IHK HN AK Logistik: e-logistik Einführung und Begriffsbestimmung. Prof. Dr. Roland Pfennig, INVL

Ähnliche Dokumente
VDMA IT-Report 2016 (Ergebnisauszug)

INFORMATION LIFECYCLE AKTUELLE TRENDS IM INPUT MANAGEMENT CENIT EIM IT-TAG 13. JUNI 2013 IN STUTTGART LARS LAMPE

Sie lieben die Herausforderung?

Wirtschaftsinformatik Bachelor & Master

RFID als Innovationstreiber für unterschiedliche Branchen. Karl-Ewald Junge Business Development Manager

ERLEBEN SIE CONSULTING UND SOFTWARE IN EINER NEUEN DIMENSION!

Auf dem Weg zum digitalen Büro: Bitkom Digital Office Index 2016

E-Mobility Mobile Business mit SAP. Axel Berndt Berlin, 14. Februar 2008

Herzlich Willkommen Emphatische Führung als strategischer Wettbewerbsvorteil

Business Intelligence Meets SOA

ERP-Systeme für den Mittelstand. SAP Business ByDesign Agenda. -Systemhaus in Ihrer Nähe. am Beispiel von:

Der neue Online-Handel

Centric UVA Umsatzsteuervoranmeldung für JD Edwards. DOAG Community Day Peter Jochim Senior Consultant Centric IT Solutions GmbH

Global Institute for Digital Transformation

Apps, die Menschen lieben!

Fulfillment. Benchmarking Im Fokus: FASHION. Benchmarks & Potenziale in der Fashion - Branche

ApprovalControl. Wartungskosten automatisch im Griff. Zahlen. Daten. Schwacke.

Berichte für Domino-Infrastrukturen

Durchblick schaffen. IT-Komplettdienstleister für Ihr Unternehmen

proalpha Die aktive ERP-Komplettlösung für den Mittelstand

Dennso Management Consulting BESSER BERATEN.

Digitale Geschäftsmodelle entwickeln und einführen

Fachforum I: Prozessrevolution E-Akte, E-Rechnung und Co. verändern die behördliche Arbeitswelt

Die Beschaffungsplattform für Geschäftskunden. Einkaufstrends. Praxisberichte. Austausch.

IT Mitarbeiter CIO Management und Leadership SFIA

Switch on the Mobile Enterprise

Weniger Kosten, mehr Möglichkeiten. Electronic Data Interchange (EDI): Optimierung von Geschäftsprozessen durch beleglosen Datenaustausch

Whitepaper: Agile Methoden im Unternehmenseinsatz

Industriekauffrau Verwaltungsfachangestellte. Industriekaufmann. Bürokauffrau

2. Integrationsgegenstände: Prozesse, Funktionen, Daten, IT-Systeme. 3. Vertikale Integrationsrichtung: organisationale Ebenen

Die Marktübersicht 2015 als Booklet

FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR MATERIALFLUSS UND LOGISTIK IML MARKTSTUDIE. Gefördert durch:

Transaktionskosten senken mit dem Wirtschaftsportalverbund

Trends in der IT-Dienstleistung

2. Willkommen in der Welt der mobilen B2B-Märkte...17

Datengetriebene Dienstleistungen im Maschinenbau am Beispiel von TRUMPF

Portal-Software. ideale Marketing- und Verkaufs-Plattformen. Peter Schupp. SCMT GmbH Gottlieb-Manz-Str Filderstadt

HR Digital Awareness Workshop für Personalmanager

... Digital-Strategie im Handel Basis für den Erfolg der Zukunft

für ihren Erfolg R S

IT takes more than systems. MICROSOFT DYNAMICS NAV Ein ganzheitliches und flexibles System für Ihren Erfolg. halvotec.de

Hannover, Halle 5 Stand A36

Auf einen Blick. 1 Einleitung Ein Überblick -SAP for Retail Stammdaten, Prognosen, Analysen und die Verbindung von Anwendungen 43

PLM Business Consulting gedas Engineering Benchmark

ERFOLGSFAKTOR CUSTOMER ENGAGEMENT UMSATZSTEIGERUNG IM OMNI-CHANNEL COMMERCE

Online Handel und Internetshops. Dennis Bohne Bad Belzig, 4. September 2014

3. Integrationsdimensionen, u. a. Integrationsrichtungen (vgl. 1 und 2) 4. Vertikale und horizontale Integrationsrichtung (vgl.

Zukunft der Marketingdisziplin

Der Mein HEILBRONN Shop. Online-Marktplatz für den Heilbronner Handel

INDUSTRIE 4.0. Der neue Innovationstreiber. TRUMPF Maschinen AG. Hans Marfurt Geschäftsführer. Baar,

IT Lösungen, die Ihr Unternehmen voranbringen.

I D E A S. C O M P E T E N C E. S O L U T I O N S. LOS!

Erst Change Management macht ITIL Projekte erfolgreich

Cloud-Computing Praxiserfahrungen

DIGITAL SUCCESS RIGHT FROM THE START.

You shape your strategies, we partner to achieve your goals! FINCONS GROUP Unternehmensprofil

EUROPE IT Consulting GmbH

ecollaboration Wo stehen wir heute?

Politisches Customer Relationship Management. Alexandra Grund und Benjamin Röber

t consulting management-consul

Fakultät. Studiengang Informatik. Modulkoordinator Prof. Dr. Schmidt

Status quo und Hürden der Personalisierung. in deutschen Handelsunternehmen

Microsoft Dynamics NAV Informationen zum Starter- und Extended Pack

Branchen-Fallstudien FINANZDIENSTLEISTER & BANKEN

SAP FOR RETAIL. SAP for Retail

informatik ag IT mit klarer Linie S i e b e l O p e n U I

Strategische Begleitung komplexer Multi-Channel Projekte in der Praxis

Wertbeitrag der IT in Unternehmen steigt und wird durch. Systemintegration und Hybrid Cloud sind Top-Themen der


Unsere LEistungen auf einen Blick

Unternehmenspräsentation

Cloud Computing Realitätscheck und Optionen für KMUs

3 E-Commerce. Medium Internet. Internet ist das am schnellsten wachsende Medium in der Geschichte

Fallbeispiele zur Kompetenz Projekt- und Angebotsmanagement. Berlin 2008

DWH Szenarien.

Cloud Computing und Business Intelligence sind die wichtigsten Themen IT-Verantwortliche maßgeblich für IT-Beratungseinsatz entscheidend

After Sales mit Rundumsicht

On Demand Economy und die Konsequenzen

Lieferantenmanagement

Unsere LEistungen auf einen Blick

Industriekauffrau Verwaltungsfachangestellte. Industriekaufmann. Rechtsanwaltsfachangestellte / kaufmännische Mitarbeiterin

Wachstumsförderung mit CRM

move-in-nature bewegt.

Product Lifecycle Management Studie 2013

ERLEICHTERN SIE DAS TRANSFERIEREN VON DIALOGEN

Strategien und Erfolgskontrolle im Electronic Business

Industrialisierung bei offshore/nearshore SW-Projekten Erfahrungen, Trends und Chancen

Neue Strategien und Innovationen im Umfeld von Kundenprozessen

Compiere eine neue ERP Alternative für den Mittelstand

Wer in der ersten Liga spielt, braucht Profis.

Organisationen sind nicht für Wandel gemacht.

Performance-Marketing Status Quo & Ausblick Sven Allmer

Magna Steyr Industrial Services Innovations- & Technologie Consulting

Usability Mobility Connectivity. Was Infor anders macht und wie Infor-Kunden davon profitieren Guido Herres

V i r i b u s U n i t i s Mit vereinten Kräften

SharePoint 2010 Forum

Transkript:

IHK HN AK Logistik: e-logistik Einführung und Begriffsbestimmung Prof. Dr. Roland Pfennig, INVL

Seite 2

Ziel der Einführung Transparenz schaffen Definition finden Funktionsumfang umreissen Verständnis schaffen Konsequenzen für die Lehre betrachten Weitere Schritte aufzeigen Seite 3

e-business: Definition und Erkenntnis Die elektronische Geschäftsabwicklung, d.h. die Unterstützung von Geschäftsprozessen durch neue Kommunikationsmedien (Schwarze/Schwarze in Holey et al.) Man spricht von e-business, wenn der Gesamtprozess des Güteroder Dienstleistungsaustausch bestehend aus - Informationsphase (Informationsbeschaffung) - Vereinbarungsphase (Aushandeln der Bedingungen) - Abwicklungsphase (Bestellung, Versand, Abrechnung, etc.) zwischen Computern über das Internet abgewickelt wird (Stahlknecht) es gibt kein Business (mehr) ohne e- Seite 4

Bauernregel des e-business Man nehme ein e-" und hänge die englische Bezeichnung dran und schon hat man einen modern klingenden Begriff. e-cash (Zahlungsverkehr), e-commerce (Handel), e-consulting (Beratung), e-learning (Lernen), e-government (staatliche Geschäftsprozesse), e-mail (Post), e-mall (Einkaufspassage), e- Marketplace (Marktplatz), e-payment (Zahlungsverkehr), e- Procurement (Einkauf), e-publishing (Veröffentlichen), e-shop (Geschäft), e-submission (Ausschreibung), e-taxes (Steuer), e- Vote (Wahlen). e-logistik? Seite 5

Was ist e-logistik? Der Begriff ist eher als eine Worthülse zu interpretieren, der seinen Platz im Bereich der Werbung hat, aber keinen neuen Ideenbeitrag zu den Entwicklungen des e-commerce und e- Business liefern kann. damit wäre die Veranstaltung schnell beendet ;-) Seite 6

2. Versuch: Was also ist e-logistik? Seite 7

Arbeitsdefinition Logistik: Transformationsprozesse (Bewegungs- und Lagerprozesse), die die Güter nicht qualitativ, sondern raumzeitlich verändern (Kluck 2002). Herstellen von Verfügbarkeit. + e-business: Unterstützung von Geschäftsprozessen durch neue Kommunikationsmedien = e-logistik: alle Verfahren und Anwendungssysteme, die die raumzeitliche Gütertransformation elektronisch unterstützen und optimieren. Das beinhaltet Planung und die vorauseilenden, die begleitenden und die nachlaufenden Informationsströme. Verschiedene Ausprägungstiefen (Disposition, Tourenplanung, Tracking-Tracing, SCEM, APS, ) Seite 8

Marktplätze SaaS Portale SCM SCEM Business Intelligence EDI ERP PPS SRM CRM WHM YM TMS Disposition Mobile Lösungen Beleglose Komm. T&T Tourenplanung Telematik AK Logistik IHK Heilbronn, Prof. Dr. Roland Pfennig Quelle: Ten Hompel / ergänzt 04.02.2010 Seite 9

Status Quo IT im doppelten Sinne IT Ist ein Kommunikationsproblem Seite 10

Die Folgen der digitalen Revolution Das Vertrauen in die IT bzw. in die Fähigkeiten des in der IT tätigen Managements, ist während des Internet-Booms stark und mit anhaltender Wirkung gestört worden. Bogen wurde manchmal überspannt und eine Informationstechnologie als Selbstzweck propagiert. Der Eindruck von beratergetriebenen Strohfeuern entstand. Der damals dringend benötigte Wandel hin zu einer professionell aufgestellten und für die Zukunft gerüsteten firmeninternen IT- Organisation blieb dagegen weitgehend auf der Strecke. Seite 11

Erwartungshaltung an die IT IT aus der Steckdose, als Commodity Jede Veränderung muss in der IT nachvollzogen werden; geschieht dies nicht rasch genug, wird IT als Hemmschuh empfunden Halbwertzeit etablierter Technologien nimmt ständig ab, Nutzen von (z.b.) Releasewechseln erschließt sich dem Nutzer nicht Seite 12

Erwartungshaltung an die IT-Leitung (CIO) Chief Innovation Officer Verantwortung für unternehmensweite IT-Strategie, IT-Standards, Technologie- und Architekturentscheidungen Koordination der IT mit den Fachbereichen sowie Personalführung im IT-Bereich Beratung der Fachbereiche bei Gestaltung von Geschäftsprozessen Im Gegensatz zum klassischen IT-Leiter, dessen Aufgaben eher in Richtung Softwareentwicklung und Rechenzentrumsbetrieb gehen, hat der CIO als Leiter des IM weitergehende, mehr strategisch geprägte Aufgaben IT mit neuer Bedeutung? Seite 13

Konsequenzen für die Lehre im Studiengang VB Unternehmensmodellierung und Datenbankgrundlagen ERP-Praxis (Integrierte Logistikfallstudien From order to cash ) Business Applications - die wichtigsten Anwendungssysteme IT-geprägte Schwerpunkte: IHL (Produktions- und Distributionslogistik) und VL (TMS, Tourenplanung, T&T, etc.) Grundlagen IT-Management Grundlagen Informationslogistik und Business Intelligence Seite 14

Seite 15

Optionen nach der heutigen Initialveranstaltung Veranstaltungen IHK / INVL Heilbronn mit gezielten Schwerpunktthemen Teilnahme an den Heilbronner IT-Gesprächen Studentische Projekte (Projektstudien) Abschlussarbeiten (BA, MA) Gemeinsame praxisorientierte Forschung (INVL) Seite 16

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Roland Pfennig pfennig@hs-heilbronn.de