Gewässerbetreuung und Gewässergestaltung LVA 816.316 HS DLWT groß Dienstag, 14:00 18:00 Mittwoch, 10:00 14:00 Bernhard PELIKAN Department für Wasser Atmosphäre Umwelt; Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau IWHW. Universität für Bodenkultur Wien. Muthgasse 18, A-1190 Wien. Tel: ++43 1 36006 5513 e-mail: bernhard.pelikan@boku.ac.at Web: http://iwhw.boku.ac.at/
Inhalte und Gliederung 1. Allgemeines, Einleitung und Überblick (19) 2. Begriffserläuterungen (17) 3. Ziele und Aufgaben der Gewässerbetreuung (8) 4. Position & Struktur eines Gewässerbetreuungskonzeptes (10) 5. Leitbild (19) 6. Sektoren der Gewässerbetreuung (20) 7. Anwendungsbereiche der Gewässerbetreuungskonzepte (51) 8. Planungen, Erfahrungen und Problembereiche (9)
Inhalte und Gliederung Allgemeines, Einleitung und Überblick 1.1 Wasserwirtschaft 1.2 Organisation 1.3 Bilanz und Ausblick
1.1 Wasserwirtschaft Wasserwirtschaft ist der Überbegriff aller menschlichen Tätigkeiten zur Bewerkstelligung des Ausgleiches von Angebot und Bedarf bzw. Inanspruchnahme und Schutznotwendigkeit Unterscheidung in Wassergütewirtschaft und Wassermengenwirtschaft
1.1 Wasserwirtschaft In den Bereich der Wassergütewirtschaft gehören: Wasservorsorge - Wasserwirtschaftliche Güteplanung - Wasserreserven - Vorbeugender Gewässerschutz Siedlungswasserwirtschaft - Wasserversorgung - Abwassererfassung (Kanalisation) - Abwasserbehandlung Gewässerschutz - Gewässergütebewirtschaftung Seen - Fließgewässer - Badegewässer - Fischerei, etc.
1.1 Wasserwirtschaft Zum Bereich der Wassermengenwirtschaft sind zu zählen: Wasservorsorge - wassermengenwirtschaftliche Planung Landeskulturelle Wasserwirtschaft - Bodenwasserhaushalt - Bodenschutz / Erosion Schutzwasserwirtschaft - Flußbau - Wildbach- und Lawinenverbauung Wasserkraftwirtschaft - Energiewirtschaft Verkehrswasserwirtschaft - Schiffahrt
1.1 Wasserwirtschaft Grundlagen und Datenspeicher Hydrographie - Erfassung und Dokumentation des Wasserkreislaufes http://www.lebensministerium.at/wasser/wasseroesterreich/wasserkreislauf/hydrographische_daten/ehyd2008.html Wasserwirtschaftskataster - Erfassung und Dokumentation der maßgeblichen wasserwirtschaftlichen Verhältnisse mit Schwerpunkt Güteverhältnisse und Sachbestand Wildbach- und Lawinenkataster http://www.naturgefahren.at/karten/chronik/ereignisdoku/ereignisportal.html Wasserbuch - Dokumentation des Rechtsbestandes http://www.noe.gv.at/umwelt/wasser/wasserbuch-online.wai.html
1.1 Wasserwirtschaft Die rechtliche Behandlung der Wasserwirtschaft gründet sich auf zwei Säulen: Hoheitsverwaltung Wasserrechtsgesetz aber auch im Forstgesetz und Hydrographiegesetz sowie u. a. in Gewerbeordnung, Bergrecht, Chemikaliengesetz, Altlastensanierungsgesetz und Schiffahrtsrecht Privatwirtschaftsverwaltung Wasserbautenförderungsgesetz
1.2 Organisation Es gibt staatliche und (Bund, Länder sowie Gemeinden) nichtstaatliche Organisationsformen (Organisationsformen des öffentlichen Rechtes, des Handelsrechtes, des Privatrechtes usf.)
1.2 Organisation Zuständigkeiten Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Wasserrecht Wasserwirtschaft und Wasserbau sowie Wildbach- und Lawinenverbauung Unmittelbar nachgeordnet ist das Bundesamt für Wasserwirtschaft mit 4 Instituten Bundesanstalt für Wasserbauversuche und Hydrometrie, Bundesanstalt für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt. Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde Ökologische Station Waldviertel
1.2 Organisation Energiewirtschaftlichen Belange werden durch die Sektion VIII - Energie im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend wahrgenommen. Die Angelegenheiten des Wasserbaues an Donau, March und Thaya sind der Sektion IX-Technik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten zugeordnet. Die Ausführung erfolgt über die hier nachgeordnete via donau Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbh. Rechtsangelegenheiten der Schiffahrt besorgen die Obersten Schiffahrtsbehörden
Wissenschaftlicher Bereich 1.2 Organisation Universitäten (Wien, Graz, Innsbruck) die geologische Bundesanstalt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik die Österreichische Akademie der Wissenschaften
1.2 Organisation Seitens der Länder werden hoheitsrechtliche Verwaltungsaufgaben der Wasserwirtschaft im Wege der mittelbaren Bundesverwaltung wahrgenommen. Dies erstreckt sich auch auf die Tätigkeiten des wasserwirtschaftlichen Planungsorganes der Wasserrechtsbehörde oder der Gewerbebehörde
1.2 Organisation Spezifische Landesinstitutionen Burgenland: Biologische Station Illmitz Forschung Naturschutz - Wasserwirtschaft Kärnten: Kärntner Institut für Seenforschung Gewässerschutz - Seenreinhaltung - Limnologie - Boden. Niederösterreich: Niederösterreichische Umweltschutzanstalt Datenerfassung und Gutachtertätigkeit auf dem gesamten Umweltschutzsektor Vorarlberg: Vorarlberger Umweltschutzanstalt Datenerfassung und Gutachtertätigkeit Oberösterreich: Institut für Wasseraufbereitung, Abwasserreinigung und -forschung der Stadtbetriebe Linz
1.2 Organisation In der staatlich organisierten Privatwirtschaft gibt es: Finanzierungs- und Förderungsträger wie das BM für Land- und Forstwirtschaft für den Bereich Flußbau, Landeskultureller Wasserbau, Wildbach- und Lawinenverbauung, das BM für Umwelt, Jugend und Familie für den Bereich Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds und das BM für Wirtschaft, Familie und Jugend für Wasserbau- im Bereich Donau-March-Thaya- und diverse sonstige Aktivitäten
1.2 Organisation Umsetzungs- und Ausführungsträger Diese sind als "Betriebe" nachgeordnet, wie z.b. die Wildbach- und Lawinenverbauung, die Bundeswasserbauverwaltungen der Länder, die via donau, die Agrarbehörden, Landeswasserversorgungsunternehmen, die Magistratsabteilungen 30 und 31 der Stadt Wien.
1.3 Bilanz und Ausblick Die Anforderungen an die Wasserwirtschaft sind in Entsprechung der gesellschaftlichen Vorgaben einem Wandel unterworfen. Prioritäten früherer Jahrzehnte Schutz der Wohn- und Siedlungsgebiete Ernährung der Bevölkerung durch Vergrößerung und Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktionsflächen Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreien Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität Schutz der Gewässer vor den Auswirkungen und Schadstoffabgängen menschlicher Aktivitäten
1.3 Bilanz und Ausblick Regulierungen und lineare Maßnahmen führten zu Beschleunigung und Erhöhung der Hochwasserwellen Geschieberückhalt und Laufverkürzungen führten vielfach zu Eintiefungen Maßnahmen zur Vergrößerung der landwirtschaftlichen Produktionsflächen lösten letztlich eine Überproduktion aus. Die entwässerte Landschaft führt zu einer ökologischen Verarmung. Die Produktionsintensivierung trägt zu einer Überbeanspruchung des Bodens und zu einer flächenhaften Befrachtung des Grundwassers bei. Die Anstrengungen zur Reinhaltung der Seen waren erfolgreich. Dem Schutzerfordernis des Grundwassers wurde nicht in entsprechendem Maße nachgekommen.
1.3 Bilanz und Ausblick Adaptierung wasserwirtschaftlicher Zielsetzungen und Lenkungsansätze. Zielkatalog des Wasserbautenförderungsgesetzes ist zu erweitern und die Sicherung und Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Gewässer entsprechend zu verankern. Schwerpunkte: Wasservorsorge: Sicherung der Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft mit Wasser, insbesondere durch Schutz der Wasserreserven in qualitativer und quantitativer Hinsicht Hochwasserschutz: Schutz der Bevölkerung und der Wirtschaft vor Hochwasser insbesondere durch passiven vorbeugenden Hochwasserschutz Ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässer: Erhaltung der Gewässer als wesentlicher ökologischer Faktor der Umwelt und als Potential für die vielfältigen menschlichen Nutzungen.