Messungen noch nicht möglich. Keine signifikante Abhängigkeit von Geruchswahrnehmung und Windrichtung. Niveau der Geruchsbelästigung ist nicht erheblich belästigend. Quelle: 3S GmbH Keine Hinweise auf eine ungewöhnliche Geruchsbelästigung Seite 8
Bodenschadstoffe - PAK-Belastung Konzentration von Benzo[a]pyren (PAK-Leitsubstanz) in den Böden im Warndt: deutlich unterhalb des geltenden Prüfwertes, der von der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung für eine schädliche Bodenveränderung angegeben ist. Einschätzung des zuständigen Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz: Verdacht einer schädlichen Bodenverunreinigung durch PAK ist anhand der bekannten Werte nicht gegeben. In Boden können Schadstoffeinträge aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nachgewiesen werden. Dies lässt jedoch keinen Rückschluss auf die aktuelle Schadstoffbelastung der Luft zu. Seit Mitte des Jahres 2016: Feinstaubmessungen im Auftrag des MUV Auch Bestimmung der Belastung der Luft mit Benzo[a]pyren Kein Hinweis auf eine besondere Belastung der Warndt-Region Seite 9
Naturschutz Stickstoffdeposition im Warndt Überwachung der Stickstoffdeposition wurde in der Stellungnahme des MUVs zum Genehmigungsantrag der C-4 Harzproduktion angekündigt. Hauptursachen der Stickstoffdeposition: Nitrat (NO - 3 )-Deposition: Bildung aus NO 2 aus Verbrennung fossiler Energieträger Ammonium (NH 4 + )-Deposition: Bildung aus NH 3 aus landwirtschaftlicher Tätigkeit. Die Depositionsraten im Warndt unterscheiden sich nicht von denen anderer Waldstandorte im Saarland. Keine Hinweise auf eine besondere Belastung des Warndtwaldes Seite 10
Wasserbelastung Lithium Neu hinzugekommen zum umfangreichen Wassermonitoring an allen Messstellen im Saarland: Lithium Verwendung bei der neuen, sich im Bau befindlichen Produktionsstätte für C4-Harze. Einleitung nach Aufarbeitung in die Merle, die in die Rossel mündet. Überwachung angekündigt in der Stellungnahme des MUVs zum Genehmigungsantrag der C-4 Harzproduktion. Der Parameter Lithium wird seit Beginn 2016 gemessen. Gemessene Werte dienen als Vergleichswerte wenn die Anlage in Betrieb geht. C4-Harzproduktion nimmt voraussichtlich Anfang 2017 den Betrieb auf. Seite 11
Gesundheit Atemwegserkrankungen 2015: Auswertung der Behandlungsfallzahlen (für gesetzlich Versicherte) von Atemwegserkrankungen (COPD, Asthma und Allergien) für 2013 Keine signifikanten Unterschiede in der Erkrankungshäufigkeit zwischen Warndt und restlichem Saarland 2016: Wiederholung der Auswertung für das Jahr 2014 in Auftrag gegeben Seite 12
Gesundheit Krebserkrankungen 1400 1200 1000 800 600 400 200 Völklingen Fälle beobachtet Fälle erwartet Erkrankungshäufigkeit Lungenkrebs bei beiden Geschlechtern geringfügig erhöht Männer: Inzidenz der sonstigen Krebsformen im erwarteten Schwankungsbereich Frauen: minimale Erhöhung der Erkrankungshäufigkeit sonstiger Krebsformen 0 Männer - bösartige Neubildungen Frauen - bösartige Neubildungen Männer - Lungenkrebs Frauen - Lungenkrebs Allgemein bekannt: sowohl Inzidenz für Krebs insgesamt, aber auch einzelne Krebsformen wie Lungenkrebs, sind in Verdichtungsbereichen generell erhöht. Seite 13
Gesundheit Krebserkrankungen 300 Großrosseln 250 200 Fälle beobachtet Fälle erwartet 150 100 50 0 Männer - bösartige Neubildungen Frauen - bösartige Neubildungen Männer - Lungenkrebs Frauen - Lungenkrebs Weder bei Männern noch bei Frauen erhöhte Erkrankungshäufigkeiten für Lungenkrebs oder für sonstige bösartige Neubildungen. Seite 14
Fazit Mögliche Umwelteinflüsse im Warndt : Belastung durch Luftschadstoffe Belästigung durch Gerüche Bodenbelastung Auswirkungen auf die Natur Wasserbelastung (Lithium) Gesundheitliche Belastungen Maßnahmen Messprogramme u. Messstationen Studie Messprogramm u. Bewertung Messprogramm Messprogramm Auswertung Ergebnis Sichere Einhaltung aller Grenzwerte Keine übermäßige Geruchsbelästigung Sichere Einhaltung aller Grenzwerte Kein Unterschied zum übrigen Saarland Generieren von Vergleichswerten Erkrankungszahlen in Höhe des übrigen Saarlandes (VK: Verdichtungsbereich; GR: ländlicher Bereich) Seite 15