Fuji Transonic 82 PROCYCLING JANUAR 2015

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Transkript:

Fuji Transonic 82 PROCYCLING JANUAR 2015

SONIC BOOM Fuji schaltet sich mit seinem neuen Transonic in das Aero-Wettrüsten ein. Marcel Wüst hat es damit auf den Straßen der belgischen Klassiker krachen lassen. Text Marcel Wüst Fotografie Kai Dudenhöfer Als das deutsche Team NetApp-Endura in diesem Sommer sein Debüt bei der Tour de France gab, hatte auch seine neueste Rennmaschine ihren ersten Auftritt in der Weltöffentlichkeit. Wie es unter Herstellern mittlerweile Tradition ist, nutzte Fuji die Gelegenheit, um das neue Modell beim größten Radrennen auf dem Planeten in Szene zu setzen. Die Resultate des Teams waren beeindruckend ein siebter Ge- samtrang für Leopold König, auf zwei Etappen ein Podiumsplatz und eine Auszeichnung als kämpferischster Fahrer. Während einige Kletterer am superleichten Fuji Altamira festhielten ein Rad, das ich wirklich geliebt habe, als ich es 2011 für Procycling auf Mallorca testete, stieg der Rest des Teams auf das neue Transonic um und profitierte von der Effizienz dieses Aero-Straßenrenners. Seit das Altamira auf dem Markt ist, spielt Aerodynamik im Peloton eine immer größere Rolle, und mit dem neuen Transonic können der Hersteller Fuji und die von ihm ausgerüsteten Teams mit der Konkurrenz mithalten. Da ich mittlerweile viele Aero-Räder getestet habe, war ich gespannt, wie dieser Neuzugang in der Kategorie abschneidet. Statt Mallorca bildeten die Straßen der belgischen Frühjahrs-Klassiker, vor allem der wirklich schönen Flandern-Rund- PROCYCLING JANUAR 2015 83

Fuji Transonic fahrt, das Terrain für diesen Test. Die größten Klassiker werden oft von Solisten oder aus kleinen Gruppen heraus gewonnen, weil diese Rennen besonders dazu angetan sind, die Stärksten herauszufiltern. Wenn man 40 Kilometer lang vor dem Feld herfährt, liegt es nahe, dass man ein Rad mit minimalem Luftwiderstand und perfekter Kraftübertragung haben will. Wir sehen bereits, dass traditionelle Alu-Laufräder durch Carbon-Räder mit tiefen Felgen ersetzt werden, und viele Fahrer tragen jetzt aerodynamische Straßenhelme. Wie lange dauert es, bis aerodynamische Straßenräder die letzte Bastion der traditionellen Rennräder erobert haben? Obwohl mich der Gedanke etwas traurig macht, muss ich zugeben, dass die Argumente nicht von der Hand zu weisen sind. Laut Fuji ist das Transonic auf 40 Kilometern bei 300 Watt fast eine Minute Das geschwungene Sitzrohr schmiegt sich an das Hinterrad, um den Luftstrom, der auf die Felge trifft, zu glätten. ICH GAB IN DER ABFAHRT ORDENTLICH GAS, SO, ALS MÜSSTE ICH TOM BOONEN UND PETER VAN PETEGEM AUF DISTANZ HALTEN. 84 PROCYCLING JANUAR 2015 schneller als das Altamira eine ähnliche Einsparung, wie sie auch von anderen Herstellern angegeben wird. Sobald man das Feld hinter sich gelassen hat und allein unterwegs ist, sind die Chancen, sich ins Ziel zu retten, auf einem Rad wie dem Transonic also viel höher. Als ich mich in den Vlaamse Ardennen (flämischen Ardennen) auf den Weg machte, erkannte ich, dass ich einen kleineren Rahmen als diese L -Größe hätte nehmen sollen. Meine Haltung war normal, doch ein kleinerer Rahmen wäre etwas agiler gewesen. Aus diesem Grund sieht man häufig Fahrer auf Rädern mit viel längerem Vorbau. Mein 1.1-Model, das in den meisten Ländern das teuerste ist, hat eine Shimano Dura-Ace Di2 und eine Semi-Kompakt-Kurbel, die mir bei den steilen Anstiegen in Flandern gute Dienste leistete, da ich eine gute Tretfrequenz aufrechterhalten konnte. Das ist sehr wichtig, wenn man auf Kopfsteinpflaster klettert, vor allem, wenn es so ruppig ist wie in Flandern wie der gemeine Paterberg gegen Ende dieser Strecke. Die Straße, die auf diesen Anstieg zuführt, ist abschüssig, schmal und sehr kurvenreich. Ich gab in der Abfahrt ordentlich Gas, so, als hätte ich einen kleinen Vorsprung zu verteidigen, als müsste ich Tom Boonen und Peter Van Petegem (der immer noch an der Strecke der Ronde wohnt) auf Distanz halten. Das Rad fuhr bergab wie auf Schienen und ich war wirklich überrascht über die Steifigkeit des Vorderbaus. Ich habe häufig festgestellt,

Technische Daten Rahmen Fuji Transonic 1.1 Gabel Fuji FC-330 Komponenten Shimano Dura-Ace Di2 Laufräder Oval Concepts 950F Bereifung Vittoria Open Corsa CX Vorbau Oval Concepts 913 Lenker Oval Concepts R910 Sattelstütze Fuji Transonic Aero Carbon Sattel Oval Concepts R900 Gewicht ca. 7,5 kg Preis 5.999 www.fujibikes.com UND SCHON WAR ICH AM FUSS DES PATERBERGES. ICH HATTE GANZ VERGESSEN, WIE STEIL ER IST. DAS KLETTERN IM WIEGETRITT GING NICHT LANGE GUT. dass mangelnde Lenkpräzision einem Aero-Rad Abbruch tut, aber das Fuji beeindruckt wirklich. In den schnellsten Abschnitten der Abfahrt muss ich über 60 km/h gefahren sein, aber weil die Straße so schmal ist und nicht eigens für mich gesperrt war, war ich trotzdem viel, viel langsamer als die Fahrer bei der Ronde. Die aerodynamischen Oval-Laufräder sind bei hoher Geschwindigkeit ein guter Begleiter, teils, weil sie einem helfen, die Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten, aber noch mehr wegen ihres Bremsverhaltens. Wenn ein bisschen Schmutz auf den Felgen ist, schlägt Aluminium Carbon noch immer, und ich habe es genossen, erst im letzten Moment zu bremsen. Und schon war ich am Fuß des Paterberges. Ich hatte ganz vergessen, wie steil er ist. Ich konnte einigen Schwung mit in die Rampe nehmen, aber das Klettern im Wiegetritt ging nicht lange gut, weil das Hinterrad an Traktion verlor, genau in dem Marcel und das Fuji nehmen die 20-Prozent-Steigung des berühmten Paterberges in Angriff. Moment, wo die Steigung so richtig gemein wird an dem hübschen Haus zur Linken (das dem Bauer gehört, der die Straße den Paterberg hoch anlegen ließ, damit seine geliebte Ronde an seinem Haus vorbeiführt). Aber ich hatte keine Zeit, es zu bewundern, da ich immer noch fuhr, als säßen mir Tommeke und Peter im Nacken. Ich kam die Rampe mit so etwas Ähnlichem wie Renntempo halbwegs hoch; das Problem war, dass ich dazu gesprintet und mein Körper jetzt voll übersäuert war und dichtmachte. Ich drehte um, fuhr das Kopfsteinpflaster wieder runter, um mich zu regenerieren, bevor ich den Paterberg ein zweites Mal in Angriff nahm. Es war ein tolles Gefühl, als das Laktat sich verflüchtigte, obwohl ich nach dieser Übung einen unangenehmen Blutgeschmack in der Kehle hatte, genau wie nach einem am Anschlag gefahrenen Prolog. Als ich bergab fuhr, fiel mir auf, dass der Hinterrad-Bremszug laut im Oberrohr klapperte. Natürlich ist das auf Kopfsteinpflaster zu erwarten und es war kein Minuspunkt, sondern machte mir bewusst, dass ich es jetzt zum ersten Mal hörte und dass die innen verlegten Züge bis zu diesem Zeitpunkt angenehm leise gewesen waren. Das Transonic fuhr sich bei 50 km/h in der rustikal gepflasterten Abfahrt PROCYCLING JANUAR 2015 85

Hier braucht man keinen Aero- Renner um zu gewinnen, wohl aber auf den schnellen 40 Kilometern zum Ziel, die sich daran anschließen. Die Hinterradbremse sitzt an traditioneller Stelle und Fuji hat diese kleine Finne angebracht, um für einen sauberen Luftstrom zu sorgen. MIT 36 X 25 KANN MAN EINE ORDENT LICHE TRETFREQUENZ AUF RECHTERHALTEN, OHNE SICH IN GRUND UND BODEN ZU FAHREN. wirklich gut. Geschüttelt, nicht gerührt, kam ich unten an und fuhr dann links zurück über die Rennstrecke, über die ich gerade gekommen war. Ich folgte der kleinen Straße bergauf im kleinstmöglichen Gang und in einem Tempo, das eine Oma hätte fahren können. Als meine Beine sich wieder normalisiert hatten, machte ich erneut eine Kehrtwende, ließ mich den Hügel runterrollen und nahm den Paterberg in anständigem Tempo in Angriff, wobei die Kette ganz links saß. Mit 36 x 25 kann man im Sattel bleiben, was für gute Traktion sorgt, und eine ordentliche Tretfrequenz aufrechterhalten, ohne sich in Grund und Boden zu fahren, und dieses Mal erreichte ich die Kuppe ohne Schwierigkeiten. Wo es oben links abgeht, steht eine Bank, die mir noch nie aufgefallen war. Also gönnte ich mir eine wohlverdiente Pause mit Blick auf diese großartige Radsport-Landschaft. Da das Fuji Transonic gleich neben mir parkte, hatte ich Gelegenheit, mir einige Details genauer anzuschauen. Als Erstes fi el mir auf, dass die Bremsen an den traditionellen Stellen sitzen. Wir haben uns daran gewöhnt, dass die Hersteller von Aero- Rennern die Bremsen hinter die Gabel und das Tretlager setzen, um den Luftwiderstand noch ein bisschen mehr zu reduzieren. Das jedoch beeinträchtigt das Bremsverhalten und nervt die Mechaniker, sodass es etwas kontraproduktiv ist; das Canyon, das ich für die letzte Ausgabe getestet habe, trug seine Bremsen auch auf dem Revers. Um den zusätzlichen Luftwiderstand teilweise auszugleichen, hat Fuji über die Hinterradbremse eine Finne gesetzt, die den Luftstrom ableitet und die Bremse vor dem Wind schützt. Ein weiteres interessantes Detail ist der Kettenfänger, der aus dem Tretlagergehäuse austritt. Das ist eine gute Idee, aber ich bin überrascht, dass er nicht näher an der Kette sitzt. Andererseits sprang mir die Kette den ganzen Tag nicht ab und das, obwohl ich über fi esestes fl ämisches Kopfsteinpfl aster gefahren war. Der Hinterbau nimmt bis zu 28 Millimeter breite Reifen auf, was ein weiterer Grund ist, warum dieses Bike in Zukunft bei den Klassikern eine Chance bekommen könnte. Trotz Aero-Sattelrohr und -stütze ist das Transonic überraschend komfortabel. Es hat sich auf dem Kopf- INSIDER-INFO STEVE FAIRCHILD LEITENDER PRODUKT- MANAGER FUJI UK Wie viel schneller ist das Transonic? Das Transonic, verglichen mit dem Altamira: Verringerung des Luftwiderstands um 118 Gramm (gemittelt bei Anströmwinkeln zwischen 0 und 20 Grad), was einer Einsparung von 20,89 Watt entspricht. Wenn man auf 40 Kilometer gleichbleibend 300 Watt tritt, ist das Transonic 55 Sekunden schneller. Wie oft wird das Team das Transonic statt des Altamira einsetzen? Wir werden 2015 ein neues Team ausrüsten, das bald bekannt gegeben wird. Welchen Anteil das Altamira haben wird und welchen das Transonic, müssen wir noch sehen, aber nach unserer Erfahrung bei der Tour de France mit NetApp-Endura haben unsere reinen Kletterer sich für das Altamira entschieden, während der Rest des Teams das Transonic bevorzugte. Auf dem Kopfsteinpflaster haben wegen seines Komforts alle das Altamira genommen. Können Sie uns ein für das Transonic charakteristisches Merkmal nennen, das direkt aus dem Feedback des Teams erwachsen ist? Steifigkeit. Unsere Profis wollten, dass der Rahmen so steif wie möglich ist. Die Transonics der 1er-Serie bestehen aus unserem Ultra High Modulus -Carbon der Klasse C 10, der Rahmen hat dazu Rohre mit breiterem Durchmesser als die traditionellen Profile, um neben einer hervorragenden Aerodynamik ein Maximum an Steifigkeit zu erreichen. Zweitens wollten sie eine stabile Lenkgeometrie, was wir über eine sorgfältige Abstimmung von Lenkwinkel und Gabelvorlauf erreicht haben. War es wichtig, ein gewisses Maß an Komfort beizubehalten, und wie haben Sie das bei der Aero-Bauweise bewerkstelligt? Ja, wir glauben, dass es sehr wichtig ist, dass alle Rahmen einen gewissen Komfort bieten. Wir haben das Lay-up und die Auswahl des Carbon-Materials optimiert, um einen Rahmen zu bauen, der seitensteif und gleichzeitig vertikal komfortabel ist. Warum haben Sie die Bremsen nicht vor dem Wind versteckt? Die TTV-Bremse, die hinter der Gabel versteckt ist, ist eine gute Wahl für die Zeitfahrmaschinen, doch für ein Straßenrad waren uns der Abstand der Bremsbeläge und die Dosierung der Bremskraft zu gering. Außerdem haben wir uns gegen eine auf der Kettenstrebe montierte Hinterradbremse entschieden, weil wir uns angehört haben, was die Mechaniker und die Fahrer zu sagen hatten. Wir gehörten zu den Ersten, die eine Direct-Mount- Hinterradbremse an den Sattelstreben statt unter den Kettenstreben montiert haben. Denn dort sind sie extrem schwer einzustellen und zu warten und es ist unmöglich, während eines Rennens an sie heranzukommen. Was die Steifigkeit und Aerodynamik angeht, ist eine auf der Kettenstrebe montierte Bremse sinnvoll, aber für die Wartung ist es unsinnig. Wir haben direkt mit Shimano gearbeitet, um ihre Vorderradbremse so zu modifizieren, dass man sie an den Sattelstreben anbringen kann, wo sie sich leicht einstellen lässt. Die Bremse direkt an den Rahmen zu montieren, erhöht außerdem die Bremssteifigkeit und Kontrolle, da sie anders als ein traditioneller Bolzen zum Fixieren der Bremse nicht nachgibt. Was die Aerodynamik angeht, sind die Gabel und die Sattelstreben so gestaltet, dass sie zu den Bremsen passen und der Luftstrom optimal ist. Wir glauben, dass die Positionen der Bremsen beim Transonic das Beste aus beiden Welten vereinen. 86 PROCYCLING JANUAR 2015

Eine steile Kopfsteinpflasterrampe ist oft die Hölle für ein aerodynamisches Straßenrad und seinen Fahrer, aber nicht für das Fuji Transonic. Aero-Sattelstützen sind häufig starr, aber die des Fuji fängt einige Vibrationen ab. EXKLUSIVE LAUFRÄDER AUS ITALIEN MARCHISIO Solida X120 1.620g bis 120 kg Fahrergewicht 696 EURO MARCHISIO C 400 Tubular 1.390g 11 Farben möglich 899 EURO Color Your Wheels www.marchisio.eu RENNRADRAHMEN MASSGESCHNEIDERT Oval Concepts stellt unter anderem das tadellose Cockpit, dazu einen Satz stabiler Aero-Laufräder, deren Alu-Flanken auch bei Schmutz und Nässe berechenbares Bremsen erlauben. Der Hinterbau ist komfortabler als bei den meis - ten Aero-Rennern gut auf Kopfsteinpflaster. steinpfl aster gut gemacht, sodass man für die Aerodynamik keinen Preis bezahlt. Wie heute üblich, verschwinden die Züge hinter dem Vorbau im Rahmen und die Führungen sind für elektronische oder mechanische Schaltung austauschbar. Die Vorderseite der Sattelstütze hat eine rauere Oberfl äche, was weniger Druck auf die Stütze durch die interne Klemme erfordert. Sie hat sich den ganzen Tag auf dem Pavé nicht bewegt. Es ist noch nicht so lange her, dass die Mechaniker für die Frühjahrs-Klassiker eine zweite Klemme anbringen mussten. Auch das Oval Concepts - Cockpit gefällt: Es ist leicht, steif und angenehm zu greifen. Um meine Bank zu verlassen, musste ich mich wirklich aufraffen, denn herumzusitzen und die Sonne zu genießen ist ein weiteres Lieblings-Hobby von mir, aber schließlich stieg ich wieder aufs Rad und fuhr weiter nach Ronse. Schon ziemlich erschöpft, fuhr ich zu langsam, um etwas von der Aerodynamik des Transonic zu haben, die mich zu Beginn des Tages förmlich hatte fl iegen lassen; trotzdem habe ich diesen Abschnitt der Fahrt genauso genossen. Dies ist ein schnelles Aero-Rad ohne die üblichen Kompromisse. Es ist komfortabel genug für lange Fahrten, beruhigt in schnellen Abfahrten mit einem sehr präzisen Fahrverhalten und die Bremsen bringen einen nicht um den Verstand. Das Transonic ist ein toller Begleiter für einen Klassiker wie schnell Sie damit fahren, liegt an Ihnen. Abbildung Rahmenset Allegro Rahmen: Weiß Matt Dekor: Grau RAHMENSET ALLEGRO Standardrahmen 1.690 EURO Maßrahmen 1.840 EURO COLOR YOUR BIKE 44 FARBMÖGLICHKEITEN! www.gf-probike.de