Merkblatt Stellenbeschreibung (Arbeitsplatz- oder Dienstpostenbeschreibung) Sehr geehrte Damen und Herren, anhand dieses Merkblatts möchten wir Sie darüber informieren, wie Sie Ihre Arbeitsplatz- (Beschäftigte) bzw. Dienstpostenbeschreibung (Beamte) korrekte und vollständige ausfüllen. Die Angaben in Ihrer Stellenbeschreibung bilden die Grundlage der Stellenbewertung. 1. Organisatorische Einordnung der Stelle Block 1 ist bei den Formularen für Beamte wie für Beschäftigte gleich. Hier tragen Sie bitte zunächst bei 1.1 Ihren Geschäftbereich sowie bei 1.2 Ihren Sachgebiet mit Name, nicht mit der Nummer ein. Bei 1.3 kreuzen Sie den Umfang Ihrer Beschäftigung an. Bei einer Teilzeitbeschäftigung geben Sie bitte zusätzlich die Stunden- und die Prozentzahl v. H. an. Die Stellennummer bei 1.4 brauchen Sie nicht selber einzutragen, dies übernimmt der GB Personal und Organisation für Sie. Im Feld 1.5 tragen Sie in der angegebenen Reihenfolge bitte Ihren Namen, Ihren Vornamen und Ihr Geburtsdatum ein. Bei 1.6 nennen Sie bitte nur Ihre Funktionsbezeichnung, also z. B. Sekretärin, Sachbearbeiter, Sachgebietsleiterin, Vermessungstechniker etc.. Bei 1.7 nennen Sie bitte als Beamter Ihre aktuelle Besoldungsgruppe und als Beschäftigter Ihre momentane Entgeltgruppe. Die Nennung der jeweiligen Stufe ist nicht notwendig. 2. Angaben zur Organisationsstruktur Hier ist nach der gegenwärtigen Organisationsstruktur Ihres Arbeitsplatzes gefragt. Insbesondere ist anzugeben: 2.1 Kurzbezeichnung des Aufgabengebiets innerhalb des Geschäftsbereichs bzw. Sachgebiets, z. B. Besoldungsstelle, Führerscheinstelle, Buchhaltung, usw.. 2.2 Wem sind Sie unmittelbar unterstellt? Erhalten Sie außer von Ihrem unmittelbaren Vorgesetzten auch von einer anderen Stelle Anweisungen? Wenn ja, von welcher? Bitte Namen und Funktionsbezeichnung nennen. 2.3 Sind Ihnen Mitarbeiter direkt unterstellt? Wenn ja, welche (Name, Funktion)? Geben Sie Mitarbeitern, die Ihnen nicht direkt unterstellt sind, Anweisungen? Dabei ist nur nach einer dauerhaften Unterstellung gefragt, d. h. Auszubildende und Praktikanten sind z. B. dauerhaft nur der Leitung des Sachgebiets Ausbildung unterstellt. 2.4 Kollegen bei denen Ihnen die Urlaubs- oder Krankheitsvertretung übertragen ist. Ein Indiz ist hier z. B., wenn Sie Punkt 7 der Urlaubskarte des Kollegen/der Kollegin abzeichnen. Bei 2.5 geben Merkblatt Stellenbeschreibung Seite 1
Sie den umgekehrten Fall an, wer vertritt Sie im Urlaubs- oder Krankheitsfall? Sollten Sie durch Mitarbeiter der selben Hierarchieebene vertreten werden, so genügt die Nennung des Namens. Sollten Sie durch eine höhere und niedrigere Ebene vertreten werden oder diese vertreten, nennen Sie bitte auch die Funktionsbezeichnung. 3. Befugnisse Hier ist anzugeben, ob und für welche Aufgaben Unterschrifts-, Bewirtschaftungs-, Anordnungs- und Entscheidungsbefugnisse erteilt sind. Entscheidungsbefugnis ist das Recht, bei der Erfüllung seiner Aufgaben eine Beurteilungs- oder Ermessensentscheidung selbständig zu treffen. Unterschriftsbefugnis ist das Recht, Schriftstücke im eigenen Aufgabenbereich entsprechend des Geschäftsverteilungsplans zu unterschreiben. Bewirtschaftungsbefugnis ist das Recht, Verbindlichkeiten für den Landkreis einzugehen und Forderungen des Landkreises zu begründen. Die Bewirtschaftungsbefugnis bestimmt sich nach der Zuständigkeitsordnung des Ostalbkreises. Anordnungsbefugnis ist das Recht, die Anordnungen von Ein- oder Auszahlungen eines bestimmten Produkts oder Sachkontos vorzunehmen. Die Anordnungsbefugnis wird durch den Landrat schriftlich übertragen. Bitte beschreiben Sie in der Spalte In welchen Angelegenheiten kurz und präzise die Fälle, in denen Sie diese Befugnis anwenden. 4. Ergänzende Angaben Hier sollen Sie besondere oder unterschiedliche Belastungen, Erschwernisse oder Anforderungen angeben, die mit Ihrer Tätigkeit verbunden sind. Bei den Arbeitsmitteln in 4.1 gehören z. B.: Taschenrechner, Diktiergeräte, Personalcomputer, Schreibsysteme, Motorsäge, Gabelstapler, LKW, usw.. Bei 4.2 ist nur nach Problemlagen und Aufgaben gefragt, welche sich grundlegend von den Regelaufgaben und -ausstattungen unterscheiden. Auch bei 4.3 wird nur nach besonderen Konstellationen gefragt, z. B. dass bei dieser Stelle regelmäßig im Sommer viel mehr Arbeit anfällt als im Winter oder dass durch besondere Veranstaltungen das Tagesgeschäft liegen bleibt. Punkt 4.4 fragt ebenso nach Überstunden, die über normale wöchentliche Schwankungen hinausgehen und durch besondere Umstände entstehen. Merkblatt Stellenbeschreibung Seite 2
5. Rechtskenntnisse, Prüfungen Hier tragen Sie bitte zunächst Rechtskenntnisse ein, die zu Ihrer Aufgabenerfüllung erforderlich sind ein. Dann geben Sie alle beruflichen Prüfungen mit der genauen Bezeichnung und dem Zeitpunkt der Prüfung an. Anschließend führen Sie die verschiedenen Stationen Ihres beruflichen Werdegangs mit Arbeitgeber, Zeitangaben sowie Funktionsbezeichnungen der jeweils ausgeübten Tätigkeit auf. 6. Arbeitsbeschreibung Dies ist das Kernstück jeder Arbeitsplatzbeschreibung. Die Aufgaben und die einzelnen Arbeitsvorgänge sind hier genau und vollständig anzugeben. Die Beschreibung muss zutreffend erkennen lassen, welche Aufgaben Ihnen übertragen sind und von Ihnen tatsächlich wahrgenommen werden, welches Maß an Selbständigkeit erforderlich ist und welcher Schwierigkeitsgrad der Arbeit beizumessen ist. Die Beschreibung soll kurz, aber erschöpfend sein. Hinweis: Nach der tariflichen Definition handelt es sich bei "Arbeitsvorgängen" um Arbeitsleistungen, die zu einem bei natürlicher Betrachtung abgrenzbaren Arbeitsergebnis führen (siehe hierzu Anlage 1). Den Arbeitsvorgängen sind die sog. Zusammenhangstätigkeiten hinzuzurechnen; das sind alle mit der Aufgabenerledigung in irgendeinem Zusammenhang stehenden sonstigen Arbeitsschritte, wie z. B. Telefonate führen, Schreibtätigkeiten, die bei der Bearbeitung anfallen. Arbeitsvorgänge von weniger als 5 % sollten soweit als möglich zu größeren Blöcken zusammengefasst werden. Beschreiben Sie bitte die Arbeitsvorgänge in folgender Reihenfolge: a) Gliedern Sie die Arbeitsvorgänge nach Aufgabengruppe und Einzelaufgabe(n) b) Nummerieren Sie die Einzelaufgaben durch und beschreiben Sie bei jeder Einzelaufgabe, was zu tun ist. Dabei sind gleichartige und gleichschwierige Arbeitsvorgänge zusammenzufassen. c) Schätzen Sie die Zeitanteile der einzelnen Arbeitsvorgänge im Verhältnis zur Gesamttätigkeit möglichst genau und geben Sie das Anteilsverhältnis in Prozenten an. Die Zeitanteile sind zu runden. Die Gesamttätigkeit ist mit 100 v. H. anzusetzen (auch bei Teilzeitkräften). Die beigefügte Tabelle (Anlage 2) soll Ihnen bei der Ermittlung helfen. Auf die Angabe der Zeitanteile kann nicht verzichtet werden. Merkblatt Stellenbeschreibung Seite 3
7. Dienstliche Beziehungen (nur Beamte) Bei 7.1 tragen Sie bitte in Prozent ein, wie viel v. H. Ihrer Arbeitszeit Sie mit persönlichen oder telefonischen Kontakten (intern und etern) verbringen. Darauf aufbauend, wird in 7.2 danach gefragt, in wie viel v. H, es sich dabei um Gespräche handelt, bei denen Sie und Ihr Gesprächspartner unterschiedliche Interessenslagen verfolgen. Als Steigerung davon wird in 7.3 danach gefragt, wie viel Prozent der Gespräche mit unterschiedlicher Interessenlage auch konfliktträchtige Gespräche sind. Konfliktträchtige Gespräche können dabei nur entstehen, wenn Sie sich nicht auf eindeutige Vorschriften oder Tatsachen berufen können und trotzdem einen Kompromiss finden müssen. 7.4 fragt nach der Art und Weise der Gespräche (z. B. persönliche oder telefonische), dem wesentlichen Inhalt der Gespräche und der Stellung Ihrer Gesprächspartner. 8. Kenntnisse und Fertigkeiten (nur Beamte) Bei 8.1 ist nach Tätigkeiten aus Punkt 6. gefragt, welche nicht Bestandteil Ihrer jeweiligen Laufbahnbefähigung sind und zu deren Erledigung Sie sich zusätzliche, über die Laufbahnbefähigung hinausgehende Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen mussten (z. B. besondere Rechts-, Sozial- PC- oder technische Kenntnisse). In 8.2 sollten Sie diese Kenntnisse und Fertigkeiten genau beschreiben und ggf. noch angeben, wie und wo Sie diese erworben haben (z. B. Weiterbildung, Berufserfahrung, etc.). 9. Zusätzliche Angaben (Beschäftigte 7.) Hier tragen Sie bitte ein, seit wann Sie die in der Stellenbeschreibung aufgeführten Tätigkeiten, genau wie in Punkt 6 beschrieben, wahrnehmen. Es ist unerheblich, seit wann Sie formal auf einer Stelle sitzen. 10. Bestätigung der Richtigkeit und Vollständigkeit (Beschäftigte 8.) Mit Ihrer Unterschrift bescheinigen Sie die Vollständigkeit und Richtigkeit der Stellenbeschreibung. Bitte leiten Sie die Stellenbeschreibung danach Ihrem Geschäftsbereichsleiter zu, der die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben ebenfalls bestätigen muss. Bei anderer Sicht des Geschäftsbereichsleiters kann dieser farblich abgehobene Änderungen vermerken - nicht aber die Stellenbeschreibung eigenmächtig ändern. Mit freundlichen Grüßen Ihre Geschäftsbereich Personal und Organisation Merkblatt Stellenbeschreibung Seite 4
Anlage 1 Prüfungsschema Bildung von Arbeitsvorgängen Arbeitsvorgänge sind Arbeitsleistungen (inklusive Zusammenhangstätigkeiten) die, bezogen auf den Aufgabenbereich des Beschäftigten, zu einem, bei natürlicher Betrachtung, abgrenzbaren Arbeitsergebnis führen. Um zu prüfen, ob es sich bei einer Tätigkeit um einen Arbeitsvorgang oder getrennte Arbeitsvorgänge handelt, können Sie sich an folgendem Schema orientieren: Stehen Tätigkeiten in engem sachlichen Zusammenhang? Führen Tätigkeiten zu einem bestimmten Arbeitsergebnis? Entspricht die Zusammenfassung der vernünftigen praktischen Verwaltungsübung? Gleicher Schwierigkeitsgrad? = ein Arbeitsvorgang Merkblatt Stellenbeschreibung Seite 5
Anlage 2 Merkblatt Stellenbeschreibung Seite 6
Anlage 2 Tabelle zur Umrechnung in Zeitanteile Arbeitswochen Arbeitstage Arbeitsstunden v.h. (%) gerundet Angestellte Beamte 204 1.591,2 100 203 1.583,4 1.664,6 100 40 200 1.560,0 1.640,0 98 39 195 1.521,0 1.599,0 96 38 190 1.482,0 1.558,0 93 37 185 1.443,0 1.517,0 91 36 180 1.404,0 1.476,0 88 35 175 1.365,0 1.435,0 86 34 170 1.326,0 1.394,0 84 33 165 1.287,0 1.353,0 81 32 160 1.248,0 1.312,0 79 31 155 1.209,0 1.271,0 76 30 150 1.170,0 1.230,0 74 29 145 1.131,0 1.189,0 71 28 140 1.092,0 1.148,0 69 27 135 1.053,0 1.107,0 66 26 130 1.014,0 1.066,0 64 25 125 975,0 1.025,0 61 24 120 936,0 984,0 59 23 115 897,0 943,0 57 22 110 858,0 902,0 54 21 105 819,0 861,0 52 20 100 780,0 820,0 49 19 95 741,0 779,0 47 18 90 702,0 738,0 44 17 85 663,0 697,0 42 16 80 624,0 656,0 39 15 75 585,0 615,0 37 14 70 546,0 574,0 34 13 65 507,0 533,0 32 12 60 468,0 492,0 29 11 55 429,0 451,0 27 10 50 390,0 410,0 25 9 45 351,0 369,0 22 8 40 312,0 328,0 20 7 35 273,0 287,0 17 6 30 234,0 246,0 15 5 25 195,0 205,0 12 4 20 156,0 164,0 10 3 15 117,0 123,0 7 2 10 78,0 82,0 5 1 5 39,0 41,0 2 4 31,2 32,8 2 3 23,4 24,6 1 2 15,6 16,4 1 1 7,8 8,2 1 Rechenformeln Angestellte Beamte Tage: Stunden: 100 =? v.h. 204 203 100 =? v.h. 1.591,2 1.664,6 100 =? v.h. 100 =? v.h. Merkblatt Stellenbeschreibung Seite 7