Abbruch oder Neubau Reformoptionen zur Gestaltung des Sozialstaats aus gewerkschaftlicher Sicht TU Braunschweig, 4. Juni 2010

Ähnliche Dokumente
Für einen neuen Generationenvertrag

Für einen Neuen Generationenvertrag

Initiative Neuer Generationenvertrag

Änderungen im Rentenrecht - Aktuelle Konflikte in der Rentenpolitik

Perspektiven für eine sozialstaatliche Erneuerung

RENTENPOLITIK: AKTUELLE DISKUSSIONEN

Rentenpolitik nach der Bundestagswahl

Kurswechsel in der Rentenpolitik

RENTENPOLITIK: STAND DER DINGE UND OPTIONEN

Von der Alterssicherung zur Altersunsicherheit

Statt Altersarmut: Renten rauf!

Altersarmut in Deutschland

ALTERSSICHERUNG IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH: VOM NACHBARN LERNEN?

BÜNDNIS LEBENSSTANDARDSICHERNDE RENTE HEILBRONN REICHT DIE RENTE FÜR EIN WÜRDIGES LEBEN IM ALTER? DATEN UND FAKTEN ZUM AKTUELLEN STAND

Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest!

Rentenpolitik im Herbst 2012

Abbruch oder Neuaufbau

Prekarisierung der Arbeit und Entwicklung der Alterssicherung in Baden-Württemberg Was muss geschehen?

Für eine starke gesetzliche Rentenversicherung

Hat der Generationenvertrag eine Zukunft?

DGB-Bundesvorstand VB 04 / Sozialpolitik. Rentenbeitrag und Rentenniveau. Aussichten

Demografie als Herausforderung für die Nachhaltigkeit der Sozialsysteme. Dr. Stephan Fasshauer Berlin, 6. Dezember 2012

Rentenbeträge. Junge Abgeordnete Union/FDP. Regierung Lebensleistungsrente. SPD Solidarrente. CDU: Oberhalb höchster Grundsicherung, ca.

Rente und Lebensarbeitszeit

Für den Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung

Die Rente muss auch morgen reichen

Gute Rente das geht! Die Rentenkampagne der Gewerkschaften

KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN!

Fakten und Zahlen zur Rentenversicherung. Nikolaus Singer Deutsche Rentenversicherung Nord

Die (Teil-)Privatisierung der Alterssicherung in Deutschland

Reformbedarf und Reformoptionen im deutschen Sozialsystem aus versorgungs- und verteilungspolitischer Perspektive

HESSISCHER LANDTAG. Große Anfrage der Abg. Cárdenas, Schaus, Schott, van Ooyen, Dr. Wilken, Wissler (DIE LINKE) und Fraktion

Pressekonferenz Perspektiven für die Rente Vorschläge der IG Metall für den Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung

ver.di Themen 1. Tarifrunde Rentenkampagne 3. Veranstaltungshinweis

GRUNDLAGEN UND AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN

Veränderte Erwerbsbiografien und ihre Folgen für die Absicherung im Alter

Brüche in der Arbeitswelt Absturz der Renten vorprogrammiert. Bereich Sozialpolitik Dr. Heinz Stapf-Finé 9. Seniorentag 2009, Leipzig 1

Gute Arbeit Fair und Gesund in Rente

Solidarisches Grundeinkommen. Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD

Rente realistisch gerechnet

Entwicklung des Standardrentenniveaus (RV*)

»Wir wollen die gesetzliche Rente stärken«

5. Bundesfachbereichskonferenz der Frauen HANDEL Berlin, 6. Februar 2019

Herausforderungen für die Alterssicherung

Dr. Nadine Zeibig, Referat Arbeits- und Sozialrecht, WSI Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Arm im Alter? Nicht mit mir!

Anforderungen an ein sozialdemokratisches Rentenkonzept

Alterssicherung in Zeiten des demografischen Wandels

Die Rentenkampagne des DGB

ABSCHLUSSBERICHT DER GRÜNEN RENTENKOMMISSION ZENTRALE ERGEBNISSE PARTEIRAT 10. OKTOBER 2016 MARKUS KURTH

Altersarmut in Deutschland

Ziele der Alterssicherung in Deutschland

Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest!

Sehr geehrte Damen und Herren,

»Die. Privatisierung. und ihrer Kosten«

KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN!

MARKUS KURTH MDB WIE WEITER MIT DER RENTE? ÜBER DIE ARBEIT DER RENTENKOMMISSION UND ERSTE ERGEBNISSE

Rentenversicherung: In der Krise bewährt und dann weiter abgewickelt?

Rente/Altersübergänge

Perspektiven der Alterssicherung. Armutskongress, Berlin,

Die Gesetzliche Rentenversicherung: Leistungsziele und Reformoptionen

Die Rentenkampagne von ver.di und des DGB

Solidarisches Grundeinkommen. Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD

REPORT GROSSE RENTENLÜCKE ZWISCHEN MÄNNERN UND FRAUEN. Tabellenband. WSI-Report Nr. 29, 2/2016. WSI-Report Nr. 29 2/2016 Seite 1

Die Bedeutung der zusätzlichen Altersversorgung für die Angemessenheit eines Altersrentensystems Betriebliche und private Vorsorge in Deutschland

Eine existenzsichernde Alterssicherung ist möglich

Die Vorhaben der neuen Bundesregierung aus sozial- und tarifpolitischer Sicht

Die DGB Rentenkampagne Eine Rente, die zum Leben reicht!

anbei übersende ich Ihnen die Antworten von Herrn Lischka zu Fragen bezüglich Rente.

Tour de Fonds 2016 Halbzeitbilanz von Union Investment. Hans Joachim Reinke Vorsitzender des Vorstands Union Asset Management Holding AG

Wie wird meine Rente errechnet? Rentenanpassungsformel. Arbeitseinkommen. Bildungsbausteine: Rente und Rentenkampagne. 1. Mit der

Heute die Rente von morgen sichern - mit engagierten Selbstverwalter*innen!

Sozialpolitische Entwicklungen SGB XI, SGB V, SGB VI

Alterssicherung in Deutschland seit der Jahrtausendwende: Bestandsaufnahme und Ausblick. Dr. Oliver Ehrentraut Berlin,

ANPACKEN: dgb.de/rente

Global Wage Report Internationale Arbeitsorganisation ILO

Die jährliche Rentenanpassung. Autor Ingo Schäfer Referent für Sozialversicherungs- und Steuerpolitik

Rentenpolitik jetzt und zukünftig

12 Alterssicherung. Statistik der Deutschen Rentenversicherung. 12 Alterssicherung. Rentenversicherung in Zeitreihen

Soziale Sicherung und sozialer Schutz für Ältere in Deutschland

3. Sie können das Renteneintrittsalter erhöhen:

Die Rentenbeiträge werden steigen

GRÜNE RENTENPOLITIK GRÜNE LANDTAGSFRAKTION SCHLESWIG-HOLSTEIN, "ALTERSARMUT - WENN DIE RENTE NICHT REICHT KIEL, 9. FEBRUAR 2017 MARKUS KURTH MDB

Armut im Alter. Aktueller Stand und Perspektiven. 11. Juni Dipl. Soz. Brigitte L. Loose

Frauen und Armut Entwicklungen, Daten. 22. Oktober Stabilisierung der gesetzlichen Rente. Impuls II: Fehlende Rentenpunkte durch Minijobs & Co.

Alterssicherung in Deutschland seit der Jahrtausendwende: Bestandsaufnahme und Ausblick. Dr. Oliver Ehrentraut Berlin,

Was macht eigentlich die zweite Säule?

Rente mit/ab 63 & Co.

Ein Rentenpaket macht noch lange keinen Frühling

Mini-Jobs Einbahnstraße in Abhängigkeiten

Sozialstaatliche Entwicklungen, Probleme, Herausforderungen. Perspektiven und Positionen der Gewerkschaften im Sozialstaat

Einführungsbeitrag von Dr. Heidi Knake-Werner

Pressekonferenz Perspektiven für die Rente Vorschläge der IG Metall für den Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung

Quiz zur Rentenversicherung Ein Quiz rund um Fakten und Irrtümer - Antworten Material

Die Renten steigen jedes Jahr wo ist das Problem? Rente muss für ein gutes Leben reichen. Was passiert, wenn nichts passiert?

Rente muss für ein gutes Leben reichen

UNGLEICHHEIT IN DER ALTERSSICHERUNG. Dr. Florian Blank WSI-Herbstforum November 2015, Berlin

Bundestagswahl 2017 Die wichtigsten Aussagen der Wahlprogramme zur Alterssicherung

Gute Arbeit, sichere Rente, starke Bürgerbeteiligung, kräftige Investitionen? Baden-Württemberg vor der Landtagswahl

Alterssicherung seit der Jahrtausendwende: Bestandsaufnahme und Ausblick

Transkript:

Abbruch oder Neubau Reformoptionen zur Gestaltung des Sozialstaats aus gewerkschaftlicher Sicht TU Braunschweig, 4. Juni 2010 Thomas Müller IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen

Die Säulen des Sozialstaats Arbeitsverfassung Koalitionsfreiheit/ Tarifautonomie - TV-Gesetz - Tarifverträge usw. Arbeitsrechtsgesetze - Kündigungsschutz - Lohnfortzahlung - Arbeitsschutz - Mitbestimmung usw. Sozialsysteme Sozialversicherung - Rentenversicherung - Krankenversicherung - Unfallversicherung - Arbeitslosenversicherung - Pflegeversicherung Versorgungssysteme - Beamtenversorgung - Kriegsopferversorgung Staatliche Transfers Staatliche Leistungsgesetze - Kindergeld - Erziehungsgeld - Bafög - Wohngeld usw. Fürsorge - Sozialhilfe - Jugendhilfe usw. 2

Inhalt 3

Inhalt 4

Ein Minus von über 500 Milliarden Euro bis 2013 5

Krise belastet Sozialversicherungen Knapp 30 Mrd. Defizit Ende 2010 6

Wer trägt die Lasten der Krise? 7

Die Krise und die Bundesregierung 8

Kürzungen und Druck für die Einen 9

noch mehr Geld für die Anderen? 10

Wichtige Ursachen für die finanziellen Löcher im Sozialstaat 11

Inhalt 12

Die Vorgeschichte der Krise 13

Demokratieschädliche Anmaßung: Politik im Schlepptau der Finanzmärkte 14

Schwerste Wirtschaftskrise 15

Explosion der Dax-Vorstands- Gehälter Entwicklung der Gesamtbezüge - 16

Deutschland Spitzenreiter bei der Senkung der Lohnkosten 17

Polarisierung in der Vermögensverteilung schreitet voran 18

Marsch in den Lohnsteuerstaat 19

Entlastung der Unternehmen Belastung von Bund, Gemeinden und privaten Haushalten - Anteile am Sozialbudget in v. H. 20

Inhalt 21

Der erste Blick auf den schwarzgelben Koalitionsvertrag 22

Bewertung der BDA 23

Der zweite Blick auf den schwarzgelben Koalitionsvertrag 24

Inhalt 25

Die sozialen Sicherungssysteme in der Krise 26

Der Vorteil Europas! 27

Vom Nutzen des Sozialstaates 28

Leitlinien einer solidarischen Sozialstaatsreform 29

Fünf Leitlinien einer solidarischen Krisenbewältigung 30

Die verteilungspolitische Fehlentwicklung... Lohnquote sinkt kontinuierlich Anteil Arbeitnehmerentgelt am Volkseinkommen in Prozent 72,2 71,8 71,6 70,8 Gewinnquote steigt kräftig an Anteil Gew inne und Vermögenseinkommen am Volkseinkommen in Prozent 33,2 34,4 35,2 68,2 31,8 66,8 65,6 64,6 27,8 28,2 28,4 29,2 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Quelle: Statistisches Bundesamt 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Quelle: Statistisches Bundesamt 31 31

Polarisierung in der Vermögensverteilung schreitet voran 70 60 Nettovermögen in Deutschland 2002 und 2007 - Anteil der Dezile am Gesamtvermögen in Prozent - 57,9 61,1 50 40 2002 2007 30 20 10 0-10 19,9 19,0 11,8 11,1 7,0 6,0-1,2 0,0 0,0 0,4 2,8 1,3-1,6 0,0 0,0 0,4 1,2 2,8 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Quellen: SOEP, Berechnungen des DIW Berlin 32

Mehr Beschäftigung Mehr Bad-Jobs Veränderung der Erwerbstätigenzahlen von 2003 bis 2008 33

Anteil von Niedriglöhnen steigt Von allen Beschäftigten in Vollzeit arbeiteten in Niedriglöhnen: (Angaben in Prozent) 30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 22,2 20,1 17,5 15 1995 2000 2004 2006 Quelle:IAQ, 2008 34

Ursachen der Versorgungsprobleme im Alter sind vielfältig Probleme der Erwerbsarbeit: Prekarisierung der Arbeit durch: Langzeitarbeitslosigkeit Ausdehnung des Niedriglohnsektors Ausdehnung prekärer Beschäftigung späterer Berufseintritt Ausdehnung von Selbstständigkeit Weichenstellungen durch Rentenpolitik: Lebensstandardsicherung zur Fürsorgerente, insbesondere Riestertreppe Nachhaltigkeitsfaktor Ausgleichsfaktor Geringere Bewertung von Ausbildungszeiten Voller Pflegeversicherungsbeitrag Rente mit 67 (Anhebung der Rentenaltersgrenzen) Abwertung von Langzeitarbeitslosigkeit 35 35

Renten abgekoppelt Die Rentenreformen der letzten Jahre ( ) haben in der jüngeren Vergangenheit sowohl in Westdeutschland als auch in Ostdeutschland zu einer Abkopplung der Renten von der Entwicklung der durchschnittlichen Bruttolöhne und -gehälter geführt. (aus: Jahresgutachten des Sachverständigenrats 2008/2009, S. 360) 36

Entwicklung des Rentenniveaus vor Steuern 55 52,1 50 48,1 47,4 45 45,7 44 42,5 40 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Anmerkung: Das prozentuale Rentenniveau vor Steuern entspricht der Bruttostandardrente eines sog. Eckrentners (45 Arbeitsjahre bei durchschnittlichem Jahreseinkommen) abzüglich des durchschnittlichen Eigenanteils der Rentner an der Kranken- und Pflegeversicherung im Verhältnis zum durchschnittlichem Jahreseinkommen der Aktiven abzüglich ihres durchschnittlichen Beitrags zur Sozialversicherung und zur zusätzlichen Altersvorsorge (Riester-Rente). Nicht enthalten sind die Verschlechterungen durch Rente mit 67 und den Ausgleichsfaktor. 37 37

Eine Rente über Armutsniveau ist immer schwieriger zu erreichen Anzahl an Beitragsjahren zur Deckung des Grundsicherungsbedarfs 70 60 50 56 68 40 30 20 28 34 37 45 10 0 Durchschnittsverdiener 75 %-Verdiener 50 %-Verdiener heute 2030 Quelle: Arbeitnehmerkammer Bremen. Basis: Single, nach heutigen Werten. 38 38

Die Renten sinken! Rentenzahlbeträge West-Deutschland: ca. 950 Euro Ost-Deutschland ca. 850 Euro 2030 nach bereits verändertem Recht (inklusive Rente mit 67) ohne nachgelagerte Besteuerung ca. 700 Euro Aktuelle Werten, Quelle: eigene Berechnungen auf Datenbasis DRV-Bund, nach vierzig durchschnittlichen Versicherungsjahren, Renteneintritt mit 65 Jahren in Westdeutschland 39 39

Die gesetzliche Rente als Hauptsäule der Alterssicherung: Anteil der drei Säulen am Gesamteinkommen 100% 90% 80% Alte Bundesländer Neue Bundesländer Männer Frauen Männer Frauen 9 13 13 10 7 10 5 10 4 9 9 7 2 5 1 5 70% 60% 50% 40% 78 77 84 83 93 85 94 86 30% 20% 10% 0% 1942-1947 1957-1961 1942-1947 1957-1961 1942-1947 1957-1961 1942-1947 1957-1961 1. Säule 2. Säule 3. Säule Quelle: Altersvorsorge in Deutschland 2005, Basisszenario, Endbericht, Abbildung 6-1 40

Trotz Riester-Rente: Versorgungsniveau sinkt! Gesamtversorgungsniveau vor Steuern in Prozent 54 52 50 48 53,6 1,3 1,5 1,8 2,1 2,3 2,6 2,8 3,0 3,4 3,6 3,8 4,1 46 50 49,7 49,4 48,7 44 47,9 47,7 47,7 47,5 47,3 47,2 47,1 46,7 46,2 46,1 42 1998 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Gesetzl. Rente Riesterrente Hinweise: Rechnung für Standardrentner 45 Jahre Beitragszahlung aus Durchschnittsverdienst. Altersvorsorgeaufwand steigt von 1 Prozent in 2002 auf 4 Prozent in 2008 alle zwei Jahre um ein Prozentpunkt. Verzinsung der Riesterrente mit 4 Prozent p.a.; Riester-Rente wird wie Rente aus der GRV angepasst. Für Rentenzugänge vor 2010 wird unterstellt, dass kein Riester-Vertrag abgeschlossen wurde. Quelle: Rentenversicherungsbericht 2007, DRV-Bund 41 41

Fünf-Punkte-Programm der IG Metall Für einen Neuen Generationenvertrag 1/5) 1. Alle rein ins Solidarsystem Für eine solidarische Erwerbstätigenversicherung! schrittweise Einbeziehung von Selbständigen, Freiberuflern, Beamten hälftige Finanzierung durch AG und AN Bemessung der Rente nach verbeitragtem Einkommen FB Sozialpolitik 42 42

Fünf-Punkte-Programm der IG Metall Für einen Neuen Generationenvertrag (2/5) 2. Lebensstandardsicherung und Armutsvermeidung beides muss drin sein! Wiederankopplung der Renten an die allgemeine Einkommensentwicklung keine Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten höhere Beitragsleistungen für Langzeitarbeitslose Anhebung der Grundsicherung im Alter FB Sozialpolitik 43 43

Fünf-Punkte-Programm der IG Metall Für einen Neuen Generationenvertrag (3/5) 3. Betriebsrenten für Alle! bav als verpflichtendes Angebot ( Arbeitgeber- Obligatorium ) Regeln für die Mindestbeteiligung der Arbeitgeber Verbesserte Versorgungssicherheit und Leistungszusagen (Unverfallbarkeitsfristen, Mindestdynamisierungs-Regeln usw.) wenn bav nicht möglich, dann AG-Beteiligung an der privaten Vorsorge FB Sozialpolitik 44 44

Fünf-Punkte-Programm der IG Metall Für einen Neuen Generationenvertrag (4/5) 4. Flexible Altersübergänge und auf Rente mit 67 verzichten! Fortführung der öffentlich geförderten Altersteilzeit erleichterter Zugang zur Erwerbsminderungsrente Verzicht auf die Rente mit 67 FB Sozialpolitik 45 45

Fünf-Punkte-Programm der IG Metall Für einen Neuen Generationenvertrag (5/5) 5. Gute Löhne für gute Renten! Sozialversicherungspflicht prinzipiell für alle Beschäftigungsverhältnisse flächendeckende Einführung Mindestlohn mehr Verteilungsgerechtigkeit FB Sozialpolitik 46 46

Verteilung der Beitragslast in der grv - nach Regierungsplänen und IG Metall-Alternative - 30% Regierungspläne Alternativszenario der IG Metall 25% 20% plus 18 Mrd. Steuerzuschuss 15% 10% 22% 6% 24% 5% 11% 12% 11% 12% 0% RV-Beitrag AG-Anteil AN-Anteil Privatvers. AN 47

Tragelast der Beschäftigten bis 2030 18 16 14 12 Regierungsmodell IGM- Modell 10 8 6 4 2 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2025 2030 GRV-Beitrag im Regierungsmodell Gesamtbelastung im IGM-Modell Notwendige Privatvorsorge im Regierungsmodell 48

Zur Unterstützung für die Arbeit vor Ort 49

Die Kampagne der IG Metall 50

Vielen Dank! FB Sozialpolitik 51 51

Der stille Systemwechsel in der gesetzlichen Rentenversicherung Vom Leistungsorientierten System zum Beitragsorientierten System zum ( Defined-benefit-system ) ( Ausgabenorientiertes Einnahmesystem ) ( Defined-contribution -system ) (Einnahmeorientiertes Ausgabensystem )? Von der Lebensstandard -Sicherung zur Grund-Rente zum (für statistische Eckrentner/in ) (für alle Versicherungsbiographien)? 52