Skriptum. zum st. Galler



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Skriptum Auf dem Weg zum st. Galler Management-Modell Mit H2Ȯ.

Lernen Üben Sichern Wissen Auf dem Weg zum St. Galler Management-Modell mit H2Ö Bei der Gründung der H2Ö GmbH wurde der Anspruch erhoben, mit dem Unternehmen Gewinne zu erzielen und dabei eine sozial und ökologisch orientierte Wirtschaftsethik zu beachten. Diese Grundsatzentscheidung der beiden Unternehmensgründer Lea Schreiner und Lucas Turek macht die H2Ö GmbH erfolgreich. Um diesen Erfolg zu erhalten und auszubauen, müssen die beiden das Unternehmen lenken, gestalten und entwickeln. Das ist eine große Herausforderung. Lernen Komplexität bedeutet in diesem Zusammenhang, dass bei einer Entscheidung viele Möglichkeiten zu berücksichtigen sind. Um ein Unternehmen zu lenken, zu gestalten und zu entwickeln, sind viele Entscheidungen zu treffen. Das St. Galler Management-Modell unterstützt das Management bei den Entscheidungen, die notwendig sind, um ein Unternehmen in einer komplexen Welt erfolgreich zu führen. Es bietet Orientierung bei schwierigen Entscheidungen. Es unterstützt das strukturierte Denken. Es hilft dabei, Prioritäten zu setzen. Das Modell kennt sechs Elemente, die für das Management wichtig sind: Umweltsphären Anspruchsgruppen Interaktionsthemen Ordnungsmomente Prozesse Entwicklungsmodi Die Umweltsphären sind für unterschiedliche Unternehmen unterschiedlich wichtig. 1. Umweltsphären Die Umweltsphären liegen außerhalb des Unternehmens.. Entwicklungen in den Umweltsphären beeinflussen Unternehmen. Die wichtigsten Einflussbereiche sind: Gesellschaft Natur Technologie Wirtschaft Unternehmen müssen die wichtigsten Trends aus diesen Bereichen beachten,. wenn sie erfolgreich sein wollen. Auf dem Weg zum St. Galler Management-Modell mit H2Ö Manz Verlag Schulbuch 2009 2

Lernen Üben Sichern Wissen Stake heißt übersetzt Anspruch Beispiele für Lieferanten Die Beziehungen zu den Anspruchsgruppen werden in verschiedenen Relations behandelt: Customer Relations, Investor Relations, Public Relations etc. 2. Anspruchsgruppen Anspruchsgruppen haben mit dem Unternehmen unmittelbar. zu tun, weil sie ein Interesse am Unternehmen haben. Häufig werden die Anspruchsgruppen auch als Stakeholder bezeichnet. Das St. Galler Management-Modell kennt sieben Anspruchsgruppen: Kunden Lieferanten Konkurrenz Mitarbeitende Kapitalgeber Staat Öffentlichkeit 3. Interaktionsthemen Jedes Unternehmen muss die Beziehungen zu seinen. Anspruchsgruppen pflegen: die Beziehungen zu den Kunden, den Lieferanten und der Konkurrenz auf den Güter- und Dienstleistungsmärkten die Beziehungen zu den Mitarbeitenden auf dem Arbeitsmarkt die Beziehungen zu den Kapitalgebern auf dem Kapitalmarkt die Beziehungen zum Staat und der Öffentlichkeit Gegenstand der Beziehungen zu den Anspruchsgruppen sind knappe Ressourcen. Innerhalb der Gesellschaft gibt es bestimmte Werte und Normen, mit denen darüber entschieden wird, welche Ressourcen einem Unternehmen zu welchen Bedingungen zur Verfügung gestellt werden. Dadurch entstehen verschiedene Anliegen und Interessen der Anspruchsgruppen. 4. Ordnungsmomente Ordnungsmomente verleihen dem betrieblichen Alltag. Orientierung. Sie zeigen sich in: Strategie zeigt sich auch in dem Zitat: Die richtigen Dinge tun. Strategie Strukturen Kultur Strategien schaffen die Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Unter anderem muss geklärt werden: Über welche Fähigkeiten verfügt das Unternehmen? Welche Leistungen bietet das Unternehmen an? Welche Kooperationspartner braucht das Unternehmen? Strukturen zeigen sich in der Aufbau- und der Ablauforganisation. Die Kultur eines Unternehmens wird häufig im Leitbild zum Ausdruck gebracht. In jedem Unternehmen werden viele Aufgaben erledigt. Die Erledigung dieser Aufgaben muss aufeinander abgestimmt werden. Die Art und Weise, wie diese Abstimmung erfolgt, muss organisiert werden. Daraus ergibt sich die Struktur eines Unternehmens. In der Kultur eines Unternehmens kommt zum Ausdruck, WAS zu tun ist, WIE etwas getan werden soll und WOZU etwas getan werden soll. Daraus ergibt sich für das Unternehmen ein Selbstverständnis, das es von anderen Unternehmen unterscheidet. Auf dem Weg zum St. Galler Management-Modell mit H2Ö Manz Verlag Schulbuch 2009 3

Manz Verlag Schulbuch 2009

1. Tragen Sie die sechs Grundkategorien des St. Galler Management-Modells in die Legende zur Abbildung ein. 2. Tragen Sie die verschiedenen Elemente des St. Galler Management-Modells in die Abbildung ein. Manz Verlag Schulbuch 2009

Lernen Üben Sichern Wissen Sichern 6 Grundkategorien Umweltsphären Anspruchsgruppen Interaktionsthemen Ordnungsmomente Prozesse Entwicklungsmodi Die sechs Grundkategorien des St. Galler Management-Modells lauten: Umweltsphären Anspruchsgruppen Interaktionsthemen Ordnungsmomente Prozesse Entwicklungsmodi Zu den Umweltsphären zählen: Gesellschaft, Natur, Technologie und Wirtschaft Die Anspruchsgruppen sind: Kunden, Lieferanten, Konkurrenz, Mitarbeitende, Kapitalgeber, Staat und Öffentlichkeit Die Interaktionsthemen beziehen sich auf Anliegen und Interessen, Normen und Werte, Ressourcen Ordnungsmomente zeigen sich in Strategie, Strukturen und Kultur Prozesse können sein: Managementprozesse, Geschäftsprozesse, Unterstützungsprozesse Entwicklungsmodi treten als Optimierung oder als Erneuerung auf. Wissen 1. Welche sechs Grundkategorien unterscheidet das St. Galler Management-Modell? 2. Welche drei Grundkategorien wirken von außen auf ein Unternehmen ein? 3. Welche drei Grundkategorien betreffen das Innere eines Unternehmens? Auf dem Weg zum St. Galler Management-Modell mit H2Ö Manz Verlag Schulbuch 2009 6