Erfahrungen mit der Bio- Produktion von Schnittrosen im Betrieb Bernd Brüx Bio- Zierpflanzen 2016 Nicole Kern und Marion Ruisinger "gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft". Beraterschulung für biologischen Pflanzenschutz
Nützlingseinsatz im Jahr 2016: Haus 1 Haus 2 Haus 3 Euseius gallicus mit Nutrimite Euseius gallicus ohne Nutrimite Dyna- Mite G- System A. cucumeris in Tüten + A. swirskii in Tüten mit Nutrimite A. cucumeris in Tüten + A. swirskii in Tüten ohne Nutrimite
Kw/ Haus Haus 1 (Rosen) 500m² Haus 2 (Rosen) 500m Haus 3 (Rosen) 500m² 13 20000 Raubmilben 1 Tüte/ 2m² = 250 TütenA. cucumeris 14 15 20000 Raubmilben ausgefallen wegen Spritzungen! 16 17 20000 Raubmilben+ Nutrimite 18 19 20000 + Nutrimite 1 Tüte/ 2m² = 250 Tüten A. cucumeris 20 20000 Raubmilben 21 20000 Raubmilben + Nutrimite 1 Tüte/ 2m²= 250 Tüten A.swirskii 22 23 20000 Raubmilben + Nutrimite 24 25 10000 Raubmilben + Nutrimite 1 Tüte/ 2m²= 250 Tüten A.swirskii 26 27 10000 Raubmilben + Nutrimite 28 29 10000 Raubmilben + Nutrimite 1 Tüte/ 2m²= 250 Tüten A.swirskii 30 31 20000 Raubmilben (je nach Flor) + Nutrimite 32 33 20000 Raubmilben (je nach Flor) + Nutrimite 1 Tüte/ 2m²= 250 Tüten A.swirskii 34 35 10000 Raubmilben 20000 Raubmilben + Nutrimite 36 37 10000 Raubmilben 20000 Raubmilben + Nutrimite 38 39 10000 Raubmilben 1 Tüte/ 2m²= 250 Tüten A. cucumeris
Theoretische Kosten im Versuch Haus 1 Haus 2 Haus 3 Raubmilben 16x 79,90= 1278,40 8x 79,90= 639,20 750 Tüten A. cuc. 171,38 1000 Tüten A. swirskii 389,50 Nutrimite 10x 25g = 37,50 11x 7,50= 82,50 10x 25 g 37,50 Gesamt ( ) 1315,90 721,70 598,38 Kosten pro m² 2,63 1,44 1,20
Pflanzenschutzanwendungen bei Schnittrosen im Jahr 2016 Kw Haus 1 Haus 2 Haus 3 07 Promanal Promanal Promanal 08 Promanal Promanal Promanal 13 Spruzit Neu+ Prev Spruzit Neu+ Prev Spruzit Neu+ Prev 14 Promanal Promanal Promanal 15 Promanal Promanal Promanal 16 Promanal Spruzit Neu Neem- Azal T/S Promanal Spruzit Neu Neem- Azal T/S Promanal Spruzit Neu Neem- Azal T/S 19 Spruzit Neu Spruzit Neu Spruzit Neu 22 Spruzit Neu Kali- Seife 25-39 wöchentlich Spruzit Neu Kali- Seife Neem- Azal T/S Neem- Azal T/S Neem- Azal T/S
Bekämpfungsstrategie gegen Blattläuse: Austriebsspritzungen mit Öl Anfangsbefall bei niedrigen Temperaturen mit Spruzit Neu bekämpfen späterer Einsatz der Schlupfwespen. Bei geeigneten Bedingungen auf Aphidoletes aphidimyza setzen.
Mittlere Anz. Thripse/ Blautafel 7 Thripsfänge auf Blautafeln 2016 6 5 3x Promanal 3x Spruzit Neu 1x Neem- Azal T/S 1x Neudosan Neu Neem- Azal TS 1x wöchentlich 4 3 2 1 0 14 16 18 20 22 24 25 27 29 31 33 35 37 41 Kalenderwoche E. gallicus ohne Nutrimite A. cucumeris/ A. swirskii ohne Nutrimite Dynamite- Strategie E. gallicus mit Nutrimite A. cucumeris/ A. swirskii mit Nutrimite
Durchschnittliche Anz. Raubmilben/ Blatt Gesamtsumme aller Raubmilben mit und ohne Nutrimite 2016 4 3,5 3 3x Promanal 3x Spruzit Neu 1x Neem- Azal T/S 1x Neudosan Neu Neem- Azal TS 1x wöchentlich 2,5 2 1,5 1 0,5 0 14 16 18 20 22 24 26 27 29 31 33 35 37 41 Kalenderwoche Rm ohne Nutrimite Rm mit Nutrimite
durchschnittliche Anzahl der Raubmilben pro Blattprobe 4 3,5 Summe aller Raubmilbenfunde im Jahr 2015 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 Kalenderwoche Summe aller RM mit Nutrimite Summe aller RM ohne Nutrimite
Durchschnittliche Anzahl der Raubmilben pro Blattprobe 4 3,5 Summe der Raubmilben im Jahr 2014 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Kw Raubmilben mit Nutrimite Raubmilben ohne Nutrimite Thripsfänge ohne Nutrimite Thripsfänge mit Nutrimite
Mittlere Anz. Raubmilben/ Blattprobe Mittlere Anz. Raubmilben/ Blattprobe 0,9 0,9 0,8 0,7 Ergebnis: Haus 1 0,8 0,7 Ergebnis: Haus 3 0,6 0,6 0,5 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3 0,2 0,2 0,1 0,1 0 14 16 18 20 22 24 26 27 29 31 33 35 37 41 0 14 16 18 20 22 24 26 27 29 31 33 35 37 41 Kalenderwoche A. cucumeris/ A. swirskii ohne Nutrimite E. gallicus ohne Nutrimite E. gallicus mit Nutrimite A. cucumeris/ A. swirskii mit Nutrimite 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Ergebnis: Haus 2 14 16 18 20 22 24 26 27 29 31 33 35 37 41 Kalenderwoche
Gesamte Anzahl Thripse/ Blüte 30 Berlese- Ergebnisse Kw 31 25 20 Adulte Thripse Thripslarven 15 10 5 0 Euseius gallicus ohne Nutrimite Euseius gallicus mir Nutrimite Dynamite- Strategie A. cucumeris+ A. swirskii ohne Nutrimite A. cucumeris + A. swirskii mit Nutrimite
Ergebnisse Erste Thripse traten erst in Kw 27 auf. Insgesamt waren die Fänge auf den Blautafeln niedrig. Die Gabe von Nutrimite scheint die Thripsentwicklung nicht zu fördern. Die gesamte Raubmilbenpopulation wurde auch im Jahr 2016 durch die Ausbringung von Nutrimite gefördert. Das diesjährige Ergebnis blieb unter den Ergebnissen des Jahres 2014 und ähnelte dem aus 2015. Die Dynamite- Strategie führte zu mehr Raubmilben im Bestand als die regelmäßige Freilassung von Euseius gallicus.
Ergebnisse Dafür kommen als Ursache mehrere Faktoren in Betracht: Späterer Antrieb= bessere Startbedingungen. Späterer Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln wegen geringeren Befallsdrucks durch Blattläuse. Amblyseius swirskii sprach deutlich auf die Gabe von Nutrimite an. Mit den zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmitteln kann Macrosiphum euphorbiae in der Schnittrosensorte Walzertraum nicht ausreichend bekämpft werden.
Ergebnisse Der kombinierte Einsatz von A. cucumeris und A. swirskii hatte die geringsten Kosten. Die Dyna- Mite- Strategie war etwas teurer. Regelmäßige Freilassungen von Euseius gallicus sind am teuersten.
Fazit Die Gabe von Nutrimite fördert die Etablierung verschiedener Raubmilbenarten. Die Versuche wurden im Jahr 2016 stark von der Bekämpfung der Blattläuse beeinträchtigt. Für den Bio- Anbau müssten Nützlings- und pflanzenverträgliche Präparate mit einer effektiven Wirkung gegen Blattläuse zur Verfügung stehen. Eine alternative zum Einsatz integrierbarer, wirkungsvoller PS- Mittel wäre eine frühzeitige Anhebung der Temperatur im Gewächshaus, um die erforderlichen Bedingungen für Nützlinge einzustellen.
Fazit Die Dyna- Mite- Variante und der Einsatz von A. cucumeris+ A. swirskii ist noch vertretbar. Regelmäßige Freilassungen von E. gallicus sind zu teuer, bringen keinen Vorteil und sind bei dem momentanen Preisnivau für die Praxis nicht vertretbar.
Vielen Dank an: Bernd Brüx Bioland Biobest Nicole Kern