Höhere Berufsbildung. Laura Perret Ducommun, SBFI

Ähnliche Dokumente
Fördern wann beginnt die Laufbahnplanung?

Konrad Wirthensohn Geschäftsführer. Bildungslandschaft in der Gebäudeautomation GNI Seminar & Generalversammlung 7. Mai 2015

Rotary International

Nationaler Qualifikationsrahmen und Diplomzusätze

Bildungslandschaft für Pferdehaltende gestern und heute

Validierung von Bildungsleistungen lebenslanges Lernen. Dani Duttweiler Ressortleiter Grundsatzfragen + Politik, BBT

Stellungnahme zur Verordnung über den nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) für Abschlüsse der Berufsbildung (Vorentwurf vom Februar 2012)

Erfolgreicher Start in die Berufslehre

Dok A.HF.030 (HFBF 503) Dat Vers 3.0 Status Definitiv Klass öffentlich

Berufsbildung und Weiterbildung der Weg zu qualifiziertem Personal

Was ist mein Diplom wert?

Die Pflegebildung als Teil der höheren Berufsbildung. Laura Perret, Stv. Leiterin Abteilung Höhere Berufsbildung, 02. Juni 2014

Nationale Qualifikationsrahmen Schweiz - Aktueller Stand

Richtlinien Zulassung zur Eidgenössischen Prüfung der Medizinischen Masseure und Masseurinnen OdAmm

Berufslehren im Wandel

Bildungsgang Bank und Finanz HF

DIE BERUFSBILDUNG IM ÜBERBLICK

DIE BERUFSBILDUNG: EIN GEWINN FÜR ALLE

Aktuelle bildungspolitische Herausforderungen. M. Dell Ambrogio, Staatssekretär

Neue Internationale Berufslehren

Internationale Berufsbildungszusammenarbeit IBBZ: welche Möglichkeiten für Schweizer Schulen im Ausland?

Struktur und wichtigste Ziele der beruflichen Bildung in der Schweiz

Tertiär A und Tertiär B Gemeinsamkeiten und Unterschiede

und die Höheren Fachschulen Internationale Positionierung

Bürgenstock-Konferenz, 10./11. Januar 2014 Luzern, 10. Januar 2014

Schulen der Sekundarstufe II

1 DIE BERUFSBILDUNG IN DER SCHWEIZ

Lernbedürfnisse erkennen Checkliste für Standortbestimmung Bildung planen Das passende Bildungsangebot finden Checkliste für die richtige

Übertrittsverfahren Primarschule Sekundarschule/ Langzeitgymnasium. G:\DVS-GSAdr\Public\2014\ \Präsentation UeV PS - Sek/LZG Juli 2015.

Berufsbildung stärken Verakademisierung der Höheren Berufsbildung verhindern

Eltern-Orientierung Schuljahre 7 9 Laufbahnentscheide

Höhere Berufsbildung heute und morgen. aktueller Stand und Herausforderungen der Zukunft

Tertiäre Ausbildung Höhere Berufsbildung. Änderungen in der Finanzierung. Urs Dickerhof, Präsident IG HBB

Bildungslandschaft Schweiz quo vadis? ZGP, Mitgliederversammlung vom 17. April 2013

Klassifikation der schweizerischen Bildungsstatistik

Übertritt in eine Mittelschule Informationsabend Dienstag, 13. September 2016 Waldmannstrasse

Bildung. Positionspapier

Berufsbildung für Heime und Institutionen. Ziele Struktur Probleme Aussichten. Monika Weder, Leiterin Geschäftsbereich Bildung CURAVIVA Schweiz

Herzlich Willkommen. zur Weiterbildung

Gestaltung der Diplome HF Empfehlungen und Vorgaben des SBFI in Zusammenarbeit mit der Konferenz HF

Berufslehren im Wandel

Validierung: Wo steht die Schweiz? Tagung vom 3. November 2010

Abendveranstaltung Bildungssystematik 22. Januar 2015, OdA GS Thurgau, Weinfelden. Petra Wittwer-Bernhard Stv. Geschäftsführerin OdASanté

Schweizerischer Gewerbeverband sgv Union suisse des arts et métiers usam Unione svizzera delle arti e mestieri usam

Mittelschulvorbereitung MSV Individuelle Lernförderung ILF Herzlich willkommen zum Informationsanlass

Änderung des Berufsbildungsgesetzes (BBG): Stärkung der höheren Berufsbildung: Vernehmlassungsantwort SP Schweiz

Hat die Technikerausbildung nach der Bologna-Reform noch eine Berechtigung?

International verständliche Titel für. die höhere Berufsbildung

Berufsbildung in der Schweiz Enquete: Die Zukunft der dualen Berufsausbildung in Österreich Wien, 10. November 2014

HFVESA. Höhere Fachschule Versicherung HFV Die Schule für Versicherungstalente

Lehrperson für den Heilpädagogischen Kindergarten. Legasthenie- oder Dyskalkulietherapeutin und therapeut Einzel- oder Gruppenunterricht

MA, MSc, MBA, MAS ein Überblick

BERUFSBILDUNG IM ÜBERBLICK DER WEG DER PROFIS. Eine Initiative von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt

Weiterbildung nach der Informatikgrundbildung. Eine Veranstaltung der Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik

Ausbildungsmöglichkeiten nach der obligatorischen Schulzeit im Kanton St.Gallen

Fachpersonal im Gesundheitswesen gewinnen und fördern durch Nachqualifizierung

Studierendenströme, Mobilität an Schweizer Hochschulen und Bologna-Reform

Vorab per Mail: Sehr geehrter Herr Scruzzi

Anmeldung für den Studiengang Sekundarstufe II Lehrdiplom für Maturitätsschulen

Sekundarstufe II für Ausserrhoder Jugendliche

Vom Wert der Berufslehre

Der EMBA (Executive Master in Business Administration) entspricht einem Praxisbedürfnis und ist zentrales Element des schweizerischen Bildungssystems

MA, MSc, MBA, MAS ein Überblick Titel und Abschlüsse im Schweizerischen Bildungssystem

Orientierungsschule oder Gymnasium? Informationsbroschüre für Eltern. BKD Amt für Volks- und Mittelschulen Amt für Berufsbildung

Ohne Informatik läuft nix! ICT Berufe mit grosser Zukunft

SGO Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management

Kanton Zürich Bildungsdirektion Mittelschul- und Berufsbildungsamt. Berufsmaturität

2. «IM FOKUS»-Veranstaltung 2012

Herzlich willkommen am Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales

Auslegeordnung und Empfehlungen des SBFI. Englische Titelbezeichnungen für Abschlüsse der Berufsbildung

Bildungsdirektion Kanton Zürich Mittelschul- und Berufsbildungsamt. Am Puls des Lebens. Mach die Gesundheit zu deinem Beruf

RIESCO-Lehrgang. Bau Der Schlüssel für den Eintritt in den schweizerischen Arbeitsmarkt

KARTE 1. Mehr als 1 Stunde, bis zu 1 ½ Stunden. Mehr als 1 ½ Stunde, bis zu 2 Stunden. Mehr als 2 Stunden, bis zu 2 ½ Stunden

Vergleichbarkeit & Anrechenbarkeit beruflicher Aus- und Weiterbildung

dipl. Web Engineer NDS HF

Berufsbildung in der Schweiz. Fakten und Zahlen Eine Initiative von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt

Überblick Corporate Health-Ausbildungen. Jürg Studer, Verleger/Dozent, SPEKTRAmedia Leiter Geschäftsstelle SVBGF

Ohne Informatik läuft nix! ICT-Berufe mit grosser Zukunft

Titelbezeichnung «dipl. Techniker/in HF»

Praxisinnovation: System zur nationalen Vereinheitlichung von internen Abschlüssen

«Mittelschultypen im Vergleich» Aargauer Maturitätsmesse 2016

So klappt die Berufswahl Informationen für Eltern

Jugendsession > Dossier. Gleichstellung von Mann & Frau September 2011

Studienwahl kompetent

Berufsbildung am ZHSF. Berufsbildung am ZHSF. Prof. Dr. Christoph Städeli

Jugendsession September > Dossier. Bildungssystem Schweiz

Kaufmann/Kauffrau weiterhin die häufigste Wahl

Zukunft der höheren Berufsbildung: Bedürfnisse des Arbeitsmarktes in der Dienstleistungswirtschaft am Beispiel der Bankbranche

Kick-off NQR Berufsbildung. 22. Oktober 2014, Kursaal Bern

Ermöglicht überall Zutritt.

HF TSM HÖHERE FACHSCHULE HF TSM FÜR MEDIENWIRTSCHAFT UND MEDIENMANAGEMENT (VISUELLE KOMMUNIKATION) CHECK

Mittelschulen im Kanton Zürich

Die höhere Berufsbildung

Bevölkerung Ein Portrait der Schweiz. Neuchâtel 2016

maturantinnenberatung

// Berufsausbildung für Europas Jugend

Online-Marketing BASIC / ADVANCED Fachmann/-frau IAB-zertifiziert. Stampfenbachstrasse Zürich Tel

Reglement über die Anerkennung der Abschlüsse von DMS- 2002

Interpellation Herbert H. Scholl, Zofingen, vom 17. Juni 2008 betreffend Studierende an der Fachhochschule Nordwestschweiz; Beantwortung

Transkript:

Höhere Berufsbildung Laura Perret Ducommun, SBFI Bern, 18. September 2014

1) Die höhere Berufsbildung innerhalb der Bildungslandschaft Schweiz 2) Massnahmen des SBFI: Strategieprojekt Höhere Berufsbildung 3) Finanzierung der höheren Berufsbildung 4) Positionierung der höheren Berufsbildung 5) Ausblick 2

Überblick: Bildungssystem der Schweiz Berufsorientierte Weiterbildung Tertiärstufe Sekundarstufe II Höhere Berufsbildung Eidg. Berufs- & höhere Fachprüfungen Eidg. Fachausweis Eidg. Diplom Berufliche Grundbildung Eidg. Berufsattest (2 Jahre) Brückenangebote Höhere Fachschulen Diplom HF Eidg. Fähigkeitszeugnis mit Berufsmaturität Eidg. Fähigkeitszeugnis (3 oder 4 Jahre) Hochschulen Fachhochschulen Master Bachelor Pädagogische Hochschulen Master Bachelor Allgemein bildende Schulen Fachmaturität Universitäten / ETH PhD / Doktorat Master Bachelor Gymnasiale Maturität Berufsorientierte Weiterbildung Direkter Zugang Obligatorische Schulzeit Zusatzqualifikationen oder Berufspraxis erforderlich 3

Abschlüsse auf Tertiärstufe (2013) Tertiär B Tertiär A Abschlüsse der höheren Berufsbildung Eidgenössische Berufsprüfungen Eidgenössische höhere Fachprüfungen Bildungsgänge an höheren Fachschulen Abschlüsse an Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Universitäten / ETH davon an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen davon an Universitäten / ETH 26 600 (davon 24 400 vom Bund reglementiert) ca. 220 Prüfungen 14 000 eidg. Fachausweise ca. 170 Prüfungen 2 800 eidgenössische Diplome 8 Bereiche mit 55 Fachrichtungen und über 450 Bildungsgängen 7 600 Diplome HF 48 200 (inklusive Doktorate) 18 600 Diplome, Master, Bachelor 29 600 Lizentiate / Diplome, Bachelor und Master sowie Doktorate Quelle: SBFI / Bundesamt für Statistik 4

Systemische Bedeutung der höheren Berufsbildung International einzigartiges Bildungsgefäss Bestandteil der Tertiärstufe Weiterqualifizierung nach beruflicher Grundbildung Fördert «Skill-Grade-Mix» auf dem Arbeitsmarkt Wichtig zur Bekämpfung des Fachkräftemangels Life long learning 5

Stärken der höheren Berufsbildung Eidgenössisch anerkannt Tertiärniveau Flexible Zugänge Höhere Berufsbildung Arbeitsmarktorientierung Bildungsrendite Berufliche Integration Hohe Nachfrage 6

Herausforderungen der höheren Berufsbildung Finanzielle Unterschiede Tertiärstufe A Konkurrenz zu FH & Weiterbildung Mobilität auf Arbeitsmarkt Höhere Berufsbildung Bekanntheit Ausland Anerkennung Gesellschaft Bekanntheit ausländische Unternehmen 7

1) Die höhere Berufsbildung innerhalb der Bildungslandschaft Schweiz 2) Massnahmen des SBFI: Strategieprojekt Höhere Berufsbildung 3) Finanzierung der höheren Berufsbildung 4) Positionierung der höheren Berufsbildung 5) Ausblick 8

Strategieprojekt Höhere Berufsbildung bündelt sämtliche Aktivitäten zur Stärkung der höheren Berufsbildung Ziel Die höhere Berufsbildung ist auch in 10 bis15 Jahren ein attraktives, arbeitsmarktnahes und stark nachgefragtes Bildungsangebot auf Tertiärstufe und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. 9

Massnahmenpaket «Stärkung der höheren Berufsbildung» Bundesrat August 2014: Massnahmenpaket Finanzierung: Grundsatzentscheid NQR-CH-BB: Verordnung, 1.10.2014 Titel höhere Berufsbildung Durchlässigkeit HBB FH Marketing 10

1) Die höhere Berufsbildung innerhalb der Bildungslandschaft Schweiz 2) Massnahmen des SBFI: Strategieprojekt Höhere Berufsbildung 3) Finanzierung der höheren Berufsbildung 4) Positionierung der höheren Berufsbildung 5) Ausblick 11

Finanzierung Vorbereitungskurse eidgenössischer Prüfungen Ausgangslage Finanzierung der Vorbereitungskurse v.a. privat Kurse freiwillig, aber Teilnahmequote rund 90% «Gleich lange Spiesse» zu Tertiärstufe A Kantonale Unterschiede bei der Subventionierung Gewährleistung von Freizügigkeit Ansatz SBFI Öffentliche Unterstützung der Vorbereitungskurse eidgenössischer Prüfungen Subjektfinanzierung: Direkte Bundesbeiträge an Kursteilnehmer/innen 12

1) Die höhere Berufsbildung innerhalb der Bildungslandschaft Schweiz 2) Massnahmen des SBFI: Strategieprojekt Höhere Berufsbildung 3) Finanzierung der höheren Berufsbildung 4) Positionierung der höheren Berufsbildung 5) Ausblick 13

Titel Höhere Berufsbildung Ausgangslage Politische Forderung: Einführung «Professional Bachelor/ Master» o.ä. Motion Aebischer (Annahme im Nationalrat 12.06.14) Begründung: Diskriminierung HBB-Absolventen im (internationalen) Arbeitsmarkt Ansatz SBFI Beibehaltung eidg. Titel, Prüfung ergänzender engl. Titel: Prüfung Auswirkungen und Bedarf auf Arbeitsmarkt (HR-Befragung) Prüfung systemischer Auswirkungen Internationale Auswirkungen 14

Titel Höhere Berufsbildung: Fazit SBFI Analyse zeigt hohe systemische Risiken SBFI lehnt «Prof. Bachelor/Master» als ergänzende englische Titel bis auf Weiteres ab Für die Erhöhung der Vergleichbarkeit und Anerkennung der HBB-Abschlüsse werden der NQR-CH-BB und der Diplomzusatz prioritär verfolgt 15

Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR) und Diplomzusatz Der NQR ist ein Raster, das sämtliche Berufsbildungsabschlüsse der Schweiz abbildet 8 Niveaustufen mit je drei Kategorien Jeder Berufsbildungsabschluss wird einem Niveau zugeordnet Diplomzusatz beschreibt Abschluss Zeugniserläuterung für berufliche Grundbildung 16

Ziele NQR und Diplomzusatz Transparenz Verständlichkeit und Vergleichbarkeit von Schweizer Berufsbildungsabschlüssen verbessern. Anerkennung Wert der Schweizer Berufsbildung international fördern. Mobilität Chancen der Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt (national und international) erhöhen. 17

Übergänge HBB - FH Ziel: Gewährleistung der Durchlässigkeit HBB FH Grundsätze SBFI Eigenständige Profilierung von HBB und FH HBB als eigener Zubringer an die FH Klare Zulassungsbedingungen und Anrechnungsverfahren; Studienerfolg ist zu gewährleisten Kooperation der Akteure von HBB und FH Unterstützungsangebote für HBB-Absolvent/innen zur Nachholung fehlender Allgemeinbildung vor oder während des FH-Studiums 18

Ausblick Erfolg des Strategieprojektes Höhere Berufsbildung ist von zentraler Bedeutung «Skill-Grade-Mix» als wesentlicher Erfolgsfaktor der Schweizer Wirtschaft Nebeneinander von akademischer und beruflicher Bildung ist zu sichern 19

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! 20