Konzeption zur Durchführung medienpädagogischer Elternabende unter Einbeziehung der Fernsehprogrammberatung FLIMMO



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Transkript:

Konzeption zur Durchführung medienpädagogischer Elternabende unter Einbeziehung der Fernsehprogrammberatung FLIMMO Fernsehen mit Kinder- und Erwachsenenaugen

Zum Inhalt 1. Einführung Seite 3 Ausgangslage Zielsetzungen und methodisch-didaktische Gestaltung 2. Organisation 5 Rahmen Teilnehmeransprache Vorbereitung des Elternabends im Unterricht Vorbereitungen am Elternabend 6 3. Durchführung 7 Teil I des Elternabends 7 Teil II des Elternabends 9 Teil III des Elternabends 10 4. Nachbereitung des Elternabends 11 Evaluation Transfer Variation Anlagen Zwei Einladungsentwürfe Fragebogen 2

1. Einführung Ausgangslage Der FLIMMO ist eine Broschüre, die ausgewählte Fernsehsendungen aus der Sicht von Kindern im Alter zwischen 3 und 13 Jahren beschreibt und anhand folgender Kriterien Kinder finden`s prima Mit Ecken und Kanten Für Kinder schwer verdaulich bewertet. Die Broschüre richtet sich an Eltern und Pädagogen mit dem Ziel, diese durch gezielte Programmberatung zu praxisorientierter Medienerziehung anzuregen und hierbei zu unterstützen. Mit einer Auflage von 300 000 Exemplaren wird der FLIMMO 3 x jährlich an interessierte Eltern und an pädagogische Einrichtungen, Arztpraxen, Kirchen etc. verschickt. Ob und wie der FLIMMO für die medienerzieherische Praxis in der Familie, im Kindergarten und in der Schule genutzt wird, ist nicht bekannt. Daher sollen methodisch-didaktische Konzepte zur Einbeziehung des FLIMMO in medienpädagogische Praxisfelder für Eltern und Pädagogen entwickelt werden. Den Zielgruppen wird Gelegenheit gegeben, den FLIMMO und seine Einsatzmöglichkeiten praktisch kennen zu lernen und im eigenen Arbeits-/Erziehungsfeld zu erproben. Das vorliegende Konzept zur Gestaltung eines medienpädagogischen Elternabends bezieht sich auf den Grundschul-Sektor und ist auf die Bereiche Kindergarten/Sekundarstufe I zu übertragen. Zielsetzungen und methodisch-didaktische Gestaltung In Fragen der Fernsehnutzung ihrer Kinder wünschen sich Eltern häufig konkrete Anweisungen durch Fachleute. Demgegenüber steht ihre ambivalente Haltung, wenn ihrem Wunsch tatsächlich entsprochen wird. In Wirklichkeit reagieren viele Eltern auf theoretische Vo r- schläge, die keinen Bezug zur eigenen familiären Situation haben, skeptisch bis ablehnend. Daher soll der FLIMMO mit seinen Programmhinweisen nicht zum Hauptgegenstand des Elternabends gemacht werden. Vielmehr soll er als ein methodisch-didaktisches Element aufbereitet und eingesetzt werden, das die Eltern anregt, die eigene Nutzung des Mediums Fernsehen und die ihrer Kinder zu reflektieren, um zu einem tieferen Verständnis als Voraussetzung zu einer alltagsbezogenen Fernseherziehung in der Familie zu gelangen. Das vorrangige Ziel besteht darin, bei den Eltern einen Prozess des Erkennens und Verstehens in Gang zu setzen und sie zur Beschreibung von Konfliktsituationen mit ihren Kindern zu ermutigen. 3

Auf dieser Grundlage können familienbezogene Ansätze zu einer bewusst(er)en Fernseherziehung erarbeitet werden, die den FLIMMO mit seinen praxisorientierten Empfehlungen einbeziehen. Die Gestaltung des Elternabends beruht auf den methodisch-didaktischen Elementen des Reflektierens, Informierens und Aktivierens 1. Sie wird als ein Arrangement offener Lernprozesse 2 verstanden, deren Ausgangspunkt die (unterschiedlichen) Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen der Eltern sind. Der Referent gibt Impulse zur problem- und handlungsorientierten Auseinandersetzung mit der Thematik, er moderiert und begleitet die Gespräche mit den Eltern und fasst die erarbeiteten Ergebnisse zusammen. Im ersten Schritt sollen die Eltern mittels erfahrungsorientierten Übungen reflektieren, wie sich ihre Sichtweisen von Sendungen, die ihre Kinder mögen, von denen ihrer Kinder unterscheiden (Erwachsenen-Perspektive versus Kind-Perspektive) und welche konkreten Probleme sich daraus im Alltag ergeben. Zur Darstellung der Kind-Perspektive sollen im Vorfeld medienpädagogische Aktivitäten im Unterricht initiiert werden, deren Ergebnisse am Elternabend präsentiert werden. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass sich die Eltern interessierter und konstruktiver an Gesprächen zur Fernseherziehung beteiligen werden, da es sich um die Fernseherfahrungen der eigenen Kinder handelt. Ergänzend erhalten die Eltern Informationen über den FLIMMO, der die Ratgeber-Perspektive aus Kindersicht repräsentiert. Ausgehend von den verschiedenen Perspektiven zur Fernsehnutzung ihrer Kinder sollen die Eltern angeregt werden, konkrete Konflikte aus ihrem Alltag, ihre derzeitigen Lösungsstrategien, ihre Unzufriedenheiten und Änderungswünsche zu schildern. Im zweiten Schritt soll gemeinsam überlegt werden, wie eine alltagsorientierte bewusst(er)e Fernseherziehung aussehen könnte, welche Hilfestellungen der FLIMMO mit seinen Programmhinweisen geben kann bzw. welche weiteren Materialien und Empfehlungen hilfreich wären. Die Ergebnisse und Erfahrungen von Elternabenden, die auf der Basis des nachfolgenden Konzeptes basieren, bilden die Grundlage zur Entwicklung medienpädagogischer Handreichungen für Eltern und Pädagogen. 1 Quelle: Fernsehen zum Thema machen, Elternabende als Beitrag zum Jugendmedienschutz, KoPäd-Verlag München, Mai 1997 2 Dito 4

2. Organisation Rahmen Zielgruppe der medienpädagogischen Elternabende zum Thema Fernsehen mit Kinderund Erwachsenenaugen sind Eltern von Grundschulkindern. Ein Elternabend dauert zw i- schen 120 und 150 Minuten. Die Projektleitung obliegt der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter von Rheinland-Pfalz (LPR). Sie stellt die medienpädagogische Fachkraft, sorgt für Materialien und - bei Bedarf für Technik zur Vorbereitung und Durchführung des Elternabends. Interessierte Klassenlehrer an Grundschulen (GS) arbeiten mit der medienpädagogischen Fachkraft der LPR zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Elternabende zusammen. Teilnehmeransprache Ankündigung der geplanten Veranstaltung an einem vorausgehenden Elternabend Einladung 3 der Eltern über den Klassenlehrer Persönliche Ansprache von Eltern Einbeziehen der Klassenelternsprecher Vorbereitung des Elternabends im Unterricht Auswahl einer aktuellen Lieblingssendung der Kinder aus der FLIMMO-Kategorie Kinder finden`s prima (z. B. Pokémon ) Aufzeichnung dieser Sendung und gemeinsames Betrachten im Unterricht Gespräch mit den Kindern über die Sendung führen und das Gespräch auf Kassette aufnehmen und/oder mit der Videokamera filmen: Gesprächsleitfaden Was gefällt den Kindern an der Sendung? Warum? Was gefällt den Kindern nicht an der Sendung? Warum? Was halten die Eltern von der Lieblingssendung ihrer Kinder? Können sich die Kinder vorstellen, weshalb ihre Eltern diese Meinung haben? Die Kinder ihre Erlebnisse mit der Sendung malen und schreiben lassen 3 Siehe Anlage 5

Vorbereitungen am Elternabend Gestaltung von Stellwänden mit den Mal- und Schreibprodukten der Kinder Gestaltung eines Bücher- und Infotisches Erforderliche Materialien/Technik/Räume Video-, Fernsehgerät und Kassettenrecorder Seminarkoffer 2 Stellwände Infomappen Bücher und Materialien zur Ansicht 1 großer Gruppenraum (Klassenzimmer), weitere Räume für Kleingruppenarbeit 6

3. Durchführung Teil I des Elternabends: Die Erwachsenen-Perspektive Begrüßung durch den Klassenlehrer und den Referenten Klärung des zeitlichen Rahmens Hinweis auf Gesprächsregeln Kurze Einführung in Thema, Zielsetzung und Ablauf des Elternabends Vorstellungsrunde Verbinden mit Erwartungen/Wünsche an den Elternabend Übung 1 - Lieblingssendung als Kind/als Erwachsener Auf eine farbige Karte wird eine Lieblingssendung notiert, die man als Kind hatte. Auf eine andersfarbige Karte wird eine Lieblingssendung notiert, die man heute als Erwachsener hat. Jeder Teilnehmer pinnt seine Karten an die Pinnwand und erläutert, was er diesen Sendungen mochte/mag. Der Referent notiert auf farbig auffallende Karten Schlüsselbegriffe, z. B.: spannend, unterhaltend, lustig etc.. Am Ende der Übung heftet der Referent die Karten mit den Schlüsselbegriffen an die Pinnwand und fasst die Ergebnisse der Übung zusammen. Beispiel Pinnwand Lieblingsendung Schlüsselbegriffe Lieblingssendung als Kind als Erwachsener Daktari Freundschaft mit Tieren Spannend Tatort Raumschiff Enterprise phantasievoll Gruselig Horrorfilme Pippi Langstrumpf Weil sie so stark war Gespräch mit den Eltern über die Ergebnisse der Übung Überleitung zum Gespräch über die Fernsehnutzung der Kinder/in der Familie: Gesprächsleitfaden Welche Sendungen lieben die Kinder? Was mögen die Kinder an diesen Sendungen? Was sagen sie über die Sendungen? Was missfällt den Eltern an der Fernsehnutzung ihrer Kinder? Weshalb? 7

Wie beeinflusst das Fernsehverhalten der Kinder das Familienleben? Welche Konflikte entstehen? Was hätten die Eltern gerne anders? Variante: Übung 2 Phantasiereise Mittels einer Phantasiereise einer vom Referenten angeleiteten Imaginationsreise in die eigene Kindheit rufen sich die Teilnehmer ihre Erinnerungen an Erlebnisse mit Medien und Medienfiguren ins Bewusstsein. Wesentlich dabei ist, den Gefühlen und Stimmungen, die mit kindlichen Medienerfahrungen verbunden waren, nachzuspüren und die Bedeutung dieser Erlebnisse für die eigene Mediensozialisation, für mögliche Vorlieben und Abneigungen, zu ergründen. Diese Brücke zum Kind im Erwachsenen regt die Teilnehmer zur Auseinandersetzung mit der eigenen Medienbiografie an und schafft die Voraussetzung dafür, sich den Fernseherlebnissen der eigenen Kinder zu öffnen. Ziele von Teil I Auf den Elternabend neugierig machen Erinnern: Die Erwachsenen waren auch mal Kinder Sensibilisieren für die eigenen Medien-/Fernseherlebnisse und die von Kindern Aufzeigen von Parallelen: Medien-/Fernsehvorlieben als Kind und als Erwachsene Entdecken: Kinder und Erwachsene nutzen Medien unterschiedlich, sehen unterschiedlich fern Methodik: Sensibilisieren, informieren und aktivieren Aktives Zuhören Das geleitete Gespräch Selbstentdeckendes Lernen Erforderliche Zeit: 30 bis 45 Minuten (je nach Offenheit und Gesprächsbereitschaft der Eltern) Nach diesem ersten Teil eignet sich eine Pause (ca. 10 bis 15 Min.) zum Anschauen des Büchertisches und zum informellen Austausch 8

Teil II: Die Kind-Perspektive Gemeinsam mit den Eltern einen Ausschnitt aus der Kindersendung anschauen, der im Unterricht mit den Kindern angesehen wurde. Was gefällt den Eltern, was gefällt ihnen nicht an den gezeigten Beiträgen unter Beachtung insbesondere der Dargestellten Figuren Der Gestaltung (Musik, Ton, Schnitt, Ästhetik...) Der dargestellten Thematik Der Wirkung auf den Betrachter Die Eltern geben ihre eigenen Meinungen wieder. Im nächsten Schritt geben die Eltern ihre Einschätzung wieder, was ihren Kindern daran gefällt/nicht gefällt. Diskussion Anschließend wird das aufgezeichnete Gespräch zwischen Kindern und Lehrer angehört und die Mal- und Schreibprodukte der Kinder begutachtet 4. Zum Abschluss von Teil II wird (nochmals) die Verbindung zu den Schlüsselbegriffen aus Teil I hergestellt. Ziele von Teil II Sensibilisieren für die Kind-Perspektive Herausarbeiten der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Kind- und Erwachsene n- Perspektive Erklärungsansätze für diese Unterschiede anbieten (u.a. entwicklungspsychologische und physiologische Begründungen, gesellschaftlicher und familiärer Wandel, Wertewandel) Methodik: Sensibilisieren, informieren und aktivieren Aktives Zuhören Das geleitete Gespräch Selbstentdeckendes Lernen Erforderliche Zeit: 30 bis 45 Minuten (je nach Offenheit und Gesprächsbereitschaft der Eltern) 4 Dieser Teil kommt bei den Eltern sehr gut an, da es sich um die Produkte der eigenen Kinder handelt. 9

Teil III: Die Ratgeber-Perspektive aus Kindersicht Vorstellung des FLIMMO und Einführung Bei Bedarf werden Ausschnitte aus Sendungen der beiden anderen FLIMMO-Bewertungskategorien Mit Ecken und Kanten und Für Kinder schwer verdaulich gezeigt Verbindungen zu Teil I und II des Elternabends herstellen Diskussion Zusammenfassung des Elternabends durch den Referenten Auswertung des Elternabends/Feedback-Runde (1. Teil der Evaluation) Verteilung von Info-Mappen Verteilung des Fragebogens 5 (2. Teil der Evaluation) Perspektiven für zukünftige Elternabende/Bedarf an Themen und Materialien Planungen/Verabredungen Ziele von Teil III Informationen über den FLIMMO Methodik Informieren: Kurzvortrag Aktives Zuhören Das geleitete Gespräch Erforderliche Zeit: 30 bis 45 Minuten (je nach Interesse der Eltern) 5 Siehe Anlage 10

4. Nachbereitung des Elternabends Evaluation Feedback-Runde und Bewertung des Elternabends durch die Eltern an der Veranstaltung selbst Schriftliche Bewertung durch die Eltern in Form eines anonymisierten Fragebogens Auswertung durch den Referenten mit dem Klassenlehrer und der Projektleitung in der LPR und Zusammenfassung aller Ergebnisse in einem abschließenden Bericht Transfer Die vorliegende Konzeption sollte in die Lehrerfortbildung Eingang finden und ist auf den Kindergarten/die Sekundarstufe I zu übertragen. Variation Fernseh-Themen, die Eltern und Kinder beschäftigen und die in Ausgaben des FLIMMO besprochen wurden, bilden den Ausgangspunkt für themenorientierte Elternabende: Z. B. Fernsehhelden durch sie wird Fernsehen erst richtig schön, FLIMMO 1/99 Talkshows Tagesgespräch auch für Kinder, FLIMMO 2/99 Sie werden nach dem Muster des oben beispielhaft beschriebenen Elternabends konzipiert und könnten bei Interesse auch als Elternabend-Reihe durchgeführt werden. 11

Thema: Fernsehen mit Kinderaugen, mit Erwachsenenaugen Liebe Eltern, haben Sie sich auch schon einmal gefragt, was Ihr Kind zum Beispiel an der Serie Pokémon oder an anderen Kindersendungen so toll findet? Haben Sie mit ihrem Kind schon mal darüber gesprochen, dass Sie Sendungen, die ihm gefallen, nicht so sehr mögen? An unserem nächsten Elternabend, zu dem wir Sie recht herzlich einladen, wollen wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen. Wann: Wo: Wir wollen an diesem Abend kennen lernen, wie Kinder fernsehen und was ihnen an ihren Lieblingssendungen so gut gefällt. Eine Hilfe hierbei ist auch der FLIMMO, ein Fernsehratgeber für Eltern, der an diesem Abend vorgestellt wird. Es freuen sich auf Ihr Kommen... Klassenlehrer... Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz (LPR) 12

Fernsehen mit Kinderaugen mit Erwachsenenaugen Bitte einschalten: Es ist Dino-Zeit. Dino-Familie Sinclair ist im Anmarsch.... Gebannt sitzen die Jüngsten vor der Glotze, lachen sich schief oder drücken sich mucksmäuschenstill in die Sofakissen... und zu Weihnachten wünschen sie sich Dino-Bettwäsche. Weshalb sind unsere Kinder von Fernsehsendungen fasziniert, die uns Erwachsene kalt lassen, mitunter auch nerven? Was sehen sie, was wir nicht oder anders sehen? Wir laden Sie herzlich zu dem Elternabend Fernsehen mit Kinderaugen mit Erwachsenenaugen am... in der GS... Raum... ein. An diesem Abend wollen wir den oben genannten Fragen nachgehen und versuchen, gemeinsam Antworten zu finden. Auch werden wir Ihnen den FLIMMO, einen Fernseh-Ratgeber für Eltern, vorstellen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen....... Klassenlehrer Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter von Rheinland-Pfalz (LPR) 13

Fragebogen zum Elternabend am... an der GS... 1. Bitte machen Sie Angaben zu Ihrer Person:? Mutter? Vater? Sonstige Erziehungsperson... 2. Wie bewerten Sie die Einladung zur Veranstaltung? (1) Hat mich angesprochen (2) Hat mich weniger angesprochen (3) Hat mich gar nicht angesprochen Bitte kreuzen Sie an: Das Thema des Elternabends (1) (2) (3) Die Gestaltung der Einladung (1) (2) (3) Der Einladungstext (1) (2) (3) Die Referentin kommt von einer außerschulischen Einrichtung (1) (2) (3) Bitte notieren Sie weitere Eindrücke: 3. Entsprachen die Inhalte der Veranstaltung der Ankündigung? Bitte kreuzen Sie zutreffende Aussagen an.? Voll und ganz? Im Großen und Ganzen? Weniger? Gar nicht Bitte begründen Sie Ihre Bewertung: 4. Bitte beurteilen Sie die Inhalte der Veranstaltung: Bitte kreuzen Sie zutreffende Aussagen an:? Ich wurde über den FLIMMO informiert.? Mit dem Elternabend wurde ein aktuelles Thema für Eltern/Familien aufgegriffen.? Ich habe mir mehr Hintergrundinformationen zur Fernsehnutzung von Kindern erwartet.? Ich konnte eigene Erfahrungen und Meinungen zum Thema des Elternabends einbringen. Bitte notieren Sie weitere Eindrücke: 14

5. Wie beurteilen Sie den Ablauf der Veranstaltung? Bitte kreuzen Sie zutreffende Aussagen an:? Theorie und Praxis wechselten sich ab.? Es wurden verschiedene Methoden eingesetzt.? Die Zeit war gut eingeteilt.? Die Zeit war zu kurz. Bitte notieren Sie weitere Eindrücke: 6. Wie beurteilen Sie die Referentin? Bitte kreuzen Sie zutreffende Aussagen an:? Die Referentin war fachlich kompetent.? Den Elternabend leitete sie souverän.? Die Referentin war schlecht vorbereitet.? Sie war offen für die Erfahrungen und Meinungen der Eltern. Bitte notieren Sie weitere Eindrücke: 7. Wie beurteilen Sie die eingesetzten Materialien? Bitte kreuzen Sie zutreffende Aussagen an:? Die Materialien waren mir vorher nicht bekannt.? Die Materialien unterstützten die Bearbeitung des Themas.? Die Materialien waren zu theoretisch.? Ich interessiere mich für weitere Materialien zum Thema Medienerziehung. Bitte notieren Sie weitere Eindrücke: 15

8. Wie beurteilen Sie die Wirkung des Elternabends? Bitte kreuzen Sie zutreffende Aussagen an:? Der Elternabend regt mich an, mich mehr mit der Fernsehnutzung meines Kindes zu beschäftigen.? Ich habe mehr Verständnis für die Fernsehvorlieben meines Kindes.? Der Elternabend wird sich nicht auf die Fernseherziehung meines Kindes auswirken.? Ich werde den FLIMMO zukünftig zur Fernseherziehung meines Kindes einsetzen. Bitte notieren Sie weitere Wirkungen: 9. Bitte notieren Sie Ihre Kritik am Elternabend: 10. Sind Sie an weiteren medienpädagogischen Elternabenden interessiert?? Ja? Nein Bitte begründen Sie Ihre Angabe: Falls ja, bitte geben Sie Themenvorschläge an: 11. Was möchten Sie noch sagen? Vielen Dank für Ihre Mühe! Bitte senden Sie den Fragebogen bis... an: Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) Z. Hd. Turmstrasse 8, 67059 Ludwigshafen Stand: April 2003 16