THG-Projektionen 2010 bis 2050

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Transkript:

THG-Projektionen 2010 bis 2050 Ergebnisse nach Sektoren (KSG) Sean Gladwell Fotolia

Inhalt IPCC-Szenarien Maßnahmen in den Sektoren mit nichtenergiebedingten Sektoren Ergebnisse Vergleich mit EU Schlussfolgerungen 2

IPCC-Szenarien Die Klimakrise Temperaturentwicklung in IPCC-Szenarien 3

IPCC-Szenarien Emissionsentwicklung in den IPCC- Szenarien 4

IPCC-Szenarien Die Klimakrise Temperaturentwicklung in IPCC-Szenarien

Risiko Klimawandel World Economic Forum Global Risks Landscape 2014 6

Zielsetzungen 2030/2050 Klima- und Energieziele für 2030 und 2050 Beschlüsse der Europ. Rates im Oktober 2014 Reduktion der THG-Emissionen um 40 % bis 2030 gegenüber 1990 ist auch zentraler Teil der EU-INDC für die COP21 27 % Erneuerbare Energie Verbesserung der Energieeffizienz um 27 % Fahrplan zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sowie Energiefahrplan: Reduktion der THG- Emissionen um 80 % bis 2050 7

Maßnahmen Nicht Energie: Landwirtschaft WEM-Maßnahmen: Umsetzung der europäischen Agrarpolitik auf nationaler Ebene: Österreichisches Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raums 2007-2013 Die Maßnahmen bleiben im Wesentlichen aufrecht (in einer angepassten Form) Gemeinsame Europäische Agrarpolitik: Umsetzung der GAP Reform 2013 Umstellung des bisherigen Zahlungsmodells auf ein sog. Regionalmodell Direktzahlungen - Cross Compliance und Greening, Fortführung des LE-Programms 8

Maßnahmen Nicht Energie: Landwirtschaft WAM-Maßnahmen: Emissionsreduktionen durch Verbesserung bei Zucht und Fütterung Erhöhung der Lebensleistung bei Milchkühen Erhöhte Effizienz durch Zucht und Herdenmanagement Fütterungsmaßnahmen bei Rindern (Grundfutterqualität) Fütterungsmaßnahmen bei Schweinen (Phasenfütterung) Forcierung von Weidehaltung Nachhaltiges N-Management Forcierung der Behandlung der Gülle in Biogasanlagen Verstärkte Abdeckung von Güllelagern, verlustarme Gülleausbringungstechniken, rasches Einarbeiten am Feld, effizientere Anwendung von Mineraldünger, Leguminosenanbau etc. Forcierung biologischer Landbau 9

Maßnahmen Nicht Energie: Landwirtschaft WAM Plus Maßnahmen (zusätzlich zu WAM, nicht offiziell zu berichten!): Weitere Effizienzsteigerungen beim N-Management (-> noch stärker reduzierte Stickstoff-Verluste beim Umgang mit Wirtschaftsdüngern und Mineraldüngern) Der Anbau von Energiepflanzen wird deutlich ausgeweitet Das Preisniveau von Mineraldüngern ist deutlich erhöht Änderungen im Ernährungsverhalten: Von den Konsumenten werden Milch- und Fleischprodukte nicht mehr so stark nachgefragt (-> die Preise stagnieren) 10

Maßnahmen Nicht Energie: Abfallwirtschaft WEM-Maßnahmen: Deponieverordnung (Intensivierung weitere Umsetzung) Steuerung der Methangasbildung durch Bewässerung und anschließende In-situ Stabilisierung (Reduktion Restemissionen nach Deponiestilllegungen) Optimierung der Deponiegaserfassung (Instandsetzung/-erhaltung Gassammelsysteme) Mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) bevorstehendes, rechtlich verbindliches BAT-Dokument für Abfallbehandlungsanlagen indirekter Effekt auf THG-Emissionen (Anlagenschließungen und umstrukturierungen) WAM-Maßnahmen: Abwasserbehandlungsanlagen N 2 O-Reduktion durch Betriebsoptimierungen bzw. verstärkte Stickstoffentfernung (Denitrifikation, Belüftung, etc.) 11

Maßnahmen Nicht Energie: F-Gase WEM-Maßnahmen: BGBl. II No. 447/2002 (139/2007): Verbote und Beschränkungen EU F-Gas VO 842/2006: Vermeidung von Verlusten EU MAC Directive (2006/40/EC): Reduktion von F-Gasen aus Fahrzeugen (MAC, Mobile air-conditioning systems); Verbot von F-Gasen mit GWP >150 ab 2017 WAM-Maßnahmen: EU F-Gas VO 517/2014 Quoten für auf den Markt gebrachte F-Gase (63% im Jahr 2020 und 21% im Jahr 2030 gemäß Annex V der VO) 12

Nach KSG-Sektorteilung bis 2030 13

KSG: Energie und Industrie 8,0 THG-Emissionen nach KSG: Energie und Industrie Mio. t CO 2 -Äquivalent 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 Inventur 2005-2013 WEM WAM WAMPlus 0,0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 14

KSG: Verkehr 30 THG-Emissionen nach KSG: Verkehr Mio. t CO 2 -Äquivalent 25 20 15 10 5 Inventur 2005-2013 WEM WAM WAMPlus 0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 15

KSG: Gebäude 14 THG-Emissionen nach KSG: Gebäude 12 Mio. t CO 2 -Äquivalent 10 8 6 Inventur 2005-2013 4 WEM WAM 2 WAMPlus 0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 16

KSG: Landwirtschaft 9,0 THG-Emissionen nach KSG: Landwirtschaft Mio. t CO 2 -Äquivalent 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 Inventur 2005-2013 WEM WAM WAMPlus 0,0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 17

KSG: Abfallwirtschaft 3,5 THG-Emissionen nach KSG: Abfallwirtschaft Mio. t CO 2 -Äquivalent 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 Inventur 2005-2013 WEM WAM WAMPlus 0,0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 18

KSG: Fluorierte Gase 2,5 THG-Emisisonen nach KSG: Fluorierte Gase Mio. t CO 2 -Äquivalent 2,0 1,5 1,0 0,5 Inventur 2005-2013 WEM WAM WAMPlus 0,0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 19

THG-Gesamtemissionen 1990-2050 Mio. t CO 2 -Äquivalent 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Quelle: Umweltbundesamt Inventur 1990-2013 THG-Emissionen Gesamt AT Szenario "with existing measures" AT Szenario "with addtional measures" AT Szenario "with addtional measures Plus" EU Ziele 2020/2030/2050-20% Jahr - 40% 2030-80% 2050 20

Ausblick 2050 - Sensitivitäten Mio. t CO 2 -Äquivalent 100 90 80 70 60 THG-Emissionen Gesamt 50 40 Inventur 1990-2013 WEM 30 WEMsens1 20 WEMsens2 10 WAM WAMPlus 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 21

THG-Emissionen & Ziel 2013 Ausblick 2050 (ohne EH) 60 THG-Emissionen in Ö (exkl. EH) und Ziel nach ESD Mio. t CO 2 -Äquivalent 50 40 30 20 10-30 % Inventur 1990-2013 Szenario "with existing measures" Szenario "with additional measures" Szenario "with additional measures Plus" ESD2020-Zielpfad - 38 % 0 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Jahr Quelle: Umweltbundesamt 22

Schlussfolgerungen Ohne weitere Maßnahmen stagnieren THG-Emissionen, Energieverbrauch steigt durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum an Klimakrise macht jedoch eine Trendumkehr notwendig Eine kombinierte Klima- und Energiestrategie mit ambitionierten Zielen über 2020 hinaus (2030/2050) ist folglich notwendig Technische Möglichkeiten & Maßnahmen liegen nun dokumentiert vor Energieeffizienz stand bei den Szenarien im Vordergrund, Erneuerbare Potenziale werden nicht voll ausgeschöpft Für den Nicht-Emissionshandel wird bis 2030 eine THG-Reduktion um 38 % bezogen auf 2005 im WAMPlus erreicht Minus 80 % Reduktion braucht drastischere Schritte 23

Contact & Information Jürgen Schneider +43/1/31304/5863 Juergen.schneider@umweltbundesamt.at Andreas Zechmeister +43-1-313 04/5982 andreas.zechmeister@umweltbundesamt.at Umweltbundesamt www.umweltbundesamt.at Wien Juni 2015 24