Neuordnungen im Nahen und Mittleren Osten
Informelles Imperium Informelle Kontrolle: quasi-koloniales Abhängigkeitsverhältnis Territorium bzw. Staat behält politisches System, innenpolitische Funktionen Faktisch nicht souverän, weil Entscheidungsgewalt durch ungleiche Verträge eingeschränkt ist. Diese sichert etwa Immunität ausländischer Bürger, greift ein in Außenhandelsgesetze, oder sichert Stationierung ausländischer Truppen
Fokus Britische Globalstrategie und die Rolle des Nahen und Mittleren Ostens Ägypten Palästina/Israel
Indischer Ozean
Osmanisches Reich im 19. Jahrhundert
Suezkanal (1854-1869) Herausragende wirtschaftliche und strategische Bedeutung
Zusammenbruch des osmanischen Reiches Exogene Faktoren: Erster Weltkrieg, Sezessionsbewegungen vor dem Ersten Weltkrieg, Arabischer Aufstand Endogene Faktoren: Schwäche der Sultane, verkrustetes Regime, Jungtürken, Militär
Britischer Einfluss und arabischer Aufstand
Naher/Mittlerer Osten: Zwischenkriegszeit
Sykes-Picot-Abkommen 1916
Frankreich im Libanon und Syrien (1920-1945) Sykes-Picot-Abkommen 1916 Französischer kultureller Einfluss Niederschlagung von Aufständen nach 1918 (Abb.: Aufstand der Drusen 1925-27)
Städte in den vierziger Jahren (Aleppo, Damaskus, arabische Halbinsel)
USA King Abdulaziz is briefed by an American official of Aramco on a visit to the company's facilities in Ras Tanura on the Arabian Gulf in May 1939 Öl Herausforderung: arabischer Nationalismus Zionismus und Holocaust Wirtschaftliche und politische Rivalität mit GB und F
Strategien (Map: Mid-East Oil Routes, 22 November 1941) Neutralisierung der Franzosen und Briten Zionisten: ignorieren Sowjets: neutralisieren Unterstützung des arabischen Nationalismus unter pro-amerikanischen Vorzeichen
Focus of Truman Administration: Saudi Arabia (Map: TAPLINE... the story of the world's biggest oil pipeline, 1951) Arabisch-Amerikanische Ölgesellschaft (Aramco) Wettbewerb mit Briten Militärische Unterstützung Trans-arabische Pipeline
Wahrnehmung der Araber CIA psychological profile 1949: non-inventive, slow to put theories into practice, prone to astonishing acts of treachery and dishonesty unable to integrate European concepts of government, of education, and of industrialization into the traditional patterns of life.
Großbritannien und Ägypten 1882: Britische Besetzung 1914: Protektorat 1922: Nominelle Unabhängigkeit Strategische Bedeutung im 2. Weltkrieg Schwache und unbeliebte Monarchie
König Farouk (1920-1965 Regierungszeit 1936-1952/53)
Arabischer Nationalismus Gamal Abdel Nasser (1918-1970) eng verknüpft mit Moderne, indem er archaische, feudale Traditionen zu überwinden suchte; militaristisch, indem er militärische Stärke und Disziplin als die zentralen Werte vertrat, mit denen die Niederlage von 1948 überwunden werden könne; betrachtete die Mobilisierung der Bevölkerung für nationalistische Anliegen als das entscheidende Kriterium seiner Legitimation. Nur Umfang und Größe der nationalistischen Bewegung würden, so die Überzeugung, den israelischen Feind irgendwann besiegen.
Suezkrise 1952: Putsch nationalistischer Offiziere gegen König Farouk Verstaatlichung des Suezkanals Oktober/November 1956: Suezkrise Großbritannien und Frankreich wollen Ägypten durch Militäroperation zu Konzessionen zwingen Veto der Supermächte
Entwicklungspolitik: Determinanten Keine industrielle Basis und Unternehmerschaft. Staat rückt geradezu zwangsläufig ins Zentrum wirtschaftlicher Entwicklung. Kapitalismus wird als Ursache von Kolonialismus und als Vehikel ausländischer Interessen betrachtet. Importsubstitutionspolitik der Regimes verstärkt Rolle des Staates.
Rolle des Staates in der ägyptischen Wirtschaft (in Millionen ägyptische Pfund) 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 1953 1973 Staat Privatwirtschaft
Balfour Declaration 1917
Zionismus Ausdruck von Nationalismus Reaktion auf Diskriminierung und Verfolgung Migration europäischer Juden nach Palästina (1939: 445.000 = 30% der Bevölkerung)
Palästinensischer Aufstand 1936-1939 Generalstreik ohne charismatische Führung Jüdische Migranten übernehmen Arbeitsplätze Verhaftung führender Vertreter durch Kolonialmacht Ergebnis: Schwächung der Palästinenser
Bedingungen nach 1945 Holocaust und Weltmeinung Interesse der US-Regierung an weiterer Immigration Jüdische Terrorkampagne Zunehmende Unregierbarkeit Kein koordinierter palästinensischer Widerstand
Palästina - Israel
Zusammenfassung I Britische und osmanische Einflüsse im 19. Jahrhundert Zusammenbruch des osmanischen Reiches Aufteilung des Nahen Ostens in Einflussbereiche durch Großbritannien und Frankreich
Zusammenfassung II Großbritanniens Rückzug von East of Suez : Ende der Weltmachtrolle Teilverantwortung der Kolonialmächte für schleppende soziale, politische, wirtschaftliche Entwicklung Problem: mangelhafte säkulare Bildungssysteme und anhaltende massive Diskriminierung von Frauen