Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Exportnation Deutschland - großer Gewinner der Globalisierung?

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Transkript:

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VI Außenhandel und Weltwirtschaft Beitrag 3 Exportnation Deutschland 1 von 26 Exportnation Deutschland großer Gewinner der Globalisierung? Thinkstock Deutschland ist eine der größten Exportnationen der Welt Von Luise Sonneberg, Bonn Dauer Inhalt Ihr Plus 6 Stunden die Vorteile des Außenhandels begreifen; sich mit Deutschlands wichtigsten Exportund Importgü tern befassen; Deutschlands wichtigste Außenhandelspartner nennen; die Gründe für die deutsche Exportstärke verstehen; sich mit der Kritik an Deutschlands Exportüberschuss auseinandersetzen; das Pro und Kontra von Waffenexporten diskutieren; die Vor- und Nachteile des Freihandelsabkommens TTIP erläutern ein Kurzfilm zum Freihandelsabkommen TTIP

2 von 26 Exportnation Deutschland Außenhandel und Weltwirtschaft Beitrag 3 VI Fachli che Hinweise Deutschland gehört einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge zu den größten Gewinnern der Globalisierung. Demnach hat die Bundesrepublik nach Finnland, Dänemark und Japan am stärksten von der weltweiten Verflechtung profitiert. Offenbar ist die Globalisierung für etwa 20 Prozent des Wachstums der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich. Die deutsche Wirtschaft ist in hohem Maße exportorientiert und damit auch exportabhängig. Für einen Großteil des deutschen Exportvolumens, ca. 80 Prozent, sind mittelständische Unternehmen verantwortlich. Fast jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Export ab. Ist Deutschland Exportweltmeister? Im Jahr 2008 konnte Deutschland seinen Titel als Exportweltmeister noch knapp gegen China verteidigen sechsmal in Folge exportierte Deutschland mehr Waren als jedes andere Land. Ein Jahr später jedoch trat China an seine Stelle und hat den ersten Platz seither nicht eingebüßt. Rechnet man allerdings Exporte und Importe gegeneinander auf, steht Deutschland 2013 mit einem Exportüberschuss von fast 200 Milliarden Euro auf dem ersten Platz ebenfalls Rekord. China folgt mit ca. 150 Milliarden Euro auf Platz 2. Gut drei Viertel der in Deutschland produzierten Autos gingen in den Export. Deutschland ist als rohstoffarmes Land aber auch auf Importe angewiesen vor allem im Energiebereich. Seit 1952 exportiert Deutschland mehr Waren, als es importiert. Historische Grundlagen der deutschen Exportstärke Den Grundstein für die Stärke der deutschen Wirtschaft legte der Marshall-Plan 1948. Er ermöglichte einen weltweiten Freihandel. Deutsche Firmen, spezialisiert auf die zentralen Bereiche Maschinenbau, Fahrzeuge und Chemie, konnten so besonders schnell wieder Fuß fassen. Hinzu kam, dass durch die feste Bindung der D-Mark an den US-Dollar, festgelegt im Abkommen von Bretton-Woods, die D-Mark im Ausland weiterhin günstig blieb. Normalerweise hätte die Währung nach ersten Exporterfolgen an Wert zulegen müssen. Das deutsche Wirtschaftswunder ließ den Export Deutschlands auf das Vierfache klettern. Made in Germany ein Gütesiegel Deutsche Produkte genießen weltweit einen exzellenten Ruf. Made in Germany gilt als Gütesiegel, das für die hohe Qualität der Ware bürgt. Vor allem innovative Produkte sind im Ausland gefragt. Diese erfordern hohe Investitionen sowie eine intensive Forschung und Entwicklung. In deutschen Unternehmen arbeiten gut ausgebildete Fachkräfte, die in der Lage sind, Innovationen nicht nur zu entwickeln, sondern auch technisch umzusetzen. Die in der Produktion tätigen Fachkräfte garantieren eine hohe Qualität der Waren bei hoher Arbeitsproduktivität. Die Lohnstückkosten in Deutschland sind viel niedriger als im Ausland. Darüber hinaus ist die Konkurrenz allein schon auf dem deutschen Markt sehr groß. Wer sich hier durchsetzt, kann auch international bestehen. Deutsche Unternehmen gelten als zuverlässige Geschäftspartner, die ihre Produkte pünktlich liefern. Ein Pluspunkt für Deutschland ist auch seine günstige geostrategische Lage. Von Deutschland aus sind sowohl die USA im Westen als auch Japan im Osten an einem einzigen Arbeitstag zu erreichen. US- Firmen können zeitzonenbedingt mit Japan nur zeitverzögert kommunizieren, da der Zeitunterschied 10 12 Stunden beträgt. Erfolgsgeheimnis starker Mittelstand Die Stärke der deutschen Exportwirtschaft gründet sich zu einem wesentlichen Teil auf die Aktivität der sogenannten Hidden Champions. Unter diesen Begriff fallen mittelständische Unternehmen, die sich auf eine Nische spezialisiert haben. In einem bestimmten Bereich oder für ein bestimmtes Produkt gelten sie als Weltmarktführer. Diese Unternehmen denken früher als ausländische Firmen gleicher Größe daran, ihre Erzeugnisse zu exportieren. Sie legen noch mehr Wert auf Forschung und Entwicklung sowie Kundennähe als Großunternehmen. Viele Patente werden von deutschen Mittelständlern gehalten. Ungefähr 70 Prozent des Exportvolumens ist den Hidden Champions zuzuschreiben. Experten haben weltweit ca. 2 700 Hidden Champions identifiziert, 1 300 davon sind in Deutschland ansässig. Ein Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland, ca. 80 Prozent, ist bei mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Oft haben sich richtige Cluster gebildet, also mehrere Firmen

VI Außenhandel und Weltwirtschaft Beitrag 3 Exportnation Deutschland 3 von 26 und Institutionen an einem Ort angesiedelt, die sich auf eine Branche spezialisiert haben. Beispiele für Weltmarktführer aus dem deutschen Mittelstand sind die Firma Herrenknecht, die Tunnelbohranlagen herstellt, oder die Firma WashTec, die Autowaschanlagen produziert. Weitere Beispiele finden sich in der Medizintechnik und Messtechnik sowie in vielen anderen Branchen. Kritik an Deutschlands Exportüberschuss Die Exportstärke Deutschlands stößt im Ausland auf Kritik. Die derzeit hohen deutschen Handelsüberschüsse haben Handelsdefizite im Ausland zur Folge. Viele Experten glauben, dass das Ausland mehr exportieren könnte, wenn die Deutschen mehr investieren und damit importieren würden. Die Exportstärke Deutschlands führt außerdem dazu, dass sich viele ausländische Bürger, Unternehmen und Staaten immer mehr verschulden denn sie bezahlen die deutschen Güter mit (u. a. von Deutschland) geliehenem Geld. Die Amerikaner und der IWF werfen Deutschland sogar vor, die Stabilität der gesamten Weltwirtschaft zu gefährden. Wenn die Kapitalströme zu lange in eine Richtung fließen, können Blasen entstehen; platzen diese, kommt es zu Krisen. Wissenschaftler halten die Ungleichgewichte im Welthandel für die Ursache der weltweiten Finanzkrise 2009. Deutschland ist nach Meinung mancher Fachleute auch dank niedriger Löhne so exportstark. Das Ausland erhebt gegenüber Deutschland sogar den Vorwurf des Lohndumpings. Zahlreiche Unternehmen handeln mit ihren Mitarbeitern eigene Tarifverträge aus, die je nach Wirtschaftslage unter denen liegen, die von den Gewerkschaften ausgehandelt wurden. Zum Teil beschäftigen Unternehmen auch Leiharbeiter. Leiharbeit wird schlechter bezahlt als ein regulärer Arbeitsplatz trotz gleicher Leistung. Leiharbeitsplätze erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wegen der ausländischen Konkurrenz gerade auch im Export. Eine Erhöhung der Löhne in Deutschland würde nach Ansicht vieler Experten dazu führen, dass 1. ausländische Unternehmen im Wettbewerb mit deutschen Unternehmen wieder besser mithalten könnten und 2. die staatlichen und privaten Investitionen innerhalb Deutschlands steigen und die Binnennachfrage gestärkt würden. Das hätte wiederum zur Folge, dass Deutschland mehr Güter aus dem Ausland importiert was dem Ausland zu mehr Exporten, mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätzen verhelfen würde. Didaktisch-methodische Hinweise Wie eingebunden die Industrienation Deutschland in den Welthandel ist, ist heute jedem Mensche n bewusst, auch unseren Jugendlichen. Da die Globalisierungsfolgen in Deutschland vor allem negativ gesehen werden, ist es wichtig, den Risiken des Welthandels immer auch seine Vorteile und Chancen gegenüberzustellen. Will man über bloße Meinungsäußerungen hinauskommen, setzt dies die Kenntnis von Fakten voraus. Die folgende Unterrichtseinheit vermittelt daher zunächst Fakten und grundlegenden Zusammenhänge, bevor die daraus resultierenden Folgen thematisiert werden. Stundenverlauf Stunde 1 M 1 M 3 Welche Vorteile bringt der Außenhandel mit sich? Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den Vorteilen auseinander, die der Außenhandel mit sich bringt. Die Farbfolie M 1 dient als Einstieg ins Thema: Die Jugendlichen überlegen, ob Deutschland die darauf abgebildeten Waren selbst herstellt, importiert und/ oder exportiert. Dabei verstehen sie, welche Vorteile es mit sich bringt, wenn Länder miteinander Handel treiben. In M 2 begreifen die Lernenden, worum es sich bei Exporten bzw. Importen handelt. Sie erfahren, welche Waren Deutschland in welchem Umfang ein- bzw. ausführt. In M 3 erkennen die Schülerinnen und Schüler, welche Waren Deutschlands wichtigste Export- bzw. Importgüter sind. Sie verstehen, welche Risiken eine steigende Importabhängigkeitsquote mit sich bringt.

4 von 26 Exportnation Deutschland Außenhandel und Weltwirtschaft Beitrag 3 VI Stunden 2/3 M 4 M 6 Wer sind Deutschlands wichtigste Handelspartner? Die Jugendlichen befassen sich mit Deutschlands wichtigsten Handelspartnern. In M 4 erkennen die Lernenden, welche Länder Deutschlands wichtigste Handelspartner sind, und tragen diese auf einer Weltkarte ein. Ihnen wird bewusst, welche Bedeutung die EU-Länder für Deutschlands Außenhandel haben. In M 5 erfahren die Schülerinnen und Schüler, aus welchen Gründen deutsche Milch ein Exportschlager für China ist. Sie berechnen, wie sich das Volumen der deutschen Milchexporte seit 2007 erhöht hat. In M 6 reflektieren die Jugendlichen am Beispiel der Textilindustrie ihr eigenes Konsumverhalten und erfahren, was hinter der Zertifizierung GOTS steckt. Sie verstehen, weshalb ein großer Teil unserer Kleidung aus China und Bangladesch stammt. Stunden 4/5 M 7 M 9 Deutschlands Exportstärke in der Kritik Die Lernenden erkennen, welche Gründe ausschlaggebend für Deutschlands Exportstärke sind. Sie begreifen, weshalb Deutschlands Exportüberschuss häufig kritisiert wird. In M 7 erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie sich der deutsche Außenhandel seit 2003 entwickelt hat. Sie verstehen, welche Gründe der deutsche Exporterfolg hat. In M 8 werden sich die Jugendlichen darüber bewusst, weshalb Deutschlands Exportstärke im Ausland auf Kritik stößt. Sie begreifen, in welchem Zusammenhang Lohnhöhe und Exportüberschuss in Deutschland stehen. In M 9 erkennen die Lernenden, dass Deutschland der drittgrößte Waffenexporteur der Welt ist. Sie diskutieren das Pro und Kontra von Waffenlieferungen. Stunde 6 M 10 Welche Vor- und Nachteile hat das Freihandelsabkommen TTIP? Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen Europa und Nordamerika, TTIP, auseinander. In M 10 verstehen die Jugendlichen, worum es sich bei dem Freihandelsabkommen TTIP handelt. Sie werden sich darüber klar, welche Vor- und Nachteile das Abkommen mit sich bringt. Lernerfolgskontrolle M 11 ist ein Vorschlag für eine Lernerfolgskontrolle. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihr neu erworbenes Wissen anwenden. Ergänzendes Material Klaus-Peter Kruber, Anna Lena Mees, Christian Meyer: Theoretische Grundlagen des internationalen Handels. Bundeszentrale für politische Bildung 2008. Zu finden unter: http://bit.ly/1ki5qmb Weshalb wird überhaupt Außenhandel betrieben? Welche Vor- und Nachteile bringt die weltweite Arbeitsteilung mit sich? Dazu gibt es unterschiedliche Außenhandelstheorien. In dem Artikel Theoretische Grundlagen des internationalen Handels der Bundeszentrale für politische Bildung werden diese Theorien näher erläutert. Als Gruppenpuzzle für leistungsstarke Klassen geeignet.

VI Außenhandel und Weltwirtschaft Beitrag 3 Exportnation Deutschland 5 von 26 Materialübersicht Stunde 1 Welche Vorteile bringt der Außenhandel mit sich? M 1 (Fo) Warum betreiben Länder miteinander Handel? M 2 (Sb) Was geht raus, was kommt rein? Deutschlands Ex- und Importe M 3 (Ab) Deutschlands Ex- und Importe eine Übersicht Stunden 2/3 Wer sind Deutschlands wichtigste Handelspartner? M 4 (Ab) Nicht mit jedem! Deutschlands Handelspartner M 5 (Ab) Deutsche Milch ein Exportschlager für China M 6 (Ab) Hauptsache billig? Deutschlands Modelieferanten Stunden 4/5 Deutschlands Exportstärke in der Kritik M 7 (Ab) Made in Germany Gründe für Deutschlands Exporterfolg M 8 (Tx) Exportüberschuss Deutschland in der Kritik M 9 (Ab) Weltmeister werden ein Traum wäre das!! Stunde 6 M 10 (Ab) Welche Vor- und Nachteile hat das Freihandelsabkommen TTIP? Die größte Freihandelszone der Welt was EU und USA planen Lernerfolgskontrolle M 11 (Lk) Exportnation Deutschland Vorschlag für eine Lernerfolgskontrolle Minimalplan Sie haben nur 3 Unterrichtsstunden zur Verfügung? Dann setzen Sie folgende ein: Stunden 1/2 Deutschlands Ex-und Importe, Deutschlands Handelspartner M 1 M 4 Stunde 3 Gründe für sowie Kritik an Deutschlands Exportstärke M 7/M 8 Zusatzmaterial auf CD Freihandelsabkommen.mp4 Erklärfilm zum Freihandelsabkommen TTIP (zu M 10)

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Exportnation Deutschland - großer Gewinner der Globalisierung? Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de