FB Gerd Schimmer FB Ingmar Kühhorn
In der Fortbildung geht es zum einen um eher unbekannte Schulsportarten wie Taekwondo und Hitball, aber auch um die eigentlichen Burnergames. Die «Burner Games» sind Spiele mit großem Spaßfaktor, enormem Aufforderungs-charakter, hoher Bewegungsintensität und niedrigem Einstiegsniveau. Bewegungsbegabte können sich dabei voll einbringen aber auch weniger Sportliche kommen auf ihre Kosten. Die Burner Games fördern Koordination und Athletik ebenso wie Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit. Es gibt Burner für Unterrichtseinstiege, zum Aufwärmen oder einfach als Spiel und Wettkampf. Muriel Sutter, eine Diplom-Sportlehrerin aus Basel (Schweiz) ist die Erfinderin der Burnergames und erklärt die Begrifflichkeit wie folgt: Burner ist ein beliebter Ausdruck vieler Jugendlicher. Er umschreibt eine tolle Sache, in diesem Falle «coole» Spiele. A. Burnergame: Burner Battlefield Die Turnhallen-Variante des beliebten Computerspiel-Klassikers bringt Hochspannung in jede Sporthalle. Die Grundform des Spiels ist abgeleitet von Partei- sowie Völkerball. Das Betreten des gegnerischen Safe-House (siehe Skizze) ist verboten, ansonsten darf man überall hin laufen, mit oder ohne Ball. Man darf sich hinter den Deckungselementen verstecken und versuchen, die gegnerischen Linien zu hinterlaufen. Die Wände des SafeHouse dürfen erklettert, aber nicht überstiegen werden, Wird man abgeworfen, setzt man sich auf die Bank am Spielfeldrand (Mittellinie außen, siehe Skizze). Wird der Ball in der Luft gefangen, scheidet der Werfer aus. Zum Erlösen der abgeworfenen Spieler muss ein Mitspieler auf der gegnerischen Feldhälfte das Basketballbrett von vorne treffen. Dann ist der Spieler erlöst, der am längsten draußen sitzt (usw.). Variante: trifft ein Spieler in den Basketballkorb, sind alle Spieler erlöst. Sind alle Spieler eines Teams abgeworfen, ist das Spiel zu Ende. Das Team, das keine Spieler mehr hat, hat somit verloren.
B. Burnergame: Völkerball Völkerball gilt bei vielen Schülern, insbesondere in den unteren Jahrgangsstufen als ein äußerst beliebtes Spiel, während viele Lehrer über zu wenig Abwechslung, kaum Rollenveränderungen, Bewegungsarmut für zahlreiche Spieler und Langeweile klagen. Muriel Sutter greift diesen Spiele-Klassiker auf und versucht ihn durch zahlreiche Varianten aufzupeppen und spannend zu machen, häufig auch in Anlehnung an bekannte Videospiele, Fernsehserien oder ähnlichem. Thriller-Völkerball: Jedes Team erhält eine Weichbodenmatte und darf selbst entscheiden, wo diese quer steht. Die Matte darf während des Spiels auch bewegt werden, sie darf jedoch nicht umfallen oder in den Himmel gezerrt werden. Abgeworfene Spieler dürfen vom Himmel aus Ketten bilden, um Bälle von der Erde (Feld) zu fischen, allerdings muss der letzte Spieler der Kette noch mindestens einen Fuß im Himmel haben. Das Team, das zuerst niemand mehr auf der Erde hat oder dessen Matte umgefallen ist, hat verloren. Zu Beginn darf jede Mannschaft einen Engel in den Himmel schicken. Es wird mit mehreren Bällen (mindestens zwei) gespielt. Variante: - Anzahl der Bälle Stinktier-Völkerball: Die zwei Teams haben jeweils ein durch ein farbiges Trikot gekennzeichnetes Stinktier als Mitspieler. Dieses Stinktier kann von der gegnerischen Mannschaft nicht abgeworfen werden, vielmehr versprüht es seinen Gestank auf den Werfer, so dass dieser nicht weiterspielen kann und in den Himmel muss. Das Stinktier agiert also wie ein Beschützer für sein Team und seine Mannschaft hat dann verloren, wenn es ganz alleine auf der Erde zurückbleibt. Zu Beginn des Spiels darf jede Mannschaft einen Engel in den Himmel schicken, der aber nicht mehr auf die Erde zurückkehren darf. Variante: - mehrere Bälle
C.Taekwondo Taekwondo ist begrenzt auf Angriffe gegen gepolsterte Handschuhe. Spaß und Verausgaben stehen im Vordergrund, können aber auch der Einstieg in diese Sportart sein. Das Ziel soll zunächst sein, vier verschiedene Angriffsschläge mit dem Partner auszuprobieren und zu üben. Dabei wird die Beweglichkeit, Kraft, Genauigkeit der Bewegung und Ausdauer geschult. Die Technik steht zunächst im Hintergrund und kann bei Nachfragen mit eingebracht werden. Wichtig sind Disziplin, das Üben auf Kommando und die Fairness beim Umgang mit dem Partner. Der Kihap, der Schrei beim (letzten) Schlag kann mit eingeführt werden. Schläge: Halbkreisfußtritt (Drehkick): Fußabwärtsschlag (Abwärtskick): Seitwärtsfußstoß (Seitkick): Fauststoß:
C. Hitball Hitball ist ein Spiel aus Italien. Man spielt hierbei 5 gegen 5 mit einem Ball, der mit der Hand geschlagen wird. Um die Hand ist eine Art Manschette angebracht. Hitball ist ein sehr schnelles und abwechslungsreiches Spiel, bei dem Teamplay und Strategie sehr wichtig sind. Durch wenig Regeln ist es einfach zu verstehen und bei Anfängern durch die Zeit und Kontakte ohne Schwierigkeiten zu erleichtern. Regeln: Gespielt wird 5 gegen 5, drei Spieler verteidigen hinten das Tor, vorne befinden sich die zwei Angriffsspieler. Die Verteidiger dürfen zwar schlagen, aber nicht aus der Angriffszone. Jedes Team hat nach der Ballsicherung ca. 5 Sekunden Zeit zum Angriffsschlag. Jeder Spieler darf den Ball nur einmal berühren, jedoch öfter während eines Angriffes. Der Ball darf nur mit der Hand (Manschette) geschlagen und berührt werden Ziel: Ball ins Tor (nahezu gesamte Rückseite, Höhe ca. 2,50 m, evtl. Absperrband) D. Literatur Sutter, Muriel: Burnergames, hofmann-verlag. Sutter, Muriel: Burnergames reloaded, hofmann-verlag. Sutter, Muriel: Burnergames revolution, hofmann-verlag. http://www.mobilesport.ch/aktuell/burner-games-spielideen-fur-spass-und-intensitat/ Dornemann/Rumpf: Taekwondo Kids 1, Weißgurt bis Gelbgrüngurt, Meyer & Meyer Verlag