Wege in eine nachhaltige Energieversorgung
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- Manfred Ackermann
- vor 8 Jahren
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1 Enquete des Vorarlberger Landtages Gaskrise und zur Neige gehendes Öl: Wie kann sich Vorarlberg aus der Abhängigkeit befreien? Bregenz, 24. April 2009 Wege in eine nachhaltige Energieversorgung Dr. Adi Gross Energiebeauftragter Land Vorarlberg Geschäftsführer Energieinstitut Vorarlberg
2 Direkte Emissionen Energieverbrauch für Heizung Energieverbrauch für Mobilität Stromverbrauch direkt beeinflussbar nur indirekt beeinflussbar Indirekte Emissionen (graue Energie) für die Produktion der Lebensmittel die Herstellung sämtlicher Konsumgütern (z.b. Bekleidung, Geräte, Auto, Möbel, etc.) und Materialien (z.b. Baustoffe) die Bereitstellung von öffentlichen Leistungen und Dienstleistungen (Straßen, Bahnnetz, Schulen, Ämter, öffentliche Beleuchtung, Energieversorgung, Abfallwirtschaft, Schilift, Information, Gastronomie, Hotel, )
3 Aufteilung direkter Energieverbrauch in einem Haushalt Energieverbrauch in kwh/jahr Flug Auto Strom Warmwasser Heizung 0 Haushalt mit Auto Haushalt mit 1 Fernflugreise
4 Aufteilung gesamte durchschnittlich CO2-Emissionen pro Haushalt Strom 7% Sonstige 11% Konsum 26% Heizen 18% Ernährung 14% PKW 15% ÖPNV 2% Flug 7%
5 CO2 Emissionen pro Kopf t pro Kopf und Jahr Österreich Durchschnitt hoher Verbrauch, hoher Konsum extrem geringer Verbrauch nachhaltiges Niveau
6 So geht es also nicht auf Dauer Faktum ist: Es ist nicht möglich mit dem heutigen Ressourcenverbrauch und Lebensstil die CO2-Emissionen hinreichend zu reduzieren, bzw. so zu leben, dass ein Überleben langfristig möglich ist und jeder Mensch die gleiche Menge an Energie und Ressorucen zur Verfügung hat.
7 Was ist die Frage? Es geht nicht vordergründig um Verzicht, es geht um eine andere Haltung, eine Haltung der Nachhaltigkeit und der Gerechtigkeit. Die Frage ist mit welcher Qualität wollen wir leben, nicht mit wieviel Konsumeinheiten? Die Technik bietet uns sehr große Möglichkeiten, aber es braucht dazu auch einen Wandel. Wir müssen einen anderen Stil auch wollen!
8 Was müssen wir tun? mit dem auskommen was wir haben!
9 Dauerndes Wirtschaften ist nur unter der Energiezufuhr der Sonne möglich!
10 Die Energie der Sonne Pro Jahr wird auf die Erde ca. das 8000-fache des weltweiten Energiebedarfs eingestrahlt. Welt EU 25 D.h. in 1,1 Stunden wird ein gesamter Jahresbedarf der Welt eingebracht. Deutschland Theoretischer Platzbedarf von Solarthermischen Kraftwerke zur Stromerzeugung
11 Energiebedarf Die aktuelle Zukunft Energie Öl Gas Kohle Wasser, Wind, Sonne, Biomasse heute
12 Die gewünschte Zukunft Energie Energieeffizienz Teilziel 1: Reduktion des Energiebedarfs durch Einsatz energiesparender Technologien und Verhaltensänderung - Passivhaus(sanierung) - Energiesparlampe - ÖPNV statt Auto etc. Nachhaltige / Zukunftsfähige Energieversorgung Wasser, Wind, Sonne, Biomasse Teilziel 2: Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger heute
13 Was wollen wir? Ein Auto haben oder mobil sein? Ein energieverschleuderndes Haus haben oder behaglich und leistbar wohnen Möglichst viel haben oder das was wir haben wirklich wollen (und brauchen) Einfach nur weit weg fahren oder wirklich dorthin wollen Kreuz und quer herumfahren oder die Dinge des täglichen Lebens (inklusive der Kneipe wo man Freunde trifft) in der Nähe haben Ständig Trends hinterherrennen oder hochwertige und schöne Produkte haben Ständig im Stress sein oder Zeit für einander haben
14 Ein typisches Auto: steht ca. 95% des Jahres wiegt 2 Tonnen um 70 kg zu bewegen fährt in 95% der Fälle eine kürzere Strecke als 50 km, in 66% der Fälle weniger als 10 km, in 43% der Fälle weniger als 5 km. hat einen Wirkungsgrad von 20 bis 25% (d.h. Auto mit 100 kw hat nebenbei Verluste (Wärme) von rund 300 kw, damit könnte man 100 Passivhäuser heizen)
15 Modern?
16 bequem?
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18 Elektrische Individualmobilität Strombedarf für Vollumstellung auf Elektroautos: Annahmen: PKW, km/a, 15 kwh/100km Bedarf Strombedarf: 324 GWh ca. 40m² PV pro Gebäude in Vorarlberg
19 mit 0,1 m² Photovoltaik 3000 km pro Jahr
20 Wie wir fahren so planen wir!
21 Stromverbrauch Technische Möglichkeiten der Reduktion und Substitution in den Haushalten Mögliche Reduktion des Stromverbrauchs (Stand 2005) durch Anwendung effizientest möglicher Technik, Eleminierung des Verbrauchs ohne Dienstleistung (standby), Subsitution von Wärmeanwendungen (Heizung, Warmwasser, Warmwasser für Geschirrspüler und Waschmaschinen,..), Technologieswitch (WP-Trockner), optimales Verbraucherverhalten Technisch mögliche Reduktion: ca. 66%
22 Kleinvieh, aber viel
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24 Energieeffizienz Technische Möglichkeiten in der Industrie Mögliche Reduktion des Energieverbrauchs bei Ausreizung der theoretischen (technischen) Möglichkeiten: Strom: ca. 38% Wärme (inklusive Prozesswärme): ca. 77%
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27 Eltern mit 2 Kindern bauen ein Einfamilienwohnhaus 130 m2 Wohnraum, Baugrund vorhanden Herkömm liche Bauweise Passivhaus Veränderung Gesamtkosten , , % Eigenmittel , ,- 0 % Förderkredit Land Vorarlberg , , % Volksbank-Wohnbau-Förderkredit , ,- -5 % Monatliche Kreditraten 1.162, ,- -0 % Monatliche Wärmeenergiekosten 22,- 110, % Monatliche Gesamtbelastung 1.184, ,- -7 %
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29 Beispielszenarien Sanierung Szenario 4 forcierte Sanierung, Passivhaus forciert, zunehmende Verdichtung Annahmen: Sanierungsrate (Gesamtsanierung) 3% Abbruch pro Jahr: verdoppelt In Neubau ab 2020 Anteil im verdichteten Wohnbau 80% Ab 2015 werden alle Neubauten im Passivhausstandard ausgeführt, ab 2020 alle Sanierungen Ergebnis: Gesamtenergieverbrauch Raumwärme und Warmwasser - bis 2015 minus 10% bis 2030 minus 48%
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32 Sonne verleiht Flügel
33 CO2-Reduktionsniveaus die 2 C Grenze
34 Stabilisierungsniveau 2 C Globale CO2-Emissionen derzeit energiebedingt: ca. 27 Mrd. Tonnen 1 Reduktion um 50% (unterer Level): 23,5 Mrd. Tonnen Weltbevölkerung derzeit: 6,5 Mrd. Emissionen pro Kopf derzeit: ca. 4,1 Tonnen pro Jahr Weltbevölkerung 2050: 9,2 Mrd. (UNO mittleres Szenario) Zielemissionsniveau IPCC 2050 pro Kopf: 1,47 Tonnen pro Jahr Energiebedingte CO2-Emissionen derzeit (2006)Österreich: 77,4 Mio. Tonnen 2 Einwohner: 8,28 Mio. Emissionen pro Kopf derzeit: 9,35 Mio. Tonnen pro Jahr Reduktionserfordernis auf globales Niveau bis 2050: 84% 1 IPCC 2007, 2 Umweltbundesamt
35 Stabilisierungsniveau 2 C auf Vorarlberg umgelegt CO2-Emissionen pro Kopf im Jahr 2005: ca. 6,1 Tonnen/a Reduktionserfordernis bis 2050 (Basis 1,47 Tonnen): 76% (Anmerkung: Ziel ist niedriger als für Österreich gesamt, da in Vorarlberg keine Emissionen durch Primärenergieumwandlung anfallen)
36 34% Erneuerbare (Ziel für Österreich) auf Vorarlberg umgelegt Energieträger bei konstantem Verbrauch 120 Anteile Energieträger in % % Fossil Erneuerbar + 21%
37 Ziele für Vorarlberg Energieträger bei konstantem Verbrauch Ausbauerfordernis Erneuerbare Energieträger bis 2020 bei konstantem Verbrauch: 39 GWh pro Jahr oder 1,3% Das hieße Beispiele: Photovoltaik: 39 MW pro Jahr (derzeit ca. 8 MW gesamt installiert) Solarthermie: m² pro Jahr (2007 ca m² installiert) Wasserkraft: ca. 7,8 MW pro Jahr Hackschnitzel: ca Srm pro Jahr -> forcierter Zubau in jedem Fall notwendig!
38 34% Erneuerbare (Ziel für Österreich) auf Vorarlberg umgelegt Energieträger bei Verbrauchsreduktion Verbrauchsreduktion pro Jahr: 1% 120 Anteile Energieträger in % % 86 73% Fossil Erneuerbar 66% + 8% 27% 34%
39 Schlussfolgerungen Eine nachhaltige Energieversorgung keine fossilen Energieträger mehr - von Vorarlberg kann bis 2050 erreicht werden, wenn EET-Zuwachs von 0,5%/a auf Effizienzsteigerung von 2,5%/a trifft EET-Zuwachs von 1%/a auf Effizienzsteigerung von 2%/a trifft EET-Zuwachs von 1,5%/a auf Effizientsteigerung von 1,5%/a trifft Eine CO2-Emissionsreduktion um 76% bzw. auf ein Emissionsniveau von 1,47 Tonnen/pro Kopf und Jahr kann erzielt werden mit: - EET Zuwachs von 0,5%/a und Effizienzsteigerung von 1,5%/a
40 Wir wissen genug. Wir haben die Chancen. Es liegt an uns. Wir müssen die Möglichkeiten zur Realität machen.
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