Pflanzenschutz-Bulletin Nr.2 vom 20. März 2015 Ackerbau

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Ähre 1 cm Grangeneuve Institut agricole de l Etat de Fribourg Landwirtschaftliches Institut des Kantons Freiburg Centre de conseils agricoles Service phytosanitaire cantonal Pflanzenschutz-Bulletin Nr.2 vom 20. März 2015 Ackerbau Auskünfte bezüglich "Pflanzenschutz" erhalten Sie unter 026 305 58 71 (Rebekka Wyss) oder per E-Mail Rebekka.Wyss@fr.ch Aktuelles (Details und weitere Aktualitäten auf folgenden Seiten) Raps Der Stängelrüssler fliegt in die Felder ein, der Einflug war bisher jedoch schwach. In vielen Fällen ist der Raps noch nicht im sensiblen Stadium (Längenwachstum). Behandeln Sie nicht bevor Einstichstellen auf dem jungen, weichen Haupttrieb, wo die Eiablage stattfinden, sichtbar sind. Solange der Raps nicht mit dem Längenwachstum beginnt, besteht keine Gefahr für Schäden. Die Bekämpfungsschwelle liegt im jetzigen Stadium bei 10-20 % der Pflanzen mit Einstichen (Eiablagen). Die ersten Glanzkäfer sind ebenfalls in den Fallen zu finden. Diese sind bis zur Knospenbildung nicht beachtenswert. Beginn Längenwachstum Für eine Nachbehandlung gegen Ungräser und gewisse Unkräuter (z.b. Klebern oder Kamille) im Raps ist jetzt der ideale Zeitpunkt. Getreide Einsatz vom Wachstumsregler CCC in Weizen, Triticale und Dinkel im Stadium DC 30 (= Ähre 1cm), siehe rechts. Wachstumsregler nur bei günstigen Bedingungen einsetzten frische Eiablagen Inhalt > Raps : > Schädlinge > Nachbehandlung gegen Ungräser > Kohlhernie, Fungizid, Wachstumsregler, Düngung > Getreide : > Unkrautbekämpfung > Wachstumsregeler > Eiweisserbsen : > Unkrautbekämpfung im Vor- oder Nachauflauf > Zuckerrüben : > Nematoden, Schnecken > Unkrautbekämpfung > Kartoffeln : > Drahtwürmer > Rhizoctonia > Mais : > Maiszünsler Tél. 026 / 305 58 00 prenom.nom@fr.ch www.grangeneuve.ch Route de Grangeneuve 31 1725 Posieux

Aktuelle Situation Die Böden sind gut abgetrocknet und die Bedingungen sind optimal für die Arbeiten im Feld. Jedoch beginnt die Vegetation nur langsam, da aufgrund der frischen Temperaturen und des fehlenden Niederschlages die Stickstoffgaben nicht verwertet werden können. Raps Stadium : Beginn Längenwachstum (DC 31) Schädlinge PSM im Feldbau S.18 Kontrolle des Stängelrüsslers: Der Einflug des Stängelrüsslers war bis anfangs Woche sehr schwach. Mit den warmen Temperaturen der letzten Tage, ist der Schädling nun in die meisten Felder eingeflogen. Die Käfer machen jedoch noch einen Reifungsfrass von 7-10 Tagen zwischen Einflug in die Parzelle und der Eiablage. Die Bekämpfung sollte daher nicht zu früh, d.h. nicht bevor die ersten Einstiche sichtbar sind, erfolgen. Sobald der Raps mit dem Längenwachstum begonnen hat, sind die Haupttriebe auf Einstiche zu kontrollieren; 10 x 5 Pflanzen, verteilt über die ganze Parzelle. Die Einstiche sind an kleinen Löchern mit weisser Umrandung zu erkennen. Die Bekämpfungsschwelle ist erreicht bei: > 10-20 % der Pflanzen mit Einstichen, wenn der Rapsstängel 1-5 cm lang ist > 40-60 % der Pflanzen mit Einstichen, wenn der Rapsstängel 5-20 cm lang ist Schaden des Rapsstängelrüsslers: Schäden entstehen durch die Eiablagen, welche später einen gestauchten Wuchs oder sogar ein Aufplatzen der Rapsstängel verursachen können. Je früher die Einstiche stattfinden, desto grösser fallen die Schäden aus. Es werden nur Schäden verursacht, wenn die Einstiche auf Rapspflanzen < 20 cm erfolgen. In der Broschüre Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2015 finden Sie auf Seite 18 detaillierte Informationen zu den verfügbaren Insektiziden. Sind nur Stängelrüssler vorhanden (noch keine Glanzkäfer) können Pyrethroide der Gruppe A (Cypermethrin, alpha-cypermethrin, Deltamethrin, zeta-cypermethrin, lambda-cyhalothrin) eingesetzt werden. Diese sind auch bei tiefen Temperaturen wirksam, aber gefährlich für Bienen (Spritzen unbedingt ausserhalb des Bienenflugs). Erfolgt die Stängelrüsslerbekämpfung zu einem späteren Zeitpunkt und es fliegen bereits Glanzkäfer, so sind Talstar SC oder Blocker zu bevorzugen. Ab sofort gelten neue Auflagen beim Einsatz von Pyrethroiden A bezüglich Abständen zu Oberflächengewässer (Bachläufe, Moore etc.). In einem Abstand von 100 m dürfen keine Pyrethroide A eingesetzt werden, ausser für Lambda-Cyhalothrin (z.b. Karate Zeon, TAK 50 EG, Ravane 50 oder Techno) gelten 20 m. Der Einsatz von Antidriftdüsen beispielsweise, ermöglichen eine Reduktion dieser Abstände (siehe http://www.blw.admin.ch/themen/00011/00075/00224/). Pro Kultur und Jahr darf das gleiche Produkt nur einmal zum Einsatz kommen. Korrektur vom Bulletin Nr. 1: Die Kultur Winterraps bleibt zwei Jahre, deshalb kann ein Produkt welches im Herbst gegen Erdfloh oder Blattwespe zum Einsatz kam, diesen Frühling gegen den Stängelrüssler eingesetzt werden. Alle Pyrethroide der Gruppe A sind gegen den Rapsglanzkäfer nicht mehr zugelassen, da sie durch die Selektion resistenter Käfer nicht mehr wirksam sind. Rapserdfloh: Der Erdfloh gibt viel zu reden und je nach Entwicklungszustand des Rapses sind grössere Schäden zu erwarten. In gut entwickelten Beständen sind die Erdflohlarven ausschliesslich in den äusseren Blattstielen und richten keinen Schaden an. In schwachen Pflanzen mit wenig Blattmasse (z.b. mit Kohlhernie) sind die Erdflohlarven vermehrt in der Pflanzenmitte zu beobachten. Wurde im Herbst ein Erdflohbefall festgestellt, so ist es sinnvoll jetzt eine Kontrolle des Feldes bzw. des Spritzfensters zu machen. Wird ein starker Schaden, verursacht durch Erdfloh, befürchtet, so teilen Sie dies uns mit, damit wir möglichst viel Erfahrungen zum Schadpotential des Erdflohs sammeln können. Nachbehandlungen gegen Unkraut Es ist nun der richtige Zeitpunkt um Gräser mit spezifischen Gräserherbiziden zu bekämpfen, wenn mehr als 10 Gräser pro m 2 (inkl. Ausfallgetreide) vorkommen (s. PSM im Feldbau 2015 S. 94) und die Kultur noch keinen Spritzschatten verursacht. Das Produkt Effigo gegen Klebern, Disteln, Kamille oder Kornblumen kann bis

spätestens zum Stadium DC 50 (Blütenknospen noch gut verdeckt) zum Einsatz kommen. Eine Mischung von Gräserherbiziden mit Effigo wird nicht empfohlen. Eine Kombination der Mittel mit Insektiziden ist im Prinzip möglich (s. Angaben der Firmen). Kohlhernie Zurzeit sind vielerorts durch Kohlhernie verursachte Schäden sichtbar. Gegen Kohlhernie gibt es keine direkte Bekämpfungsmassnahmen. Die feuchten Bedingungen im Herbst waren ideal für die Ausbreitung des Pilzes. Bei Staunässe verteilen sich die Sporen aktiv in der Parzelle. Sind Schäden vorhanden sollte nicht sofort an ein Umbruch gedacht werden, denn der Raps hat eine enorme Kompensationskraft und eine Ersatzkultur (Eiweisserbsen oder Mais) lohnt sich nur selten. Bis zum definitiven Entscheid den Raps durch Mais zu ersetzen hat man noch genügend Zeit, um abzuwarten und die Entwicklung des Rapses zu beobachten. Wichtig sind die Planung der vorbeugenden Massnahmen gegen Kohlhernie; Kohlhernie ist eine typische Fruchtfolgekrankheit: Anbaupausen zwischen Kreuzblütler, Bekämpfung von Ausfallraps, Bekämpfung von Wirtspflanzen wie z.b. Hirtentäschel Aufkalken: Der Kohlherniepilz wird durch das Anheben des ph s gehemmt und die Bodenstruktur wird verbessert. Bodenzustand: Im Laufe der ganzen Fruchtfolge sind Verdichtungen zu vermeiden: Einerseits reagiert der Raps sehr empfindlich auf verdichtete Böden (er bildet keine tiefen Pfahlwurzel und modert ), andererseits wird in verdichteten Böden die Entwicklung des Kohlherniepilzes gefördert. Fungizide / WR Im Herbst konnte teilweise ein Befall von Phoma festgestellt werden. Diese befallenen Blätter sind nun abgestorben und haben somit keine Bedeutung mehr. Fungizide mit einer wachstumsregulierenden Wirkung sind nur bei hohem Lagerungsrisiko, d.h. dichten Beständen, hoher N-Verfügbarkeit (Boden + Düngung), sowie weiter Entwicklung im Herbst, angezeigt. Düngung Sobald das Längenwachstum begonnen hat, kann die zweite N-Gabe erfolgen (bei 5-10 cm Länge des Haupttriebes). Im Raps hat der Schwefel eine bedeutende Rolle. Total sollten 50 80 Einheiten Schwefel in Form von Sulfat ausgebracht werden. Wintergetreide Stadium Kultur: Weizen: 3-Blatt bis Ähre 1 cm (DC 13 30) Gerste: Bestockung bis Ähre 1 cm (DC 25-30) Auf den älteren Blätter sind Krankheitssymptome sichtbar, diese stellen im jetzigen Stadium jedoch kein Risiko für die Kulturen dar. Unkrautbekämpfung PSM im Feldbau S. 43 Die Unkrautbekämpfung gegen Gräser und breitblättrige Unkräuter wird während der Bestockung empfohlen. Die Bekämpfung von Ungräsern (v.a. Windhalm und Ackerfuchsschwanz) mit isoproturonhaltigen Mitteln ist im Weizen bis Ende Bestockung möglich, in Gerste nur bis Mitte Bestockung. Die beste Wirkung wird auf wenig entwickelte Gräser (max. 3 Blätter) erzielt. Ab Beginn Schossen (Ähre 1 cm) stehen zum Beispiel Axial One, Avero, Puma extra, Foxtrot + Gondor oder sulfonylstoffhaltige Gräsermittel (z.b. Archipel, Atlantis OD, Talis + Gondor oder Pacifica Plus + Mero, ect.) zur Verfügung. Produkte die Isoproturon oder Pinoxaden enthalten (Avero oder Axial One) sind in der Zone S2 nicht erlaubt. Sind Unkräuter wie Klebern, Disteln oder Blacken

1 cm Centre de conseils agricoles Service phytosanitaire cantonal vorhanden, so muss die Bekämpfungsstrategie entsprechend angepasst werden. Im Allgemeinen ist es aber noch zu früh für die Bekämpfung dieser Unkräuter und es ist eventuell eine Nachbehandlung einzuplanen. Die notwendigen Informationen zur Auswahl und Anwendung von Herbiziden sind in der Broschüre Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2015 auf den Seiten 43-58 zu finden. Für eine maximale Wirkung des Herbizides sind die Wetterbedingungen während der Applikation entscheidend. Mittel mit Bodenwirkung (z.b. Metribuzin, Isoproturon) sind relativ unabhängig von der Temperatur. Nur grosse Temperaturschwankungen (z.b. -3 bis 15 C) können die Kulturpflanzen schädigen. Jedoch spielt die Bodenfeuchte eine wichtige Rolle. Blattherbizide (Sulfonylharnstoffe, Wuchsstoffe) sind gegenüber den Wetterverhältnissen anspruchsvoller. Sie sind temperaturabhängig und Sulfonylharnstoffe sollten erst ab 5 C und Wuchsstoffe erst ab 10-12 C eingesetzt werden. Beim Einsatz von Blattherbiziden muss ebenfalls darauf geachtet werden, dass während 2-3 Tagen nach der Behandlung keine Nachtfröste auftreten, die Temperaturschwankungen nicht grösser als 15 C sind und dass bei der Behandlung die relative Luftfeuchtigkeit über 60% liegt (oftmals am Morgen und Abend der Fall). Die Bedingungen sind jetzt optimal für eine mechanische Unkrautbekämpfung. Wenn der Unkrautdruck schwach und die Unkräuter noch klein sind, kann die Bekämpfung mit einem Hackstriegel ausreichen. Auf verschlämmten/verkrusteten Böden ist die Durchfahrt mit einer Rollhacke sinnvoll. Die mechanische Bearbeitung hat zudem den Vorteil, dass das Pflanzenwachstum angeregt wird und die gestreuten Düngerkörner in den Boden eingearbeitet werden. Wachstumsregler Datenblätter Ackerbau 2.7.1 Der Einsatz von Wachstumsreglern ist für die Kultur nicht unverzichtbar, aber nützlich falls ein hohes Risiko für Lagerung besteht. Das Produkt CCC ist in Weizen, Dinkel und Triticale im Stadium DC 30 (Ähre 1cm) einzusetzen. Behandlungen dürfen nur auf Pflanzen in vollem Wachstum (keine Nachtfröste) erfolgen. Lesen Sie auf der Verpackung nach, ob Mischungen von CCC mit Herbiziden möglich sind und falls ja, ob die Dosierung reduziert werden muss. Mehr zur Anwendung von Wachstumsreglern in den Datenblätter Ackerbau 2.7.1. Die Wetterbedingungen während der Behandlung sind mindestens so wichtig wie die strikte Einhaltung des Stadiums der Kultur. Eiweisserbsen Unkrautbekämpfung In Eiweisserbsen kann die Unkrautbekämpfen sowohl im Vorauflauf als auch im Nachauflauf erfolgen. Vorauflaufbehandlungen sind in Parzellen mit grossem Unkrautdruck sinnvoll. Um das Risiko für Phytotoxschäden zu minimieren, sollte möglichst rasch nach der Saat die Vorauflaufbehandlung erfolgen. Feuchte Böden oder ein wenig Regen nach der Behandlung sind optimal für eine gute Wirkung. Die Unkrautbekämpfung im Vorauflauf erfolgt mit Bodenherbiziden wie Bandur oder Centium 36 CS + Successor 600 (nur auf eine gut zugedeckte Saat) oder mit Bolero. Bei geringem Unkrautvorkommen ist der Herbizideinsatz im Nachauflauf geeignet. Dieser kann beispielsweise im Stadium 2-3 Blattetagen der Erbsen, als Mischung aus einem Bodenherbizid (Pendimenthalin) und einem Kontaktmittel (Bentazone) oder mit Bolero gemacht werden. Für eine genügende Wirkung ist es wichtig, dass die Unkräuter noch im Keimblatt bis 2-Blattstadium sind. Mittel die Bentazon enthalten (Basagran, ect.) sind in den S2 Zonen verboten. Mehr zu möglichen Mischungen und Empfehlungen der Firmen im PSM im Feldbau 2015 S. 35-40. Spezifische Gräsermittel können nach dem Auflaufen von Gräsern noch eingesetzt werden (s. PSM im Feldbau S. 94).

Zuckerrüben Nematoden Parzellen mit Nematodenbefall müssen später gesät werden, um ein rasches Auflaufen und eine gute Wirkung der Nematizide zu gewährleisten. Zur Erinnerung; nur Temik kann im 2015 noch gebraucht werden und auch für Temik ist 2015 das letzte Jahr. Im ÖLN ist eine Sonderbewilligung notwendig. Die Produkte auf Basis von CARBOFURAN (Curaterr, Carbofuran, etc) und TERBUFOS (Counter) sind bereits verboten. Restposten müssen dem Verkäufer zurück gegeben werden oder wie Spezialabfall behandelt werden. Schnecken Obwohl die trockenen Bedingungen nicht günstig sind für Schnecken, muss man beim Auflaufen der Rüben achtsam sein. Um das Risiko abzuschätzen sollte 1-2 Tage nach der Saat an 8-10 Stellen im Feld, eine Hand voll Schneckenkörner gestreut und am Folgetag (frühmorgens) auf Schnecken kontrolliert werden. Bekämpfungsschwelle bei Zuckerrüben: 1 Schneck/m 2. Bekämpfung von Schnecken s. PSM im Feldbau 2015 S. 4. Unkrautbekämpfung Datenblätter Ackerbau 3.61 In den Rüben beginnt die Unkrautbekämpfung mit dem Auflaufen der ersten Unkrautwelle, unabhängig vom Stadium der Rüben. In der Regel folgen zwei weitere Splits je nach Auflaufen neuer Unkräuter und der Wirkung der gemachten Behandlung. Die Mittelwahl und die Dosis hängt von den vorhanden oder zu erwartenden Unkräutern ab. Eine mechanische Unkrautregulierung zwischen den Reihen ist unabhängig von der chemischen Bekämpfungsstrategie auf den Reihen. Siehe Datenblätter Ackerbau 3.61-3.6.6 Kartoffeln Um ein rasches Auflaufen zu garantiren, muss der Boden bei der Pflanzung gut erwärmt sein (Temperatur in 10 cm Tiefe über 8 C). Einerseits wird die empfindliche Phase gegen Rhizoctonia verkürzt, andererseits wird beim Einsatz des Mikrogranulats Ephosin gegen Drahtwürmer, dessen Wirkung verbessert (s. unten) Drahtwurm Beilage Bei erhöhtem Risiko für Drahtwurmschäden kann das neue Mikrogranulat Ephosin eingesetzt werden. Im ÖLN wird eine Sonderbewilligung benötigt; kontaktieren Sie den kantonalen Pflanzenschutzdienst. Die Kriterien für eine Bewilligung und die Anwendungsbedingungen sind in der angehängten Beilage aufgelistet. Ephosin hat nur eine Teilwirkung (30 60%) gegen Drahtwürmer. Um eine gewisse Wirkung zu garantieren, darf der Einsatz nur in erwärmte Böden (8-10 C) erfolgen. Dies mit dem Ziel, dass möglichst viele Drahtwürmer aktiv sind und sich in den oberen Bodenschichten befinden. Das Granulat hat keine Lockwirkung; die Drahtwürmer werden nur erfasst, wenn sie sich «zufällig» in der Nähe (1-3cm) des Granulates befinden. Ephosin wirkt nicht systemisch; es hat eine Kontakt-, Frass- und Atemwirkung. Die Wirkungsdauer ist kurz (ca. 6 Wochen). Ist der Drahtwurmbesatz sehr hoch, kann die Teilwirkung nicht ausreichend sein. Demzufolge ist es unverzichtbar alle indirekten Bekämpfungsmassnahmen auszuschöpfen, um das Niveau der Drahtwurmpopulationen tief zu halten. Das heisst: Nach Wiese 2-3 Jahre keine Kartoffeln (Bei Kartoffeln die direkt nach Wiese kommen, liegt das Risiko für die Ablehnung des Postens aufgrund von Drahtwurmlöchern bei über 50% der Fälle. Im Gegensatz dazu fällt es bei 3 Jahren nach Wiese unter 8%); Auf Parzellen mit Kartoffeln in der Fruchtfolge sind einjährige Kunstwiesen den mehrjährigen zu bevorzugen; Erfassen von Parzellen auf welchen Befall festgestellt wurde; vermeiden von Problemparzellen (schwere, humusreiche Böden); Vorsicht bei Parzellenabtausch; Rasches Ernten nach der Krautvernichtung;

Es ist möglich das Vorkommen der Drahtwürmer im Boden abzuschätzen, jedoch mit geringer Zuverlässigkeit. Dazu wird ein Loch von 10cm Tiefe gemacht und darin in zwei Teile geschnittene alte Kartoffeln vergraben. An drei Orten im Feld werden je 10 Knollen vergraben. Die Stellen gut markieren. Nach einer Woche können die Knollen nach Drahtwürmern kontrolliert werden. Bei starkem Vorkommen ist ein Parzellenwechsel die einzige Lösung, da die einzige direkte Bekämpfungsmöglichkeit nur eine Teilwirkung hat. Rhizoctonia Ist die Schadschwelle für Rhizoctonia erreicht (>20% der Pflanzknollen mit Sklerotien (Pocken)) oder bei erhöhtem Risiko (Vor- oder Vorvorkultur Wiese, anfällige Sorte wie Innovator, kartoffellastige Fruchtfolge), ist eine Fungizidbehandlung des Pflanzgutes gerechtfertigt. Eine Behandlung vor der Pflanzung mittels Wasserbehandlung oder einem ULV-Gerät bringt bessere Ergebnisse als die Beizung während dem Setzen, v.a. bei hohem Rhizoctoniabefall. Für einer Behandlung bei der Pflanzung, sollten 80-120 l/ha Wasser verwendet werden. Mais Maiszünsler Dieser Schädling ist im unteren Sense- und Seebezirk (bis 600 m.ü.m.) vorhanden. Eine vorbeugende Bekämpfung des Maiszünslers ist unverzichtbar. Die Maisstoppeln sind nach der Ernte kurz zu häckseln und vor Ende April 2015 sauber zu pflügen. In den stark befallenen Gebieten sollten Trichogramma-Schlupfwespen als biologische Bekämpfungsmassnahme eingesetzt werden. Die Bestellung muss bis Ende März bei Fenaco, Andermatt Biocontrol oder bis zum 20. April bei Omya erfolgen.