Schlussbericht Bio-TPV

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Transkript:

Schlussbericht Bio-TPV Entwicklung eines neuartigen thermoplastischen Vulkanisates (TPV) auf Basis nachwachsender Rohstoffe ( Bio-TPV ) - Teilprojekt Tecnaro Rezeptur- und Verfahrensentwicklung für ein thermoplastisches Vulkanisat (TPV) auf Basis nachwachsender Rohstoffe ( Bio-TPV ) - Teilprojekt SKZ Entwicklung und Qualifizierung eines neuartigen thermoplastischen Vulkanisates (TPV) auf Basis nachwachsender Rohstoffe ( Bio-TPV ) - Teilprojekt Schleich Zuwendungsempfänger: Laufzeit des Vorhabens: 01.05.2009-31.12.2011 Tecnaro GmbH SKZ-KFE ggmbh Schleich GmbH Förderkennzeichen: 033R038A 033R038B 033R038C Berichtszeitraum: 01.05.2009-31.12.2011 Koordinator Dr.-Ing. Lars Ziegler, Tecnaro GmbH Autoren des Berichts Tecnaro GmbH: Dr.-Ing. Lars Ziegler, Jürgen Pfitzer, Dipl.-Ing. Helmut Nägele SKZ-KFE ggmbh: Stephanie Baumann, Dr. Bernhard Ulmer, Kyra Seibert Schleich GmbH: Bernd Kugler

Inhalt I. Kurzfassung 1. Aufgabenstellung... 3 2. Voraussetzungen unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde... 4 3. Planung und Ablauf des Vorhabens... 4 4. Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde... 5 Bekannte Werkstoffe, Verfahren und Schutzrechte... 5 Stand der Wissenschaft und Technik... 5 Benutzte Fachliteratur sowie Informations- und Dokumentationsdienste... 5 5. Zusammenarbeit mit anderen Stellen... 6 II. Eingehende Darstellung 1. Verwendung der Zuwendung und der erzielten Ergebnisse im Einzelnen, mit Gegenüberstellung der vorgegebenen Ziele... 7 2. Wichtigste Positionen des zahlenmäßigen Nachweises... 14 3. Notwendigkeit und Angemessenheit der geleisteten Arbeit... 14 4. Voraussichtlicher Nutzen, insbesondere Verwertbarkeit der Ergebnisse im Sinne des fortgeschriebenen Verwertungsplans... 14 5. Bekannt gewordener Fortschritt bei anderen Stellen... 15 6. Erfolgte und geplante Veröffentlichungen und Vorträge... 15 Danksagung Tecnaro, SKZ und Schleich bedanken sich beim BMBF für die erhaltene Förderung sowie beim PTJ, insbesondere bei Frau Dr. Kristina Gross für die Unterstützung und stets hervorragende Zusammenarbeit.

I. Kurzfassung Angesichts der Verknappung von fossilen Ressourcen und steigender Preise für petrochemische Rohstoffe werden zunehmend Lösungen zur Entwicklung von Kunststoffen aus nachwachsenden Rohmaterialien erforscht. Bei den derzeit am Markt erhältlichen weich-elastischen Thermoplasten, wie sie die Gruppe der thermoplastischen Elastomere (TPE) darstellt, handelt es sich jedoch überwiegend um konventionelle Kunststoffe aus petrobasierten Rohstoffen. Einen Teilbereich der TPE stellen die thermoplastischen Vulkanisate (TPV) dar, bei denen ein Kautschuk (meist EPDM) vernetzt und in eine thermoplastische Matrix (üblicherweise PP) eingearbeitet wird. Im Bereich der TPV wurde bislang keine Materialklasse entwickelt, welche überwiegend aus biobasierten Rohstoffen besteht. Ziel dieses Projektes war es daher, neuartige thermoplastische Vulkanisate zu entwickeln, welche zu über 90 % aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen. Neben der Rezepturentwicklung wurde die notwendige Verfahrenstechnik angepasst und die Verarbeitbarkeit des sogenannten Bio-TPV im Spritzgießverfahren untersucht. Verschiedene Biopolymere, Vernetzungssysteme und Zusatzstoffe (Verträglichkeitsvermittler, Verarbeitungshilfsmittel, Stabilisatoren,...) wurden dabei eingesetzt und deren Einfluss auf das Eigenschaftsprofil des Materials erfasst. Die Compoundierparameter auf einem Gleichdrall-Doppelschneckenextruder sowie die Spritzgussparameter wurden optimiert. Das Forschungsprojekt wurde vom SKZ gemeinsam mit Schleich GmbH und Tecnaro GmbH im Rahmen des Programmes KMU-Innovativ mit dem Schwerpunktthema Ressourcen- und Energieeffizienz durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über den Projektträger Jülich PTJ gefördert. Die angestrebten Ziele wurden vollständig realisiert. Es wurden Compounds mit folgenden exemplarischen Eigenschaftsbereichen hergestellt: Härte im Bereich von 50 bis 90 Shore A, Druckverformungsrest unter 45 %, Reißfestigkeit bis zu 7 MPa, Bruchdehnung bis zu 780 %. 1. Aufgabenstellung Ziel dieses Projektes war die Entwicklung neuartiger thermoplastischer Vulkanisate, welche zu über 90 % aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen. Neben der Rezepturentwicklung wurde die notwendige Verfahrenstechnik angepasst und die Verarbeitbarkeit des sogenannten Bio-TPV im Spritzgießverfahren untersucht. Weiterhin wurde die Eignung der neuen Bio-TPV im Bereich Spielwaren getestet und die Rezepturen im Hinblick darauf angepasst.

2. Voraussetzungen unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde Das Projekt Bio-TPV wurde von drei Projektpartnern mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten bearbeitet. Alle Partner hatten hinsichtlich ihrer personellen sowie prozess- und labortechnischen Ausstattung hervorragende Voraussetzungen zur erfolgreichen Durchführung des Projekts. 3. Planung und Ablauf des Vorhabens Das Vorhaben gliederte sich in 7 aufeinander aufbauende Arbeitspakete. Diese sind in folgender Tabelle dargestellt: Geplant AP 1: Festlegung der Ausgangsparameter Festlegung von Polymeren / Additiven, Verfahrensparametern und Basisrezepturen AP 2: Vorversuche im Laborkneter Variation Basispolymere / Additive / Vernetzer Variation Betriebsparameter Meilenstein 1: Homogenisierung und Härte < 60 Shore D AP 3: Compoundierung auf einem Doppelschneckenextruder Variation Basispolymere / Additive / Vernetzer Variation Betriebsparameter Meilenstein 2: Homogenität, Festigkeit und Druckverformungsrest im Einstufenverfahren AP 4: Variation der Rohstoffe Stabilisatoren, Weichmacher, Füllstoffe, Matrixpolymere Anwendungsparameter für Spritzgießen AP 5: Fertigung und Untersuchung von Demonstratoren Verarbeitbarkeit Prüfungen AP 6: Ökoeffizienzanalyse Datenerfassung zu Umweltbelastung und Kosten Analyse AP 7: Abschlussbericht Bericht und Veröffentlichungen, Präsentationen

4. Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde Bekannte Werkstoffe, Verfahren und Schutzrechte Erdölbasierte Thermoplastische Vulkanisate und dazugehörige Compoundierungsverfahren mit Zweischneckenextrudern waren bekannt. Stand der Wissenschaft und Technik Grundsätzlich werden TPE in Blockcopoylmere und Elastomerlegierungen / Blends eingeteilt 1. Bei den Blockcopolymeren unterscheidet man zwischen Styroltypen (TPS), Polyetherester (TPC), Polyurethane (TPU) und Polyetheramide (TPA). Im Bereich der Elastomerlegierungen sind vor allem auf Polyolefinen basierende Typen (unvernetzt: TPO; (teil-)vernetzt: TPV) sowie auf Acrylaten und Siliconen basierende TPE zu nennen. Im Bereich der TPV haben Formulierungen auf Basis von EPDM/PP die größte markttechnische Bedeutung. Nachfolgend werden daher zunächst nur diese TPV betrachtet. Allgemein betrachtet bestehen TPV aus einem Matrix-Polymer (hier PP) und dynamisch vulkanisierten Kautschuk-Partikeln (hier EPDM). Ihre Eigenschaften sind in vielen Bereichen mit denen von klassischen (vernetzten) Gummimischungen vergleichbar. Die mechanischen Kennwerte von TPV sind zwar in vielen Fällen schlechter als die von Elastomeren, für die meisten Anwendungen aber dennoch völlig ausreichend. Ein großer Vorteil gegenüber Elastomeren ist die einfachere Verarbeitung, z.b. im Spritzgussverfahren sowie die signifikant kürzere Zykluszeit bei der Fertigung. TPV (EPDM/PP) sind kompatibel mit Polypropylen und im besonderen Maße für Koinjektionsverfahren (Zweikomponenten-Spritzguss) geeignet. Reines TPV ist zudem ein vollkommen wiederaufbereitbares und wiederverwendbares Material. Aufgrund der genannten Vorteile werden Teile aus vulkanisiertem Kautschuk wo immer möglich durch TPV ersetzt. Benutzte Fachliteratur sowie Informations- und Dokumentationsdienste Zur Verifizierung des Standes der Technik und neu entstehender Technologien und Biokunststoffe wurde die einschlägige Fachliteratur (z.b. Domininghaus sowie Endres, Siebert-Raths: Technische Biopolymere), Firmenbroschüren von Rohstofflieferanten und potenziellen Wettbewerbern, Internetseiten, Patentdatenbanken wie z.b. DEPATISNET, etc. regelmäßig ausgewertet. Weiterhin wurden regelmäßig Tagungen, Kongresse, Symposien besucht, um sich über neue Forschungs- und Entwicklungsergebnisse informieren. 1 E. J. Osen, Zuverlässigkeit von TPE-Werkstoffen für den Einsatz in Kraftfahrzeugen ; Tagungsunterlagen zur Fachtagung Thermopastische Elastomere, 27.-28. Feb. 2008 in Würzburg

5. Zusammenarbeit mit anderen Stellen Tecnaro und SKZ arbeiteten mit verschiedenen Rohstoff- und Additivherstellern zusammen, um möglichst hohe Bioanteile und Eigenschaftsprofile erreichen zu können. Schleich und Tecnaro arbeiteten mit Lackherstellern und Firmen zur Oberflächenvorbehandlung zusammen. Tecnaro kooperierte mit Anlagenhersteller zur Compoundierung und Granulierung.

II. Eingehende Darstellung 1. Verwendung der Zuwendung und der erzielten Ergebnisse im Einzelnen, mit Gegenüberstellung der vorgegebenen Ziele Zusammenfassung der Arbeiten der Tecnaro GmbH Die Arbeiten der Tecnaro GmbH umfassten folgende Aufgaben: Projektkoordination Material- und Verfahrensentwicklung Optimierung der Farbhaftung Materialoptimierung und Up-Scaling Beiträge zur Ökoeffizienzanalyse Öffentlichkeitsarbeit Patentanmeldung Projektkoordination Als Projektkoordinator hat Tecnaro die weitere Feinplanung der Projektarbeiten vorgenommen, den Kooperationsvertrag zum Abschluss gebracht, die Arbeiten der einzelnen Partner abgestimmt, Meetings einberufen, vor- und nachbereitet sowie die Arbeitsfortschritte der Partner verfolgt, zusammengeführt und ausgewertet. Weiterhin wurden regelmäßig weitere Literatur-, Patent- und Marktrecherchen durchgeführt, um die Erkenntnisse auf den im Rahmen von Bio-TPV verfolgten neuen Ansatz übertragen zu können. Es wurden Gespräche mit Rohstoff- und Additivlieferanten geführt sowie die Rezepturkomponenten beschafft. Material- und Verfahrensentwicklung Tecnaro hat zunächst orientierende Compoundierversuche mit Biopolymeren und Vernetzungsadditiven durchgeführt, um frühzeitig die damit verbundenen Herausforderungen und Problemstellungen zu erfassen. Dabei wurde mit geringen Mengen der Vernetzungsadditive begonnen, um ein zu starkes Vernetzen in der Compoundieranlage zu vermeiden. Schrittweise wurden die Konzentrationen erhöht. Die Schmelzestabilität der Blends war zunächst gering, so dass kein Strangziehen über eine Kühlstrecke und anschließende Granulierung möglich war. Dies wurde durch alternative bzw. zusätzliche Rezepturbestandteile gelöst. Weiterhin wurde in alternative Granuliertechniken investiert. 7

Der Geruch der Compounds war zunächst deutlich wahrnehmbar und wird von verschiedenen Personen unterschiedlich wahrgenommen. Teilweise wird er mit dem Duft von Erdnussbutter assoziiert. Im Folgenden wurden daher alternative Vernetzungssysteme und auch anschließende Vernetzung in Betracht gezogen. Ein weiterer Ansatz ist der Einsatz von Duftstoffen. Gemeinsam mit einem Duftstoffhersteller wurden verschiedene Duftöle getestet. Für Spielwaren soll das Material jedoch ohne jegliche Duftstoffe eingesetzt werden. Verschiedene Rohstoffe und Biopolymercompounds wurden aufbereitet und an das SKZ geliefert: Zur Entwicklung eines geeigneten Additivpakets wurden Versuche mit verschiedenen Mineralien durchgeführt. Optimierung der Farbhaftung Da sich die Farbhaftung als kritischer Punkt erwiesen hat, wurden einem potenziellen Farblieferanten Rezepturbestandteile der Bio-TPVs zur Durchführung von Löseversuchen bereitgestellt. Zielsetzung dabei ist die Einmischung einer in gebräuchliche Lacklösemittel lösbaren Komponente in das Lacksystem, um dadurch eine gute Lackhaftung zu erzielen. Insgesamt ist zum Thema Farbhaftung anzumerken, dass sehr weiche Rezepturen eine größere Herausforderung im Hinblick auf die Farbhaftung darstellen. Materialoptimierung und Up-Scaling Zur Beurteilung der Serientauglichkeit wurden die bisher eingesetzten Materialien unter identischen Prüfbedingungen charakterisiert und mit der Bio-TPV-Rezeptur verglichen. Bio-TPV SC 1608 VB Dieses Material hat eine Bruchdehnung > 400 %, die allerdings nach 72 h UV- Bestrahlung auf ca. 240% absinkt. Dies ist jedoch noch innerhalb der Anforderungen. Dennoch erfolgten Rezepturoptimierungen im Hinblick auf höhere Festigkeiten, insbesondere für dünne Bereiche, die ein Kind abbeißen/-reißen könnte. Hier hat die Fa. Schleich mit 120 N eine höher als die Norm (90 N) angesetzte Mindestfestigkeit festgelegt. Weitere Optimierungen erfolgten im Hinblick auf UV-Schutz, Rezepturvereinfachung und Kostensenkung. Von zahlreichen Rezepturvarianten wurde folgende favorisiert: Bio-TPV - ARBOBLEND SC 1873 VB Folgende Type ARBOBLEND SC 1873 VB vereinigt eine sehr hohe Bruchdehnung (> 600%) mit ausreichender Festigkeit (> 6N/mm2) und angenehme Weichheit. Zielerreichung Die Ziele des Projekts wurden vollständig erreicht. 8

Sowohl die Rezeptur Bio-TPV ARBOBLEND SC 1608 VB als auch die kosten- und festigkeitsoptimierte Rezeptur Bio-TPV - ARBOBLEND SC 1873 VB sind für eine Serienanwendung im Spielwarenbereich sowie in zahlreichen weiteren Anwendungsfeldern vielversprechend. Weitere Informationen dazu finden sich im Berichtsteil der Fa. Schleich. Beiträge zur Ökoeffizienzanalyse Für die Ökoeffizienzanalyse des SKZ hat Tecnaro entsprechende Daten ermittelt, abgeschätzt und bereitgestellt: Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt wurde von Tecnaro auf verschiedenen Tagungen bzw. Messen vorgestellt: Hannover Messe 2011: Vitrinen, Poster, Powerpoint-Präsentation auf dem BMBF-Messestand als Referenzprojekt für das Förderprogramm KMU-innovativ European Bioplastics Congress 2011 in Berlin Biowerkstoffkongress 2012 in Köln, gemeinsam mit dem SKZ SKZ-Compoundiertage 2012 etc. Weitere Infos zu Öffentlichkeitsmaßnahmen sind unter dem Punkt Verwertungsstrategie aufgeführt. Patentanmeldung Auf Initiative der Tecnaro GmbH wurde gemeinsam mit dem SKZ eine Patentanmeldung in Deutschland getätigt und basierend auf dem erhaltenen Prüfbericht eine leicht modifizierte PCT-Anmeldung zur Wahrung der internationalen Rechte getätigt. Tecnaro wird die Bio-TPE-V-Werkstoffe produzieren und vermarkten. Danksagung Das Team von Tecnaro dankt den Projektpartnern des SKZ, insbesondere Frau Baumann, Frau Seibert und Herrn Dr. Ulmer sowie der Fa. Schleich, insbesondere Herrn Kugler, Herrn Pommé und Herrn Selke für die stets hervorragende, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Zusammenfassung der Arbeiten des SKZ Rezeptur- und Verfahrensentwicklung Die Entwicklung geeigneter Rezepturen für die Herstellung einer neuartigen Materialklasse von thermoplastischen Vulkanisaten auf Basis nachwachsender Rohstoffe, welche zu über 90 % aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, wurde 9

erfolgreich durchgeführt. Die Meilensteinvorgaben bzgl. der Härte, der Reißfestigkeit und des Druckverformungsrests im wirtschaftlich vorteilhaften Einstufenverfahren wurden erreicht. Einige der Compounds erfüllen die festgesetzten Anforderungen: Härte unter 60 Shore D bzw. unter 95 Shore A Druckverformungsrest kleiner oder gleich 50 %, Zugfestigkeit über 2,0 MPa und Bruchdehnung größer als 200 %. Es wurden Compounds mit folgenden exemplarischen Eigenschaftsbereichen extrudiert: Härte im Bereich von 50 bis 90 Shore A, Druckverformungsrest unter 45 %, Reißfestigkeit bis zu 7 MPa, Bruchdehnung bis zu 780 %. Beispielhaft sind die erzielten mechanischen Eigenschaften einer Rezeptur (.116) in Tabelle zusammengefasst, durch die alle Anforderungen erfüllt wurden. Tabelle 01: Erzielte Eigenschaften einer Rezeptur (.116).116 Anteil an erneubaren Rohstoffen (%) (Füllstoffanteil vernachlässigt) 92,5 Härte (Shore A) 66,3 DVR (%) 44 Reißfestigkeit längs (MPa) 4,47 Bruchdehnung quer (%) 271,34 Es wurde gezeigt, dass die entwickelte Rezeptur alle Anforderungen erfüllen kann. Auf Wunsch des Projektpartners Schleich wurde die Weiterentwicklung der Rezeptur an die Materialanforderungen des Lastenhefts für die Herstellung von Spielzeugen angepasst. Dabei sollten Compounds mit einer Härte von 90 Shore A entwickelt werden. Die Anforderung bzgl. des Druckverformungsrests war daher von geringerer Bedeutung. Neben der Rezepturentwicklung wurde die notwendige Verfahrenstechnik angepasst und die Verarbeitbarkeit des Bio-TPVs untersucht. Die Compoundierparameter auf einem gleichlaufenden Doppelschneckenextruder (Schneckenkonfiguration, Gehäuseanordnung, Temperaturprofil, Drehzahl) sowie die Spritzgussparameter wurden optimiert. 10

Zusammenfassung der Arbeiten der Fa. Schleich GmbH Schleich als Hersteller von Spielwaren sucht nach alternativen Materialen mit dieser Aufgabenstellung haben die Projektpartner SKZ Tecnaro Schleich das nachfolgend dargestellte Bio-TPV entwickelt. Die Entwicklung des Materials bedarf neben der Rezepturentwicklung und dem Compoundierprozess umfangreichen Erprobungen am Produkt Spielwaren. Materialien bei Schleich müssen den weltweit geltenden Richtlinien und Anforderungen entsprechen und durch akkreditierte Prüflabore getestet werden. Darüber hinaus sind die Produktionsverfahren zu beachten: Die Herstellung der Spielfiguren bei Schleich erfolgt fast ausschließlich im Spritzgießverfahren. Die Teile sind dickwandig und massiv sowie gleichzeitig weichelastisch. Die Tierfiguren sind dabei sehr naturgetreu modelliert und beeindrucken durch die Oberflächenstrukturierung. Die Figuren werden aufwändig von Hand bemalt. Die Erprobung der Compounds erfolgte unter Serienbedingungen und ergab so die Möglichkeit die Artikel gemäß den genannten Anforderungen zu prüfen. Schleich hat dazu im Projekt umfangreiche Materialtests durchgeführt. Aus der Vielzahl der Muster hier das ausgewählte abschließende Teil: Abbildung: Rohling Hirsch aus TPV- ARBOBLEND SC 1608 VB 11

Abbildung: Rohling Hirsch aus TPV-ARBOBLEND SC 1608 VB, bemalt mit Gitterschnittest für Farbhaftung Die Abmusterungen und Prüfungen bei Schleich zeigen, dass die von Tecnaro und SKZ entwickelten Rezepturen auch unter den Bedingungen wie dickwandig, massiv, Artikel mit Hinterschnitten, starke Strukturierung der Oberfläche, wie sie für Spielzeugartikel bei Schleich typisch sind, einsetzbar sind. Zusammenfassend zeigt sich, dass die favorisierten Rezepturen sowohl den gesetzlichen als auch den Schleich-internen Anforderungen an Spielzeug in den wesentlichen Punkten genügen. Der Einsatz in der Serienfertigung wird geprüft. Hierfür müssen einzelne Parameter verbessert bzw. Prozesse angepasst werden. An den Themen Farbhaftung bzw. Wirtschaftlichkeit wird weiter optimiert. 12

Gegenüberstellung der Ergebnisse mit den vorgegebenen Zielen: Geplant AP 1: Festlegung der Ausgangsparameter Festlegung von Polymeren / Additiven, Verfahrensparametern und Basisrezepturen AP 2: Vorversuche im Laborkneter Variation Basispolymere / Additive / Vernetzer Variation Betriebsparameter Erreicht 100 % 100 % Meilenstein 1: Homogenisierung und Härte < 60 Shore D 100 % AP 3: Compoundierung auf einem Doppelschneckenextruder Variation Basispolymere / Additive / Vernetzer Variation Betriebsparameter Meilenstein 2: Homogenität, Festigkeit und Druckverformungsrest im Einstufenverfahren AP 4: Variation der Rohstoffe Stabilisatoren, Weichmacher, Füllstoffe, Matrixpolymere Anwendungsparameter für Spritzgießen AP 5: Fertigung und Untersuchung von Demonstratoren Verarbeitbarkeit Prüfungen AP 6: Ökoeffizienzanalyse Datenerfassung zu Umweltbelastung und Kosten Analyse AP 7: Abschlussbericht Bericht und Veröffentlichungen, Präsentationen 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % Geplane Ziel-Anforderungen Realisierte Eigenschaften Härte < 60 Shore D bzw. < 95 Shore A 50 bis 90 Shore A Druckverformungsrest < 50 % < 45 % Zugfestigkeit > 2,0 MPa bis zu 7 MPa Bruchdehnung > 200 % bis zu 780 % 13

2. Wichtigste Positionen des zahlenmäßigen Nachweises Gesamtaufwand des Projekts: 885 T Euro 3. Notwendigkeit und Angemessenheit der geleisteten Arbeit Die geleisteten Arbeiten waren notwendig und angemessen. Die Forschungsarbeiten wurden entsprechend dem beantragten Lösungsweg durchgeführt. Personal- und Sachkosten wurden planmäßig in Anspruch genommen. Sie entsprachen dem im Antrag vorgesehenen Umfang. Die Projektumsetzung erfolgte über das beantragte technische und wissenschaftliche Personal. 4. Voraussichtlicher Nutzen, insbesondere Verwertbarkeit der Ergebnisse im Sinne des fortgeschriebenen Verwertungsplans Die Verwertung der Ergebnisse wird von den drei Projektpartnern wie geplant gemeinsam mit allerdings unterschiedlichen Ausrichtungen verfolgt. Fa. Tecnaro wird den Vertrieb der biobasierten TPV übernehmen und hat neben der Fa. Schleich bereits Kunden außerhalb des Spielwarenbereichs mit verschiedenen Varianten bemustert. Fa. Schleich sieht durch das neue Material einen zukünftigen Ansatz, sich durch ressourceneffiziente TPV-Compounds vom Wettbewerb zu differenzieren. Das SKZ wird die gewonnenen Erkenntnisse in weiterführenden Forschungsprojekten und Dienstleitungen verwerten. Das Ziel der Fa. Tecnaro bei der Verwertung der Ergebnisse besteht darin, auf Basis der im Rahmen des Projekts gewonnenen Erkenntnisse eine Reihe von maßgeschneiderten Compounds für unterschiedliche Zielmärkte zu entwickeln. Im ersten Schritt (innerhalb von 12 Monaten nach Projektende) sollen zunächst zwei - drei publikumswirksame Zielanwendungen akquiriert werden. Aus heutiger Sicht könnten dies neben Spielzeugen der Fa. Schleich auch z.b. Zahnbürsten sein, die dann unter einem "Ökolabel" vermarktet werden können. Auch Fußbetten, Kniepolster, Handschuh-Bereiche und Schuheinlagen sind bereits konkret angedacht. Der Verwertungsplan sieht vor, dass in den ersten 18 Monaten nach Projektende ca. 50 bis 300 to der neuen Bio-TPV-Materialien in diesen Anwendungen etabliert werden. In der Folge wird in den ersten 5 Jahren von Wachstumsraten größer als 50 % ausgegangen. Darüber hinaus werden die Partner weitere Schritte zur Vermarktung der Ergebnisse gemeinschaftlich einleiten. 14

5. Bekannt gewordener Fortschritt bei anderen Stellen Bislang sind keine Ergebnisse von dritter Seite bekannt geworden. Andere Bio-TPE- Produkte zielen überwiegend auf biologische Abbaubarkeit ab und unterscheiden sich deutlich von den im Bio-TPV-Projekt verfolgten Ansätzen. 6. Erfolgte und geplante Veröffentlichungen und Vorträge Insgesamt wurden mehrere Vorträge, Poster, Veröffentlichungen, Messeauftritte, ein Internetauftritt und eine Diplomarbeit im Rahmen des Projektes erstellt. Vorträge Dr. Ulmer hat das Projekt auf dem SKZ-Seminar Thermoplastische Elastomere auf Basis von Styrolblockcopolymeren (TPE-S) am 13.10.2011 in Würzburg kurz vorgestellt. Tecnaro hat einen Vortrag auf der European Bioplastics Conference im Dezember 2011 gehalten. SKZ und Tecnaro haben gemeinsam einen Vortrag auf dem 5. Biowerkstoff- Kongress im März 2012 gehalten. Tecnaro hat das Projekt Bio-TPV im Juli 2012 bei den SKZ-Compoundiertagen in Würzburg vorgestellt. SKZ hat einen Vortrag auf dem 9. Internationalen Symposium naro.tech Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen im September 2012 gehalten. Posterpräsentationen Auf dem Euroscience Open Forum 2012 in Dublin vom 11. bis 15. Juli 2012 wurde ein Poster mit ergänzender Präsentationsfolie gezeigt. Veröffentlichungen Kurz nach Projektstart wurde eine Pressemeldung erstellt und an einen umfangreichen Verteiler gesendet. Für das Magazin VIP-Visions in Plastics wurde einen Beitrag vom SKZ über Biokunststoffe eingereicht, wo u. a. die Arbeiten zum Bio-TPV vorgestellt werden. 60.000 Exemplare sollen auf der Fakuma 2012 verteilt werden und das Magazin wird als Beilage von CHEManager und CHEManager Europe zugänglich. 15

Messeauftritte Hannover Messe 2011 Internetauftritt http://www.skz.de/de/forschung/geschaeftsfelder/materialentwicklung/biopolymere/23 17.Entwicklung_biobasierter_thermoplastischer_Vulkanisate.html Abschlussarbeiten Diplomarbeit Stephanie Baumann 16