Jahresbericht Malteser Hospiz-Zentrum Bruder Gerhard. Hamburg-Volksdorf

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Transkript:

Jahresbericht 2015 Malteser Hospiz-Zentrum Bruder Gerhard Hamburg-Volksdorf

Inhaltsverzeichnis Vorwort... 3 Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst... 4 Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst... 10 Fortbildung für die ehrenamtlichen BegleiterInnen... 15 Trauerbegleitung... 18 Gelebte Spiritualität im Hospiz-Zentrum... 22 Bildungsarbeit... 24 Personalien... 25 Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v.... 28 Spenden... 29 Kooperationen... 31 Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit des Hospiz-Zentrums 2015... 34 Ausblick auf 2016... 39 Impressum Herausgeber Verantwortlich für den Inhalt Homepage E-Mail Auflage Spendenkonto Malteser Hilfsdienst e.v. Hospiz-Zentrum Bruder Gerhard Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. Corinna Woisin Halenreie 5, 22359 Hamburg Telefon 040 / 603 3001 Fax 040 / 609 117 81 Bürozeiten: Mo Fr 9 13 Uhr www.malteser-hospiz-hamburg.de www.malteser-hamburg.de hospiz-zentrum.hamburg@malteser.org 750 Exemplare Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. Hamburger Sparkasse IBAN DE04 2005 0550 1280 1422 31 BIC HASPDEHHXXX Malteser Hospiz-Zentrum Pax Bank eg Köln IBAN DE16 3706 0193 6000 9250 10 BIC GENODED1PAX 2

Vorwort Hamburg im Dezember 2015 Liebe Freunde und Förderer des Malteser Hospiz-Zentrums, Liebe ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wir möchten mit unserem Jahresbericht wieder Rückschau auf das zurückliegende Jahr halten, es würdigen und vorausschauen auf Pläne und Aktivitäten in 2016. Im Jahr 2015 konnten wir als ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst mit unseren sieben hauptamtlichen MitarbeiterInnen und durch unsere insgesamt 140 ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen 124 Menschen ambulant begleiten und 215 Menschen am Lebensende beraten, sowie 143 Gäste im Diakonie-Hospiz Volksdorf durch die regelmäßigen Besuche unserer dort eingesetzten ehrenamtlichen BegleiterInnen unterstützen. Mit unserem integrierten Kinder- und Jugendhospizdienst haben wir 12 lebensverkürzt erkrankte Kinder und Jugendliche begleitet. Ebenfalls wurden sechs Geschwister und zwei Kinder als Angehörige eines sterbenden Elternteils unterstützt. Ergänzt wurde das Angebot durch eine Kindertrauergruppe, in der von Januar 2015 bis Ende Februar 2016 sieben Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren begleitet werden. In weiteren 31 Trauerberatungsgesprächen konnten Familien, aber auch Jugendliche, junge Erwachsene und andere Institutionen (z. B. Schulen) unterstützt werden. Unverändert gibt es in der Trauerarbeit für Erwachsene viele Beratungs- und Begleitungsnachfragen. Mit 15 ausgebildeten ehrenamtlichen TrauerbegleiterInnen konnten wir in diesem Jahr 186 Trauernden mit den unterschiedlichen Angeboten unseres Dienstes zur Seite stehen. Durch Spenden in Form von persönlichem Engagement, Geld und Zeit ist es möglich, dass wir unseren Dienst am Menschen weiterhin in gewohnter Qualität fortführen können. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön an Alle! Nun geht das Jahr 2015 zu Ende. Im neuen Jahr wollen wir unser 25-jähriges Jubiläum feiern sowie fünf erfolgreiche Jahre Kinder- und Jugendhospizarbeit! Das Team vom Malteser Hospiz-Zentrum 3

Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst Ein volles und intensives Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu. Wir haben wieder Vieles gemeinsam geschafft und gemeistert. Das Jahr 2015 startete wie seit vielen Jahren mit dem traditionellen Neujahrsempfang. Mit ca. 120 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen feierten wir in festlicher und fröhlicher Atmosphäre unser hospizliches Engagement. Beim Sommerfest stellte das Wetter unsere Flexibilität auf die Probe. Der einsetzende Dauerregen zwang alle Gäste aus dem liebevoll geschmückten Garten in das Haus zu flüchten - bei einem TeilnehmerInnenrekord von ca. 130 Menschen keine einfache Aufgabe. Von Juni bis November stellte das Atelier Lichtzeichen, Alsterarbeit ggmbh, einzigartige Einzel- und Gemeinschaftsarbeiten von Menschen mit Handicap aus. Im Rahmen der Hamburger Hospizwoche und in bewährter Kooperation mit dem Diakonie-Hospiz Volksdorf wurde am 15. Oktober im gut besuchten Koralle-Kino das Theaterstück Aufgewacht aufgeführt. Die Schauspielerin Viviane Javanow machte in dem sehr bewegenden Schauspiel in der Rolle der Anna einerseits die Sehnsucht nach dem Tod und andererseits die Suche nach dem Sinn des Lebens und die Lebensfreude deutlich. Unter der Überschrift Trauerbegleitung - Wieso?Weshalb?Warum? berichteten Ramona Bruhn und Claudia Trilk gemeinsam mit ehrenamtlichen TrauerbegleiterInnen und Betroffenen über ihre Erfahrungen. Zudem waren Uwe Enenkel bei der Diskussionsveranstaltung Sterben ohne Obdach und Corinna Woisin bei der Podiumsdiskussion in 4

der Katholischen Akademie zur aktuellen Debatte um den assistierten Suizid Wenn nichts mehr hilft für das Hospiz-Zentrum präsent. Die Renovierung unseres Hauses wurde im Frühjahr erfolgreich abgeschlossen. Die Treppe wurde neu gefliest, die Terrasse ausgebessert und die beiden denkmalgeschützten Haustüren aufgearbeitet, gestrichen und isoliert. Wir dachten, nun sind wir fertig - doch im November kam KEIN Wasser mehr bei uns an! Die Heilig Kreuz Gemeinde, unsere unmittelbare Nachbarnin, hatte unsere Wasserleitung abgestellt: sie war unter dem Fundament defekt, was zu einem größeren Wasserschaden im Keller und Innenhof führte. Das Rohr konnte nicht repariert werden, und eine Notlösung musste her. Provisorisch wurde ein beheizter Wasserschlauch von der Gemeinde ins Hospiz-Zentrum gelegt, so dass nach 10 Tagen wieder alle Toiletten und die Küche funktionsfähig waren. Derzeit wird mit Hochdruck gemeinsam mit der Hamburger Behörde gedacht und verhandelt, denn es braucht eine neue Wasserversorgung. Unser Architekt Herr Radeke ist dabei eine großartige Unterstützung und steht uns mit Rat und Tat zur Seite. Gott sei Dank! An den vielfältigen Erfahrungen in den unterschiedlichen Einsatzbereichen möchten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sie nun im Folgenden teilhaben lassen Eine besondere Herausforderung - Begleitung eines Herren mit einer Chorea Huntington Erkrankung - Im April 2013 fragte die Koordinatorin Astrid Karahan mich, ob ich eine Begleitung im Senator-Neumann -Heim annehmen könnte. Sie sagte mir gleich, dass Herr A. die Chorea Huntington Krankheit hat und keine Kommunikation mehr möglich wäre. Ich überlegte, ob man sich nicht doch mit Buchstabieren, Augenzwinkern oder Händedruck verständigen könnte. Anfang Mai hatte ich dann einen Termin mit der pädagogischen Betreuung im Pflegeheim, um Herrn A. kennen zu lernen. Bei der ersten Begegnung lag Hr. A. im Bett und war sehr schläfrig. Bei meinem zwei- 5

ten Besuch merkte ich, was Astrid K. meinte: Es gab keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme, keine Mimik mehr. Selbst der Blickkontakt war durch die gekrümmte Körperhaltung sehr schwierig und die Augen blickten scheinbar starr auf einen Punkt. Durch die Krankheit baut die Hirnfunktion auch stark ab, sodass ich nicht wusste, wieviel er versteht bzw. begreift von dem, was ich sage. Selbstzweifel kamen auf, das war eine ganz neue Situation für mich schaffe ich das was sollte ich machen Mit den Pflegern hatte ich vereinbart, dass Herr A., sofern es ging, im Rollstuhl mobilisiert wird. So konnten wir, wenn das Wetter es zuließ, spazieren gehen. Bei schlechtem Wetter habe ich Bildbände zum Anschauen mitgebracht oder etwas vorgelesen. Ich hatte zwar eine kleine Biographie von Herrn A. bekommen, aber leider war nicht sehr viel von seinem Leben bekannt. So war ich mir nicht immer sicher, ob ich das Richtige dabei hatte. Mir wurde aber gesagt und auch irgendwann klar, dass es wichtig war, dass ich da war und wir gemeinsam Zeit verbringen. Lange hatte ich mit mir gehadert. War mir nicht sicher, ob ich das aushalte. Dank der Unterstützung von den Maltesern, den immer wieder neue Ideen aus der Supervision und Frau S. von der pädagogischen Betreuung im Heim, habe ich Herrn A. bis zum Schluss begleitet. Weihnachten 2014 ist Herr A. verstorben. Ich bekam die Möglichkeit mich ganz in Ruhe von ihm zu verabschieden und bin dankbar für die Erfahrung, die ich machen durfte. Heidi Bartels Familienbande Behutsam öffnet Frau S. die Tür und geht auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer. Ich folge ihr angespannt, was wird mich erwarten? Herr S. liegt auf dem Sofa und schläft fest. Wir stehen eine Weile vor ihm er ist in der letzten Zeit so schmal geworden flüstert sie kaum hörbar und betrachtet ihn sorgenvoll, denn man sieht ihm die Spuren seiner monatelangen Krebserkrankung deutlich an. Wir gehen ins Nebenzimmer. Frau S. berichtet, dass auch die letzte Chemotherapie das Fortschreiten der Erkrankung nicht aufhalten konnte, nun sei alle Hoffnung erloschen. Wie gut, dass er in wenigen Tagen noch seinen 80.Geburtstag feiern kann. Das Ehepaar ist seit über 50 Jahren verheiratet, hat eine Tochter und einen Sohn sowie zwei halbwüchsige Enkelkinder. Beide Kinder sind berufstätig und wohnen, welch ein Glücksfall, in unmittelbarer Nähe des elterlichen Hauses. Als ich Herrn S. das nächste Mal besuche, berichtet er überglücklich von der wunderbaren Geburtstagsfeier, die ihm seine Familie bereitet hat. Seine Augen leuchten, ich spüre, zwischen allen Familienmitgliedern besteht eine sehr enge Verbindung. Und jetzt gehen Sie mal hinüber zum Regal, oben rechts steht mein Meisterstück. Ich entdecke eine kleine Dose aus Messing und bringe sie zu Herrn S. Er wiegt sie behutsam in seinen dürren Händen und be- 6

ginnt zu erzählen Von der handwerklichen Ausbildung in der Nachkriegszeit und seiner Meisterprüfung, von der Übernahme des väterlichen Geschäftes, von Erfolgen und auch von kleinen Enttäuschungen in seinem langen Berufsleben. Mir scheint, er blickt zufrieden zurück... Im Laufe der folgenden Wochen wird Herr S. immer schwächer und unsere Gespräche werden immer kürzer. Umso länger sitze ich nun mit seiner Frau zusammen. Sie redet, redet mit mir über die zunehmende Belastung der Pflege, über die nächtliche Unruhe ihres Mannes, die ihr den Schlaf raubt, über ihre Sorge, doch nicht genug für ihn zu tun. Ohne die Unterstützung meiner Tochter und meines Sohnes könnte ich das alles nicht bewältigen, beide haben selbst sehr viel zu tun und finden immer noch Zeit, mir zu helfen. Auch die Enkel schauen regelmäßig vorbei und berichten ihrem Großvater von den neusten Erlebnissen in der Schule. Tränen stehen in ihren Augen, als sie sagt Was wäre ich ohne meine Familie.... Nach einiger Zeit steht Frau S. am Rande ihrer Kräfte, doch nur zögernd spricht sie mit ihren Kindern über ein Hospiz, das kann ich meinem Mann doch nicht antun. Eine Entscheidung wird mehrmals verschoben. Wenige Tage später stirbt Herr S. friedlich in der Geborgenheit seiner Familie. Julia Littmann Sterbende begleiten lernen 2015 Nach der Strategieplanung im Oktober 2014 war klar, für den Kinder- und Jugendhospizdienst brauchen wir weitere ehrenamtliche HopizbegleiterInnen. Wir entschieden uns daher, zwei Grundkurse Sterbende begleiten lernen in 2015 zu starten. Die 27 TeilnehmerInnen beider Grundkurse unter der Leitung von Astrid Karahan und Corinna Woisin teilten sich dann ab September in einen Vertiefungskurs für den ambulanten Hospiz-und Palliativberatungsdienst (Leitung: Astrid Karahan und Corinna Woisin) und für den Kinder- und Jugendhospizdienst (Leitung: Ramona Bruhn und Roswitha Brandt) auf. Alle TeilnehmerInnen entschieden sich für eine anschließende Mitarbeit in unserem Dienst! Wir freuen uns sehr über die zukünftige tatkräftige Unterstützung in beiden Bereichen! TeilnehmerInnen des Vertiefungskurses Sterbende begleiten lernen (2015) 7

Erfahrung aus dem Befähigungskurs 2015 Schon seit einigen Jahren wollte ich eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizmitarbeiterin machen und dieses Jahr hat es jetzt endlich geklappt. Der Zufall wollte, dass ich diese Ausbildung bei den Maltesern in Volksdorf machte. Dafür bin ich dem Zufall sehr dankbar, denn die, die wir dort unsere Ausbildung machten, wurden von Corinna Woisin und Astrid Karahan durch den Grund- und Vertiefungskurs getragen. Beide haben das mit größtem Feingefühl gemacht und haben uns fachlich sehr viel vermitteln können. Der Grundkurs war sehr intensiv. Wir erfuhren viel darüber, wie es Menschen am Ende ihres Lebens gehen kann und wie unterschiedlich sie sich mit dem eigenen Tod auseinandersetzen. Das heißt, dass auch wir uns mit uns selbst auseinandersetzen mussten. Einige von uns hatten das eine oder andere Mal sehr mit sich zu kämpfen, aber die Gruppe hat das mit großem Mitgefühl getragen. Das war eine großartige Erfahrung, dass all diese so unterschiedlichen Menschen, die sich vorher nicht kannten, so ganz ohne Vorurteile und mit größtem Respekt aufeinander zugingen. Das würde ich mir im täglichen Leben auch sehr wünschen. Wir haben viel gelernt und nicht nur Fachliches! Eine sehr spannende Zeit, die ich nicht missen möchte und die mich auf meinem Weg bestärkte, aber auch den Respekt für diese Aufgabe wachsen ließ. Der Vertiefungskurs war deutlich sachlicher und praktischer orientiert, aber nicht minder spannend. Filme, die wir zu bestimmten Themen wie ALS oder Demenz sahen, hinterließen bleibende Eindrücke und gaben uns Einblicke in diese Krankheiten. Auch der Besuch im Bestattungsinstitut war sehr interessant. Mich beschäftigt immer noch der Film eines Bestatters, der ein Experiment machte, in dem er Menschen einen Koffer gab, mit der Aufgabe, diesen mit Dingen für die letzte Reise zu füllen. Auch hier glaube ich, dass wir das alle einmal zwischendurch machen sollten, um uns darüber Gedanken zu machen, was in unserem Leben eigentlich wirklich wichtig ist und uns ausmacht. Somit ist die Quintessenz dieser Befähigungskurse, dass wir ganz viel gelernt haben, auch und gerade für und über uns. Ich wünsche uns allen viel Kraft, aber auch Freude an dem was kommen wird. Danke an Corinna und Astrid, auch für ihren Humor! Sabine Kaß Erfahrungsbericht - Vertiefungskurs Kinder- und Jugendhospizdienst 2015 Vom 15. September bis zum 14.November war ich Teilnehmer des Vertiefungskurses für den Kinder- und Jugendhospizdienst. Mich für diesen Bereich zu entscheiden, kam mehr aus dem Bauch, vielleicht weil ich beruflich als Gewerbelehrer vor allem mit jungen Menschen zu tun hatte und es für mich eine schöne Erfahrung war, Zugang zu ihnen zu bekommen und zu merken, ihnen etwas geben zu können. Angesprochen hat mich auch, dass Kinder- und Jugendhospizarbeit bedeutet, stark vernetzt 8

zu sein und Teil dieses Netzwerks zu sein, gefällt mir. Erste Praxiserfahrungen habe ich durch die ehrenamtliche Betreuung eines schwerstbehinderten afghanischen Jugendlichen gemacht, zu dem ich einmal die Woche in den Erlenbusch fahre. Das Zusammenwirken der Pflege vor Ort mit der ärztlichen Betreuung durch KinderPaCT, mit Physio-, Ergo- sowie Atemtherapie und eben letztlich auch unterstützt durch mich als Ehrenamtler, haben mir gezeigt, wie sehr auch bei schwerstbehinderten Menschen die Lebensqualität gefördert und gesteigert werden kann. Die Erfahrung, dass es auch ohne die Möglichkeit der sprachlichen Kommunikation, ein Miteinander geben kann, eine Beziehung möglich ist und zum Beispiel nur ein kleines, angedeutetes Lächeln des Jungen mich tief berühren kann, ist für mich von besonderem Wert. Gut gefallen hat mir, dass drei verschiedene externe ReferentInnen zu uns kamen, die aus ihrer Praxis über ihr jeweiliges Fachgebiet berichteten. Das ist es, was ich mir auch gewünscht habe, möglichst viel und anschaulich aus der Praxis zu erfahren und eine Ahnung zu bekommen, was es bedeutet, diese Arbeit zu tun. Das große Engagement, wie sehr alle sich mit Herz und Seele für schwerstkranke Kinder und Jugendliche einsetzen, war deutlich zu spüren und sehr beeindruckend für mich. Einen vierten Referenten haben wir im Haus der Zeit besucht. Dieses Bestattungshaus mit seiner Ausstrahlung ist ein Ort des Wohlfühlens. Leben und Sterben miteinander zu verbinden, gelingt dort auf besonders schöne und einfühlsame Weise. Auch hier konnte ich jemanden erleben, der seiner Berufung gefolgt ist und dies mit großem Engagement tut. Auch wenn einige fachliche Inputs sehr umfangreich und kompakt waren, hat mir die Art und Weise, mit der Ramona Bruhn und Roswitha Brandt den Kurs geleitet haben, außerordentlich gut gefallen. Neben vielen Informationen haben mich besonders Filme, Musikstücke, Bilder und Texte angeregt und sich mir oftmals bestimmte Inhalte tiefer erschlossen, weil hier neben dem Kopf auch das Herz und der Bauch angesprochen wurden. Alles war klar strukturiert und durch umfangreiches Begleitmaterial unterfüttert. Dass wir regelmäßig in Kleingruppen, in unterschiedlicher Besetzung, arbeiten und uns austauschen konnten, hat mich einzelnen TeilnehmerInnen näher gebracht und auch die Gesamtgruppe gestärkt. Ich habe mich in der Gruppe durch das achtsame und wertschätzende Miteinander sehr wohl gefühlt. Viele liebevolle Details, wie Sweeties auf dem Stuhl für jeden, immer eine schön gestaltete Mitte, ein Abschiedsgeschenk, all dies hat diesen Kurs für mich sehr besonders gemacht. Schade, dass jeder Kurs einmal zu Ende geht. Für mich sind der Kontakt zum Malteser Hospiz-Zentrum und diese Ausbildung ein großer Gewinn. Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrungen auf mich noch warten. Wolfgang Klein 9

Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Acht Teilnehmerinnen und vier Teilnehmer haben Mitte November 2015 den vierten Kurs für ehrenamtlich Interessierte des Kinder- und Jugendhospizdienstes im Malteser Hospiz-Zentrum absolviert. Mehrere der Ehrenamtlichen befinden sich bereits in einer ambulanten Begleitung. Ramona Bruhn und Roswitha Brandt, Kursleitungen und Koordinatorinnen des integrierten ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes, freuen sich sehr über die neuen, ehrenamtlich Engagierten, die sowohl Familien mit einem lebensverkürzt erkrankten Kind, aber auch Familien, in denen ein Elternteil sterbend ist, eine psychosoziale Begleitung anbieten. Der nächste Befähigungskurs ist für 2017 geplant. TeilnehmerInnen des Vertiefungskurses Sterbende begleiten lernen (Kinder und Jugendliche, 2015) 2015 hat sich auch im Hauptamt eine personelle Veränderung ergeben. Monica Polanco hat ihre Tätigkeit im Kinder- und Jugendhospizdienst Ende März 2015 beendet. Seit Juni 2015 freut sich das Team nun über eine neue Kollegin im Kinder- und Jugendhospizdienst - Roswitha Brandt. Als Sozialpädagogin, mit einem Stellenanteil von 80%, bringt sie nochmals einen neuen Wind in das bestehende Team und ist eine wunderbare Ergänzung! Vorstellung Roswitha Brandt -Neue Koordinatorin im Team Ich bin neu Seit dem 01. Juni 2015 arbeite ich nun schon im ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst. Wer bin ich? Privat bin ich jemand, die neugierig durch die Welt geht. sind mir Freundschaften sehr wichtig liebe ich es, in der Natur unterwegs zu sein mag ich Kino, Konzerte singe ich gern Beruflich habe ich die letzten 20 Jahre als Sozialarbeiterin im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes gearbeitet. In diesem Bereich habe ich hauptsächlich Kinder, Jugendliche 10

und ihre Familien in unterschiedlichsten Situationen beraten, begleitet und durch Jugendhilfeangebote unterstützt. Es war für mich sehr wertvoll, die mir begegnenden Menschen in ihrer Einzigartigkeit und in ihren Stärken wahrzunehmen und es hat mir viel Freude gemacht, wenn es gelungen ist, mit allen Beteiligten gemeinsam Lösungen zu suchen und diese umzusetzen. Aktuell habe ich gerade die Probezeit beendet - und ich bleibe gerne!!!! weil hier die hospizliche Haltung, die mir sehr entspricht, auch gelebt wird und ich das, was mir bisher in meiner Arbeit wichtig und wertvoll war, weiterhin einbringen kann. weil mich schon im Vorstellungsgespräch der wertschätzende Umgang miteinander beeindruckt hat. weil ich gerne im Team, und ganz besonders in diesem Team von haupt- und ehrenamtlichen KollegInnen, arbeite. weil es beeindruckend und schön ist, das Engagement, die Kreativität, die Freude und Herzlichkeit der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen zu erleben. weil die Vielschichtigkeit der Aufgaben mich begeistert. und weil ich neugierig bin und mich darauf freue, den begonnenen Weg gemeinsam mit Euch/Ihnen weiter zu gehen. Ein herzliches Dankeschön an alle und ein gutes 2016! Roswitha Brandt Aktuell engagieren sich 26 Ehrenamtliche im Kinder- und Jugendhospizbereich. Mit ihrer Hilfe konnten 2015 14 Familien unterstützt und insgesamt 20 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene begleitet werden. Besonders gedenken wir an vier Familien, die 2015 von ihrem Sohn oder ihrer Tochter haben Abschied nehmen müssen. Organisiert durch KinderPaCT Hamburg e.v., fand am 30. September 2015 zum 2. Mal ein Familien-Erinnerungscafé statt, an dem sich auch das Malteser Hospiz-Zentrum beteiligt hat. Eine Ehrenamtliche aus dem Kinder- und Jugendhospizdienst gibt nun nachfolgend einen Einblick in ihre letzte Begleitung: Abschied von meiner ersten Begleitung Ich bin Karolin, 29 Jahre alt und im Kinder- und Jugendhospizbereich tätig. Im Oktober 2013 habe ich meinen ersten Kurs bei den Maltesern begonnen und bereits im Januar 2014 startete meine erste Begleitung bei einem 13-jährigen muslimischen Jungen, welcher unter Muskelatrophie litt. Er saß wegen seines Muskelschwunds bereits im Rollstuhl und konnte nur noch seine Arme und Hände bewegen. Fortan besuchte ich jede Woche, immer dienstags, den lebenslustigen kleinen 11

Jungen und wir haben mit unheimlich viel Spaß und Freude die verschiedensten Dinge gespielt. Wenn ich gesehen und gespürt habe, wie sehr er sich über meinen Besuch freut und wie viel Spaß er hat, dann ging mein Herz auf. Auch von den Eltern wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Zum Ende des Jahres 2014 und zu Beginn des Jahres 2015 verschlechterte sich sein Zustand immer ein wenig mehr. Mit der Zeit lies auch seine Kraft in Armen und Händen nach und irgendwann lag er dann während meiner Besuche nur noch im Bett und konnte nicht mehr so lange Zeit im Rollstuhl sitzen. Doch trotz allem hat er nie etwas an seiner Lebensfreude verloren. Wir zwei fanden Wege und Möglichkeiten auch unter diesen Umständen einen schönen Nachmittag zu verbringen. Entweder haben wir die verschiedensten Spiele auf dem Tablet absolviert oder wir spielten Wer wird Millionär?, was er total geliebt hat. Ich war der Quizmaster und er der Kandidat. Der Kreativität waren keinerlei Grenzen gesetzt. Es hat mir immer soviel Freude bereitet, meine Freizeit mit ihm zu verbringen; der Dienstag war stets fest für ihn eingeplant. Ich könnte, glaube ich, stundenlang davon erzählen, was wir alles gemacht haben... Da B. immer sehr traurig war, wenn ich wieder gehen musste, und er mich eigentlich gar nicht gehen lassen wollte, gab ich ihm zum Schluss immer meinen Autoschlüssel. Bei diesem muss ein Knopf gedrückt werden, damit der Schlüssel rauskommt. Diese Aufgabe hat er dann immer übernommen. Klar, mit der Zeit fiel ihm auch das immer schwerer, aber mit ein wenig Geduld hat er es geschafft. Ohne dieses Ritual durfte ich nicht gehen, dass hat er sich im Zweifelsfall auch eingefordert. Mitte April diesen Jahres kam es dann zu einer akuten Situation. Nach einer Krise musste B. wiederbelebt werden. Er kam ins Krankenhaus und war dort an sämtliche Maschinen angeschlossen. Er war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar. Ich befand mich gerade für ein verlängertes Wochenende im Urlaub als mich die Nachricht von seinem Zustand erreichte. Für mich stand sofort fest, dass ich ihn nach meiner Rückkehr nach Hamburg im Krankenhaus besuchen werde, sofern seine Eltern nichts dagegen haben. Auf Nachfrage bei den Eltern erhielt ich die Rückmeldung, dass sie sich über einen Besuch von mir sehr freuen würden. Am nächsten Tag fuhr ich dann mit gemischten Gefühlen in die Kinderklinik, da ich nicht so recht wusste, welche Situation mich dort erwartete und wie ich damit umgehen werde. Dort angekommen standen sowohl Mutter und Vater an seinem Bett und auch die zweite Ehrenamtliche, welche parallel in der Begleitung war, war vor Ort. Die Eltern waren sehr mitgenommen und zeigten trotz allem noch Dank und Freude darüber, dass wir beiden Ehrenamtlichen da waren. Die Mutter hielt die ganze Zeit seine Hand und man merkte, dass es ihr sehr schwer fiel den Raum auch nur für ein paar Minuten zu verlassen. Ich setzte mich zu ihm ans Bett, nahm seine Hand und streichelte sie. Einen Moment herrschte Stille im Raum und jeder war mit seinen Gedanken ganz fest bei B. Danach erzählte ich ihm ein wenig. Am Ende mei- 12

nes Besuches wusste ich, dass es so gut wie keine Hoffnung mehr gibt, es waren keinerlei Hirnströme mehr messbar. Er wurde nur noch von den Maschinen am Leben gehalten. Irgendwo tief im Inneren wussten auch die Eltern das, aber sie wollten ihren Sohn verständlicherweise nicht so schnell aufgeben. Ich verabschiedete mich und versprach in der nächsten Woche noch einmal vorbei zu schauen. Dies tat ich dann auch noch zweimal. Bei diesen Besuchen las ich B. immer kurze Geschichten von Bibi Blocksberg vor, denn ich wusste, dass er diese total toll fand. In den Wochen bevor er ins Krankenhaus kam, hatten wir immer gemeinsam Bibi Blocksberg im Internet angeschaut. Die Titelmelodie summte er stets mit und er bestand darauf, dass auch ich mitsingen musste. Also sang ich ihm diese Melodie auch jetzt im Krankenhaus vor. Bei meinen weiteren Besuchen war es für mich schön zu sehen, dass sich die Mutter während meiner Anwesenheit mal für eine Stunde in ihr Zimmer zurückzog und so wenigstens für einen kurzen Moment Zeit für sich hatte. Diese Krankenhausbesuche waren mir sehr wichtig und sie haben sich richtig und gut angefühlt. Sie waren Teil meiner Begleitung und auch schon ein Teil des Abschiednehmens. Am Montag der darauf folgenden Woche teilte mir der Vater mit, dass B. sich an diesem Tag auf seine letzte Reise gemacht hat... Die Eltern hatten unter Anwesenheit der gesamten Familie die Maschinen abstellen lassen. In diesem Moment spürte ich Mitgefühl, Anteilnahme, Trauer, aber auch Erleichterung für B., da er nun von seinem Schicksal erlöst war. Es hat mich dann auch sehr berührt, dass die Eltern mich zu seiner Beerdigung eingeladen haben und für mich war ohne längere Überlegung klar, dass ich B. die letzte Ehre erweisen werde. Diese Beerdigung war für mich etwas ganz besonderes. Da ich der türkischen Sprache nicht mächtig bin, habe ich außer dem deutschen Teil nichts von den Worten verstanden, aber ich habe sehr viel gespürt. Es war bewegend für mich. Die Eltern haben sogar in dieser Situation noch ein ehrenvolles Wort für mich übrig gehabt und haben sich für meine Arbeit bei B. bedankt. In ihrer Religion ist es üblich, dass ein Traueressen erst wenige Tage nach der Beisetzung erfolgt. Auch zu diesem Essen wurden wir Ehrenamtlichen eingeladen. Zunächst war ich unsicher, ob ich dort hingehen sollte. Doch nach einem Gespräch mit der zweiten Ehrenamtlichen war mir klar, dass sich die Eltern sehr über unsere Teilnahme freuen würden und dass B. es auch so gewollt hätte. So ging ich zu diesem Traueressen, welches wiederum etwas Besonderes für mich war, da es mit dem der deutschen Kultur kaum vergleichbar ist. Es stellte für mich persönlich einen runden Abschluss meines Abschiedsprozesses dar. B. war ein ganz toller Junge mit einer besonderen Ausstrahlung und einer ungebrochenen Lebensfreude, die stets ansteckend war. Ich werde ihn nie vergessen... Karolin Daedelow 13

2. Nikolaus-Familiennachmittag des Kinder- und Jugendhospizdienstes In der Holzwerkstatt Weihnachtsbaumschmuck gestalten, Kerzen dekorieren, Stoffherzen nähen sowie bunte Schneelandschaften, Weihnachtsbären und Teelichthalter basteln oder auch selbstgebackenen Kuchen und leckere Waffeln genießen, all das stand für die 26 Teilnehmer/innen beim zweiten Nikolaus-Familiennachmittag unseres Hospiz- Zentrums am Samstag, den 5. Dezember 2015, auf dem Programm. Für alle Familien, die in der Kinder- und Jugendhospizarbeit sowie in der Kinder- und Jugendtrauerarbeit begleitet werden und wurden, gestalteten Ehrenamtliche sowie die Koordinatorinnen Ramona Bruhn und Roswitha Brandt diesen besonderen Nachmittag. Ein besonderes Highlight war der Besuch von Bonny, einer kleinen agilen Pudeldame, die mit ihrer Besitzerin, einer Ehrenamtlichen des Malteser Besuchsdienstes mit Hund, für viel Freude sorgte. Abgerundet wurde der bunte Nachmittag mit einem gemeinsamen Abendessen sowie einer bunten Sammlung an Wünschen für 2016 der kleinen und großen Teilnehmer/innen, bevor alle Familien mit einem kleinen Nikolausgeschenk wieder nach Hause aufbrachen. Zehn Ehrenamtliche hatten den kreativen Nachmittag wieder mit viel Herz und großem Engagement geplant und begleitet. Ich finde es toll, wieder hier sein zu können, resümierte Sarah (18 J.) am Ende der Veranstaltung, Wir sind nun das zweite Mal hier und irgendwie ist es schon ein kleines Ritual für mich und meine Familie geworden. Finanziert wurde der gelungene Familiennachmittag auch dieses Mal wieder von unserem Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. Dafür auch im Namen unserer begleiteten Familien ein großes und herzliches Dankeschön! Wünsche der Kinder, Jugendlichen und teilnehmenden Erwachsenen für 2016 2016 wird es im Rahmen der Jubiläen 25 Jahre Malteser Hospiz-Zentrum & 5 Jahre ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit am 10. September 2016 statt des Nikolaus- Familiennachmittages ein Spätsommerfest für alle begleiteten und interessierten Familien geben. 14

Fortbildung für die ehrenamtlichen BegleiterInnen Aus den Anregungen und Wünschen der Ehrenamtlichen zu Fortbildungen, die bei den Gruppensprechertreffen der neun Supervisionsgruppen gesammelt wurden, konnte wieder einmal ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt werden. Außerdem wurden an sechs Terminen weitere 60 Ehrenamtliche für das Thema Schutz vor sexuellem Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen sensibilisiert. Somit konnten bis 2015 alle aktiven haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen (ca. 150) über dieses Thema informiert werden. Das ist bei den Maltesern derzeit einmalig. Wir danken unserer großartigen Referentin Perdita Klützke-Naumann, die sehr sensibel und kompetent unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen geschult hat. Wir danken allen Ehrenamtlichen für die Bereitschaft, sich auf dieses schwierige Thema einzulassen. Mit der Erweiterung des Befähigungskurses Sterbende begleiten lernen um einen Samstag, werden künftig alle potenziellen Ehrenamtlichen des Malteser Hospiz-Zentrums mit dieser Einheit vor dem praktischen Einsatz geschult. Folgende Fortbildungen fanden im Jahr 2015 statt: - Herzgesänge für mich und für die Begleitung (Christiane Schnabel) - Pflegenahe Tätigkeiten, Basale Stimulation (Uta Reimers) - Umgang mit demenziell Erkrankten in allen Phasen der Erkrankung (Margret Schleede-Gebert) - Wege, wenn Menschen pflegebedürftig werden (Ivonne Festerling) - Klänge in der Begleitung Sterbender - Einblicke in die musiktherapeutische Praxis (Astrid Güting) - Menschen mit geistiger Behinderung im Sterben und in der Trauer begleiten (Ramona Bruhn) - zwei Erste Hilfe Kurse für aktive Ehrenamtliche (Henrik Hilbig) Im Januar 2015 wurde im Rahmen eines internen Filmabends der Film Das Schicksal ist ein mieser Verräter gezeigt. Einen Einblick in eine Fortbildungsveranstaltung gibt nun nachfolgend eine teilnehmende Ehrenamtliche. 15

Umgang mit demenziell Erkrankten in allen Phasen der Erkrankung" Im Juli 2015 war es soweit, diese Fortbildung sollte stattfinden, und ich durfte teilnehmen! Motivation für mich waren meine seit etwa einem Jahr wöchentlich stattfindenden Besuche bei Frau F, (demenziell erkrankt), bei denen ich z.t. ratlos war, mich sehr ge- und manchmal überfordert fühlte. Nun also der Samstag: voller Fragen, Erwartungen, Hoffnungen fuhr ich ins Malteser Hospiz-Zentrum Im Kreis netter, z.t. bekannter Mitstreiter kam gleich wieder das Gefühl auf Das wird ein guter Tag!. Zu Beginn merkten wir alle, die Referentin, Frau Margret Schleede-Gebert, war einfach toll. Sie konnte theoretische Themen bearbeiten, stellte aber auch immer einen ganz konkreten Bezug zur Praxis her, war stets offen für unsere Anmerkungen und Fragen und knüpfte dadurch gut an unseren Erfahrungen an. Sie kannte zu allem so praxisnahe und wunderbare Beispiele. So stellte sie zum Beispiel die vier verschiedenen Stadien einer demenziellen Erkrankung theoretisch dar, zeigte uns aber auch in einem Rollenspiel, wie Betroffene in der jeweiligen Phase erscheinen, wie sie sich bewegen, wie sie denken, welche Nöte sie bewegen. Es gelang ihr, das Thema mit großem Einfühlungsvermögen, viel Respekt, dazu einer heiteren Leichtigkeit anzugehen. Wie wohltuend und einprägsam für uns Lernende! Hier einige meiner Aha-Sätze unseres Seminars bezogen auf ein konkretes Fallbeispiel (Herr L.): Herr L. nimmt sich als viel jünger (z.t. 20 Jahre alt) wahr, als er tatsächlich ist. Viele Jahre seines Lebens sind aus der Erinnerung gestrichen. So hält sich Herr L. im Heim, in dem er lebt, für einen Teil des Personals, um ihn herum befinden sich lauter Alte. Herr L. kann nichts Neues abspeichern. Dinge aus dem heutigen Alltag (z.b. Papiertaschentücher) kennt Herr L. nicht, er kann ihre Funktion nicht neu erlernen, da ihm das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr zur Verfügung steht. Bietet man Herrn L. Stofftaschentücher an, so erinnert er deren Zweck. Herr L. ist auch sprachlich auf einem früheren Stand. So kann er vieles nicht richtig einordnen (Besucherin: Ich komme von einer Sozialstation! Herr L.: Vom Sozialamt möchte ich nichts haben! /Sagt die Besucherin stattdessen: Ich bin die Gemeindeschwester! so kann Herr L. an einen Begriff anknüpfen, der ihm noch zu Verfügung steht.) Herr L. wacht morgens regelmäßig unorientiert auf und weiß nicht, wo er ist, wie er dort hin gekommen ist. Die Kleidung im Schrank ist unbekannt, der Weg zum Geschäft unklar, der Freund, der ihn besuchen wollte, ist nicht da, weil er schon seit Jahren verstorben ist. Hätte Herr L. einen Migrationshinter- 16

grund, so ginge ihm wohl irgendwann die deutsche Sprache (als Zweitsprache) verloren. Was habe ich nun für meine wöchentlichen Besuche bei Frau F. mitgenommen? Ich merke, wie meine Befangenheit vor dem Thema Demenz schwindet. Ich werde mutiger und phantasievoller, ins Gespräch mit Frau F. zu gehen. Das fühlt sich gut an, mein Stresspegel sinkt. Es gelingt mir besser, die Situation von Frau F. zu verstehen, mich darauf einzustellen. Jeden Dienstag begrüßt Frau F. mich geschäftsmäßig freundlich, so wie sie es in ihrem Berufsleben sicher damals getan hat; sie erkennt mich nicht wieder. Früher verwirrte mich dies. Heute fange ich immer wieder neu an, den Kontakt für die jetzige Stunde aufzubauen. Das gelingt, denn nach wenigen Momenten merke ich, dass Frau F. sich freut, dass ich (oder wohl eher jemand) da bin /ist. Heute bin ich darüber weniger enttäuscht, nicht persönlich verletzt. Frau F. und ich machen uns die Stunde zu einer guten Stunde, das macht mich dann sehr zufrieden. Immer wieder, manchmal 10 Mal in einer Stunde, berichtet Frau F. mir das Gleiche, fragt oft das Gleiche. Früher für mich anstrengend, es brachte mich fast aus der Fassung Durch die Fortbildung, habe ich scheinbar etwas mehr innere Geduld, ich weiß, warum Frau F. so denkt und spricht. Ich erlaube mir, über manche Situationen zu schmunzeln. Das ist nicht respektlos Frau F. gegenüber. Und es tut mir gut, es entspannt mich: Wie oft hat mich Frau F. schon gefragt, ob ich auch hier im Heim wohne, ob ich auch einen Rollator habe. Meine Gedanken Könnte das stimmen? werden seltener. Der Wahr-heitsgehalt ihrer Äußerungen wird mir unwichtiger, wichtiger sind die Gefühle, die Frau F. bei ihren Äußerungen hat. Ich bin mit Frau F. im JETZT, welch` ein Geschenk, dass sie mich an diesem JETZT teilhaben lässt. Ich lerne, mich von gesellschaftlich üblichen Gepflogenheiten freier zu machen. Frau F. berichtet mir, dass sie nach der Mittagsruhe im Nachthemd durchs Haus gelaufen sei, weil sie nicht wusste, ob es nun 3 Uhr nachts oder nachmittags sei. Heute kann ich mehr die Not von Frau F. sehen und hoffe, dass sie im Nachthemd jemanden gefunden hat, der ihr geholfen hat, ihren Tag wieder zu ordnen. Zu guter Letzt: Die Mittagspause mit leckerem, von allen Teilnehmer/innen mitgebrachtem Buffet, trug natürlich wie immer zusätzlich dazu bei, dass die Atmosphäre so gut war, wir kamen auch hier ins Gespräch welch` eine Bereicherung. Danke für diesen wertvollen Tag und danke dafür, dass ich durch neu Gelerntes die Zeit mit Frau F. anders erleben darf. Sabine Fischer-Happel 17

Trauerbegleitung Der Verlust eines nahestehenden Menschen ist für viele Betroffene eine Extremsituation, nichts ist mehr so wie es einmal war. Der Alltag kann schlicht zu einer kaum zu bewältigenden Herausforderung werden. Das Team vom Hospiz-Zentrum möchte Menschen auch in dieser schwierigen Lebenssituation zur Seite stehen. Da die Bedürfnisse Trauernder in dieser alles verändernden Zeit sehr unterschiedlich sind, möchten wir diesen mit unterschiedlichen Angeboten begegnen. Ein seit nun inzwischen 10 Jahren bewährtes Angebot ist das monatliche Trauercafé im Malteser Hospiz-Zentrum. Zwölfmal im Jahr kümmert sich eine Gruppe ehrenamtlicher TrauerbegleiterInnen eigenverantwortlich um die Organisation des Cafés. Dafür ein herzliches Dankeschön an das Team des Trauercafé um Elke von Popowski! Es ist bewundernswert mit welchem Engagement, welcher Kontinuität und Zuverlässigkeit dieses Angebot ermöglicht wird. Im Jahr 2015 wurde das Trauercafé wieder sehr gut besucht. Mit teils über 20 Trauernden war jeder Platz besetzt und die räumlichen Kapazitäten fast erreicht. Nach dem Umzug des Lebens- und Trauercafés für Menschen mit und ohne geistige Behinderung im Frühjahr 2015 in das Neubaugebiet Alsterdorfer Gärten (Dorothea- Kasten-Str.1g) sind die Besucherzahlen etwas gesunken. Wir hoffen, dass in Zukunft wieder mehr Menschen dieses Angebot nutzen werden. Das Kochen mit Trauernden gehört zu den neueren Angeboten im Haus und wird seit inzwischen vier Jahren an 5-6 Abenden im Jahr angeboten. Wir freuen uns, dass dies trotz personeller Veränderungen weiter möglich ist. Frauke Borkamp und zwei weitere engagierte ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen kümmern sich verlässlich um die Vorbereitung - die genaue Menüplanung mit Probekochen, Einkaufen und das liebevolle De- 18

cken des Tisches erfordern viel Zeit. Das Trauergruppenangebot für Erwachsene fand auch in diesem Jahr wieder großen Zuspruch. So startete die inzwischen abgeschlossene Gruppe im März mit 11 Teilnehmer- Innen und die noch laufende Gruppe im September mit 7 TeilnehmerInnen. Auch in Zukunft ist es geplant jährlich zwei Gruppen anzubieten, wovon eine Gruppe diesmal in den frühen Abendstunden stattfinden soll, damit auch Berufstätige teilnehmen können. Ein weiteres wichtiges Angebot für Trauernde ist die Möglichkeit der Trauerberatung und die Trauereinzelbegleitung. Auch hier ist es uns möglich, Trauernden kurzfristig Termine und Unterstützung anbieten zu können. Den ehrenamtlichen TrauerbegleiterInnen, die immer wieder bereit sind, sich während einer Einzelbegleitung auf eine intensive Begegnung einzulassen und die Schwere der Trauer anderer Menschen mitzutragen, gilt ein großes Dankeschön. Im Sommer diesen Jahres fand der inzwischen dritte regionale Qualitätszirkel zur Trauerarbeit der Malteser in unserem Haus statt. Haupt- und ehrenamtliche Trauerbegleiter- Innen aus Flensburg, Hannover und unseres Hospiz-Zentrums trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch und einer Fortbildung zum Thema Trauer nach Suizid. Besonders freuen wir uns über den im September begonnenen Kurs Trauernde begleiten lernen. In Zusammenarbeit mit dem Katharinen Hospiz am Park in Flensburg werden insgesamt 16 Ehrenamtliche geschult, davon 14 für unseren Dienst. Unter Leitung von Frau Conny Wolff vom Trauerinstitut Deutschland findet diese Schulung bis Februar 2016 statt. An dieser Stelle unser herzlicher Dank an alle Spender und Stifter. Es gibt weiter keine gesetzlichen Finanzierungsmöglichkeiten und somit werden sämtliche Angebote in der Trauerbegleitung aus Spendengeldern finanziert. Besonders hervorheben möchten wir an dieser Stelle die Schumacher-Stiftung, die Geschwister Hell-Stiftung sowie die großzügige Unterstützung unseres Hospiz-Freundeskreises Bruder Gerhard e.v. Ohne ihre großzügigen Spenden wäre es nicht möglich, diese Qualifikation Ehrenamtlicher zu finanzieren. Befähigungskurs: Trauernde begleiten lernen 2015 gespannt-spannend-entspannt Als wir sechzehn uns im September 2015 zum ersten Mal im Kloster Nütschau trafen, ahnten wir nicht, was uns alles an diesem Wochenende erwarten würde. Wir waren alle froh, dass wir eine Zusage erhalten hatten für diesen recht begehrten Kurs und waren sehr gespannt, besonders natürlich auch auf die Referentin Conny Wolff. Schon ihre erste Übung wirbelte uns durcheinander. Wir merkten sofort, es ging um Selbsterfahrung und erstes Kennenlernen mit viel Spaß. Es fing gar nicht traurig an! 19

Die gemeinsame Stoffsammlung zur Veränderung von Trauer von den ersten Tagen bis zu einem Jahr, zeigte uns die enorme Bandbreite des individuellen Erlebens. Alle hatten ihre eigenen Erfahrungen eingebracht. Alles durfte sein. Nach dem Mittagessen ging es ans Eingemachte. Eine Phantasiereise zum eigenen tiefen Schmerz eines erlebten Verlustes. Hatten wir uns wirklich dafür freiwillig gemeldet? Und dann sollte das auch noch gemalt werden, für viele eine arge Herausforderung. Die folgende Besprechung zählte sicherlich zu den intensivsten Erlebnissen bisher. Es gab viele Tränen. Mein eigener Schmerz war wieder ganz präsent. Dabei dachte ich, er wäre inzwischen gut verarbeitet. Gestaunt habe ich über so manches Bild, das den tiefsten Beruhigend war das Angebot unserer beiden Kursleiterinnen, Conny Wolff und Corinna Woisin, sie stünden auch nachts für Gespräche zur Verfügung. Zum Glück brauchte es keiner von uns, aber wir fanden es eine sehr einfühlsame Geste, die uns wieder einmal zeigte, wie wertschätzend unsere Leitung uns behandelt! Eine heiße Diskussion entfachte die Frage: Was möchte ich als Trauerbegleiterin bekommen? Schließlich machen wir es ja ehrenamtlich und wollen nur helfen. Beim näheren Hinschauen entdeckten wir aber eine Vielzahl an Schätzen, die wir unbewusst und jetzt auch bewusst gerne gewinnen möchten. Ganz interessant war die Information, wie intensiv sich die Sterbebegleitung auf die Trauer der Hinterbliebenen auswirkt. Sie benötigen nach dem Tod nämlich meist keine Trauerbegleitung! Teilnehmerinnen des Vorbereitungskurses für Ehrenamtliche Trauernde begleiten lernen (2015/2016) Schmerz der anderen Teilnehmerinnen unvermutet bunt zeigte. Natürlich ließen uns die Erlebnisse der Anderen nicht unberührt. Abends waren alle total geschafft. Am Folgewochenende - zurück in der Halenreie - einige Wochen später, wurden Peergruppen gebildet. Diese treffen sich in der Zwischenzeit der Kurswochenenden zum gemeinsamen Vertiefen und Üben des 20

Gelernten. Wir erfuhren durch Conny Wolff und Claudia Trilk auch Details der verschiedenen Trauermodelle. Bei der Suche nach eigenen Ressourcen hatte meine Kleingruppe leicht das Thema verfehlt: Wir hatten uns selbst nicht so wichtig genommen, sofort an die Trauernden gedacht, staunten dann über die Vielzahl der Kraftquellen der Anderen. Zum Erkennen von Ressourcen der Trauernden wurden uns zwei Szenen vorgespielt mit anschließender Diskussion. Eine sehr kreative Einlage, die sehr auflockernd und intensiv wirkte, zwischen all der Theorie. Was ich noch sehr wichtig fand an dem Wochenende: Auch bei guter Begleitung schaffen es ein Drittel der Trauernden nicht, den Verlust in ihr Leben komplett zu integrieren. Das darf sein! Wir müssen kein Ziel haben für die Trauernden, nur Raum ermöglichen. So kann ich ganz entspannt und entlastet einer Begleitung entgegensehen. Wie es wohl weitergeht? Hoffentlich lustvoll und wenig schmerzvoll! Ich bin gespannt! Barbara Strickwold Kinder- und Jugendtrauerarbeit Im Januar 2015 begann unter der Leitung von Ramona Bruhn sowie den beiden Ehrenamtlichen Kathrin Glauner-Niesen und Cornelia Heinrich eine neue Kindertrauergruppe für Sechs- bis Zwölfjährige. Diese wird noch bis Ende Februar 2016 andauern und umfasst insgesamt 20 Treffen. Der Bereich der Trauerberatung und -begleitung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat auch 2015 wieder einen größeren Rahmen eingenommen. Es gab wiederholt mehrere Anfragen für jüngere Kinder, sodass bereits im Januar 2016 in Kooperation mit dem Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendliche in Trauer e.v. und unter Leitung von Ramona Bruhn-Tobler und Maria Traut die nächste Kindertrauergruppe für Sechs- bis Zehnjährige in unserem Hospiz-Zentrum beginnen wird. Sechs Kinder, die vornehmlich einen Elternteil nach längerer Erkrankung verloren haben, werden an der Gruppe teilnehmen. Kreative und spielerische Methoden werden in die Begleitung mit einbezogen, um so ein altersbezogenes Unterstützungsangebot zu gestalten. Das Angebot wird in einem zweiwöchigen Rhythmus stattfinden. Leider fanden sich für die geplante Jugend-Trauergruppe nicht genug TeilnehmerInnen, so dass diese Gruppe nicht wie angedacht im Herbst 2015 starten konnte. Auch im Bereich der Kinder- und Jugendtrauerarbeit sind wir auf Spenden angewiesen, um den Eigenanteil für die Familien so gering wie möglich zu halten oder auch Angebote komplett kostenfrei anbieten zu können. Bisher gibt es, ähnlich wie im Erwachsenenbereich, keine anderweitige Förderung für diese so wichtige Unterstützung. 21

Spaziergänger willkommen Gelebte Spiritualität im Hospiz-Zentrum Die Idee, gemeinsam um die Teichwiesen zu spazieren und sich von schönen Liedern und nachdenkenswerten Texten/Gedichten inspirieren zu lassen, wurde im Mai 2014 während der Zukunftswerkstatt in Kloster Nütschau aus dem Workshop gelebte Spiritualität im Hospiz-Zentrum geboren. Bereits vier Mal hat dieser Spaziergang schon stattgefunden und erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Wir gehen abschnittsweise in Stille, tauschen uns aber auch mit den anderen Spaziergängern über das Vorgelesene aus. Der Empfehlung, mal mit TeilnehmerInnen, die man noch gar nicht kennt, ins Gespräch zu gehen, kommen viele gerne nach. Eingeladen sind alle Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, sowie deren Angehörige und Freunde. Begleitete allerdings nicht, denn die Spaziergänge sollen eine Kraftquelle allein für die in der Sterbe- und Trauerbegleitung Tätigen und deren Vertrauten sein. Unser nächster Spaziergang findet statt am: Samstag, den 19. März 2016. Treffpunkt ist vor dem Hospiz-Zentrum um 10:20 Uhr. Der Spaziergang dauert ungefähr eine Stunde. Wir gehen bei jedem Wetter! Komm doch auch mal mit! Cornelia Heinrich Ökumenischer Gottesdienst am 13.2.2015 Inspiriert durch die Ideen, die während der Zukunftswerkstatt im Kloster Nütschau im Mai 2014 in dem Workshop gelebte Spiritualität im Malteser Hospiz-Zentrum Bruder Gerhard gesammelt wurden, und insbesondere durch den dort von Ehrenamtlichen gestalteten ökumenischen Gottes- dienst, hatte sich eine Ehrenamtsgruppe gefunden, die dieses Projekt weiter ausarbeiten wollte. So entstand u. a. die Idee, einen Spirituellen Spaziergang um die Teichwiesen in Hamburg-Volksdorf für Ehrenamtliche anzubieten, ein Steine-Ritual zu Ehren der Verstorbenen in den ambulan- 22

ten Begleitungen einzuführen und jährlich einen ökumenischen Gottesdienst zu gestalten, über den ich nachfolgend gern berichten möchte. Der Gottesdienst fand am Freitag, den 13.2.2015, um 19.00 Uhr in der Seitenkapelle der Heilig Kreuz Kirche in Volksdorf unter dem Thema Heiliger Geist statt. Gut vorbereitet, aber doch recht aufgeregt, erwarteten wir gespannt, wie viele Gäste sich wohl einfinden würden. Zur großen Freude aller konnten wir über 40 Besucher begrüßen! Die liturgischen Teile des Gottesdienstes wurden durch Thomas Kleibrink, dem Diakon für das Ehrenamt der Malteser Hamburg, wahrgenommen, alle anderen durch Ehrenamtliche. Zu Beginn erhielten alle BesucherInnen Teelichter, die an einer eigens für diesen Zweck gespendeten Kerze entzündet wurden. Dabei wurde das Taizé-Lied Im Dunkel unserer Nacht gesungen, das - wie alle folgenden Lieder - von zwei Gitarren begleitet wurde. Nach der Begrüßung und dem Lied Komm, heil ger Geist mit Deiner Kraft wurde Gottes Wort durch die Apostelgeschichte 2, 1-13 verkündet. Danach sangen wir das Lied Atme in uns, Heilger Geist. 23 Anschließend trug Gislind Schiller, eine Ehrenamtliche des Hospiz-Zentrums, die von ihr ausgearbeitete Ansprache zum Thema Heiliger Geist vor. In der hier von ihr selbst stark gekürzten Fassung ist zumindest ein kleiner Eindruck daraus zu gewinnen: Die Ansprache wollte uns ermutigen, die heilige Kraft, die jeder von uns in sich trägt, für seine Arbeit zu nutzen. Dabei ist es wichtig, nicht nur das Leben, sondern auch den Tod zu verstehen. Der heilige Geist, unsere Kraftquelle, die durch uns hindurchfließt, ist unerschöpflich; ist ewig. Er ist eine von Gott gegebene Kraft, der uns Vertrauen, Liebe und Lebendigkeit schenkt. Er schenkt uns spirituelles Empfinden, das uns hilft, das Herz derer zu erreichen, die wir begleiten; indem wir Mut machen, Trost spenden oder still begleiten. Der heilige Geist in uns hilft, das Leben zu bewältigen. Auch wenn wir ihn nicht sehen können, seine Kraft ist dennoch da und stärkt uns. Und um diese Ansprache entsprechend auf uns wirken zu lassen, schwiegen wir danach in mehreren Minuten der Stille. Dann wurde zu dem Lied Unser Halleluja (mit der Melodie von Leonard Cohen) das zum Neujahrsempfang am 13.1.2015 begonnene Erinnerungsritual zu Ehren der in 2014 in den ambulanten Begleitungen Verstorbenen fortgeführt. Die Namen aller Verstorbenen wurden verlesen. Dazu wurden Kerzen entzündet und zur Statue der Mutter Gottes gebracht, wo auch das Glas mit den namentlich beschrifteten Erinnerungs-Steinen stand. Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gottesdienstes waren dies berührende Momente! Im Wechsel mit dem Taizé-Lied O Lord, hear my prayer wurden dann mehrere Fürbitten vorgetragen, darunter auch einige von Besucherinnen und Besuchern.

Nach dem gemeinsamen Vater unser spendeten wir uns nacheinander gegenseitig Segen, indem wir die Hand des Nachbarn ergriffen mit den Worten: Ich lege meine Hand in Deine Hand und Gottes Segen sei mit Dir. Dieses Ritual hatte uns schon beim Spaziergang um die Teichwiesen nachhaltig sehr angerührt, und auch dieses Mal empfanden es alle Anwesenden ebenso. Es folgte das Lied Keinen Tag soll es geben. Zum Abschluss wurden auch die zu Beginn entzündeten Teelichter zur Statue der Mutter Gottes gebracht, und alle Teilnehmenden erhielten zur Erinnerung an diesen Gottesdienst und dessen Motto Heiliger Geist kleine Kärtchen mit entsprechenden Stichworten wie: Weisheit, Kraft, Inspiration, Hoffnung, Freundschaft, Bewegung, Mitgefühl, Liebe, Leben, Spirit, Dynamik, Verbindung zu Gott, Begeisterung, Erkenntnis, Lebenskraft, Hauch, Glaube, Beistand, segnende Kraft, Getragensein, Schmetterling, Stärke, Atem Gottes, Feuerzungen, Wind, Stille, göttlicher Duft, Mut, Taube, Gottessehnsucht, Verständnis, Geschenk, Unerklärlich. Unser Resümee: Trotz der von allen als recht ungastlich empfundenen kühlen Temperatur in der Kirche waren sich alle Beteiligten am Ende einig - es war ein wunderschöner Gottesdienst, der die Gemeinschaft aller gestärkt hat. Wir sollten diese Veranstaltung weiterführen! Angelika Johannsen Bildungsarbeit im Hospiz-Zentrum Neben der ambulanten Hospizarbeit, der Kinder- und Jugendhospizbegleitung und der Trauerarbeit, ist das Hospiz-Zentrum eine Palliative Care-Bildungsstätte für Fachkräfte. Nach der Strategieplanung in 2014 haben Ansgar Theune (kaufm. Leiter des Malteser Hilfsdienstes e.v. Hamburg) und Corinna Woisin zum Sommer 2015 die gesamten Kursangebote des Hospiz-Zentrums neu kalkuliert und zum Teil angepasst. Insgesamt konnten wir in 2015 98 TeilnehmerInnen aus dem ganzen Bundesgebiet in sechs verschiedenen Palliative Care Kursen (zwischen 2 bis 20-tägige Weiterbildungen) schulen. Zusätzlich führten wir mehrere Inhouseschulungen z.b. für die Assistenzgesellschaften der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (Palliative Care für Menschen mit Behinderung) und für das Hospital zum Heilig Geist (Ehrenamtsschulung) durch. Kurse und Seminare die vom Hospiz-Zentrum 2015 für Fachkräfte angeboten wurden: Basiskurs für Pflegende 24 (2 Wochen von 160 Std) Basiskurs für Pflegende 25 (3 Wochen von 160 Std.) Basiskurs für Pflegende 26 (1 Woche von 160 Std.) 24

Koordinatorenseminar (40 Std.) Seminar für Führungskompetenz (1. Block von 40 Std) Refresher-Kurs (16 Std) verschiedene Inhouse-Schulungen Personalien Carolin Koopmann hat ihre Elternzeit bis Sommer 2016 verlängert und Ramona Bruhn (ab 28.12.2015 Ramona Bruhn-Tobler) wird Ende März 2016 eine kleine Auszeit nehmen. Sie wird Mutter, plant aber bereits im Herbst 2016 mit einem kleinen Stellenanteil wieder im Hospiz-Zentrum einzusteigen. Theresia Rieder aus Poysdorf in Niederösterreich war eine Woche im November als Praktikantin im Hospiz-Zentrum, um während ihres interprofessionellen Palliativlehrgangs in Wien praktische Erfahrungen in der ambulanten Hospizarbeit zu sammeln. Wir haben uns gefreut, eine sehr interessierte und engagierte Kollegin aus Österreich kennen gelernt zu haben! Hier einige Auszüge aus ihrem Praktikumsbericht: Mit welchen Fragestellungen bin ich an das Praktikum herangegangen? Wie können ehrenamtliche MitarbeiterInnen gut begleitet werden? Was stärkt den Teamgeist? Wie wirkt sich das auf die Lebensqualität der zu Begleitenden aus? Was hat mich besonders beeindruckt? Ein sehr gut aufeinander eingespieltes Team mit klaren Strukturen und guter Planung für gemeinsame und persönliche Arbeit (wöchentliche Rück- und Vorschau, Jahresplanung, Planung für ehrenamtliche Fortbildungen, Schnittstellenmanagement...). Gegenseitige Unterstützung und Reflexion sowie Weitergabe von wichtigen Informationen zu Menschen, die begleitet werden, bzw. zu Ehrenamtlichen. Die Zusammenarbeit habe ich als sehr essentiell erlebt, da ja manche MitarbeiterInnen teilzeitbeschäftigt sind. Was hat mich herausgefordert? Teilnahme an der Teamkonferenz am ersten Tag - sehr gut vorbereitet, strukturiert, hohe Aufmerksamkeit aller TeilnehmerInnen! Schulung der Ehrenamtlichen, Supervisionen der Ehrenamtlichen. Was ist mein Lerngewinn? Gute Organisation und Planung, der Austausch mit den KoordinatorInnen ist wichtig. 25

Gute Begleitung von Ehrenamtlichen erfordert viel Zeit, Kontakt und Reflexion mit ihnen, um auch Fähigkeiten der Ehrenamtlichen bestmöglich zu erheben und einzusetzen. Was nehme ich mir in meinen Praxisalltag mit? Viele Ideen: Kochen mit Trauernden, Neujahrsempfang für Ehrenamtliche, hohe Wichtigkeit der Supervision für Ehrenamtliche, regelmäßige Ehrenamtsgespräche, um die Ressourcen bestmöglich einsetzen zu können, Ehrenamtliche als Gleichwertige im Netzwerk zu behandeln. Ebenfalls möchten wir in diesem Jahresbericht auch einmal einer ganz besonderen Hospizmitarbeiterin unser Lob aussprechen und ihr für ihr mehrjähriges Engagement, insbesondere in den Bildungsveranstaltungen, Kindergruppen, aber auch im Miteinander der Haupt- und Ehrenamtlichen, danken: Wuff-Wuff Hallo, die meisten von Euch kennen mich ja bereits. Aber für diejenigen, die mich bisher nicht kennen gelernt haben, möchte ich mich mal vorstellen. Wuff, wuff. Mein Name ist Jette und ich arbeite seit über zehn Jahren als Hospizhund und (fast) ständige Begleiterin von Corinna Woisin im Hospiz-Zentrum. Mein Tagesablauf ist klar strukturiert: Wenn ich morgens ankomme muss ich zunächst alle Mitarbeiterinnen und den einen Mitarbeiter begrüßen. Es genügt ein kurzer Blick in jedes Büro, ein kleines Schwanzwedeln und gelegentlich ein leises Wuff - dann wissen alle, dass ich da bin. Am schönsten ist es, wenn Astrid Karahan bereits anwesend ist, denn dann macht sie ihre Schublade auf und ich bekomme als Morgengruß ein Leckerli. Oder auch mal zwei oder drei Anschließend suche ich meine Bälle und mein Quietsche-Spielzeug zusammen. Wo mögen die ganzen Sachen bloß sein? Vielleicht in Uwe Enenkels Büro? Oder oben bei Claudia Trilk auf dem Flur? Oder doch hinter der Dachpfanne im Erdgeschoss? Wenn ich dann endlich einen Ball gefunden habe, schaue ich nochmals in jedes Büro - vielleicht hat ja einer von meinen Kollegen Zeit, mit mir ein wenig zu spielen? WUFF!!! Aber nein, alle sind am Arbeiten 26

und starren wie gebannt auf die Bildschirme auf dem Schreibtisch, oder Telefonieren - schade. Also muss ich mich selber beschäftigen. Aber halt: ich höre, dass unten nochmals die Haustür geöffnet wird. Wer mag da wohl kommen? Juhuu, es ist Erika Seligmann! Die Kollegin hat immer ein wenig Zeit, um mit mir ein paar Minuten im Garten zu spielen. Unermüdlich wirft sie den Ball weit über den Rasen, und ich laufe genauso unermüdlich hinterher und bringe ihn zurück. Das ist prima! Da kommt man ganz schön aus der Puste. Ich bin ja mit 13 Jahren auch nicht mehr die Jüngste. Nach dieser anstrengenden Arbeit ist erst einmal eine lange Pause angesagt. Die verbringe ich schlafend in meinem Körbchen in Corinna Woisins Büro. Das tut gut! Doch plötzlich klingelt es an der Haustür! Wer mag mich bei meinem Schläfchen stören? Da muss ich doch gleich mal nachsehen! Schnell aufgesprungen und zur Treppe gelaufen. Es ist der Postbote. Prima! Wir sind nämlich richtig gut befreundet und er hat immer ein Leckerli für mich in der Hosentasche. Tatsächlich! Und es schmeckt wieder mal Klasse. So, schnell zurück ins Körbchen und noch ein wenig weiterschlafen. Dann höre ich ein leises Klicken. Das kenne ich doch! Wieder muss ich hoch und bei Ingeborg Dallmann ins Büro schauen. Und tatsächlich: sie hat ihre Brotdose geöffnet. Da kriege ich doch immer ein klein wenig ab - meistens nicht nur Brot, sondern auch ein wenig Käse. Aber sie ist streng! Mehr als zwei Bissen bekomme ich nicht. Besser als gar nichts. Nun gehe ich in den Gruppenraum im ersten Stock und lege mich ein wenig in die Sonne, die inzwischen durch die Fenster scheint. So lässt es sich aushalten! Wuff! Manchmal sind in diesem Raum Besprechungen bzw. Supervision. Da kommen die anderen KollegInnen ins Haus. Ich bin ja auch ehrenamtlich hier! Die kennen mich auch schon alle und es gibt Streicheleinheiten, Bälle werfen oder eben Aufmerksamkeit. Ohh, wie ich das genieße. Nicht immer, aber oft haben wir andere Menschen im Haus, sogenannte Gäste, die die Weiterbildungskurse hier besuchen. Die lernen mich dann auch kennen! Und die Pausen, das ist für mich die schönste Zeit. Denn dann ist eigentlich immer jemand da, der mit mir spielt, der meinem treuen Hundeblick nicht wiederstehen kann und mir etwas Leckeres zusteckt. Leider darf ich nicht die ganze Zeit mit diesen vielen, netten Menschen verbringen. Oft wird die Seminartür vor meiner Schnauze geschlossen. Schade! Nach so einem anstrengenden Arbeitstag bin ich richtig geschafft. Abends wird dann noch einmal kurz Gassi gegangen und ich kann dabei genau erschnüffeln, was über den Tag in Volksdorf passiert ist. Immer wieder interessant! Wenn ich dann nach Hause komme, freue ich mich auf die Ruhe und eine erholsame Nacht. Und morgen geht es dann wieder ins Hospiz zur Arbeit, mit vielen Leckerlis, mit Ball spielen, mit Sitzungen, Diskussionen und Postboten und mit viel Spaß! Wuff, wuff, Eure Jette (Hospizhund) 27

Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. Freundschaft ist Gefühl und Verständnis füreinander und Hilfsbereitschaft in allen Lebenslagen (Cicero) Der Freundeskreis bemüht sich nach Kräften, insbesondere auch dem hauptamtlichen Team am Hospiz-Zentrum die Arbeit zu erleichtern und Hilfe in fast allen Lebenslagen zu leisten. Er befördert insbesondere die Aufgaben und Bereiche, die leider gar nicht oder nach wie vor nur in geringem Umfang von den Krankenkassen finanziert werden. Dies sind u.a. die Unterstützung der Trauerarbeit (z.b. Mitfinanzierung des 3. Trauerbegleitungskurses), des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes sowie der Kinder und Jugendtrauerarbeit, der palliativen Fachberatungen sowie von Renovierungsmaßnahmen an Haus (Haustüren, Treppe und Terrasse) und Pflegearbeiten im Garten, Übernahme von Fortbildungskosten (z.b. ALS-Tag in der Berliner Charité), die Fahrtkosten bzw. Auslagenerstattungen für die ehrenamtlich tätigen HospizhelferInnen oder auch die Übernahme von Druckkosten. Nur durch die Freundeskreismitglieder und Förderer können wir all dies Gute tun und Gutes bewirken. Sehr erfolgreich konnte der Freundeskreis die Reihe von Kunstausstellungen im Hospiz- Zentrum mit der inzwischen 15. und 16. Ausstellung fortsetzen. Claudia Flurschütz, seit vielen Jahren ehrenamtlich im Hospiz- Zentrum engagiert, initiierte diese beiden Ausstellungen für den Hospiz-Freundeskreis. Am 23. Januar fand die Eröffnung der Ausstellung von Rolf Meyn (1930-2013) Retrospektive I Zeichnung und am 12. November die Vernissage von Marlies Fliessbach Malerei im Hospiz-Zentrum statt. Bild aus der Ausstellung Malerei von Marlies Fliessbach 28

Auf diesem Wege ist es erneut gelungen, viele Menschen in unser Haus zu locken und unsere Arbeit und die dort tätigen MitarbeiterInnen bekannter zu machen. Ein großer Erfolg war darüber hinaus der wieder gemeinsam vom Malteser Hospiz- Zentrum mit dem Diakonie-Hospiz Volksdorf organisierte und von den jeweiligen Freundeskreisen unterstützte 3. Walddörfer Hospiztag. 100 Besucher kamen am Donnerstag, den 26. Februar 2015 in die St. Michaels Kapelle nach Volksdorf, um Professor Dr. Traugott Roser (Professor für Praktische Theologie und Spiritual Care an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster) zu hören, der über die Kraft der Spiritualität in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Patienten und ihrer Familien sprach. Prof. Roser hielt einen facettenreichen Vortrag mit Blick auf Leiden, die Begleitern und Begleiterinnen in Gemeinden, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, aber natürlich auch jedem Menschen im Privatleben begegnen. Außerdem beleuchtete er die aktuelle Debatte über ärztlich assistierten Suizid und den persönlichen und gesellschaftlichen Umgang mit Leid in Krankheit und Tod. Der Freundeskreis bedankt sich auch an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Spendern für ihre Großzügigkeit sowie das Vertrauen, das sie in uns setzen. Durch Tod und Wegzug vermindert sich leider die Zahl unserer Mitglieder langsam aber stetig. Bitte helfen Sie uns auch in unserem kommenden 25. Jubiläumsjahr, weitere Freunde und Förderer für unsere Arbeit zu gewinnen! Denn wir möchten das umfassende und hochqualifizierte Angebot des Hospiz-Zentrums unbedingt auch zukünftig allen Betroffenen kostenfrei zur Verfügung stellen! Spenden Sehr gern möchten wir uns noch einmal ausdrücklich an alle Freunde und Förderer des Malteser Hospiz-Zentrums wenden, die uns auch im Jahr 2015 finanziell und ideell unterstützt haben. Unsere Arbeit ist sehr auf ihr finanzielles Engagement und die Unterstützung durch den Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. angewiesen. Zudem haben wir mehrere Geburtstags- und Kondolenzspenden erhalten. Herzlichen Dank dafür! Besonders nennen möchten wir die Stiftungen, die Projekte für Aufbauarbeit in 2015 ermöglicht haben: Barbara und Michael Hell Stiftung Ruth A. und Manfred J. Schumacher Stiftung Stiftung Hamburger Sparkasse - Zweckertrag Lotteriesparen Michaelis Förderverein e.v. 29

Frau Hildegard Chartieu - Nachlassspende sowie den weiteren, vielfältigen Anlass- und KondolenzspenderInnen Vielen Dank! Social Day im Hospizgarten Eine tatkräftige Unterstützung der besonderen Art leisteten 10 MitarbeiterInnen aus dem IT-Bereich der Firma ConceptPeople / Hamburg im Rahmen des Social Days am 25. September 2015. Sie übernahmen Gartenarbeiten und verschönerten die HospizAuffahrt unter Leitung von Erika Seligmann (Servicekraft). Bei stärkender Suppe sowie Kaffee und Kuchen hörten sie von Corinna Woisin über die vielen Aufgaben in unserem Hospiz-Zentrum. Die Firma ConceptPeople hat dazu auf Ihrer Website einen interessanten Bericht veröffentlicht (Link: http://www.conceptpeople.de/news/berichtmalteser-social-day.html). Erika Seligmann mit den MitarbeiterInnen der Firma ConceptPeople 30

Ärmel hochkrempeln Nach der Vorstellung der Malteser wurden noch während des Frühstücks die Aufgaben des Tages besprochen. Die wesentliche Aufgabe war das Herrichten der langen Auffahrt, die zum Hospiz führt. Auf der linken Seite wucherten viele Büsche und Bäume, die am Tag vor unserem Einsatz großzügig abgeholzt wurden. Die Äste mussten dann entfernt und zur Abholung aufgeschichtet werden. Auf der rechten Seite der Auffahrt hat sich das Unkraut seinen Weg gebahnt und musste entfernt werden. Danach sollte die ganze Seite mit Rindenmulch belegt werden. Also, Ärmel hochkrempeln und los geht s. Schnell wurde klar, dass wir nicht nur mit der Tastatur umgehen können. Gut organisiert leerten sich die einzelnen Bereiche der Auffahrt, und die Berge der Äste wuchsen schnell an. Die linke Seite der Auffahrt war bald wieder so hergerichtet, dass sie in den nächsten Monaten wieder durch die Mitarbeiter der Malteser gepflegt werden kann. Auch die rechte Seite der Auffahrt stellte uns vor keine große Herausforderung, sodass wir noch vor dem Mittagessen die 32 Säcke (jeweils 50 Liter) voller Rindenmulch verteilen konnten. Bei der stärkenden und sehr leckeren Suppe zum Mittagessen wurde dann noch über Optimierungsmöglichkeiten und verschwundene Sehhilfen diskutiert, die im Eifer des Gefechts verloren gegangen waren... Bjarne Jansen, Geschäftsleitung von ConceptPeople Kooperationen Wir sind froh, sehr gut im Netzwerk zusammenzuarbeiten, denn neben der ehrenamtlichen Begleitung und fachlichen Beratung bedarf es KollegInnen anderer Disziplinen und/oder stationäre Einrichtungen. Besonders intensiv und bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit dem Team des Diakonie-Hospiz Volksdorf des Albertinen-Diakoniewerks. Dort sind seit Frühjahr 2008 25-30 unserer ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen tätig. Es gibt Einsatzpläne mit festen Zuordnungen und Schichten, meistens umfassen die Einsätze 3-4 Stunden/Woche für die einzelnen BegleiterInnen. Es gibt drei Haupt- und Ehrenamtstreffen und regelmäßige Austauschrunden der Leitungskräfte beider Hospizeinrichtungen. Neben der gemeinsamen Veranstaltung zur Hamburger Hospizwoche hat sich der Walddörfer Hospiztag etabliert. Der Hospiztag wird von den beiden Fördervereinen (Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. und Förderer- und Freundeskreis des Diakonie-Hospiz Volksdorf) vorbereitet und finanziert. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Chemie der beiden Einrichtungen und der betei- 31

ligten Menschen so stimmt, dass wir mittlerweile auf fast 8 Jahre gute Zusammenarbeit schauen können! Unsere weiteren derzeitigen Kooperationspartner im Netzwerk mit einer schriftlichen, verbindlichen Vereinbarung sind: Praxis Dr. med. Andreas Fucke Praxis Dr. med. Eckehard Sies Katholisches Marienkrankenhaus Palliative Care Akademie im DFA, Hamburg Diakonie-Hospiz Volksdorf Palliative Care Team Hamburger Norden GBR Malteserstift St. Elisabeth Privater Pflegedienst M. Gorbatschew Kinder PaCT-Hamburg e.v. Hamburger Zentrum für Kinder und Jugendliche in Trauer e.v. Asklepios Klinikum Nord / Ochsenzoll-Palliativeinheit Gast- und Krankenhaus Diözesangeschäftsstelle des Malteser Hilfsdienstes e.v. in Hamburg Eine Grundlage für unsere Arbeit ist das gute Miteinander mit den KollegInnen der Diözesangeschäftstelle im Eichenlohweg 24, 22309 Hamburg. Frau Stefanie Langos als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt einen Großteil der Pressearbeit, was ebenfalls die Pflege der Website beinhaltet. Herr Christian Budde ist als Fundraiser ständig auf der Suche nach Spendern und Stiftern, was ihm auch in 2015 z.b. für die Finanzierung der Trauerbegleiterbefähigung wieder einmal großartig gelungen ist! Herr Alexander Knoop unterstützt uns bewährt in allen Angelegenheiten der Personalplanung und -verwaltung und Herr Ansgar Theune ist als kaufmännischer Leiter (und als Stellvertreter des Diözesangeschäftsführers Alexander Becker) hilfreich in allen buchhalterischen und finanziellen Belangen. Weiterhin trifft sich eine Gruppe des Malteser Besuchs- und Begleitungsdienstes (BBD) bei uns im Hospiz-Zentrum. Die monatlichen Treffen finden Montagnachmittag unter der bewährten Leitung von Maria Müller im Erdgeschoss statt, zusätzlich werden Seniorencafés mehrmals jährlich ausgerichtet. Darüber hinaus trifft sich einmal monatlich 32

(Mittwochabend) eine Gruppe Ehrenamtlicher des Besuchs- und Begleitungsdiensts mit Hund (BBDmH), diese Gruppe wird koordiniert von Andrea Tetzlaff. Beide Dienste werden von Herrn Thomas Kleibrink verantwortet, der uns als Diakon z.b. beim Projekt gelebte Spiritualität inhaltlich sehr unterstützt. Auch innerhalb der Malteser Kinder- und Jugendarbeit gibt es eine immer intensivere Zusammenarbeit und regelmäßige Austauschtreffen. Das freut uns sehr! Der Geschäftsführung, Herrn Andreas Damm (Diözesanleiter) und Herrn Alexander Becker (Diözesangeschäftsführer), liegt unser Hospiz-Zentrum seit mehr als 10 Jahren am Herzen. Diese Konstante in der Malteser Geschäftsführung hat unseren Dienst stabilisiert und viele (Weiter-) Entwicklungen ermöglicht. Für den persönlichen Einsatz der beiden Herren, aber auch für das gute Miteinander mit allen Kolleginnen und Kollegen, möchten wir, das hauptamtliche Team des Malteser Hospiz-Zentrums, ausdrücklich DANKE sagen! Von links: Nina Dube, Astrid Karahan, Corinna Woisin, Ramona Bruhn-Tobler, Erika Seligmann, Uwe Enenkel, Roswitha Brandt, Ingeborg Dallmann und Claudia Trilk 33

Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit des Hospiz-Zentrums 2015 Januar: Vortrag zur Hospizarbeit beim Malteser Sanitätsdienst Vorstellung des Hospiz-Zentrums im Dialysezentrum Walddörfer Projekttag mit der Berufsbildenden Schule Buxtehude Vernissage Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. Filmabend für ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Hospiz-Zentrum Unterrichtsbesuch im Gymnasium Lohbrügge Teilnahme am Praktikerkolloquium in Ehreshoven / Köln Februar : März: April Infostand bei Aktivoli Freiwilligenbörse in der Handelskammer Hamburg Teilnahme Beiratssitzung der Malteser Hospizarbeit in Köln Teilnahme am Fachtag: Zu Hause ist es am schönsten in Hamburg-Schnelsen Teilnahme an der Eröffnung von Casa Malta 3. Walddörfer Hospiztag - Wenn Krankheit und Tod mir zu nahe kommen Vortrag an der Fortbildungsakademie der Ärztekammer Hamburg Informationsabend Befähigungskurs Sterbende begleiten lernen für das Hospital zum Heiligem Geist Fortbildung für Malteser Leitungskräfte der schulischen Intergrationshilfe zur ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit Teilnahme am Treffen der AG Malteser Hospizarbeit Ambulant in Fulda Teilnahme an der Einweihung des Jugendzentrums MANNA Vorstellung der Malteser Hospizarbeit für die Pallottiner Teilnahme am Runden Kindertisch Hamburg Vortrag über Malteser Hospizarbeit in der Volkshochschule Farmsen Informationstand am Gesundheitstag der Commerzbank Vorstellung des Hospiz-Zentrums in der Passat Pflegeresidenz Austausch mit KinderPaCT Hamburg e.v. 34

Mai Juni Austauschtreffen mit den Assistenzgesellschaften der Evang. Stiftung Alsterdorf Teilnahme an der Pflegebesprechung des Malteserstifts St. Elisabeth Austausch mit dem Freundeskreis Zuhause im Eli e.v. Teilnahme am ALS-Tag in der Charité in Berlin Informationsabend für BewohnerInnen im Rosenhof in Ahrensburg Palliativnetzwerktreffen Hamburg Nord-Ost Projektunterricht mit SchülerInnen des Waldörfer Gymnasiums Austausch mit dem PalliativCare-Team des Marienkrankenhauses Teilnahme an der Podiumsdiskussion im Marienkrankenhaus zum Thema ärztlich assistierter Suizid Referententätigkeit zur Trauerarbeit im Hospital zum Heiligen Geist Inhouse-Schulung für Ehrenamtliche des Malteser Hospizdiensts Hannover Inhouse-Schulung für Ehrenamtliche des Hospizdiensts von Omega in Norderstedt Austausch mit der Koordinierungsstelle für Hospiz-und Palliativarbeit Hamburg Teilnahme bei der Verabschiedung des Albertinen-Vorstandes Informationsveranstaltung über Kinder-und Jugendhospizarbeit für schulische IntegrationshelferInnen der Malteser Hamburg Teilnahme an der Führungskräftetagung der Malteser in Hamburg Podiumsdiskussion zur Sterbehilfe und Palliativmedizin der JUSOS Teilnahme an der Konsultation des Generalvikars in der Pfarrei Seliger Johannes Prassek Vorstellung der Hospizarbeit für eine Gruppe des BBD der Malteser Buxtehude Teilnahme am Norddeutschen SAPPV-Meeting Vorstellung der Hospizarbeit für eine Gruppe FSJ-ler Schulprojekt an der Erich-Kästner-Schule in Farmsen-Berne Teilnahme am Runden Kindertisch Hamburg Teilnahme am 20-jährigen Jubiläum der Malteser Nordlicht Schulung für die MitarbeiterInnen vom BBD Malta zum Thema Trauer 35

Juli August Vorstellung der Hospizarbeit in der Mitarbeiterkonferenz im Senvital Barmbek Vorstellung der Hospizarbeit in der Passat Pflegeresidenz Bramfeld Teilnahme am Jubiläum der Beratungsstelle Charon Teilnahme am Treffen GeriNet Hamburg Vorstellung der Hospizarbeit für eine Gruppe FSJ-ler Hamburger Lichtzeichen - Ausstellung des Atelier Lichtzeichens im Hospiz- Zentrum mit Bildern von KünstlerInnen mit Handicap Austauschtreffen mit einer Hebammenpraxis in Hamburg-Volksdorf Austauschtreffen mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst Hamburg-Farmsen Infostand bei dem Hamburger Familientag in der Handelskammer Hamburg Austauschtreffen mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst Hamburg-Rahlstedt Teilnahme am Sommerfest des Diakonie-Hospiz Volkdorf September Infostand auf dem Stadtteilfest in Hamburg-Volksdorf Teilnahme an der AG Altenhilfe Teilnahme am Qualitätszirkel Trauer der Malteser in Ehreshoven / Köln Informationsabend über die Malteser Kinder-und Jugendhospizarbeit beim Hospizdienst in Reinbek Netzwertreffen ambulante Pflegedienste Hamburg Kooperationsgespräch mit dem PalliativeCare-Team am Marienkrankenhaus Schulung für die MitarbeiterInnen vom BBD Malta zum Thema Demenz am Lebensende Vortrag beim Sternenelterntreff Supervisionsangebot für den Malteser Besuchs- und Begleitdienst mit Hund Präventionsschulung Schutz vor sexuellem Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen für ehrenamtliche MitarbeiterInnnen Teilnahme beim Jubiläum Haus Erlenbusch Social Day mit MitarbeiterInnen von Concept People Treffen der AG Malteser Hospizarbeit Ambulant in Fulda 36

Oktober Vorstellung des Begleitungskonzeptes des Hospiz-Zentrums bei Leitungskräften der Brücke e.v. Teilnahme am Runden Kindertisch Hamburg Mitgestaltung des Familientrauercafés mit KinderPaCT Hamburg e.v. Austauschgespräch zu Trauerbegleitungsangeboten mit der Beratungsstelle Charon und dem Lotsenhaus Kooperationsgespräch mit dem Gast-und Krankenhaus in Hamburg-Poppenbüttel Informationsstand beim Welthospiztag im Unileverhaus Beteiligung an der Veranstaltung Sterben ohne Obdach der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung während der HH-Hospizwoche Beteiligung an der Podiumsdiskussion in der Katholischen Akademie zur aktuellen Debatte um den assistierten Suizid - Wenn nichts mehr hilft - während der Hamburger-Hospizwoche Vortrag im Hospiz-Zentrum: Trauerbegleitung - Wieso? Weshalb? Warum? im Rahmen der Hamburger-Hospizwoche Kooperationsveranstaltung mit dem Diakonie-Hospiz im Kino Koralle mit dem Theaterstück Aufgewacht anlässlich der Hamburger-Hospizwoche Vortrag Ehrenamtliche als Grenzgänger im System der Hospiz- und Palliativversorgung beim 10. Hospiz- und Palliativtag Schleswig-Holstein in Elmshorn November Vernissage des Hospiz-Freundeskreis Bruder Gerhard e.v. mit Bildern von Marlies Fliessbach Vortrag zur Hospizbegleitung beim Bewohnerkaffee im Malteserstift Bischof- Ketteler Haus in Hamburg-Schnelsen Austausch zur allgemeinen Palliativversorgung mit dem ASB in Hamburg- Langenhorn Teilnahme am Treffen der AG Altenhilfe Teilnahme am Palliativnetzwerktreffen Hamburg Nord-Ost Infostand des Kinder und Jugendhospizdienstes beim Weihnachtsbasar der Heilig Kreuz Kirche Vorstellung des Hospiz-Zentrums bei den vier Heimleitungen der Malteser Caritas Hamburg ggmbh im Malteserstift St. Elisabeth 37

Dezember Teilnahme an der Weihnachtsfeier des Diakonie-Hospiz Volksdorf Mitwirkung bei der Licht- & Dunkel-Filmreihe im Abaton-Kino Vortrag Tod - Kein Thema für Kinder? - Verlust und Trauer im Leben von Kindern und Jugendlichen im katholischen Trauerzentrum St. Thomas Morus Besuch und Vortrag für russische Mediziner bezüglich Hospizarbeit und Palliativversorgung in Deutschland Infostand beim Volksdorfer Stadtteilfest Infostand beim Adventbasar der Heilig Kreuz Gemeinde Außerdem stehen wir in regelmäßigem Austausch mit den unterschiedlichsten Einrichtungen, Kommissionen und Verbänden. Dabei sind u.a. die mehrmals im Jahr stattfindenden Sitzungen des Landesverbands Hospiz und Palliativarbeit Hamburg e.v., der Austausch mit der Koordinierungsstelle für Hospizarbeit in Hamburg, das Koordinatorentreffen der ambulanten Hospizdienste und des Verbundes für Hospizarbeit und Palliative Care (VHPC) des Diakonischen Werkes Hamburg zu nennen. Corinna Woisin ist seit Jahren in die Kommission des Erzbistums Hamburg für Medizin- und Gesundheitsethik und in den Beirat Hospizarbeit, Palliativmedizin & Trauerbegleitung der Malteser in Köln berufen. 38

Ausblick auf 2016 12. Februar - ökumenischer Gottesdienst für alle Hospiz-MitarbeiterInnen 23. Februar - Infoabend Befähigungskurs Sterbende begleiten lernen 25. Februar - 4.Walddörfer Hospiztag: Vom Umgang mit Enttäuschungen in der Sterbebegleitung mit Dr. Daniela Tausch-Flammer 26. Februar - Fortbildung für aktive Ehrenamtliche Depression versus Traurigkeit im Umgang mit sterbenskranken Menschen und deren Angehörigen 4. März - Fortbildung für aktive Ehrenamtliche Krankenhausinfektionen, multiresistente Erreger - praktische Tipps für die ehrenamtliche Begleitung Sterbender 19. März - Spiritueller Spaziergang um die Teichwiesen für alle MitarbeiterInnen & Freunde 29. März - Filmabend Still Alice 01. April - Beginn Befähigungskurs Sterbende begleiten lernen 16. April - Fortbildung für aktive Ehrenamtliche Herausforderungen in der Kommunikation mit Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen 28. April - Gruppensprechertreffen 28. Mai - Fortbildung für aktive Ehrenamtliche Wie super ist Supervision? 10. Juni - 25-jähriges Jubiläum: Festakt mit Vortrag von Monika Müller und Sommerfest des Malteser Hospiz-Zentrums (Mitarbeiterinnen und geladene Gäste) 25. Juni - Präventionsschulung Schutz vor sexuellem Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen für ehrenamtliche MitarbeiterInnen September - Mitgliederversammlung des Hospiz-Freundeskreises Bruder Gerhard e.v. 10. September - Jubiläumsfest im Haus und Garten: 5 Jahre Kinder -und Jugendhospizdienst 08. Oktober - Welthospiztag 09. bis 16. Oktober - Hamburger Hospizwoche 12. November - Fortbildung für aktive Ehrenamtliche: Sterben und Tod im Islam 28. November - Malteser Adventsfeier 29. November - Präventionsschulung Schutz vor sexuellem Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen für ehrenamtliche MitarbeiterInnen 03. Dezember - Fortbildung für aktive Ehrenamtliche Biografisches Schreiben in der Sterbeund Trauerbegleitung und noch vieles mehr! 39

Spirale: Ehrenamtspräsent beim Neujahrsempfang 2016 ( ) Die Spirale ist eine Figur, deren Anfang und Ende offen ist, die von Drehung zu Drehung über sich hinausweist und sich ins Unendliche fortsetzen lässt. Eine Figur, die bei jeder Umkreisung von innen nach außen an Energie und von außen nach innen an Konzentration gewinnt. ( ) Monika Müller, Nach innen wachsen ( Bilder von Herrn B., S. 7) 40