3. Frühjahrstagung Telemedizin, 12.06.2014, Düsseldorf Alles nach (Krankenhaus-)Plan Wie können Engpässe mit Hilfe der Telemedizin kompensiert werden? Krankenhausplan Burkhard Fischer Referatsleiter Qualitätsmanagement, IT und Datenanalyse Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. KGNW 2014
Blick in die Geschichte: 83 Jahre Telemedizin 46 Jahre Krankenhausplanung in NRW Telemedizin 1931 Stadtkrankenhaus Cuxhaven: Ärzte beraten weltweit in medizinischen Notfällen auf See 1960 Physiologische Überwachung von Astronauten im All (NASA) Krankenhausplan NRW 1967 Landesregierung startet erste systematische Krankenhausplanung 1971 Start für stationäre Notruftelefone an Autobahnen 1989 Space Bridge: telemed. Konsultation nach Erdbeben in Armenien Aufstellung des ersten Krankenhausplans für NRW 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 2
1996 Mein Telemedizin-Hintergrund Fachbesprechungen (Videokonferenzen) Fallakte (datenbankbasiert) Ulm RATEMA Bildquelle: FAZ online, 15.02.2013 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 3
Blick in die Geschichte: 83 Jahre Telemedizin 46 Jahre Krankenhausplanung in NRW Telemedizin 1998 Dierks C: Rechtliche und praktische Probleme der Integration von Telemedizin in das Gesundheitswesen in Deutschland (1999) 2001 Initiative Gesundheitswirtschaft: Rechtsgutachten Telemedizin - Rechtliche Problemfelder sowie Lösungsvorschläge 2007 Prognoseverbesserung beim Schlaganfall ( Dtsch Arztebl 2007; 104) 2013 Frist für 87 Abs. 2a SGB V für die Ergänzung des EBM um Telemedizin 2015?????? Krankenhausplan NRW Krankenhausgesetz NRW (KHG NRW) verabschiedet Krankenhausplan NRW 2001 (Neuaufstellung) Krankenhausgestaltungsgesetz NRW (KHGG NRW) Krankenhausplan NRW 2015 (Neuaufstellung) 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 4
Krankenhausrahmenplan 2015 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 5
Krankenhausfinanzierungsgesetz - KHG 6 Krankenhausplanung und Investitionsprogramme (1) Die Länder stellen zur Verwirklichung der in 1 genannten Ziele Krankenhauspläne und Investitionsprogramme auf; Folgekosten, insbesondere die Auswirkungen auf die Pflegesätze, sind zu berücksichtigen. 1 Grundsatz (1) Zweck dieses Gesetzes ist die wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser, um eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit leistungsfähigen, eigenverantwortlich wirtschaftenden Krankenhäusern zu gewährleisten und zu sozial tragbaren Pflegesätzen beizutragen. 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 6
Krankenhausgestaltungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen (KHGG NRW) 12 Krankenhausplan (1) Das zuständige Ministerium stellt einen Krankenhausplan gemäß 6 KHG auf und schreibt ihn fort. Der Krankenhausplan wird regelmäßig im Internet veröffentlicht. (2) Der Krankenhausplan weist den Stand und die vorgesehene Entwicklung der für eine ortsnahe, bedarfsgerechte, leistungsfähige und wirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung erforderlichen Krankenhäuser und Ausbildungsstätten gemäß 2 Nr. 1a KHG aus. [ ] 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 7
Krankenhausgestaltungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen (KHGG NRW) 12 Abs. 2 Krankenhausplan (Fortsetzung) Er berücksichtigt die Versorgungsangebote benachbarter Länder, die Vielfalt der Krankenhausträger nach 1 Abs. 2 Satz 1 KHG und besteht aus 1. den Rahmenvorgaben und 2. den regionalen Planungskonzepten. Die Fortschreibung des Krankenhausplans erfolgt durch Änderung der Rahmenvorgaben und der regionalen Planungskonzepte. Die Änderungen nach Satz 2 Nr. 2 sind durch Bescheid nach 16 festzustellen. [ ] 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 8
Jahresergebnis 2012 Krankenhäuser in % Deutsches Krankenhausinstitut, Krankenhaus-Barometer 2013 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 9
Strukturdaten Nordrhein-Westfalen Veränderungen in 17 Jahren 1995 2012-38,8% Verweildauer in Tagen 12,6 7,7-19,6% Betten 150.431 120.973-20,2% Krankenhäuser 483 385-2,5% [-4,9%] Beschäftigte* 256.044 249.499 [2011:244.790] Fälle in Mio. +25,7% 3,5 4,4 *Die Beschäftigten ergeben sich als Summe aus den hauptamtlichen Ärzten/-innen, den Belegärzten/-innen, den Zahnärzten/-innen, dem nichtärztlichen Personal sowie dem Personal der Ausbildungsstätten, ohne die Schüler/-innen und Auszubildenden Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Fachserie 12, Reihe 6.1.1, 2012 Statistische Berichte, Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen; Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Jg.1995, 2011 und 2012 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 10
Haushaltsplan NRW 2014 Gesetz über die Feststellung des Haushaltsplans des Landes Nordrhein-Westfalen für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) vom 18. Dezember 2013 am 01.01.2014 in Kraft getreten Titelgruppe 62: a.) Abgeltung der Anlauf- und Umstellungskosten ( 27 KHGG NRW) b.) Entgelte für die Nutzung von Anlagegütern ( 22 Abs. 3 KHGG NRW) c.) Ablösung der "alten Last" ( 25 KHGG NRW) d.) Ausgleich der Eigenmittel ( 26 KHGG NRW) und e.) Ausgleichsleistungen bei Einstellung oder Einschränkung des Krankenhausbetriebes ( 24 KHGG NRW) f.) Bevorratung von Arzneimitteln für Großschadensereignisse ( 10 KHGG NRW) Halbierung auf 700.000 : Weniger in Anpassung an den Bedarf 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 11
Investitionsquote nach Bundesländern Nationaler Kraftakt unter Beteiligung des Bundes und der Länder erforderlich! Quelle: DKG-Bestandsaufnahme zur Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung in den Bundesländern, 2014 9% 10% 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 12
Entschließung des Bundesrates zur Weiterentwicklung des Vergütungsrechts für Krankenhäuser Die Mehrheit der Krankenhäuser hat in den vergangenen Jahren ihre Betriebsabläufe gestrafft und Rationalisierungsreserven auch im Personalbereich gehoben. Der weiter bestehende Kostendruck führt daher nicht mehr zur Effizienzsteigerung und besserer Organisation, sondern zu weiterer Arbeitsverdichtung und Verschlechterungen im Ablauf des Krankenhausbetriebs, insbesondere in der Pflege. 909. Sitzung des Bundesrates am 3. Mai 2013 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 13
Über Jahre steigen die Löhne schneller als die Krankenhausvergütung Mit 8,7 % Preiszuwachs können 15,9 % Tariflohnanstieg nicht bezahlt werden Quelle: Positionen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) für die 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 14
Deutschland im internationalen Vergleich Patientenentlassungen je Krankenhausmitarbeiter 2010 auf Basis Vollzeitkräfte Slowakische Republik 27,8 Deutschland Ungarn 21,7 21,2 Österreich 16,5 Tschechische Republik 14,9 Niederlande Norwegen Schweiz Dänemark Frankreich 9,8 9,8 9,5 9,2 9,0 Quelle: OECD Health Data 2012 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 15
Krankenhausrahmenplan 2015 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 16
Grundsätzliches zum aktuellen Krankenhauplan NRW 2015 In Anbetracht der derzeitigen Ausgestaltung des Entwurfs halten wir insbesondere folgende Punkte für kritisch: Eine Krankenhausplanung unter Bezugnahme auf Leitlinien, Stellungnahmen und Empfehlungen einzelner medizinischer Fachgesellschaften. Eine Krankenhausplanung, bei der der Versorgungsauftrag des einzelnen Krankenhauses unklar bleibt. Eine Krankenhausplanung faktisch erst in den Budgetverhandlungen, soweit Aspekte des Versorgungsauftrages unklar und interpretationsfähig bleiben. 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 17
Kleine Anfrage 2086 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 18
Antwort auf Kleine Anfrage 2086 Auszüge aus der Antwort der Ministerin (Lt-Drucksache 16/5510) : die im Krankenhausplan NRW 2015 für verschiedene Versorgungsbereiche herangezogenen Leitlinien, Stellungnahmen und Empfehlungen als Orientierung zu verstehen keine krankenhausplanerischen Mindestvorgaben, es sei denn, eine unmittelbare Anwendung im Plan ausdrücklich vorgegeben Empfehlungen zur Struktur und Ausstattung von Intensivstationen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) nicht um zwingend einzuhaltende Vorgaben, sondern um Zielorientierungswerte handelt 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 19
Infoportal Krankenhausplan - Informationsangebot der KGNW 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 20
Krankenhausrahmenplan 2015 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 21
Große Taten werfen ihre Schatten voraus Telemedizin in Krankenhausrahmenplan NRW 2015 NRW-Koalitionsvertrag 2012-2017 Koalitionsvertrag Bund 2013-2017 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 22
Krankenhausrahmenplan NRW 2015 zum Thema Telemedizin 2.2.2.10 Telematik und Telemedizin [ ] Die Unterstützung der medizinischen und administrativen Dokumentationen, der Organisation sowie der Kommunikation intern als auch mit externen Partnerinnen und Partnern mithilfe von Anwendungen der Telematik und der Telemedizin legt die Basis für modernes Management. (Krankenhausrahmenplan NRW 2015, Seite 43/44) 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 23
NRW-Koalitionsvertrag 2012-2017 zum Thema Telemedizin VIII. Gesundheit, Pflege, Emanzipation [ ] Wir wollen dabei insbesondere dem sich abzeichnenden Ärztemangel entgegenwirken. Hierzu sind auch neue Angebotsund Kooperationsformen (z.b. verstärkte Nutzung der Telemedizin) zu entwickeln und umzusetzen. (Koalitionsvertrag 2012-2017 zwischen der NRW-SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW: Verantwortung für ein starkes NRW - Miteinander die Zukunft gestalten, Seite 90) 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 24
Koalitionsvertrag Bund 2013-2017 zum Thema Telemedizin 2.4. Gesundheit und Pflege Ambulante Gesundheitsversorgung [ ] Telemedizinische Leistungen sollen gefördert und angemessen vergütet werden. (Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD: Deutschlands Zukunft gestalten. 18. Legislaturperiode, Seite 77) 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 25
Vor welchen Problemen stehen wir? Ärztemangel Pflegemangel Seltene Erkrankungen Sektorengrenzen Haftungsrecht Wirksamkeit Finanzierung Technische Umsetzung 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 26
Pioniere die besten Ideen setzen sich durch! Alexander von Humboldt (1769-1859) Charles Robert Darwin (1809-1882) Johann Philipp Reis (1834-1874) 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 27
Wirksamkeit Bildquelle: http://www.kidsnet.at/sachunterricht/aegypt/aegypt_pyram.htm 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 28
Wirksamkeit: Klinische Studien 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 29
Finanzierung Bildquelle: http://www.kidsnet.at/sachunterricht/aegypt/aegypt_pyram.htm 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 30
Finanzierung Use Cases - Vorbilder Konsil Verbringung Verlegung vor- und nachstationäre Versorgung Finanzierungs- und Abrechnungsgrundlage EBM, GOÄ, DKG-NT, DRG, ZE, NUB, IV, Innovationsfonds (225 M p.a.) 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 31
Berufsrecht Bildquellen: http://www.kidsnet.at/sachunterricht/aegypt/aegypt_pyram.htm, http://de.allgemeinbildung.wikia.com/wiki/datei:medizin.png 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 32
Evidenz und Konsens: Leitlinien 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 33
Haftungsrecht Bildquelle: http://www.kidsnet.at/sachunterricht/aegypt/aegypt_pyram.htm 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 34
Zeitschrift das Krankenhaus 12/2013 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 35
Aussichtslos? 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 36
Es gibt immer Lösungen Bildquelle: http://home.arcor.de/ths.fireball/fpyramide.htm 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 38
Alles nach (Krankenhaus-)plan? 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 39
Flächendeckende, wohnortnahe Versorgung? http://d-maps.com/m/europa/germany/rhenanienord/rhenanienord37.gif 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 40
Krankenhausrahmenplan NRW 2015 zum Thema Telemedizin 2.2.2.10 Telematik und Telemedizin Die Unterstützung der medizinischen und administrativen Dokumentationen, der Organisation sowie der Kommunikation intern als auch mit externen Partnerinnen und Partnern mithilfe von Anwendungen der Telematik und der Telemedizin legt die Basis für modernes Management. Voraussetzung dafür ist der Aufbau einer Telematikinfrastruktur für das Gesundheitswesen in NRW, den die Landesregierung gemeinsam mit der Krankenhausgesellschaft NRW in einem abgestimmten Stufenplan realisieren will. (Krankenhausrahmenplan NRW 2015, Seite 43/44) 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 41
Alles nach Krankenhausplan? Haftungsrecht Standesrecht Finanzierung Evidenz- und Konsensbasis Methodenbewertung 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 42
Vielen Dank für Ihr Interesse! bfischer@kgnw.de 12.06.2014 Alles nach Krankenhausplan? Burkhard Fischer KGNW 2014 43