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August 2013 Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Der Inhalt dieses Berichtes darf ganz oder teilweise nur mit unserer schriftlichen Genehmigung veröffentlicht, vervielfältigt, gedruckt oder in Informations- und Dokumentationssystemen (information storage and retrieval systems) gespeichert, verarbeitet oder ausgegeben werden. Infratest dimap, Moosdorfstraße 7-9, 12435 Berlin

Inhaltsverzeichnis Untersuchungsanlage... 1 Zusammenfassung... 2 Ziele des Kita-Ausbaus noch nicht erreicht... 3 Mehrheit gegen Betreuungsgeld... 4 Mehrheit für Abschaffung des Soli... 5 Wirtschaftliche Lage weiterhin positiv bewertet... 6 Angst vor der Euro- und Finanzkrise lässt leicht nach... 8 Mehrheit der Deutschen glaubt Merkel bei NSA-Überwachung nicht ihr gutes Image nimmt jedoch keinen Schaden... 9 Forderungen nach Rücktritt des Verteidigungsministers mehren sich Mehrheit aber für Verbleib im Amt... 11 Politikerbewertung: Merkel weiter Spitzenreiterin, de Maizière fällt auf Rekordtief... 12 Sechs von zehn wünschen sich Fortsetzung der Kanzlerschaft Merkels... 14 Zufriedenheit mit der Bundesregierung auf Rekordhoch... 15 Kanzler-Direktwahl: Merkel 32 Punkte vor Steinbrück... 16 Sonntagsfrage: Schwarz-Gelb erstmals seit Ende 2009 mit Mehrheit... 17 Zeit für Regierungswechsel - aber unter Führung der Union... 20 Schwarz-Gelb bei Koalitionspräferenzen knapp vorne... 22

ARD DeutschlandTREND August 2013 Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und DIE WELT Untersuchungsanlage Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30) WDR-Autor Jörg Schönenborn: 0221 220-1800 WDR-Redakteur Ingmar Cario: 0221 220-1800 Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung Infratest dimap Heiko Gothe: 030 53322-116 Erhebungsverfahren Computergestützte Telefoninterviews (CATI) Fallzahl 1.003 Befragte Sonntagsfrage: 1.503 Befragte Fragen zur "wirtschaftlichen Lage" und "Wechselstimmung": rund 500 Befragte Erhebungszeitraum 29. bis 30. Juli 2013 Sonntagsfrage: 29. bis 31. Juli 2013 Sonntagsfrage: 02. bis 03. April 2013 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte Bei 500 Befragten: 1,9* bis 4,4** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: Infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Richard Hilmer: 030 53322-113 Reinhard Schlinkert: 0228 32969-3 ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 1

Zusammenfassung Die politische Stimmung ist sieben Wochen vor dem Wahltermin weiterhin günstig für die Union, die in dieser Woche auf einen Wähleranteil von 42 Prozent kommt (im Vergleich zur Vorwoche unverändert). Zugleich verbessert sich die FDP um einen Punkt und würde nun mit 5 Prozent die Mandatsschwelle erreichen. Damit verfügt das schwarz-gelbe Bündnis zum ersten Mal seit November 2009 wieder über eine Mehrheit gegenüber den anderen Parteien. Die SPD kann 26 Prozent (+1) der Stimmen auf sich vereinen. Die Grünen erzielen derzeit als einzige der kleineren Parteien ein zweistelliges Ergebnis (13 Prozent, -1). Die Linke würde 7 Prozent (+/-0) erreichen. Grundlage für die Stärke der Union ist die hohe Zufriedenheit mit der Bundesregierung: Eine Mehrheit von 52 Prozent der Deutschen ist mit der Regierung Merkel sehr zufrieden bzw. zufrieden. Sechs von zehn (60 Prozent) fänden es gut, wenn Angela Merkel auch in den nächsten Jahren Bundeskanzlerin bliebe. Eine erneute Kabinettsbeteiligung der FDP findet weniger Unterstützung (39 Prozent). Die Union profitiert vom positiven Image Merkels, deren größte Stärken in ihrer inhaltlichen Kompetenz (81 Prozent) und Führungsstärke (79 Prozent) gesehen werden. Darüber hinaus gilt sie als sympathisch (69 Prozent) und glaubwürdig (65 Prozent). Dass drei Viertel der Kanzlerin nicht abnehmen, dass sie von der NSA-Überwachung erst aus der Presse erfahren hat, schadet offenkundig ihrem generellen Ansehen nicht. Schaden genommen hat allerdings die Reputation von Thomas de Maizière, mit dessen Arbeit nur noch ein Drittel (34 Prozent) zufrieden ist. Die Forderungen nach dem Rücktritt des Verteidigungsministers mehren sich (42 Prozent, plus 9 Punkte gegenüber Juni), eine Mehrheit (51 Prozent) spricht sich aber für seinen Verbleib im Amt aus. Die in dieser Woche in Kraft getretenen familienpolitischen Gesetzesänderungen werden mehrheitlich kritisch gesehen. Dies gilt sowohl für den Kita-Ausbau, bei dem sich 60 Prozent größere Anstrengungen wünschen, als auch für das Betreuungsgeld, das 77 Prozent lieber in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert hätten. Die gute Bewertung der amtierenden Regierung ist bemerkenswert, weil ihr weder die NSA-Affäre noch das gescheiterte Drohnen-Projekt noch das skeptische Urteil der Bürger zum Betreuungsgeld schadet. Die Zufriedenheit ist sogar auf den höchsten Wert in der laufenden Legislaturperiode gestiegen. Die Sorgen der Bürger um die Auswirkungen der Euro- und Schuldenkrise haben im August etwas nachgelassen. Zugleich verbessert sich die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und das Vertrauen, dass die Bundesregierung das Land gut durch die Krise führt, steigt. Dieses Vertrauen spiegelt sich in einem stärkeren Wunsch, dass die Union auch die nächste Bundesregierung führen soll. Einen ganz klaren Koalitionsfavoriten haben die Deutschen jedoch nicht: Noch am meisten Zuspruch findet mit 46 Prozent positiven Einschätzungen das amtierende Bündnis aus Union und Liberalen, dicht gefolgt von einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD mit 44 Prozent wohlwollenden Urteilen. Eine rotgrüne Regierung halten 41 Prozent für eine gute Lösung. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND August 2013, den infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT erstellt hat. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 2

Ziele des Kita-Ausbaus noch nicht erreicht Seit dem 1. August besteht für Eltern von Kleinkindern ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren viele neue Einrichtungen gebaut. Familienministerin Kristina Schröder hat kürzlich verkündet, die Ziele des Kita- Ausbaus seien nahezu erreicht. Sechs von zehn Bürgern (60 Prozent) äußern sich allerdings skeptisch, ob dies der Realität entspricht. Jeder Vierte (27 Prozent) glaubt hingegen, dass auf diesem Gebiet genug getan wurde. Kita-Plätze für 1- und 2-jährige: Ist genug getan worden, um allen Eltern einen Betreuungsplatz anzubieten? 60 27 Ja Nein Frage: Ab 1. August haben Eltern von ein- und zweijährigen Kindern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind. In den vergangenen Jahren sind viele neue Einrichtungen entstanden, trotzdem wird darüber diskutiert, ob es tatsächlich genügend Plätze gibt. Wie ist Ihr persönlicher Eindruck: Ist genügend getan worden, um allen Eltern einen Betreuungsplatz anzubieten? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: ist mir egal / betrifft mich nicht ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 3

Mehrheit gegen Betreuungsgeld Als Alternative zur Betreuung in einer Kita wurde das Betreuungsgeld eingeführt. Diese Maßnahme war von Anfang an heftig umstritten. Eine zentrale Forderung der Kritiker war dabei, dass die finanziellen Mittel besser in den Ausbau der Betreuungseinrichtungen fließen sollten. Dieser Meinung schließen sich 77 Prozent der Bürger an. Lediglich 20 Prozent plädieren dafür, dass das Betreuungsgeld auch weiterhin gezahlt wird. Betreuungsgeld: Auch künftig zahlen oder für Ausbau von Kitas verwenden? 77 20 Betreuungsgeld auch künftig zahlen Für den Ausbau von Kitas / Krippen verwenden Frage: Was denken Sie, sollte das Betreuungsgeld auch künftig gezahlt werden oder sollte der Staat das dafür vorgesehene Geld für den Ausbau von Kindertagesstätten und Krippen ausgeben? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: ist mir egal / betrifft mich nicht Eine Mehrheit für das Betreuungsgeld findet sich im Übrigen in keiner Parteianhängerschaft. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 4

Mehrheit für Abschaffung des Soli Über die Zukunft des Solidaritätszuschlags zur Einkommensteuer wird derzeit wieder heftig diskutiert. Die Forderung der FDP zur schrittweisen Abschaffung bis 2017 wird dabei von 54 Prozent der Bürger unterstützt. 44 Prozent halten es hingegen für notwendig, dass dem Staat diese Einnahmen auch künftig zur Verfügung stehen. Solidaritätszuschlag: Abschaffen oder beibehalten? abschaffen beibehalten 54 44 58 39 37 62 Gesamt West Ost Frage: Sollte der Solidaritätszuschlag in den nächsten Jahren abgeschafft werden oder denken Sie, dass der Staat die Einnahmen daraus auch künftig zur Verfügung haben sollte? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: Soli soll abgeschafft werden, aber dafür Einkommenssteuer rauf Dabei gehen die Meinungen in West und Ost deutlich auseinander. Während sechs von zehn Bürgern (58 Prozent) in den westlichen Bundesländern für eine Abschaffung des Soli plädieren, sprechen sich im Osten etwa genauso viele (62 Prozent) für dessen Beibehaltung aus. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 5

Sep 05 Feb 06 Jul 06 Dez 06 Mai 07 Okt 07 Mrz 08 Aug 08 Jan 09 Jun 09 Nov 09 Apr 10 Sep 10 Feb 11 Jul 11 Dez 11 Mai 12 Okt 12 Mrz 13 Aug 13 Wirtschaftliche Lage weiterhin positiv bewertet Die Konjunktur in Deutschland erweist sich trotz der wirtschaftlichen Probleme in einer Reihe von anderen EU-Ländern als robust. Dieser Umstand spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Bevölkerung zur ökonomischen Situation wieder. Eine deutliche Mehrheit bewertet die Lage als sehr gut (7 Prozent) oder gut (59 Prozent). Lediglich ein Drittel der Bürger bewertet die Situation kritisch, kaum jemand bezeichnet sie als ausgesprochen schlecht. Gegenwärtige wirtschaftliche Lage Zeitverlauf 100 90 87 Sehr gut / gut 80 70 60 85 72 66 50 40 30 33 20 15 27 10 0 12 Weniger gut / schlecht Frage: Wie beurteilen Sie ganz allgemein die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland? Ist sie Ihrer Meinung nach... Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Damit hat sich die Lagebeurteilung in den letzten Monaten noch etwas verbessert. Im April dieses Jahres standen 62 Prozent positiven Einschätzungen 37 Prozent skeptische Meinungen gegenüber. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 6

Nov 97 Jun 98 Jan 99 Aug 99 Mrz 00 Okt 00 Mai 01 Dez 01 Jul 02 Feb 03 Sep 03 Apr 04 Nov 04 Jun 05 Jan 06 Aug 06 Mrz 07 Okt 07 Mai 08 Dez 08 Jul 09 Feb 10 Sep 10 Apr 11 Nov 11 Jun 12 Jan 13 Aug 13 Noch positiver wird die eigene wirtschaftliche Lage bewertet: Drei Viertel der Wahlberechtigten beschreiben sie als sehr gut (9 Prozent) bzw. gut (67 Prozent). Grund zur Klage hat hingegen jeder vierte Bürger, weil es ihm nach eigener Aussage weniger gut (18 Prozent) oder sogar ausgesprochen schlecht (6 Prozent) geht. Persönliche wirtschaftliche Lage Zeitverlauf 80 70 76 Sehr gut / gut 76 60 64 50 40 35 30 20 10 24 Weniger gut / schlecht 24 0 Frage: Wenn Sie jetzt an Ihre eigene wirtschaftliche Situation denken, ist Ihre persönliche wirtschaftliche Situation... Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 7

Angst vor der Euro- und Finanzkrise lässt leicht nach Grund für die bessere Bewertung der wirtschaftlichen Lage dürfte die nachlassende Sorge um die Auswirkungen der Euro- und Schuldenkrise sein. Derzeit befürchten knapp zwei Drittel der Bundesbürger (63 Prozent), dass die Krise noch längst nicht ausgestanden sei und der schlimmste Teil uns noch bevorsteht. Im April dieses Jahres wurde diese Einschätzung noch von 75 Prozent der Bevölkerung geteilt. Aussagen zur Euro- und Schuldenkrise Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Der schlimmste Teil der Euro- und Schuldenkrise steht uns noch bevor. (-12) 63 32 Ich mache mir Sorgen um meine persönliche wirtschaftliche Zukunft.* (-3) 48 51 Ich persönlich bin bisher von der Krise nicht betroffen.* (+5) 71 28 Ich vertraue darauf, dass die Bundesregierung uns gut durch die Krise führt.** (+2) 69 29 Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Ansichten zur Euro- und Schuldenkrise und Sie sagen mir bitte, ob Sie ihnen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Angaben in Klammern: Vgl. zu Apr 13 / *Vgl. zu Feb 12 / **Vgl. zu Sep 09, Fragetext: Die Bundesregierung hat uns bislang gut durch die Krise geführt. / Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Der Blick auf die persönliche wirtschaftliche Zukunft fällt zwiespältig aus: Sorgen darum machen sich 48 Prozent, 51 Prozent sehen dafür keinen Anlass. Im Februar 2012 ergab sich ein fast identisches Meinungsbild. Derzeit erklären 71 Prozent, sie seien bisher von der Krise persönlich gar nicht betroffen. Im Vergleich zum Februar letzten Jahres ist dieser Anteil noch einmal deutlich gestiegen (+5 Punkte). Hinzu kommt, dass gut zwei von drei Bürgern (69 Prozent) hohes Vertrauen in das Krisenmanagement der Bundesregierung setzen und glauben, dass sie die anstehenden Probleme angemessen lösen wird. Dass die Anhänger der CDU/CSU und der FDP fast geschlossen auf die Problemlösungsfähigkeit der Bundesregierung setzen, wird kaum verwundern. Bemerkenswert erscheint hingegen, dass 47 Prozent der SPD-Wähler, 35 Prozent der Anhänger der Linken und sogar 60 Prozent der Parteigänger der Grünen ihr Vertrauen in das Bundeskabinett zum Ausdruck bringen. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 8

Mehrheit der Deutschen glaubt Merkel bei NSA-Überwachung nicht ihr gutes Image nimmt jedoch keinen Schaden Die umfangreiche Überwachung und Speicherung von Internet- und Telefondaten durch amerikanische und britische Geheimdienste hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Bundeskanzlerin hat nach ihrer Aussage erst durch Presseberichte von der flächendeckenden Überwachung Kenntnis genommen. Eine große Mehrheit von 78 Prozent der Deutschen hält diese Aussage für nicht glaubwürdig. Lediglich ein Fünftel nimmt dies Angela Merkel ab (19 Prozent). Erklärung der Kanzlerin, erst durch Presseberichte von der flächendeckenden Datenüberwachung erfahren zu haben glaubwürdig? (+/-0) 78 (+1) 19 Glaubwürdig Nicht glaubwürdig Frage: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erklärt, sie habe von der flächendeckenden Datenüberwachung durch die US- Geheimdienste erst durch Presseberichte erfahren. Halten Sie diese Aussage Merkels für glaubwürdig oder für nicht glaubwürdig? Angaben in Klammern: Vergleich zur Vorwoche Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Auch in den Reihen der Unions-Anhänger sind zwei Drittel der Meinung, dass diese Aussage Merkels nicht glaubwürdig ist. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 9

Die skeptische Beurteilung in dieser Frage hat allerdings offenbar wenig Einfluss auf die Gesamtbeurteilung der CDU-Vorsitzenden, denn ihr Image ist in wichtigen Eigenschaften nach wie vor gut. Die größten Stärken Merkels sehen die Bürger in ihrer inhaltlichen Kompetenz (81 Prozent) und ihrer Führungsstärke (79 Prozent). Darüber hinaus gilt sie auf der persönlichen Ebene bei zwei Dritteln als sympathisch (69 Prozent) und trotz des skeptischen Urteils bei der NSA-Affäre als insgesamt glaubwürdig (65 Prozent). Bei den Unions-Anhängern attestieren ihr sogar 91 Prozent Glaubwürdigkeit. Offensichtlich ist Merkels Umgang mit der NSA-Affäre aus Sicht der Bürger ein Teilaspekt ohne Ausstrahlungskraft auf ihr generelles Ansehen. Profil Angela Merkel Trifft zu Trifft nicht zu Kompetent (+/-0) 81 16 Führungsstark (+1) 79 19 Sympathisch (-1) 69 29 Glaubwürdig (+/-0) 65 32 Frage: Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Eigenschaften. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob diese auf Angela Merkel zutreffen oder nicht zutreffen. Angaben in Klammern: Vergleich zu September 2009 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Kompetenz und Führungsstärke schreiben der Kanzlerin auch große Teile der Oppositionsanhängerschaften zu. Ähnliches gilt für Sympathie, wo nur die Linke-Anhänger der CDU-Frau eine sympathische Ausstrahlung mehrheitlich absprechen. In Sachen Glaubwürdigkeit sind neben den Linken- auch die SPD-Anhänger skeptisch. Allerdings ist eine starke Minderheit der SPD-Anhänger (45 Prozent) trotz ihrer Aussage zur NSA- Überwachung der Überzeugung, dass Angela Merkel insgesamt glaubwürdig ist. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 ist das Profil Merkels nahezu unverändert positiv. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 10

Forderungen nach Rücktritt des Verteidigungsministers mehren sich Mehrheit aber für Verbleib im Amt Der Bundestagsuntersuchungsausschuss zum gescheiterten Drohnen-Projekt Euro Hawk führt im Laufe dieser Woche eine Reihe von Befragungen durch, unter anderem auch mit dem Verteidigungsminister selbst. Nach dem, was bisher in der Sache bekannt geworden ist 1, sieht jeder zweite Bundesbürger (51 Prozent) derzeit keinen Anlass für einen Rücktritt von Thomas de Maizière. Für einen Amtsverzicht des Verteidigungsministers sprechen sich 42 Prozent aus. Euro-Hawk : Sollte Verteidigungsminister de Maizière zurücktreten? Parteianhänger Ja, sollte zurücktreten Nein, sollte weiter im Amt bleiben Gesamt (+9) 42 51 (-10) Linke-Anhänger (+28) 70 22 (-28) SPD-Anhänger (+13) 59 36 (-13) Grüne-Anhänger (+8) 45 51 (-6) CDU/CSU-Anhänger (+4) 26 68 (-7) Frage: Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière ist in der Kritik, nachdem die Regierung den Bau von sogenannten Aufklärungsdrohnen wegen technischer Probleme gestoppt hat. Der Schaden beträgt mehr als 100 Millionen Euro. Die Parteien streiten, ob de Maizière dafür persönliche Verantwortung trägt und ob er in dieser Sache bisher die Wahrheit gesagt hat. Was denken Sie: Sollte de Maizière vom Amt des Verteidigungsministers zurücktreten oder sollte er weiter im Amt bleiben? Angaben in Klammern: Vergleich zu Juni 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: ist mir egal / interessiert mich nicht Damit ist der Rückhalt de Maizières weiter gebröckelt: Im Juni sprachen sich noch 61 Prozent für seinen Verbleib im Amt aus. Mehrheitlich wird die Rücktrittsforderung aber nur in den Reihen der SPD-Anhänger und bei den Wählern der Linken unterstützt. 1 Der Erhebungszeitraum endete am Dienstagabend, also vor der Anhörung de Maizières im Untersuchungsausschuss am Mittwoch. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 11

Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Jan. 10 Feb. 10 Mrz. 10 Apr. 10 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10 Aug. 10 Sep. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Jan. 11 Feb. 11 Mrz. 11 Apr. 11 Mai. 11 Jun. 11 Jul. 11 Aug. 11 Sep. 11 Okt. 11 Nov. 11 Dez. 11 Jan. 12 Feb. 12 Mrz. 12 Apr. 12 Mai. 12 Jun. 12 Jul. 12 Aug. 12 Sep. 12 Okt. 12 Nov. 12 Dez. 12 Jan. 13 Feb. 13 Mrz. 13 Apr. 13 Mai. 13 Jun. 13 Jul. 13 Aug. 13 Politikerbewertung: Merkel weiter Spitzenreiterin, de Maizière fällt auf Rekordtief Das positive Image der Bundeskanzlerin schlägt sich in einer guten Bewertung ihrer politischen Arbeit nieder, mit der aktuell zwei Drittel der Bevölkerung (67 Prozent, +/-0 im Vergleich zum Juli) zufrieden sind. Damit führt Merkel zusammen mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (64 Prozent, +5), der einen deutlichen Ansehenszuwachs verzeichnet, weiterhin die Politikerrangliste an. Der wegen des gescheiterten Euro Hawk -Projekts in der Kritik stehende Verteidigungsminister Thomas de Maizière verliert weiter an Zustimmung und muss mit 34 Prozent seinen bisher niedrigsten Wert seit Dezember 2009 verkraften. Damit ist sein Beliebtheitswert nach Bekanntwerden der geplatzten Drohnen- Anschaffung im Mai um mehr als 20 Punkte zurückgegangen. Bis dahin war er in der Spitzengruppe vertreten. Politikerzufriedenheit im Zeitverlauf 80 70 Angela Merkel Peer Steinbrück Thomas de Maizière Guido Westerwelle 67 60 50 46 40 35 30 34 20 10 0 Die weiteren Kabinettsmitglieder der Union finden sich im Mittelfeld der Rangliste. Am besten schneidet die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen mit 48 Prozent und einem Ansehenszuwachs von 5 Punkten ab. Mit der Arbeit von Innenminister Hans-Peter Friedrich von der CSU sind 39 Prozent (+2) zufrieden. Auf den selben Wert kommt auch der Ministerpräsident von Bayern, Horst Seehofer (39 Prozent). Von den in diesem Monat abgefragten FDP-Politikern erfährt Außenminister Guido Westerwelle die größte Akzeptanz in der Bevölkerung (46 Prozent, -3). Der liberale Spitzenkandidat Rainer Brüderle bekommt ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 12

von 32 Prozent (+4) gute Noten. Philipp Rösler, FDP-Parteichef und Wirtschaftsminister, ist das Schlusslicht mit 25 Prozent. Politikerzufriedenheit Sehr zufrieden / zufrieden Weniger / gar nicht zufrieden Spontan: Kenne ich nicht / kein Urteil Angela Merkel (+/-0) 67 32 1 Wolfgang Schäuble (+5) 64 32 3 Hannelore Kraft (+6) 55 18 24 Frank-Walter Steinmeier (+3) 48 41 9 Ursula von der Leyen (+5) 48 48 3 Guido Westerwelle (-3) 46 50 3 Jürgen Trittin (+1) 43 50 6 Hans-Peter Friedrich (+2) 39 41 17 Horst Seehofer* (-1) 39 49 10 Sigmar Gabriel (-1) 37 53 8 Gregor Gysi (+3) 35 54 8 Peer Steinbrück (+3) 35 60 4 Thomas de Maizière (-3) 34 57 7 Rainer Brüderle (+4) 32 54 10 Philipp Rösler* (-3) 25 69 5 Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden? Angaben in Klammern: Vergleich zu Juli 2013 / * Vergleich zu Juni 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Beliebtester Oppositionspolitiker ist die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin: Mit dem Wirken von Hannelore Kraft sind 55 Prozent (+6) der Bürger einverstanden. Die Sozialdemokratin liegt damit vor dem Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier (48 Prozent, +3). Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Trittin, kommt auf einen Zustimmungswert von 43 Prozent (+1). Dahinter folgen SPD-Chef Sigmar Gabriel (37 Prozent, -1) sowie gleichauf der Merkel-Herausforderer Peer Steinbrück und der Fraktionschef der Linken Gregor Gysi (jeweils 35 Prozent, +3). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 13

Sechs von zehn wünschen sich Fortsetzung der Kanzlerschaft Merkels In der Bevölkerung besteht ein starker Wunsch nach personeller Kontinuität an der Führungsspitze: Sechs von zehn (60 Prozent) fänden es gut, wenn Angela Merkel auch in den nächsten Jahren Bundeskanzlerin bliebe, 38 Prozent sind gegenteiliger Auffassung. Aussagen zur Bundesregierung Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Ich fände es gut, wenn Angela Merkel auch in den nächsten Jahren Bundeskanzlerin wäre. 60 38 Ich fände es gut, wenn die FDP an der nächsten Bundesregierung beteiligt wäre.* (-12) 39 59 Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Ansichten zur Bundesregierung. Sie sagen mir bitte jeweils, ob Sie ihr eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. / Angaben in Klammern: Vergleich zu September 2009 / Fragetext* Ich fände es gut, wenn die FDP an der Regierung beteiligt wäre. Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Die Anhänger der Regierungsparteien plädieren erwartungsgemäß nahezu vollständig für den Verbleib von Angela Merkel im Kanzleramt. Dieser Meinung schließen sich aber auch 23 Prozent der SPD-Anhänger, 29 Prozent der Parteigänger der Linken und 40 Prozent der Grünen-Wähler an. Ein weniger gutes Ansehen genießt der kleinere Koalitionspartner der amtierenden Regierung. Vier von zehn (39 Prozent) fänden es gut, wenn die FDP nach dem Wahlgang am 22. September wieder mit am Kabinettstisch sitzen würde. Die Mehrheit von 59 Prozent vertritt indes die gegenteilige Ansicht. Auch unter den Anhängern der Union äußern sich 42 Prozent in dieser Hinsicht kritisch. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 14

Sep 09 Dez 09 Mrz 10 Jun 10 Sep 10 Dez 10 Mrz 11 Jun 11 Sep 11 Dez 11 Mrz 12 Jun 12 Sep 12 Dez 12 Mrz 13 Jun 13 Aug 13 Zufriedenheit mit der Bundesregierung auf Rekordhoch Das große Vertrauen in das Krisenmanagement der Bundesregierung und in die Kanzlerin sorgt für eine Rekordbewertung des Kabinetts: Anderthalb Monate vor der Bundestagswahl ist eine Mehrheit von 52 Prozent der Deutschen mit der Regierung Merkel sehr zufrieden bzw. zufrieden. Dies ist der höchste Wert in der laufenden Legislaturperiode und erst das zweite Mal im ARD-DeutschlandTREND 2, dass eine Bundesregierung mehrheitlich positiv bewertet wird. Demgegenüber sind 47 Prozent weniger bzw. gar nicht zufrieden mit Schwarz-Gelb. Regierungszufriedenheit Zeitverlauf 100 90 Union/FDP 80 70 60 50 40 30 20 Sehr zufrieden / zufrieden 52 47 Weniger / gar nicht zufrieden 10 0 Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit... Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Auch in Reihen der Oppositionsparteien findet die Arbeit der Merkel-Regierung Zustimmung. Dies gilt sowohl für Anhänger der SPD (37 Prozent zufrieden), als auch der Grünen (29 Prozent) und der Linkspartei (19 Prozent). 2 Zum ersten Mal im August 2000, als sich 51 Prozent über die damalige rot-grüne Bundesregierung zufrieden äußerten. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 15

Kanzler-Direktwahl: Merkel 32 Punkte vor Steinbrück In der direkten Auseinandersetzung zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück kann die Amtsinhaberin ihren großen Vorsprung leicht ausbauen. Wenn die Deutschen den Bundekanzler bzw. die Bundeskanzlerin direkt wählen könnte, würden sich Anfang August 60 Prozent für die CDU-Frau entscheiden, lediglich 28 Prozent für ihren SPD- Herausforderer. Damit baut die Christdemokratin ihren Vorsprung um einen Punkt auf 32 Punkte aus. Jeder Zehnte (10 Prozent) kann oder will sich für keinen der beiden entscheiden. Kanzlerpräferenz: Merkel vs. Steinbrück Parteianhänger Angela Merkel Peer Steinbrück Spontan: keinen von beiden Gesamt (+2) 60 28 (+1) 10 CDU/CSU-Anhänger (-1) 94 5 (+1) 1 SPD-Anhänger (-7) 24 67 (+4) 7 Frage: Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für Peer Steinbrück? Angaben in Klammern: Vergleich zu Juli 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: kenne Steinbrück nicht Die Unions-Anhänger votieren geschlossen für Merkel, während sich nur zwei Drittel der SPD-Anhänger für Steinbrück entscheiden würden. Allerdings ist der Zuspruch für den Sozialdemokraten in der eigenen Anhängerschaft wieder größer geworden. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 16

Sonntagsfrage: Schwarz-Gelb erstmals seit Ende 2009 mit Mehrheit Die politische Stimmung ist sieben Wochen vor dem Wahltermin weiterhin günstig für die Partei der Bundeskanzlerin. Die CDU/CSU käme in dieser Woche auf einen Wähleranteil von 42 Prozent (im Vergleich zur Vorwoche unverändert). Zugleich verbessert sich die FDP um einen Punkt und würde nun mit 5 Prozent die Mandatsschwelle erreichen. Damit verfügt das schwarz-gelbe Bündnis zum ersten Mal seit November 2009 wieder über eine Mehrheit gegenüber den anderen Parteien. Die Sozialdemokraten können 26 Prozent (+1) der Stimmen auf sich vereinen, liegen aber trotz eines kleinen Zuwachses 16 Punkte hinter der Union. Die Grünen erzielen derzeit als einzige der kleineren Parteien ein zweistelliges Ergebnis: 13 Prozent (-1). Die Linke würde 7 Prozent (+/-0) erreichen. Alle anderen Parteien kämen zusammen genommen auf einen Stimmenanteil von 7 Prozent, darunter auch die Piraten und die AfD. ARD-DeutschlandTREND August 2013 / KW_31 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl SPD 26 (+1) CDU/CSU 42 (+/-0) Grüne 13 (-1) Linke 7 FDP 5 (+/-0) Sonstige 7 (+1) (-1) Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Angaben in Klammern: Vgl. zur Vorwoche Wäre dies das Ergebnis des Urnengangs würde neben Schwarz-Gelb auch ein Zusammenschluss aus Union und Grünen und eine Große Koalition über eine Mehrheit im Bundestag verfügen. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 17

In den alten Bundesländern käme die Union auf 44 Prozent der Stimmen. Die Sozialdemokraten würden einen Stimmenanteil von 26 Prozent erreichen. Die Grünen liegen im Westen aktuell bei 14 Prozent, die FDP bei 5 Prozent und die Linke bei 4 Prozent. ARD-DeutschlandTREND August 2013 / KW_31 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl in West- und Ostdeutschland West Ost SPD 26 SPD 23 CDU/CSU 44 CDU 37 Grüne 9 Grüne 14 Linke 4 Sonstige 7 FDP 5 Linke 19 Sonstige 8 FDP 4 Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? In den neuen Bundesländern erreicht die CDU einen Wähleranteil von 37 Prozent, die SPD 23 Prozent, die Linke 19 Prozent. Die Grünen kommen im Osten auf einen Wähleranteil von 9 Prozent, die FDP erzielt 4 Prozent der Stimmen. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen, kein tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess, der erst am Wahltag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 18

Sieben Wochen vor der Bundestagswahl sind sich zudem viele Wahlberechtigte ihrer Sache noch nicht sicher: Rund drei von zehn wissen noch nicht, ob sie an dem Wahlgang teilnehmen bzw. welche Partei sie wählen werden. Von denjenigen, die aktuell eine Partei bevorzugen, gibt ein Drittel an, dass sich ihre Entscheidung noch ändern kann. Für sieben von zehn Anhänger der Union und der SPD steht die Entscheidung fest, drei von zehn sind sich noch nicht sicher, ob es bei ihrer gegenwärtigen Parteipräferenz bleibt. Bei den derzeitigen Anhängern der Linken, der Grünen und vor allem der FDP ist dieser Anteil deutlich höher. Steht die Wahlentscheidung bereits fest? Parteianhänger Steht so gut wie fest Kann sich noch ändern Gesamt 66 34 CDU/CSU-Anhänger 72 28 SPD-Anhänger 69 30 Linke-Anhänger 57 40 Grüne-Anhänger 57 43 FDP-Anhänger 49 51 Frage: Steht für Sie die Entscheidung für diese Partei bzw. Parteien schon so gut wie fest oder kann sich da noch etwas ändern? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Das Bekenntnis, dass sich die aktuelle Präferenz noch ändern kann, bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass am Wahltag auch eine andere Entscheidung getroffen wird. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 19

Okt 12 Nov 12 Dez 12 Jan 13 Feb 13 Mrz 13 Apr 13 Mai 13 Jun 13 Jul 13 Aug 13 Zeit für Regierungswechsel - aber unter Führung der Union Gut jeder zweite Bundesbürger (55 Prozent) bringt den Wunsch zum Ausdruck, dass es nach der bevorstehenden Bundestagswahl zu einem Regierungswechsel kommt. Vier von zehn (41 Prozent) würden es hingegen begrüßen, wenn die amtierende Koalition aus Union und FDP weiter regieren könnte. Zeit für Regierungswechsel? Zeitverlauf 80 60 58 Ja, Zeit für Regierungswechsel 40 53 42 55 41 33 Nein, Schwarz-gelbe Koalition soll weiter regieren 20 Frage: Wenn Sie an die Bundestagswahl denken: Sind Sie da für einen Regierungswechsel oder soll die schwarz-gelbe Koalition aus CDU/CSU und FDP weiter regieren? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: ist mir egal / interessiert mich nicht ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 20

Mit Regierungswechsel meint die Mehrzahl allerdings eher die Ablösung des schwarzgelben Bündnisses. Eine SPD-geführte Bundesregierung würden nämlich nur 33 Prozent befürworten, während 55 Prozent einem Kabinett unter Führung der CDU/CSU den Vorzug geben. Wechselstimmung: Welche Partei soll die nächste Bundesregierung führen? (+6) 55 (-6) 33 CDU/CSU SPD Frage: Wenn es nach Ihnen ginge, sollte die nächste Bundesregierung wieder von der CDU/CSU geführt sein oder sollte sie von der SPD geführt sein? Werte in Klammern: Vergleich zu Juli 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Die Präferenz für eine Unions-geführte Bundesregierung hat binnen Monatsfrist um 6 Punkte zugenommen. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 21

Schwarz-Gelb bei Koalitionspräferenzen knapp vorne Die Frage, welche der nach der kommenden Bundestagswahl denkbaren Regierungskonstellation für Deutschland eher vorteilhaft und welche eher nachteilig wäre, lässt keine eindeutigen Präferenzen erkennen. Noch am meisten Zuspruch findet mit 46 Prozent positiven Einschätzungen das amtierende Bündnis aus Union und Liberalen, dicht gefolgt von einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD mit 44 Prozent wohlwollenden Urteilen. Eine rot-grüne Regierung halten 41 Prozent für eine gute Lösung. Weniger beliebt wäre eine Alleinregierung der Union (33 Prozent) oder ein Zusammengehen der CDU/CSU mit den Grünen (30 Prozent). Gute Regierung für Deutschland Sehr gut Gut Weniger gut Schlecht CDU/CSU und FDP (+6) 46 6 40 36 16 52 CDU/CSU und SPD (+/-0) 44 5 39 39 15 54 SPD und Grüne (-3) 41 9 32 38 19 57 Alleinregierung CDU/CSU (+3) 33 12 21 34 31 65 CDU/CSU und Grüne (+1) 30 3 27 47 21 68 Frage: Wenn Sie einmal an die Zeit nach der nächsten Bundestagswahl denken. Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Zusammensetzungen der Bundesregierung. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Zusammensetzung Ihrer Meinung nach sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht für Deutschland ist bzw. wäre. Angaben in Klammern: Vergleich zu Juni 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Damit hat sich seit Juni dieses Jahres zwar kein dramatischer, aber doch ein deutlich sichtbarer Meinungswandel vollzogen. Schwarz-Gelb hat um 6 Punkte an Zustimmung gewonnen, während Rot-Grün an Vertrauen verloren hat (-3 Punkte). Die Einschätzungen mit Blick auf eine Große Koalition sind unverändert geblieben. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 22

Die Anhänger der CDU/CSU bevorzugen die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der FDP (82 Prozent). Erst an zweiter Stelle steht eine Alleinregierung der Union (65 Prozent). Gute Regierung für Deutschland nach CDU/CSU-Anhängern Sehr gut Gut Weniger gut Schlecht CDU/CSU und FDP 82 13 69 15 1 16 CDU/CSU und SPD 48 5 43 37 12 49 SPD und Grüne 11 0 11 55 32 87 Alleinregierung CDU/CSU 65 25 40 26 7 33 CDU/CSU und Grüne 34 3 31 49 15 64 Frage: Wenn Sie einmal an die Zeit nach der nächsten Bundestagswahl denken. Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Zusammensetzungen der Bundesregierung. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Zusammensetzung Ihrer Meinung nach sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht für Deutschland ist bzw. wäre. Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe -- Richard Hilmer Reinhard Schlinkert ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AU G UST 201 3 23