Medienmitteilung. Das Jüdische Museum der Schweiz zeigt die Ausstellung Das Tagebuch. Wie Otto Frank Annes Stimme aus Basel in die Welt brachte

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Transkript:

Medienmitteilung Das Jüdische Museum der Schweiz zeigt die Ausstellung Das Tagebuch. Wie Otto Frank Annes Stimme aus Basel in die Welt brachte

Das Tagebuch. Wie Otto Frank Annes Stimme aus Basel in die Welt brachte 9. März 2018 bis 8. August 2018 Jüdisches Museum der Schweiz / Galerie am Petersgraben 31, 4051 Basel 2 Viele kennen das Tagebuch der Anne Frank. Doch nur wenige wissen von der familiären Anbindung der berühmten Tagebuchschreiberin an die Schweiz. In einer neuen Ausstellung folgt das Jüdische Museum der Schweiz der Familie Frank von Frankfurt nach Amsterdam bis Basel, wo Otto Frank das Tagebuch zum Welterfolg machte. Familien- und Zeitgeschichte 29. März 1944. In einem Hinterhaus im von den Nationalsozialisten besetzten Amsterdam hören acht untergetauchte Juden Radio. Der ehemalige Erziehungsminister der Exilregierung, Gerrit Bolkestein, spricht aus London. Er ruft die Niederländer dazu auf, Zeugnisse ihres Leidens unter der Besatzung aufzubewahren. Anne Frank ist die jüngste unter den acht Zuhörern. Sie schreibt bereits seit 1942 Tagebuch und hält darin ihren Alltag im Versteck fest. Das Buch war ein Geschenk ihres Vaters, Otto Frank, zum 13. Geburtstag. Bolkesteins Rede ermutigt sie, ihr Tagebuch später einmal als ein solches Zeugnis zu veröffentlichen. Sie notiert am 11. Mai 1944: Nach dem Krieg will ich auf jeden Fall ein Buch mit dem Titel Das Hinterhaus herausgeben. Ob mir das gelingt, ist auch die Frage, aber mein Tagebuch wird mir als Grundlage dienen können. Anne, die Journalistin und Autorin werden möchte, beginnt damit, ihr Tagebuch für eine Veröffentlichung zu redigieren. Das Projekt sollte sie nicht zum Abschluss bringen, denn am 4. August 1944 stürmte die Gestapo das Versteck und verschleppte sie und die sieben weiteren Bewohner des Hinterhauses. Anne, ihre Schwester Margot, ihre Mutter Edith, die Schicksalsgenossen Hermann, Auguste und Peter van Pels sowie der Zahnarzt Fritz Pfeffer starben in Konzentrationslagern. Nur Annes Vater, Otto Frank, überlebte die Schoa im Arbeitslager in Auschwitz. Er kehrte nach Amsterdam zurück, bevor er nach Basel zu seiner Mutter und Schwester weiterzog. Das Tagebuch Wochenlang suchte Otto Frank in Amsterdam nach dem Krieg nach seinen Töchtern, bis er von deren Tod erfuhr. Seine niederländische Angestellte und Helferin im Versteck, Miep Gies, übergab ihm Annes Tagebuch, das sie nach der Erstürmung des Verstecks gerettet und aufbewahrt hatte. Nach reiflichem Überlegen brachte Otto Frank zunächst eine gekürzte Fassung des Tagebuchs im Jahr 1947 im Verlag Contact auf Niederländisch heraus. 1950 wurde es ins Deutsche übersetzt und daraufhin ins Französische, Englische und in Dutzende weitere Sprachen.

3 Von 1952 an lebte Otto Frank mit seiner zweiten Frau in Basel bei seinen Verwandten. Er suchte aus der Schweiz Verlage und Übersetzer und kümmerte sich um Adaptionen für Theater und Film. 1963 gründete Otto Frank den Anne Frank Fonds und setzte ihn als Universalerben ein. Er stellte sicher, dass alle Einnahmen aus Buch und Adaption in die Zivilgesellschaft für karitative, wissenschaftliche und Bildungsprojekte fliessen. Aus dem Tagebuch Ich stelle mir jetzt vor, dass [ ] ich in die Schweiz gehe. (Anne Frank, 7. Oktober 1942) Mit Schreiben werde ich alles los. Mein Kummer verschwindet, mein Mut lebt wieder auf. (Anne Frank, 5. April 1944) Nach dem Krieg will ich auf jeden Fall ein Buch mit dem Titel Das Hinterhaus herausgeben. Ob mir das gelingt, ist auch die Frage, aber mein Tagebuch wird mir als Grundlage dienen können. (Anne Frank, 11. Mai 1944) Anne hat [ ] etwas Allgemeingültiges geschrieben, über das Zusammenleben von Menschen unter schwierigen Bedingungen und über das Menschsein selbst. (Otto Frank über seine Tochter Anne 1947, in Grüße und Küsse an alle )

Realisierung 4 Die Ausstellung Das Tagebuch. Wie Otto Frank Annes Stimme aus Basel in die Welt brachte wurde mit der Mitarbeit von Studierenden und jungen Museologen, Szenografen und Grafikern unter der Leitung des Jüdischen Museums der Schweiz realisiert. Der Anne Frank Fonds hat die Erstellung unterstützt. Besonders danken wir Tanya Eberle und Samuel Strässle (Gestaltung), Caroline Ganz und Luca Thoma (Recherche) sowie Elena Haschemi Schirazi und Bosco Ferreira Caviezel (Grafik). Für das Ermöglichen dieses Ausstellungsprojekts sprechen wir der Sulger-Stiftung unseren herzlichen Dank aus. Vernissage am 8. März 2018 um 18.30 Uhr Hörsaal 001 im Kollegienhaus der Universität Basel, Petersplatz 1, Basel Jüdisches Museum der Schweiz / Galerie am Petersgraben 31 Ausstellung dreisprachig D/E/F Öffnungszeiten Montag Freitag 13-16 Uhr Sonntag 11-17 Uhr Eintritt 12.-/ 8.-/5.- CHF (Kombipreis mit Jüdischem Museum der Schweiz) Thematische Führungen für Schulklassen Über die Ausstellung: http://juedisches-museum.ch/index.php/aktuelle-ausstellung.html Bildmaterial zur Ausstellung: http://juedisches-museum.ch/index.php/dastagebuch.html Verantwortliche Kommunikation: sofie.decker@juedisches-museum.ch Führungsanfragen: regine.schmidt-teichmanis@juedisches-museum.ch Jüdisches Museum der Schweiz / Galerie Petersgraben 31 CH-4051 Basel T +41 61 261 95 14 Jüdisches Museum der Schweiz / Galerie am Petersgraben 31 Ein neuer Standort für ein Traditionshaus Mit Das Tagebuch zeigt das Jüdische Museum der Schweiz ab März 2018 zum zweiten Mal eine Ausstellung in der Galerie am Petersgraben 31 (gegenüber dem Petersplatz).

Bildauswahl für Medienschaffende 5 1937 Porträtaufnahme von Anne Frank Mai 1936 Porträtaufnahme von Otto Frank Photo Collection Anne Frank House

6 2. September 1933 Eidesstattliche Erklärung von Alice Frank anlässlich ihrer Übersiedelung nach Basel Dezember 1937 Brief von Anne Frank an ihre Grossmutter Alice Frank zu ihrem Geburtstag

7 23. Februar 1945 Brief von Otto Frank an seine Mutter in Basel auf Papier des Konzentrationslagers. Er schreibt vom Tod seiner Frau und der Befreiung Auschwitz durch die Rote Armee. Juni 1962 Schreibmaschine von Otto Frank und Fritzi Frank Das Paar beantwortete in Birsfelden zehntausende Leserbriefe. Otto Frank diktierte, und Fritzi tippte die Briefe auf der Schreibmaschine.

8 Juni 2009 In Birsfelden, im Kanton Basel-Landschaft, wo Otto Frank 20 Jahre wohnte, wurde erstmals in der Schweiz ein Anne-Frank-Platz eingeweiht Jüdisches Museum der Schweiz